Ein Tag im Leben

  • asoooooooo :idee: .... ach, das war noch gar nix, musst mal das ydylische Leben eines Gibberlingsklaven in den großen Werkstätten der Gnome erleben. Der lebt von allem, was seine Herren ihm vor die Füße spucken. ;D

  • Eruyabu Ochetebu, Magierin (Schule des Lichts und Lebens)


    Noch bevor die Morgensonne ihre Strahlen durch das offene Fenster in ihrem Zimmer schicken kann, erhebt sich Eru.
    Sie streckt sich erst mal kräftig durch dann trottet die schlaftrunken hinunter, angelt sich eine bereits geschälte Orange aus der Küche und schlingt sie hinunter, dann begibt sie sich nach draußen um die aufgehende Sonne zu begrüßen und Oberan dem Sonnenvater die erste morgendliche Ehre zu erweisen.
    Das Gras im Garten ist noch nass und noch ist es nicht allzuheiß, wirklich kühl wird es hier sowieso nie.

    Eruyabu nickt den Mitgliedern ihrer Familie zu, die zu demselben Zwecke, die Sonne zu begrüßen so früh aufgestanden sind.
    Sie verneigt sich vor der Sonne und spricht das morgendliche Ehrgebet an die höchste Gottheit ihres Volkes. Sobald die Sonne ganz aufgegangen ist erhebt sie sich wieder und begrüßt ihre Eltern, ihre jüngeren Geschwister (2 Schwestern 1 Bruder)
    Man geht gemeinsam ins Haus, während eine Hausangestellte für das Frühstück sorgt, begibt man sich wieder in die Zimmern.
    In jedem Zimmer gibt es einen Brunnen, sie betätigt den Hebel und frisches Wasser fließt aus der Wand in das Brunnenbecken.
    Eru nimmt sich Zeit für die morgendliche Wäsche, geht dann hinaus auf den Balkon um sich von der Morgensonne trocknen zu lassen.
    Sie löst das Tuch das sie über Nacht um ihren Kopf getragen hat und lässt ihre Zöpfe den rücken hinabfallen.
    Eru wirft den Kopf zurück packt mit beiden Händen die Zöpfe und dreht sie hoch und steckt sie mit einer silbernen mit Perlen verzierten Spange hoch.


    Sie öffnet ein Fach in der Wand und holt ein kleines Gefäß heraus, riecht dran und saugt den Duft ein, danach gießt sie etwas von der Flüssigkeit auf ihre Handflächen und ölt ihren Körper mit diesem duftenden Öl ein.


    Sie stellt das Kristallfläschchen wieder in das Fach zurück und holt eine Schatulle heraus.


    Einzeln hebt sie jedes Schmuckstück heraus und entscheidet sich für eine zarte Hüftkette aus kleinen reinweißen Muscheln. Vorsichtig legt sie diese Kette um und legt die dazupassenden Ketten für Hals, Hand und Fußgelenke auch an und zum Schluss die Ohrringe.
    Zuletzt betrachtet sie sich im großen Spiegel der fast die gesamte Fläche jener Wand, wo auch der Zimmerbrunnen angebracht ist einnimmt.
    Eruyabu ist mit sich zufrieden.
    Sie liebt diese weißen Muscheln, denn sie bilden einen herrlichen Kontrast zu ihrer tiefstschwarzen Haut.
    Eruyabu lächelt ihrem Spiegelbild zu - sie ist zufrieden mit sich.


    An der Akademie an der ihr vor 2 Wochen am Tag des Fests des Lichtes ihr Diplom überreicht worden war, sie hatte als Beste ihres Jahrganges abgeschnitten und war besonders geehrt worden.


    Noch während sie sich kaum von ihrem Spiegelbild losreißen kann ertönt der Klang der "Essenstrommel" sie rief sie zum Frühstück.
    Noch ein letztes Lächeln zum Spiegelbild, ein letzter kritischer Blick ob sie auch wirklich perfekt aussah, und dann stieg sie langsam die Treppe hinab, die direkt auf die Sonnenterasse vor dem Haus führte, wo man auf Sitzkissen sitzend bereits auf sie wartete.
    Auch die anderen hatten sich zwischen dem morgendlichen Sonnengruß und dem Frühstück, zu dem es üblicherweise frische Früchte, frischgebackenes Brot und Pfefferminztee gab, hergerichtet.
    Ein jeder in ihrer Heimat war eitel, und wenn man zu den wichtigsten Familien der Stadt gehörte und mit allerlei Schönheitsartikeln, seien es die begehrten schwärzenden Öle (die intensivsten, wie man den Kunden versichert, selbst hergestellt, und deshalb mit Garantie die wirksamsten, was natürlich seinen Preis hat), daneben noch allerlei anderes vertrieb womit die wohlhabenden Leute des Inselreiches (und auch Händler aus der Ferne, bei denen man getrost ein vielfaches dessen verlangen konnte, als man den Leuten de eigenen Stadt abknöpfte) ihre natürliche oberangegebene Schönheit betonen und noch mehr verschönern können.
    In so einem Fall war es natürlich sonnenklar, dass man den anderen zeigte wie wirksam die eigenen Produkte doch waren.


    Wenngleich Eru auch nicht in das Geschäft der Familie eingestiegen war, das sollte ihre jüngere Schwester übernehmen, Dirawanu, die gerade ihre Ausbildung an der Akademie absolvierte.
    Dira würde sofort nach dem Frühstück aufbrechen um zurecht zum Unterricht zu kommen.


    Nachdem Frühstück nachdem Dira sich aufgemacht hatte an die Akademie, ging ihre Mutter in die Geschäftsräume, wo bereits die ersten Kunden warteten, der Vater begab sich in die Stadt um mit einem Händler etwas zu besprechen.
    Und sie selbst begab sich in ihr Labor - wenn man denn ihren Arbeitsplatz unter Oberans Auge so bezeichnen konnte, denn es gab keinen eigenen Raum, nur Wände als Windschutz und die Feuerstelle - weiters die Regale und Tische mit den Zutaten, die sie für ihre Heiltränke und allerlei anderen Tinkturen die sie sonst noch so herstellte, benötigte.
    Ihren kleinen Bruder würde sie Muschelsammeln schicken. Die Kräuter und Blüten die sie benötigte fand sie entweder im Garten oder sie bekam sie von Kollegen gebracht, im Austausch gegen das allseits heißbegehrte Schwärzeöl.


    Bis etwa Mittag würde sie arbeiten, die heißesten Stunden des Tages am Strand in der Sonne verbringen - das war so üblich - wahrscheinlich würde sie auch ein wenig schwimmen.
    Am späteren Nachmittag würde sie mit dem Brauen von Heiltränken und anderen aruwangi-gefälligen magischen Tinkturen verbringen.
    Wenn es gegen Abend etwas kühler wird, trifft sie sich mit ihren Freunden.
    Man genießt die abendlichen Stunden, so genau wusste sie es noch nicht, vielleicht eine abendliche Bootsfahrt auf den Kanälen der Stadt, bei Musik und gutem Essen, zu Mittag isst man hier nichts, dafür abends umso ausgiebiger.
    Oder irgendwo wird etwas gefeiert, wenn es eine Feier gibt, so ist jeder der grade vorbeikommt eingeladen mitzufeiern.
    Ihre Eltern sind des Abends immer eingeteilt, beide sitzen im "Rat der Schwärzesten" und die Abende im Rat wurden immer lang...
    Auch ihre ältestes Schwester die eine ranghohe Priesterin im Tempel des Oberan war, und gute Chancen hatte eines Tages Hohepriesterin zu werden, saß im Rat - allerdings im Rat der Weisen, seit ihrem 25. Geburtstag am Tag des Lichtes.
    Sidenira war mit Abstand die Schwärzeste im ganzen Rat, und die Hübscheste... Imágro würde bestimmt Sidenira heiraten, und nicht sie...
    Eru seufzte, schon an der Akademie war er ihr Schwarm gewesen, doch er hatte sich entschieden der Priesterschaft der Aruwangi beizutreten, während sie in ihrem Labor Heiltränke und Schwärzungsöle braute.
    Zum Glück war er noch keine 25, und saß noch nicht im Rat... Mit einem Lächeln auf den Lippen beschloss sie ein neues Elixier auszuprobieren - nur für ihn. Sie hatte ja auch gelernt Liebestränke herzustellen, und sie würde nur für Imágro einen schwärzenden Liebestrank herstellen...

    Obwohl sie eigentlich gedachte jetzt noch ein wenig Ruhe zu halten, sprang sie auf um das Kúhya'vi-Kraut dessen Früchte und Blätter sie brauchte - sie sorgten für die schwärzende Wirkung, großzügig zu ernten, sie würde die Menge verdoppeln und einen Verbesserungsspruch auf das Kraut sprechen, außerdem würde sie extra schwärzendes Quellwasser von ihrem Zimmerbrunnen holen und dafür verwenden.
    Mit einem Lied auf den Lippen hopste sie durch den Garten. Er würde sie erwählen, und nie mehr loslassen, dank ihres Zaubers...


    Eru suchte nach den Pflanzen die sie benötigte, nahm nur die schönsten Blüten der großblumigen roten Duftrosen, die fünffache Menge als normal gebraucht wurde, sorgte jedoch sofort wieder mit ihrem Zauber dass sich neue Blüten bildeten.
    Sie hatte alle Pflanzen im Garten mit den entsprechenden Zaubern belegt, danach begab sie sich zur Kúhya'vi-Hecke um sämtliche Früchte und Blätter abzuernten, nachwachsen zu lassen und erneut abzuernten, diesen Vorgang wiederholte sie etwa 3 Stunden lang, bevor sie sich die restlichen Zutaten holte, und sich zurück ins Labor begab und begann den Trank für Imágro zu brauen. Sie hoffte er würde in der Stadt sein, wenn nicht dann würde sie ihn oben im Tempel besuchen...
    Der restliche Nachmittag verging im Flug, und ihre magische Energie für den Tag war völlig aufgebraucht, doch sie war der Meinung dass das Elixier perfekt geworden war.
    als sie fertig war, verliess sie das Labor, und begab sich in ihr Zimmer um sich besonders hübsch zu machen.
    Sie ließ das Becken in ihrem Zimmer randvoll laufen, legte den Schmuck ab, und stieg in das Becken und badete eine Weile darin, ging noch mal auf den Balkon um von der Abendsonne getrocknet zu werden, und die schwärzende Wirkung durch Oberans Strahlen zu verstärken, bevor sie sich mit dem intensivsten Schwärzeöl, das sie je gebraut hatte ihren extremst kohlrabenschwarzen Körper einölte.
    Sie betrachtete sich im Spiegel und überlegte welchen Schmuck sie denn nehmen sollte, ihr war als verdeckten die Muscheln schon fast zuviel von ihr... Doch zumindest eine Hüftkette musste sie tragen...
    Eruyabu wühlte in ihrem Schmuckkästchen bis sie eine ganz feine hauchdünne goldene Kette fand, nicht mehr als ein feiner goldener Faden. Sie legte diesen um und betrachtete sich erneut im Spiegel. Perfekt, sie sah wunderbar aus, Imágro würde von ihrer Schwärze begeistert sein, wenngleich ihr klar war, so schwarz wie ihre Schwester würde sie in hunderten von Jahren nicht sein... Aber immerhin, ihr Körper schimmerte verführerisch, nichts als nur ein hauchdünner goldfaden verdeckte ihre Haut.
    Sie stieg hinab in den Garten und suchte nach der Rosenstaude mit den kleinen zartrosa Blüten, pflückte einige davon und flocht sie in ihr Haar.
    Sie ging noch kurz zurück ins Labor, wo sie noch die Kristallflasche mit dem Liebestrank stehen hatte, nahm es an sich, stellte es kurz in ein Gefäß mit Glitzerwasser, einem magischen Wasser, das allen Dingen einen besonderen Schimmer verlieh.
    Eruyabu überlegte kurz, und hatte eine Idee, sie würde sich selbst damit auch übergießen.. oder sollte sie nur ihre Brüste damit benetzen, sollte sie auch noch andere Stellen damit benetzen um ihm ihre Absichten zu zeigen? sie war unschlüssig..
    Sie beschloss schließlich es am ganzen Körper anzuwenden um ihrem geschwärzten Körper noch einen zusätzlichen verführerischen Schimmer zu verleihen...
    Sie betrachtete sich im spiel der an den Wänden ihres Labors hing - ja sie sah perfekt aus und machte sich auf den Weg.


    Auf dem Weg fühlte sie die bewundernden und auch neidischen Blicke der Leute - sie schenkte allen ein freundliches Lächeln und machte sich auf dem Weg zum Stadtzentrum, dort wo die Boote immer ablegten, meistens war er dort, abends...
    So auch heute, sie lächelt ihm zu als sie ihn erblickte und schritt langsam auf ihn zu.
    "Imágro! Oberan und Aruwangi seien mit dir, ich freue mich dich zu sehen. Wie wunderbar Oberan dich gesegnet hat an diesem herrlichen Tag," bewunderte sie seinen extremst schwarzen ebenfalls eingeölten Körper.
    Auch er war - wie die meisten Antharrather - nackt, Eine Muschelkette, die um seinen Penis geschlungen und um die Hüfte gebunden war, als Penishalter war alles was er trug...
    Sie betrachtete seinen perfekten Körper, bewunderte seine intensive Schwärze, seine Haut war noch schwärzer als Eruyabus - er war fast so schwarz wie Sidenira.

    Imágro lächelte Eruyabu an "Aruwangi sei mit dir, meine Kleine, du siehst heute wieder besonders hübsch aus.. Wie ich sehe hat Oberan auch dich besonders geküsst an diesem wundervollen Tag. Du wirst von Tag zu Tag schwärzer, das steht dir wunderbar" meinte er lächelnd


    Sie lächlte "Würde ich nicht jeden Tag schwärzer werden, würden die Leut eihre Schwärzeöle und Träne anderswo kaufen, dass wir die am intensivsten schwärzenden Mittel haben, müssen sie ja auch an uns sehen... Sonst wirkt es wenig glaubhaft.. also freue dich auf jedenTag an dem du mich siehst.. immer schwärzer und schwärzer und schwärzer... - Aber nun zu dem jetzigen Abend - was wollen wir machen? ich habe dir ein Geschenk mitgebracht, eine neue Kreation aus meiner magischen Werkstatt, ich denke du wirst es mögen.. "
    Eruyabu überreichte ihm die Kristallflasche "das ist für dich, nur die besten Zutaten und süß, so wie du es magst"


    Er lächelte sie an "du bist wunderbar.. Deine Magie, wenn du sie anwendest du bringst alles zur Perfektion.. "
    Imágro öffnete die Flasche und roch daran "hm lass mich raten, Ananas, Rosen und Kúhya'vi und andere Früchte... wunderbar"


    Eruyabu nickte "ja - extra für dich"


    Er legte den Arm um ihre Schultern "lass uns an den Strand gehen. Oder was meinst du? Möchtest du in den Tempel? oder lieber in die Stadt?"
    Eru meinte nur "solange ich bei dir bin ist es mir gleich wo.. "
    Ich möchte nur bei dir bleiben.. nicht nur heute abend... sondern immer..


    Imágro lächlet "Du weißt doch dass ich dich liebe.. ich bewundere dein Schwester, aber ich bin ihr nicht ebenbürtig.. Sie ist eine Braut Oberans... Die zukünftige Hohepriesterin... Er nur er allein wird ihr Kinder schenken.. Nicht ich.."
    Imágro küsst Eru lange und zärtlich und meint dann als er sich ´wieder von ihr löst "also wohin gehen wir nun?"
    Eru lächlet "ich folge dir blind.. "


    "dann komm mit"
    Imágro hielt ihr den Arm hin dass sie sich bei ihm einhaken konnt eudn verliess mit ihr das Stadtzentrum in Richtung Strand..


    So manch einer sah dem jungen Paar nach, die meisten gönnten den Beiden ihr glück.. Manche waren enttäuscht, da nicht wenige in Eruyabu verliebt waren.


    Imágro führte sie zu einem ruhigen Strandabschnitt


    "Lass uns Holz suchen und ein Feuer machen - oder reicht dir das Mondlicht aus?"
    Eru lacht "ich möchte dich schon gerne sehen... Obwohl das Mondlicht herrlich ist.. aber das Feuer wird uns vor den Keaturen der Finsternis schützen, also sollen wir eines entfachen... Und auch den Trank vor dem Trinken etwas erwärmen, dann wirkt es nämlich besser, aber die Lichtkugel dass wir auch Holz finden für ein Feuer, könntest du die machen? ich hab keine magischen Energien mehr für heute..."
    Imágro lacht "Wieder mal soviel gezaubert, schwarze Rose? ist kein Problem ich hab ja noch meine magischen Energien"
    Imágro konzentrierte sich kurz und liess eine helle bläuliche Lichtkugel über den beiden schweben, während sie sich auf die Suche nach Feuerholz machten.
    "hell genug?" grinste Imágro und küsste sie kurz - die Kugel würde ihnen für eine Weile Licht geben..
    "klar doch" grinste Eru
    Kichernd wie kleine Kinder suchten si enach dem Holz und brachten auch kurz drauf ein Feuer zustande.
    Imágro nahm dann die Karaffe mit dem Trank, hielt sie übers Feuer und sprach einen Segen. anschliessend nahm einer einen großen Schluck und meinte "sehr gut, schmeckt hervorragnd, udn was bewirkt es?" fragte er grinsend
    Eru mußte lachen "er schmeckt gut und ist verdammt schwärzend und... Also ich habe die Menge Kúhya'vi, die ich normal für ein ganzes Fass Schwärzetrank nehme... dazu Waser von den schwärzenden Quellen, naja wie du erkannt shast schon, viele Rosen, Hibuskus Kokos, Saft von Maracuja, Mango und viel Ananas und eine Prise chili und etwas Ingwer... "
    Sie grinst und sieht ihn an "weil ich dich liebe, Imágro, und es ist ein schwärzender Liebestrank.. "
    Imágro sieht sie an "das ist das schönste was du machen konntest... wir sollten ihn uns aufteilen... und dann sollten wir uns wirklich öfter bei Tageslicht sehen... Zu schade dass wir unser beider Schwärze so selten in Oberans Augen sehen.. Seit du die Akademie abgeschlossen hast, treffe ich dich ja fast nur mehr abends wenn die Sonne uns verlassen hat und wir in der Schwärze der Nacht verschwinden... Vesprich mir dass wir uns öfter sehen... komm doch zur Mittagszeit auf den Marktplatz und nun trink du einen großen Schluck"
    Er reicht ihr lächelnd den Trank
    Eru nimmt ihn an sich, doch bevor sie trinkt sieht sie ihrem Geliebten in die Augen und sagt "ich liebe dich Imágro.. Es freut mich dass du auch mich liebst.. ich dachte immer.. du liebst meine Schwester.." danach küsst sie Imágro innig, nachdem sie sich gelöst hat nimmt sie einen großen Schluck von ihrem Trank, und fühlt sich wieder bestätigt - er ist sehr gut geworden..
    Sie reicht ihn wieder Imágro weiter, lehnt sich an ihn "es tut so wohl, wenn du bei mir bist.."


    Er nimmt einen Schluck reicht den Trank wieder an Eruyabu weiter, mit de freien Hand fährt er über ihren wohlgestalteten Körper... "du bist die schönste Frau des Reiches, darauf kannst du stolz sein... "
    Er spielt an ihrer Hüftkette herum "perfekt, mehr braucht eine Frau wie du auch wirklich nicht...
    Während die beiden jeweils abwechselnd einen Schluck vom Trank nehmen, kuschelt sich Eru immer an Imágro ran und ihr eHände erkunden seinen Körper wie seine den ihren...
    Langsam brennt das Feuer hinab und es geht gegen die Mitte der Nacht zu, da noch kein Regen eingesetzt hat, würde es wohl dies Nacht auch nicht regnen, aber es wäre auch ungewöhnlich gewesen.. bis zum nächsten Regen würde es wohl noch etwa 2 Wochen dauern..
    Er küsste sie noch mal innig nachm einen Schluck, merhte dass der Trank fast leer war und reichte ihr diesen letzten Schluck "so etwas solltest du bald wieder machen.. auf die Schwärze morgen freue ich mich und du erst.. ich würde ich am liebsten gar nciht mehr loslassen, aber ich muß zur mitte der nacht im Tempel sein.. " *er seufzt tief und küsst sie nochmals heiß und innig*
    Eru nimmt den letzten Schluck vom Trank, und lehnt sich an ihn "ich wünschte dieser Abend würde nie zu Ende gehen.. Schade dass du wieder in den Tempel mußt... "
    Imágro hilft Eru auf "wir müssen leider.. doch morgen zur Mittagszeit werden wir uns wieder sehen.. Was sind deine Pläne für den Nachmittag? Vielleicht kann ich einen Weg finden ab Mitag frei zu sein.. "


    Eru lächlet "ich kann meine Zeit einteilen, es sind genügend Tinkturen und Elixiere und Cremen und Salben und dergleichen da, ich sollte mal nach der kleinen Irawa sehen, wie es ihr geht, danach könnte ich den Tag mit dir verbringen.. Ich freue mich darauf"
    Er erhebt sich dann lächlet ihr zu bedeckt die restliche Glut mit Sand, und geht los, läßt sie wieder bei sich einhaken.
    Imágro konzentriert sich nochmal kurzu um eine blaue Lichtkugel zu beschwören dass sie ihnen den Weg nachhause leuchtet..
    So ging ein glücklicher Tag im Leben der jungen Magierin zu Ende dem noch viele weitere folgen sollten...

  • Achtung, Achtung. Dies ist nicht sehr ernstzunehmen. Es ist nämlich óviolúlyisch. Achtung, Achtung. ;D


    Alalan, ein junger Elw aus einem Elwenwald


    Alalan erwacht mit dem ersten Sonnenstrahl, erhebt sich mit einer fließenden Bewegung aus seinem Bett (frisch wie ein Minzbonbon natürlich), streicht sich über das lange, kastanienbraun glänzende Haar, putzt sich die blendend weißen Zähne und tritt leicht wie eine Feder auf den Balkon seines Hauses. Dort steht er, selbstverständlich ohne sich an das hauchzarte Geländer zu lehnen, und schaut sinnend und äußerst gutaussehend in die Gegend.


    Nach etwa zwei Stunden verlässt er den Balkon und den Baum, um sich an der fröhlich plätschernden Quelle davor Gesicht und Oberkörper zu erfrischen. Dabei grüßt er mit einer eleganten Kopfbewegung und einer pathetischen Geste seiner rechten Hand in Richtung seiner wohlgeformten Brust einen anderen Elw, der gerade vorbeiwandelt.
    "Ich sehe dich in der Abendkühle", nickt ihm der Ältere zu, und Alalan antwortet höflich: "Mein Herz freut sich darauf."


    Gegen Mittag, nachdem Alalan einige Zeit mit Meditation und Tai-Chi-ähnlichen Körperübungen verbracht hat, kommt Wyénháran vorbei, ein Held auf Urlaub (Helden machen immer entweder im Gebirge oder bei den Elwen Urlaub. Je nachdem, wie musikalisch sie sind). Die beiden essen gemeinsam einen Happen (Salat, Cracker und Dip), und Alalan gibt Wyénháran ein paar Tips in Bezug auf den Sinn des Lebens, Freundschaften, psychische Krisen nach bestandenen Abenteuern etc.


    Nachdem sich der Held verabschiedet hat, ruht Alalan ein Stündchen, dann schreitet er zum von bläulichem Licht durchflossenen Palast der "Weißen Elwin", wo die nachmittägliche musikalische Soirée stattfindet. Alalan ist ein perfekter (natürlich perfekt - er ist ein Elw!) Jelelarín-Spieler (die Jelelarín ist ein sehr zerbrechliches, leises Streichinstrument, dessen Klangkörper aus durchbrochenem Glas besteht), und heute glückt ihm ein besonders guter Ton - fast drei Stunden ohne hörbares Absetzen. Sehr zufrieden mit sich und der Welt wandelt er nach der Soirée durch den nächtlichen, von vielen indirekten bläulichen Lichtquellen erleuchteten Wald zu Noralar, dem Elw, dem er am Morgen begegnet ist, spielt mit diesem noch eine Partie Whist und begibt sich dann zu seinem Haus zurück, um nach einem ausgiebigen heißen Bad auf das schmale Lager zu sinken.
    (Wo das warme Wasser herkommt, fragt er sich nicht. Schon seit Anbeginn der Zeiten steht für jeden Elw abends eine Wanne voll heißen, mit Kräutern versetzten Wassers bereit. - Der Elwen-Club* hat's gern reinlich.)



    * Der Elwen-Club ist eine Gruppe von Göttern, die sich speziell die Elwen als Hobby ausgesucht haben. Sie sorgen auch für Nachschub, wenn mal welche getötet werden. - Ach, ich glaube, ich gehe mal in den Óviolúlye-Thread, das wird hier sonst zu lang. ;)

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Der Wecker reißt mich aus dem Schlaf, genauer gesagt mein Hauscomputer tat es. Eines dieser altmodischen Dinger aus Plastik oder Metall, mit einer Glocke oben dran, oder einer dieser kleinen Kästen mit einer „digitalen“ Uhrzeit auf der Vorderseite und einem Nervtötenden Piepton, der zu Migräne führen kann, hat schon längst ausgedient.


    Die Vorhänge öffnen sich automatisch, Sonnenstrahle ergießen sich wie eine grelle Flut durch mein Zimmer. Sekunden später schält sich aus dem Flimmern neben meinem Bett die Gestalt eines jungen Mädchens in Hausmädchenuniform. Mit dem blauen Kleid, der weißen Schürze darüber und der kleinen weißen Haube auf dem Kopf erinnert sie an einen der guten Geister, die das Haus sauber und in Ordnung halten.
    „Mein Herr, es ist Zeit,“ erklärt sie freundlich und bleibt abwartend stehen Nach genau 60 Sekunden erinnert sie mich erneut, nun drängender.
    Als ich mich nun endlich erhebe, nickte sie tapfer, vergewissert sich, dass ich auch aufstehe, dann zerstäubt sie in einem Funkenregen.


    Müde erhebe ich mich, schlurfe aus meinem Schlafzimmer in Richtung Küche. Der Kaffee ist schon gekocht, zwei Stück Zucker und einen Schuss Milch, so wie ich es mag.
    Ein Blick auf meinen Kühlschrankmonitor zeigt mir, dass ich bald Einkaufen gehen muss, die Vorräte gehen langsam zu neige.
    Das Hausmädchen nimmt das Tablett und bringt es zu dem großen Frühstückstisch und verteilt seelenruhig das Essen auf dem Tisch. Brot, Butter, Käse und etwas Obst und ein kleines Stück Fleisch, die empfohlene „Morgenration“ für einen Menschen in meinem Alter.
    Diesmal ist es kein Hologramm, der Android wartet nun, ob ich noch weitere Wünsche habe.


    Der Android blickt mich freundlich an, keine Regung ist zu vernehmen, immerhin ist er nur eine Maschine, wenn auch eine hochentwickelte. Im Gegensatz zu den Hologrammen, Erscheinungen aus Licht und Photonen, kann der Android reale Dinge bewegen und manipulieren, jedoch kann er nicht überall zugleich sein, wie es die Hologramme vermögen, die im ganzen Haus auftauchen können wie sie wollen.


    Während ich esse, aktiviere ich den großen Videoschirm an der Küchenwand. Die Wandvertäfelung verschwindet und gibt den Blick auf den Schirm frei. Neuste Meldungen flimmern über den Schirm, per Sprachanweisung kann ich wählen, was ich sehen möchte, ob es die neusten Agrarberichte vom Mars sind, Cartoons oder einfach den Wetterbericht des Bundeslands Europas.


    Ich verlasse gestärkt meine kleine Wohnung im 65 Stock meines Wohnblocks und überlasse die Wohnung meinem privaten Androiden und dem Hausnetzsystem. Als ich das Haus verlasse, gibt der Chip in meinem rechten Handrücken ein kurzes Signal aus, dass ich das Haus verlasse. Jemand ohne entsprechende Erlaubnis würde sofort einen stillen Alarm auslösen und von den Androiden aufgehalten werden, die im Foyer als Wachpersonal eingesetzt werden, um eventuelle Störenfriede zu entfernen.


    Ich laufe das kurze Stück zur nächsten Untergrund Geschwindigkeit Bahn, UGB und steige in die überfüllte Bahne ein. Per Digitalchip in meiner Hand wird mir der Fahrpreis im gleichen Moment abgezogen, als ich den Elektrowagen betrete. Ich wohne in einem der ehemaligen Vorstädte der gewaltigen Metropole, deswegen muss ich mit der UGB ein gutes Stück fahren und dabei auch die wuchernden Viertel der Grenzen der Großstadt durchqueren.


    Wir fahren gut eine viertel Stunde und ich blicke wie immer durch die Fenster nach draußen. Wir durchqueren mehrere Klasse 3 und sogar ein Klasse 4 Viertel, Gegenden, die nicht von dem Technikboom überzogen worden sind wie die Klasse 2 Viertel der Mittelschicht die sich aus den kleinen Vororten gebildet haben.
    Die Häuser sind nicht verfallen, jedoch in keinem ausgezeichneten Zustand. Die Fenster sind noch aus normalem Glas, die Fassaden sind stellenweise angegriffen und viele sind mit Graffiti besprüht und mit Gangabzeichen der kleinren Straßengangs behaftet, welcher die Sicherheitsbehörden immer noch nicht habhaft geworden sind oder es auch nur je werden.
    Die Leute müssen nicht Hungern, dank Verpflegungsprogramme und Genetisch verbessertem Essen, doch ihre Ablehnung gegen die Technik und die damit verbundene „entmündigung“ des Menschen lehnen sie strikt ab. Depression und das Gefühl der Nutzlosigkeit und der Perspektivlosigkeit aufgrund fehlender Bildung sind das gröbste Problem dieser Menschen.
    Der Bedarf an hochkarätigen Technikern, Spezialisten und Computerspezialisten ist hoch, fast so hoch wie die Anforderungen, die kaum einer dieser Menschen aus diesen Vierteln erfüllen kann.
    Die Arbeitsprogramme der Regierung sehen sie als Beleidigung und Verhöhnung, die wenigsten nehmen diese Arbeiten an, die genauso gut von Androiden schneller, billiger und effektiver gemacht werden könnten.


    Eine Durchsage informiert uns, dass das Schienennetz vor uns durch einen Sabotageakt von Technophoben Terroristen beschädigt wurde und wir zu Fuß gehen müssen. Die Menschen sehen sich skeptisch und fast schon ängstlich an, jedoch ist es nicht mehr weit bis zu unserer Zone 1, in der wir auf die Hochschulen, Arbeitsfabriken und Geschäftsgebäude verteilt werden und unsere Wirtschaft damit am Laufen halten.


    Ich steige aus und unwillkürlich blicke ich auf den Dreck auf der Straße, der hier nicht von Androiden weggeräumt wird, weil jeder Müllräumer Einheit angegriffen wurde, die hier aufgetaucht wurde. Zwar gehen menschliche Säuberungseinheiten hin und wieder hier durch, doch es ist ein Kampf gegen Windmühlen, schier aussichtslos.


    Einige Männer des Sicherheitsdienstes der UGB begleiten uns, Schockstäbe griffbereit in den Händen. Ich blicke auf die Schienen, die mit Spitzhacken, Schaufeln und anderem unterhöhlt und dann zum Einsturz gebracht worden sind. In diesem Moment war eine Einheit Androiden bereits auf dem Weg, die Schienen zu reparieren, in zwei Stunden war das Problem aus der Welt.
    Ich drücke mich enger in meinen warmen Mantel aus sich selbst heizenden Stoffen, mein Blick schweift über die Gestalten, die auf Mauern sitzen, primitive Spiele mit Papier oder Holzsteinen spielen, Kinder, die mit dreckigen und uralten Klamotten in den schrillsten Farben über das mit Farben verschmierte Pflaster hüpfen und dabei schräge Lieder vor sich hinsummen.


    Kurz bleibe ich stehen, spähe in eine Seitengasse, die schier vor blauen Müllsäcken überzuquellen scheint, alte Autoreifen aus Gummi und zerschmetterte Möbel liegen auf einem Haufen. Darüber spannt sich eine Leitung für einen der öffentlichen Hotspots, welche die Häuser selbst hier mit dem gigantischen Datennetz der Stadt verbinden, der einfachsten und effektivsten Möglichkeit, sich über Warenverfügbarkeit, die für diese Viertel sowieso nicht immer Gewährleistest ist, zu informieren.


    Wir erreichen die Ausläufer eines Zone vier Viertels, das noch schlimmer als die Zone 3 Viertel dran ist. Die Häuser sind verfallen und schmutzig, noch schmutziger als die in der letzten Zone. Hier wird das Graffiti nicht mehr gereinigt, hier sitzen Menschen, junge wie Alte, vor den Türen ihrer Häuser, die jüngeren an die illegalen Hotspots des Netzes angeschlossen.
    Viele besitzen kleine Stecker im Nacken, mit denen sie sich mit einem Kabel in irgendeines der Spiele eingeklinkt haben, die Blut und Gewalt und Sex enthalten. Cyberjunkies, wie man so schön sagt. Mit leerem Blick und zuckenden Händen gieren sie nach der Droge dieser Zeit, die überall und kostenlos, aber genauso illegal wie die chemischen Drogen des letzen Jahrhunderts sind.


    Ich sehe ausgebrannte Fahrzeuge, schmutzig verrußte Gerippe, die von den letzten Unruhen immer noch hier stehen, denn hier räumt sie niemand weg, nicht einmal Menschliche Müllabfuhr. Fensterscheiben von kleinen Läden sind vergittert, dennoch sind die Scheiben stellenweise durch Bretter ersetzt, sie verdecken die in meinen Augen wertlosen Häufchen von Waren, die kaum mehr als Müll für mich sein würden. Es handelt sich um Ausschuss aus der Zone 2, in der ich lebe. Einige der Menschen scheinen auf unseren Zug aufmerksam zu werden, sammeln sich und kommen langsam aber vorsichtig näher. Doch bevor sie uns erreichen, hören wir das beruhigende Summen von Sicherheitsgleitern, die über uns schweben, die Schützen mit den Lähm und Schallstrahlern schussbereit an den Waffengondeln an der Seite der Maschinen. Ein paar Warnschüsse erfolgen und die Menge zerstreut sich wieder, nachdem laute Rufe, Schmähungen und auch einige schmutzige Wurfgeschosse mit Unrat geflogen sind.


    Endlich erreichen wir Zone 1, eines der wichtigen Industrie und Handelsviertel. Die Markierungen und Zäune und der Kordon aus Androiden und menschlichen Sicherheitsmännern und Frauen zeigt uns, dass wir nun in einem besseren Teil der Gesellschaft angekommen sind.
    Die Luft scheint schier sauberer zu sein, als wir die Grenze überschritten haben. Der Baumgürtel, welcher die Zone 1 von der Zone 4 abschneidet und gleichzeitig die Schadstoffe dank moderner Technologie von dem Klasse 1 Viertel fernhält, ist wie ein Wall einer antiken Stadt der diese gegen Feinde schützt.


    Wir durchqueren den Baumgürtel und verteilen uns auf die unzähligen Androiden Taxigleiter, die Rohrbahnen und fahren zu unseren jeweiligen Zielen. Ich erreiche die Universität und begebe mich in einen der gemütlichen Lernsäle. Einer der Universitätseigenen Hologramme begleitet mich, wie jeden Studenten. Dann beginnt der persönliche Unterricht, danach gehe ich in einem der unzähligen Lokale, die echtes Essen anbieten, etwas essen, schließlich fahre ich mit der UGB zurück zu meinem Wohnturm. Langsam wird es Dunkel und die Androiden gehen auf Wachmodus, um die herumstreifenden „Wilden Menschen“ auf Abstand von den Wohntürmen der Klasse 2 Viertel fernzuhalten. Irgendwo heulen die Sirenen von Ambulanzen, die wieder irgendwelche Cyberjunkies aufgesammelt haben.

    Unmöglich gibt es nicht für uns Jinari. Nur noch nicht versucht, oder noch nicht geschafft. Aber solange wir leben und atmen, werden wir nach den Sternen greifen...

  • Arienne hatte nur wenige Stunden Schlaf finden können. Sie war erst vor Kurzem in die Streitkräfte ihres Lords eingetreten, hatte die Ausbildung aber schon länger überlebt als einige ihrer Kameraden.


    Die heutige Übungseinheit führte sie nach Orelis Tertia, einer staubigen Wüstenwelt, die, soweit ihr bekannt war, einst eine bedeutende Minenkolonie beherbergt hatte. Der kurze Flug vom Sturmkreuzer zur Oberfläche bot die einzige Chance auf ein wenig Schlaf. Gefechtsdrills, Formaldienst, Taktik- und Wacheinheiten wechselten sich fast ohne Pause ab.


    Eine verbundene Gefechtsübung stand auf dem Plan und jeder im Landungsschiff wusste, es könnte die letzte für ihn sein. Auch Arienne war sich dessen bewusst, doch sie war viel zu müde, um sich Sorgen zu machen. Das heftige Rütteln des Shuttles verriet, dass sie in die Atmosphäre eingetreten waren. Bestätigend heulte der Generator des Navigationsschildes auf, der die Reibungshitze kompensieren musste.


    "Noch zehn bis zur Landung - Einsatzbereitschaft herstellen!" brüllte es aus dem Crosscom in Arins Kampfhelm. Der Shuttle stabiliserte sich endlich und die Transportsicherungen entriegelten. Die junge Soldatin tastete prüfend ihre Ausrüstung ab und kontrollierte die Energieladung ihres Sturmgewehrs.


    Die Landungsfähre setzte auf und die Luken öffneten. Das gleißende Licht von zwei Sonnen aktivierte schlagartig den Sichtschutz des Helms. Die planetare Luft enthielt mehr Stickstoff als die Standardklimatisierung der Raumschiffe. Sie musste den Lufttauscher des Anzugs nachjustieren. Kaum war sie hinaus in die Wüste getreten, schnellte die Temperaturanzeige auf 70 °C hinauf. Sie konnte sich nur einen Moment am Sammelpunkt umschauen, bevor schon der Befehl zum Sammeln durch den Crosscom dröhnte. Gewaltige Landungsschiffe entluden unweit schwer gepanzerte, mechanische Kampfeinheiten, die in dieser Übung eine Schlüsselrolle spielen sollten.


    Der Zug sammelte sich um den Platoonleader. Wild gestikulierend versuchte er den Rekruten letzte Anweisungen zu geben. Die Übung sollte in etwa zwei Standardstunden beginnen und bis zum nächsten Morgen andauern. Statik begann aus Ariennes Crosscom zu kreischen. Unsicher blickte sie zu ihren Kameraden, die nicht minder ratlos dreinblickten. Der Platoonleader holte tief Luft, seine Augen weiteten sich, doch die Worte die er schrie, verstummten im Rauschen der Statik. Der Zugführer hechtete in Deckung und geistesgegenwärtig tat es ihm Arienne gleich. Die meisten ihrer Kameraden schauten derweil noch den vorbeirasenden v70 "Hammer" Erdkampfjägern nach, die genau in diesem Augenblick ihre Booster zündeten. Es blieben ihr nur wenige Sekunden, in denen sich Arienne erinnerte, dass v70 die Speerspitze der gegnerischen Armee in Bodenkämpfen waren.


    Ihr Sichtschutz schaltete auf Maximum, als rundum Plasmaexplosionen aufblitzten. Arienne wurde von der Druckwelle einer der Explosionen erfasst und durch die Luft gewirbelt. Sie verlor das Bewusstsein und merkte nicht einmal mehr wie sie in einiger Entfernung aufschlug.


    Ein leiser Piepton weckte sie wieder auf. Der Biomonitor in der Helmanzeige hatte sich aktiviert und blinkte rot. Das medizinische Notversorgunsgsystem hatte schon Schmerzmittel zugeführt, doch als sie die Informationen genauer betrachtete, lief ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinunter. Ihr Becken war gebrochen, ebenso die Oberschenkelhälse - das System diagnostizierte starke innere Blutungen. Die Dosis des Schmerzmittels war automatisch erhöht worden und Arienne schloss ihre Augen - für immer.



    Anmerkung: Das ist keine besondere Geschichte, sondern Alltag für Priolow-Soldaten in meinem neuen Projekt. Krieg ist hier Unterhaltung für die gottgleich Mächtigsten, den Lords, aber bitterer Ernst für die direkt Betroffenen. Die "Übung" war selbstverständlich insziniert, keine Seltenheit in einem Universum, wo auf diese Art "Populationskontrolle" ausgeübt wird.

  • Josol, Seidenseiher, Flimmermeerküste


    Josol erwacht im obersten Stockraum seines kleinen Turmhauses vom kreischenden Morgenkonzert der Kiritt, deren Brutkolonie auf den östlich vom Dorf gelegenen Klippen liegt. Ohne den Windschutz aus mit Filz verkleidetem Holz aus dem Fenster nehmen zu müssen, weiß er, daß draußen der erste graue Tagesschimmer zu sehen ist.
    Er rüttelt seine Frau Lanaa wach, und sie geht zum Frühstück machen in den zwei Stock tiefer gelegenen Wohnraum hinunter. Josol weckt in der Zwischenzeit die beiden ältesten Kinder, Panjag und Tigiis, weil sie von alleine so schlecht aus den Federn kommen.
    Kein Wunder, denkt Josol, er hat die weichen Kirittdaunen, mit denen die Kissen gefüllt sind, schließlich selbst gezupft. Das jüngste Kind, der dreijährige Dojam, darf noch ein bißchen länger schlafen. Zum Frühstück gibt es kleine Omeletts aus vermahlenen Wassernüssen und Kiritteiern, die mit einer Paste aus Fisch und Seetang gewürzt sind.
    Lanaa erinnert Josol daran, daß er versprochen hat, heute das Geländer auf dem steilen Weg zu ihrer Familienvorratshöhle auszubessern, weil es wackelt. Josol, der ihr noch gar nicht erzählt hat, daß er dort gestern beinahe hinuntergestürzt wäre, verspricht ohne Murren, das zu tun, sobald er vom Seihen zurück ist.
    Er gibt dem elfjährigen Panjag den Auftrag, unten im Treibholzlager mehrere Ladungen Brennholznachschub zu holen, und den ausnahmsweise im Erdgeschoß des Hauses statt in der Vorratshöhle zu lagern. Seiner achtjährigen Tochter Tigiis verspricht er großen Ärger, wenn sie sich wieder zum Allett-Federn suchen in den Felsklippen versteigt.
    Panjag bettelt darum, mit hinausfahren zu dürfen, aber Josol vertröstet ihn auf ein andermal, das Holz ist heute wichtiger.


    Dann begibt er sich ins Erdgeschoß hinunter, verläßt das Haus und klettert die steilen Felstreppen hinab, bis zu dem kleinen Dorfhafen.
    Im Moment ankern hier nur wenige Schiffe, da die Dorffischer schon draußen auf See sind. Sannon und Gohad warten schon auf ihn.
    Andere Seidenseiher sind auch gerade am Auslaufen, und rufen sich gegenseitig übers Wasser zu, wieviel sie heute fangen werden. Es verspricht, ein guter Seihtag zu werden, denn die Sicht ist klar und das Meer relativ ruhig.
    In dieser Zeit des Jahres ist Seihsaison, und die Männer aus Josols Familie fahren schon seit jeher aufs Meer, um die treibenden Necha-Kokons herauszufischen. Er, sein Onkel Sannon und sein Bruder Gohad besitzen zusammen eines der etwas größeren Boote.
    Die langen Holzstangen mit den Seihkörben und die leichten Netze dienen in erster Linie dem Seihen, aber auf dem Boot gibt es auch einige kleine Fischnetze, für den Fall, daß statt eines treibenden Kokonteppichs ein lohnender Schwarm ihren Weg kreuzt.


    Josols Lieblingsfanggründe vor der kleinen Landzunge sind bald erreicht, und sie beginnen die Strecke abzufahren. Josol glaubt wie die meisten Seiher, daß nur er die beste Einsicht in die Verteilung und die Strömungen hat, und schwört auf diese Fanggründe. Da sie in dieser Saison bis jetzt hier gut geseiht haben, lassen ihm Sannon und Gohad seinen Willen.
    Es ist jetzt kurz nach Sonnenaufgang, gerade hell genug, um schwimmende Kokons einigermaßen deutlich auszumachen. Trotzdem wird es Mittag werden, bis sie welche finden. In der Zwischenzeit haben sie aber wenigstens ein paar Fische gefangen.
    Als sie gerade ihr Mittagessen auspacken wollen, das aus Kirittkäse und Trockenfisch besteht, sichtet Gohad einige Tuikh - und wo die delfinähnlichen Wassertiere sind, findet sich meist irgendeine lohnende Beute. Und tatsächlich: Die Tuikh führen das Seidenseiherschiff zu einem dichten Teppich von Nechakokons. Alle sind aufgeregt, denn die Kokons scheinen in gutem Zustand zu sein. Sie opfern den Großteil ihrer am Vormittag gefangenen Fische. So wollen sie die Tuikh davon abhalten, die Kokons zu zerbeißen, um an die saftigen Larven heranzukommen. Es funktioniert, und sie kommen kaum nach, die Netze auszuwerfen und die leichten Kokons an Bord zu holen. Der heutige Fang lohnt sich, denn die Schalen und Seidenfasern der Kokons sind im guten Zustand, und die gesamte Ladefläche ist voll davon.


    Zurück im Hafen beginnen die drei sofort damit, den Fang zu verarbeiten. Lanaa und weitere Familienmitglieder werden geholt, damit es schneller geht. Josol seufzt innerlich. Bei dieser Menge wird er nicht mehr dazu kommen, das Geländer auszutauschen. Dann eben morgen. Die Kokons müssen ohne Aufschub so schnell wie möglich ausgenommen werden, ehe die Larven verenden und ihre Därme entleeren. Das würde die Qualität der Seide verderben, und sie würde ihre wasserabweisenden Eigenschaften verlieren.
    Geschickt stößt Josol die dünne harte Schale des Kokons auf, drückt die Seidenfasern zur Seite, und holt die sich windenden Larven heraus. Sie werden in Eimer geworfen. Ihr säuerlicher Geschmack ist sehr gewöhnungsbedürftig, und die Inlandbewohner mögen ihn nicht. Josol weiß, daß die meisten als Futter an die Kirittküken enden werden.
    Anschließend müssen die begehrten Seidenknäuel mit Holzhaken vorsichtig herausgezogen, mit Süßwasser abgespült und zum Trocknen aufgehängt werden. Möglichst, ohne die Kokonschalen zu beschädigen. Die werden nämlich auch weiterverarbeitet, aber genau wie die Seide erst, wenn die eigentliche Seihsaison vorüber ist. Josol ist nicht so gut darin, aber Lanaa kann schöne Muster in die Schalen ätzen, und Tigiis hat ihr Talent geerbt.


    Als die Sonne tief am Himmel steht, sind sie endlich mit der Arbeit fertig. Zum Abendessen wird Nechalarveneintopf direkt am Strand gekocht, und andere Seiher, die heute nichts oder wenig gefangen haben, werden dazu eingeladen, wie es Sitte ist.
    Josol mag den leicht säuerlichen Geschmack sehr gern, und er sieht, daß Lanaa einen Eimer voller Larven zur Seite räumt. Warscheinlich will sie am nächsten Abend Necha im Tangmantel zubereiten. Er schnalzt genüßlich mit der Zunge, als er daran denkt, und beschließt, die Kinder morgen früh Lughmuscheln suchen zu schicken, die gut dazu passen. Mit einem vollen Magen, einem Becher vergorener Kirittmilch und Lanaa in seinem Arm genießt er den wohlverdienten Feierabend.


    Als es dunkel wird, steigt die ganze Familie wieder nach oben zum Haus. Josol und Lanaa bringen die Kinder ins Bett, und Josol verspricht seinem drängelnden Sohn, daß er morgen mit hinausfahren darf. Dann gehen er und Lanaa auch schlafen.

  • Toshat, Sklave, Palast in Daerlon


    Toshat wird früh am Morgen vom Aufseher geweckt, der schreiend mit einem Stock durch die Sklavenställe marschiert. Er ist wie immer flink auf den Beinen, weil er dadurch die Zahl seiner blauen Flecken niedrig hält.


    Da Toshat Sklave im Palast ist, hat dies den Vorteil, daß er sich zweimal die Woche waschen darf. Heute morgen bekommt er ein kleines Stück braune Seife und ein rauhes Tuch, er muß sich splitternackt ausziehen, dann führt man ihn und seine Mitsklaven zu den großen flachen Wassertrögen. Toshat hat diesmal das Pech, daß durch die Rotation der Sklavenquartiere seine Gruppe erst spät an den Trögen ankommt, als das Wasser schon recht schmutzig ist. Während er sich wäscht, bringen ein paar andere Sklaven die kurzen Überwürfe aus der Wäscherei - ein weiterer Vorteil im Palast zu wohnen ist die regelmäßig gewaschene Kleidung, sinniert Toshat, und denkt, daß die empfindlichen Nasen der Hornanden einer ihrer wenigen guten Seiten sind.


    Zum Frühstück gibt es Brot mit dünnem Tee, aber Toshat hört vom Kellenjungen, der das lauwarme Getränk austeilt, und dem er seinen ledernen Becher hinhält, daß es mittags Gemüsesuppe gibt. Toshat mag Gemüsesuppe. Er ißt wie immer nur die Hälfte seines Frühstücksbrotes. Die andere bewahrt er in einer Falte des Überwurfs auf, für den Fall, daß man ihm überraschend über den Mittag eine Arbeit erteilt und er das Mittagessen doch verpasst. Er hat wenig Angst, daß ein Mitsklave ihm sein Brot wegnimmt, denn die anderen Sklaven wissen, daß er zwar nicht groß und stark ist, aber gute Tricks auf Lager hat, um sich seiner Haut zu wehren.


    Die Aufseher rufen die Gruppen für den heutigen Tag zusammen, und Toshat ist bei denen, die den Thronsaal putzen sollen. Toshats Herz pocht heftig als er das hört. Diese Aufgabe kann gefährlich sein, wenn man den Unwillen der Mächtigen erregt. Doch wenn man sich ganz unauffällig verhält, ist der Thronsaal ein sehr interessanter Ort. Toshat kennt einige andere Sklaven, die einen bescheidenen Handel mit Neuigkeiten und Gerüchten betreiben, und dafür kleine Gefälligkeiten erweisen.
    Doch heute hat die Putzgruppe den Thronsaal fast für sich alleine.
    Toshat kniet auf den harten Marmorfliesen, und schrubbt sie bis sie glänzen. Er mag den geäderten dunklen Marmor, der sich in unzähligen Platten vor ihm erstreckt, und auch wenn er sich hütet länger als einige Sekunden innezuhalten, hebt er doch manchmal den Blick und nimmt die Pracht des Saals in sich auf.
    Heute ist es hier allerdings ruhig, es wird keine Audienz abgehalten. Nur einmal durchquert der Lordprinz in angeregter Unterhaltung mit einem anderen Hornanden den Saal, doch sie unterhalten sich auf hornandisch, das versteht Toshat natürlich nicht. Jetzt muß er nochmal putzen, weil sie über die frischpolierten Fliesen gelaufen sind, aber immerhin hat er nicht irgendwie ihr Mißfallen erregt und einen Fußtritt kassiert.


    Als sie fertig sind, gehen sie zu den Gesindeküchen, wo die Sklaven essen. Toshat tunkt genüßlich seinen Brotrest vom Frühstück in die Brühe und hält sich aus dem Streit heraus, der entsteht, als ein paar alteingesessene einem Frischling seine Suppe wegnehmen. Der wird es auch noch lernen, denkt er, als die Wachen ihn wegschleppen. Direkt nebenan wird er ausgepeitscht, und da letzte Woche mehrere Neuzugänge gekommen sind, hält es der Aufseher für eine gute Idee alle Sklaven zusehen zu lassen. Toshat tut so als würde er hinsehen, doch er denkt an etwas anderes. Die Zeiten, zu denen ihm bei sowas übel wurde, sind vorbei.


    Der Nachmittag verläuft ähnlich wie der Vormittag, nur ist diesmal ein Innenhof zu putzen. Dort muß Blut und Erbrochenes aufgewischt werden, und Toshat ärgert sich, weil er jetzt danach riecht. Das heißt, daß er bis zum nächsten Wäschewechsel nicht mehr für die Bereiche der hohen Herrschaften eingeteilt werden wird.


    Als es dunkel wird, bekommen die Sklaven wieder Tee und Brot.
    Toshat hebt sich die Rinde auf, die wird er nachher im Bett knabbern, sie wird süß wenn man lange genug auf ihr herumkaut. Naja, vielleicht... der ausgepeitschte Neue liegt stöhnend auf seinem Strohsack in den Sklavenschlafquartieren. Als es dunkel wird, huscht Toshat zu ihm hin, steckt ihm die Brotrinde zu und murmelt ihm seinen Namen ins Ohr. Lächelnd huscht Toshat zu seinem Platz zurück. Die Gelegenheit, weiß er, wird kommen, diesen Gefallen mit Zinsen zurückzufordern.

  • *grab*


    Ifrases Keloi, Aufseher der Wirtschaftstruppe auf der Plantage der Hohen Herrschaft Fazoi


    Ifrases wacht auf, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster in seine kleine Kammer dringen und warm auf seine Bettstatt fallen. Schlaftrunken bleibt er noch einige Minuten liegen und lauscht dem zwitschern der Vögel auf dem Hof und dem klappern der Töpfe in der Küche den Gang hinunter. Dann erhebt er sich und geht, nur mit der Schamhose bekleidet, zum Brunnen im Hof. Er könnte sich genauso gut im Waschraum des Gesindes waschen, aber das kalte Brunnenwasser macht ihn schneller wach. Anschließend geht er zurück in seine Kammer und kleidet sich an. Da es heute wohl heiß werden wird, entscheidet er sich für eine einfache leichte Tunika und Schnürsandalen. Bevor er seine Kammer verlässt, verschließt er sorgfältig die Fensterläden, damit sich der Raum nicht über den Tag aufheizt.
    Als er die große Küche des Wirtschaftshauses betritt, sind die beiden Köchinnen bereits eifrig im Gange, große Töpfe Rinderbrühe mit Gemüse vorzukochen, die dann am Mittag nur noch erhitzt werden müssen. Er begrüßt das freundlich und zieht sich dann mit zwei Scheiben Brot und etwas Tee an den Ecktisch zurück. Während auch die restlichen Hofbediensteten eintrudeln und ihr Frühstück einnehmen, geht Ifrases die Dienstpläne der Wirtschaftstruppe für die nächsten Tage durch. Es wird in der nächsten Woche einiges zu tun sein, da kommt es ihm sehr ungelegen, dass sich ein Arbeiter vor zwei Tagen den Arm brach und die Stallmeisterin im achten Monat schwanger ist. Er schiebt eine zeitlang Namen und Zeiten auf den Plänen hin und her, bis er mit dem Ergebnis zufrieden ist.
    Die Vorarbeiter der Erntekolonnen brechen nach und nach mit ihren Karren voller Arbeitsgerät auf die Felder auf, wo sich die Tagelöhner schon versammelt haben. Ifrases hat einen kurzen aber heftigen Streit mit Daikon, dem Vorarbeiter der zweiten Kolonne, der gestern schon wieder zwei Schnittermesser zuwenig zurückbrachte und meinte, dass wohl die Tagelöhner sie gestohlen hätten. So etwas ist ärgerlich, schließlich steht Ifrases für den Verlust vor der Gutsverwalterin und vor seinem Herrn gerade.
    Als alle Feldarbeiter abgezogen sind und das Hofpersonal sich daran macht, das Wirtschaftshaus zu putzen und aufzuräumen, geht Ifrases zum Wohnhaus der Herrschaften, wo auch die Gutsverwalterin wohnt, um einige Dinge mit ihr zu besprechen. Auf Bitte der Köchin nimmt er die Küchenabfälle mit und verfüttert sie an die Guruks, deren Stall auf dem Weg liegt. Die Herrschaften halten sich zurzeit über den Sommer in ihrem Strandhaus im Osten auf, so können die Verwalterin und Ifrases ihre Besprechung im Arbeitszimmern von Herrn Fazoi abhalten. Man plant die Einkäufe, die in der nächsten Woche getätigt werden müssen und die Lohnauszahlungen, die auch anstehen. Die Verwalterin weißt, Ifrases an, Daikon zu entlassen, sollte ihm noch einmal Arbeitsgerät abhanden kommen. Man denkt kurz darüber nach, Lageraum in den Speichern des nahen Hafens zu mieten, kommt dann aber zu dem Schluss, doch erst mal abzuwarten, ob die eigenen Lagerhäuser des Gutes nicht doch ausreichen, um die Rekordernte an Kleirohr unterzubringen.


    Nach dieser Besprechung ist es bereits später Vormittag und Ifrases beeilt sich, zwei Maultiere vor den Wagen zu spannen, wobei er ein wenig mit der hochschwangeren Stallmeisterin plaudert.
    Zusammen mit einem weiteren Arbeiter fährt er ins nahegelegene Gerhris zum Bäcker, wo dreißig Laibe dunkles Brot aufgeladen und zurück zum Hof transportiert werden. Der Bäcker arbeitet auf Rechnung, sein Geld wird er am Ende der Woche von der Verwalterin bekommen. Wieder auf dem Gut, wird das Brot eilig zerteilt und in Körbe auf drei verschiedene Wagen umgeladen wird. Inzwischen ist die Brühe wieder erhitzt worden und wird zusammen mit einigen Fässern Trinkwasser auf die Wagen geladen. Da immer noch ein Arbeiter zuwenig da ist, fährt Ifrases einen der Wagen selbst. Die Tagelöhner auf dem Feld unterbrechen ihre Arbeit als sie die Verpflegung kommen sehen und machen eine Pause und etwas Brot und Brühe zu sich zu nehmen. Auf den Feldern von Herrn Fazoi wird man gut versorgt, das steigert den Arbeitseifer. Während sie essen, lässt sich Ifrases Bericht vom Vorarbeiter erstatten. Soweit ist alle in Ordnung. Er betrachtet die gewaltige Mengen von sauber zum trocknen aufgeschichtetem Kleirohr. Die Ernte wird noch etwa eine Woche dauern, und dann wird auch schon das erste Rohr trocken genug sein, um es einzufahren und zu Lagern. Über den Verkauf macht er sich keine Gedanken, das ist Sache der Verwalterin, aber so weit er weiß, hatte Herr Fazoi einen Abnahmevertrag mit der Flotte – Kleirohr bleibt getrocknet auch nach Monaten auf See noch genießbar und ist somit der perfekte Proviant.


    Als die Tagelöhner angetrieben von den Rufen des Vorarbeiters wieder Sensen und Schnittermesser zur Hand nehmen, fährt Ifrases zurück zum Wirtschaftshof. Unterwegs kaut er lustlos auf etwas Rohr herum, die Hitze tut ihm gar nicht gut. Er nimmt eine verspätete Mittagsmahlzeit zu sich und ruht sich etwas aus. Er beneidet die Leute, die sich in der prallen Sonne auf dem Feld abmühen müssen gar nicht. Am späten Nachmittag hilft er der Verwalterin und den Vorarbeitern bei der Auszahlung der Tagelöhner die wegen des bevorstehenden Feiertags und der großen Fläche, die sie heute geschafft haben, alle einen kleinen Bonus bekommen. Zum Abschluss des Tages überprüft er die Vollständigkeit der Arbeitsgeräte. Diesmal ist alles da.


    Da am nächsten Tag Fest der Göttin Aleaea ist, haben alle Hofbediensteten frei. Deshalb entschließt sich Ifrases gemeinsam mit den Vorarbeitern in der Stadt einen Wein trinken zu gehen und vielleicht ein Bordell zu besuchen.

  • Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne sagten Tchhax, dass es nun Zeit zum Aufstehen war. Noch müde schritt er zum Wassereimer hinüber und wusch sich den Schlaf aus dem Gesicht.


    "Hachat, hol frisches Wasser." Mit diesen Worten weckte er seinen Sohn. Der war knapp fünf Jahre alt und alles, was Tchhax an Familie hatte. Hachats Mutter war bei der Geburt gestorben. Der Rest seiner Familie in den Kriegen gefallen.
    Nachdem Hachat mit einem leeren Eimer nach draussen gegangen war stellte sich Tchhax vor einen trüben Messingspiegel, um sich zu rasieren. Als das zuende gebracht war bürstete er den gröbsten Schmutz aus Hemd und Hose. Er hatte ausser diesen nur noch sein Festtagsgewand, also kam er nicht allzu häufig zum Wechseln. Allmählich grummelte er vor sich hin, wo denn der Bengel schon wieder blieb, der Tag würde nicht jünger. Doch Hachat kam bereits wieder den vollen Wassereimer schleppend zurück. Ganz aufgeregt wusste dieser zu berichten, dass sein Freund Kerchhet eine Wurzel gefunden hatte, die genau wie der Kopf eines Gnoms aussah, Er wollte heute zwei rote Steine einsetzen, wo die Augen hingehörten. Kinder. Wie einfach und unbeschwert war doch das Leben für sie.


    Tchhax bereitete den Beiden einen Brei aus Gerste, getrockneten Voshella und trockenfrüchten zu. Nach dem Mahl war es auch schon höchste Zeit, zur Arbeit zu gehen.
    Wie jeden Tag nahm er seinen Sohn und brachte ihn zur Kinderhalle. Eigentlich war diese gedacht, für angehörige des Militärs, doch niemand nahm das allzu genau. Dies war der einzige Ort in Ticaftis, an dem sich um Kinder gekümmert wurde, wenn die Eltern keine Zeit hatten.
    Auf der Stadtmauer über dem Tor stand die Wächterin. Jeder nannte sie einfach nur die Wächterin. Wie immer, wenn Tchhax sie sah, ergriff ihn ein eisiger Schauer. Noch immer wusste er nicht, was größer war, das Glück, dass sie nun diese Stadt bewachte, oder die Angst, die sie verbreitete. Sie tat, was immer sie wollte. Für die Wächterin galten keine Gesetze. Selbst der Magistrat befolgte einen jeden ihrer Befehle. Niemand wusste, was geschah, wenn sie ihren Willen einmal nicht bekam. Niemand wollte es wissen.
    Doch seit sie hier war, war kein Monster mehr in gefährliche Nähe der Stadt gekommen. Kein Bewohner Ticaftis mehr im Kampf gegen ein Ungetüm gefallen. Also stellte auch niemand auch nur im Geheimen ihre Anwesenheit in Frage.


    Tchhax musste nun wirklich weiter zu den Voshellapflanzungen, seinem Arbeitsplatz. Er war ohnehin schon spät dran.
    Die Voshellapflanzungen waren in einem freigeräumten Bereich im Schutt des alten Ticaftis, umgeben von einer eigenen Mauer aus den Trümmern der Stadt. Tchhax begann die tägliche Routine. Er sammelte Raupen und andere Schädlinge von den Büschen und entfernte abgestorbene Blätter und Triebe. Die Voshella gab eine reichliche Ernte, doch sie verlangte eine ebenso reichliche Pflege. Von seinen Kollegen erfuhr Tchhax, dass im Osten am Himmel ein Drache gesehen worden war. Die gesamte Stadtwache war in Alarmbereitschaft, die Wächterin hatte die Anzahl der Späher um die Stadt verdoppelt.


    Zu Mittag kehrte Tchhax mit seinen Kollegen in einen öffentlichen Speisesaal ein. Für einige kleine Münzen bekamen sie hier ein Mahl aus Gerstennockerl, gekochtem Fisch und einigen frischen Voshellabeeren. Neben den Arbeitern waren auch einige Soldaten der Stadtwache anwesend. Natürlich wurden diese ausgiebig befragt.
    Der Drache war nicht wieder aufgetaucht, aber die Alarmbereitschaft blieb vorerst bestehen. Nur wenige Wachen waren, wie sie selbst, abgestellt, um in der Stadt ihren Dienst zu tun. "Vielleicht hat der Drache ja Heimweh bekommen und ist zurück in die Berge. Oder er sucht sich ein einfacheres Ziel, als eine gerüstete Stadt. Oder er hat unsere Katheste gesehen und sich in die Hosen gemacht." Der letzte Teil war lachend hinzugefügt. Katheste war der Name der Wächterin. Selbst die Wachen sprachen von ihr wie von einer Göttin. Bevor sie hier aufgetaucht war, waren die Kriegsmagier vom Dämonentor für Tchhax nur Legenden gewesen. Man erzählte sich Wunderdinge von ihnen, doch hier in der Realität, was mochte ein einzelner gegen eine Bestie wie einen Drachen ausrichten?


    Die Arbeit am Nachmittag ging weiter, wie sie begonnen hatte. Gegen die stärkste Sonne des Nachmittags wurden einige Strohmatten aufgespannt, damit die aus dem Norden stammende Voshella nicht versengte.
    Danach begann die Ernte. Nur die wirklich reifen der säuerlichen Beeren durften abgezupft werden. Da die Voshella praktisch das ganze Jahr hindurch blühte und gleichzeitig reifte, brauchte es einige Erfahrung, diese schnell zu erkennen. Doch Tchhax machte seine Arbeit auch nicht erst seit einigen Tagen.
    Immer wieder schweiften besorgte Blicke zum Himmel, doch der blieb klar.
    Die Ernte des Tages war zufriedenstellend und man verabschiedete sich für diesen Tag voneinander.


    Zuhause wartete bereits Hachat auf seinen Vater. Zusammen mit Kerchhet ritzte er Drachenköpfe und Kriegergestalten in den Weg. Tchhax ließ die Beiden und gesellte sich zu seinen Nachbarn, die Bereits beim Heisamaspiel beisammensaßen.


    Schließlich ging Tchhax mit Hachat nochmals in den Speisesaal ein. Das Abendmahl Bestand aus Fischeintopf mit Gerstenfladen. Er ließ sich nochmal von ein paar Bekannten dort zu einem Heisama überreden.
    Als die Beiden zurückkehrten war die Sonne bereits untergegangen und Tchhax ließ sich in sein Bett sinken.

  • Eure Texte sind wirklich richtig klasse! Ich habe mich hier extrem festgelesen. :)
    Mit am besten gefällt mir die Schilderung aus dem Leben des Sklaven. Das ist wirklich trist und ... sehr realistisch.
    Ich will auch. :)

  • Zitat

    Original von Yambwi
    Mit am besten gefällt mir die Schilderung aus dem Leben des Sklaven.
    Ich will auch. :)


    Wirklich? Na, vielleicht kann Dich eines von Terias Einhörnern zu den Hornaden bringen.

  • Ich hab die Beschriebung aus der Ich-Perspektive gemacht, um sie authentischer intensiver mit allen Fluchwörtern und Schimpferein rüberkommen zu lassen.
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    CMSSF. John „Warhawk“ Grimm, USF-Marine, Stationiert auf der USF “Archon“ im „Delios“-System


    Mein Tag begann mit mächtigen Kopfschmerzen. Entweder lag es an der gestrigen Feier zu Ehren von Sgt. Genova oder am Lärm der Sirenen, die mich aus dem ohne hin nur leichten Schlaf rissen. Das andauernde Jaulen und Heulen konnte nur eines bedeuten: Hellion-Angriff. Zum Überlegen war keine Zeit. Nur aus der Koje springen, in die Uniform steigen und in Richtung Maschinenhangar hetzen. Auf meinem Weg dorthin, der von einigen panisch schreienden und brüllenden Marines, Technikern und Zivilpersonal teilweise blockiert wurde, konnte man schon die Einschläge von den verdammten Hellseekern im Rumpf der Archon spüren. Neben dem ohnehin schon nervigen Gejaule und Geheule kam nun noch das Schreien der Besatzung mit dazu. Wo hatte ich nur meine Schmerztabletten. Ahh...ja... In der Hosentasche meines Kampfanzuges. Schnell nahm ich ein paar, schluckte sie ohne Wasser runter, denn dafür war keine Zeit, verfluchte die Creeps, wie wir die Hellion-Bastarde nannten, dafür, dass sie mich so früh geweckt haben und die restliche Besatzung für ihr Gekreische. Bringt ihnen doch sowieso nichts. Ob sie kreischen oder flennen, sterben werden sie früher oder später. Und wenn sie mir nicht weiter wie aufgescheuchte Hühner im Weg rum rennen, dann eher später.


    Abgehetzt und mit pochendem Kopf kam ich in den Hangar. Keine Zeit für Briefings. Keine Zeit für patriotisches Geschwafel vom Leutnant. Jetzt nur noch in unsere Maschinen, durchladen und die verfluchten Creeps das giftige Blei, das kochende Plasma und den Sprengstoff unserer Waffen schmecken lassen. Der Geruch der startenden Maschinen steigt mir in die Nase, als ich in mein Baby steige. Meine Lucy und ich sind schon ein gutes Paar. 245 Abschüsse und kein Absturz. So soll es sein. Raus in die Hölle. Soviel wie möglich nieder machen und wieder heim an Mamas Busen. Ich stieg ins Cockpit und begann mit einem flüchtigen Sicherheitscheck, als der Archon wieder von heftigen Explosionen durchgeschüttelt wurde. Fuck! Die Creeps haben es diesmal aber verdammt eilig damit, uns vom Himmel zu holen. Zügig macht ich meinen Check:
    Waffensysteme? Online! Schildgenerator? Online! Handfeuerwaffen, Muni und Messer für den Notfall? Dabei! Siegeszigarre? Dabei! Gut. Dann kann es ja los gehen.


    Ich startete Lucys Triebwerke, umschloss meinen Steuerknüppel noch einmal fest, konzentrierte mich auf mein Ziel und jagt durch den Antigrav-Tunnel nach draußen in die gnadenlose Kälte des Alls. Im Grunde mag ich es zwischen den Sternen, einsam im Raum zu fliegen. Das ist die wahre, pure Freiheit. Aber nicht, wenn einem so mistige Creep-Jagdmaschinen am Arsch hängen und ihre rote Laser-Plasma-Scheiße hinterher werfen. Das mussten mindesten drei oder vier Kreischer sein, die hinter mir waren. Kleine Mistfliegen! Laut, schnell und wendig. Erstmal Gas geben und die Rosinenbomber von der Archon wegbekommen. Idealerweise kriegt man diese Senfgurken am leichtesten Weg, wenn man in die Nähe ihrer eigenen Zerstörer und Kriegsschiffe kommt, denn diese Trottel scheinen wirklich auf alles zu schießen, was sie vor die Kanone bekommen können – auch ihre eigenen Leute. Ich justierte also meine Ausweichprogramme und steuerte in Richtung Hellion-Schlachtschiff. Erst da bemerkte ich, dass die Archon von zwei dieser Hunde eingekesselt war. Hmmm... Das könnte wirklich hart diesmal werden. Egal! Schließlich lebt man nicht nur, um sich die Eier zu schaukeln, sondern auch um ein paar von diesen Bastarden wieder in das Höllenloch zurück zu treiben, aus dem sie geschissen wurden! Ich steuerte auf den linken Creep-Zerstörer zu, wich seinem total irrationalem Sperrfeuer aus und näherte mich bis auf drei Meter Abstand an ihn ran. Die Kreischer blieben mir natürlich am Arsch kleben wie eine Schmeißfliege am Hinterteil einer Kuh. Ich hingegen steuerte meine Lucy durch das Blitzgewitter geschickt hindurch, so das zwei der Verfolger mit ihrer eigenen Medizin verarztet wurden. Somit bekam ich etwas mehr Ruhe für meinen Angriffsanflug auf die Schildgeneratoren des Creepschiffes. Diese waren ihr effektivster Schutz und gleichzeitig auch ihr wunder Punkt, den fielen diese komischen Knubbel mal aus, brachen ihre Schilde komplett zusammen und es bleibt ihnen keine Zeit mehr sie mit Menschenmasse zu reparieren. Idioten! Was verlassen sie sich auch auf so was unzuverlässiges wie Menschen! Ha!


    Ich verlinkte mich mit meiner Zielautomatik und richtige meine Plasmatorpedos aus. Das sind nun mal die großen Vorteile eines ordentlichen Krieges: Neue und verbesserte Technologien. Vor einigen Jahrhunderten wäre man nie auf die Idee gekommen, den Piloten eines Raumjägers mit dem Jäger selbst zu vernetzen, damit sie zu einer Einheit werden. Nun fest mit Lucy verschmolzen, konnte ich ihre Zielvorrichtung wie meine eigenen Augen nutzen. Brave Lucy. Braves Mädchen. Daddy hat dich lieb! Ich setzte meine Zielpunkte auf den Schildreaktor dieser nekrophilen Hackfressen und feuerte meine Plasmazäpfchen ab und machte einen Abgang, bei dem Superman sogar Augen gemacht hätte. Die Raketen schlugen perfekt in den Schildgenerator rein und explodierten in einer wohlig warmen, giftig-grünen Flammen- und Energiewolke. Was für ein romantischer Sonnenauf...


    Arsch! Depp! Dieser Idiot von Toshi bringt mich noch ins Grab! Toshi ist so ne Art Wingman von mir, fliegt aber meist nen schweren Tomahawkbomber. Allerdings fliegt der Trottel ihn so wie so’n verfluchte Kamikazeflieger in seiner explosiven Reisschüssel! Beinahe hätte er mir mit seinem Plasma-Vulcan-Cannon-Sperrfeuer den Arsch geröstet!


    Ups! Ich geb dir gleich ups! Was? Du wolltest den Kreischer, der mir am Hinter hängt los werden?! Sag mal, was hast du eigentlich heute Nacht gesoffen? Reisschnaps! Ich rede freundlich und impressionistisch auf Toshi ein, dass er sein Riesenteil nicht auf mich, sondern auf den Hellion-Zerstörer richten soll und diesen in die tiefste Hölle schicken soll. Dann drehe ich ab und lass Toshi seine Tropedos in den Creep-Zerstörer pumpen, bis dieser vor Blähungen platzt. Ja... So soll es auch sein... Nur ein toter Creep ist auch ein guter Creep. Da die anderen Jäger sich nun langsam auf den zweiten Hellion-Zerstörer stürzen und die Archon so langsam wie Platz und Luft zum Manövrieren hat, genieße ich eine kleine Auszeit und spiele Kreischerkillen. Dabei hänge ich mich hinter den nächsten, planlos im Raum rumeiernden Creepjäger und presse allerlei schmerzhaftes Blei und Stahl in seinen Maschinen-Mensch-Dämon-Was-auch-immer-Arsch rein.


    Manche Leute behaupten, dass die Creep ihre gesamte Armee aus Menschen erschaffen haben und das jeder von ihnen einst einer von uns war. Soll mir das jetzt ein schlechtes Gewissen bereiten? Wenn ich in der Situation wäre, dass sie mich geschnappt und umgebastelt hätten, dann BITTE! schießt mir in den Kopf! Nur der Tod ist die größte Gnade für so ein armes Schwein, dass von diesen Dingern so zugerichtet wurde. Das hat nichts mit Unmenschlichkeit zu tun, wenn man sie niedermacht, sondern mit Menschlichkeit. Ich glaube kaum, dass irgendjemand so leben will wie diese mitleidserregenden Säue.


    Naja, egal. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Kreischerkillen. So nebenbei, während ich also über den Sinn des Lebens philosophiere, habe ich meinen Fraggpoints auf 251 hochgetrieben und 252 ist gerade in einer Plasmaexplosion über den Jordan gejagt worden. Dann wende ich mich, wie die restlichen, überlebenden Jäger der Archon, dem zweiten Zerstörer zu, der schon einige saubere Löcher aufzuweisen hat. Ich gehe wieder nah heran, denn dann können mich ihre Kanonen nicht treffen und spiele das Lied vom Tod. Die Archon hingegen macht sich auf zum nächsten Sprungpunkt, um aus der Reichweite des Hellionmists zu kommen. Sie scheint etwas Schlagseite zu haben und macht einen etwas angekratzten Eindruck. Wenn wir von dem ganze Dreck hier Bericht erstatten, dann werden die Hellions einen etwas angekratzten Eindruck hinterlassen. Ha! Und wieder lasse ich meine Magazine rasseln und meine Batterien glühen.


    Doch gerade als die Archon zum Sprung ansetzt, materialisiert sich in ihr ein Hellion-Schlachtschiff. Ein richtig dickes Ding. Von der Archon bleibt dadurch nicht mehr viel übrig. Den Sprung wird sie nur noch als Splitterhaufen geschafft haben. Fuck! Ich geben Toshi den Befehl zur Formierung, verpasse dem Zerstörer noch einen Plasmatorpedo in die Eingeweide und wende mich dem Schlachtschiff zu, dass uns den Heimweg versperrt. Ich lies Lucy die anderen Jäger anfunken, um zu checken, wer noch alles da wär und gerade mal 17 Maschinen gaben Antwort. Was für ein Massaker! Verfluchte Creeps!
    Ruhig, ganz ruhig. Es bringt jetzt nichts hysterisch zu werden. Wenn du und die restlichen Jungs da dran vorbei wollt, dann musst du jetzt cool bleiben und darfst nicht durchdrehen. Da ich nun der ranghöchste Offizier war, gab ich den Bombern den Befehl für einen Speerspitzenangriff. Kurz gesagt: Schießt uns den Weg frei! Die leichten Jagdmaschinen wie meine Lucy würden dafür sorgen, dass die Bomber freie Sicht hätten. So formierten wir uns und gaben alles, was wir hatten. In einem kamikazeartigen Frontalflug jagten wir diesem Megamonster entgegen und entließen jegliche Form von todbringenden Materialien aus unseren Waffenläufen. Blöderweise das Creepmonster auch. Plötzlich war mein Radar rot vor lauter Kreischern und unzählige von diesen Mistfliegen kamen aus dem Bauch des Schlachtschiffes und ergossen sich wie saurer Regen auf uns.


    Durchbruch! Durchbruch! Ich bellte meine Befehle ins Mikro und versuchte zu retten, wer zu retten war. Um den Feind rum! Gebt ihnen Saures! Toshi! Hinter dir!


    Wie durch ein Wunder gelang es mir und einigen anderen Maschinen das Hellion-Schlachtschiff zu umgehen und den Sprungpunkt zu erreichen. Ich hämmerte die Koordinaten für den Sprung in Olympus-System ein und betätigte den Sprungschalter. Dann wurde es grell vor meinen Augen.
    Ich liebe den Sprung. Diese Ruhe, dieses gleißende Licht. So ungefähr stell ich mir immer den Tod vor. Einen Tunnel aus reinem Licht. Keine Schmerzen mehr, kein Krieg mehr, keine verfickten Creeps mehr. Nur noch Licht und Stille.
    Na ja. Schöne Vorstellung. Muss aber noch warten.


    Zu acht krachten wir in Olympus-System ein und steuerten auf das Kommandoschiff der Ares-Flotte zu. An Bord der „Emperor“ gelandet, sammelte ich die Überreste der Archon zusammen und wir gingen zum Raport. Toshi hatte es nicht geschafft. Armes Schwein. Hoffentlich ist er verglüht. Nicht, dass sie ihn noch zu einem von ihnen machen.


    General Trenker war nicht gerade erfreut uns zu sehen und über unseren Bericht war er auch nicht sehr begeistert. Genauer gesagt ist er sehr blass geworden und wirkte trotz seiner Orden etwas bemitleidenswert. Das Ende vom Lied war, dass die Ares-Flotte ins Delios-System eindringen wird, um die Creeps für das Massaker an der Archon bezahlen zu lassen. Gute Entscheidung. Ich würde auf jeden Fall mit dabei sein, um es diesen Bastarden noch mal gehörig heimzuzahlen. Dann traten wir weg und gingen erstmal einen auf unsere gefallenen Kameraden trinken.
    Hier im Weltraum gibt es keinen Friedhof und keine Gräber. Entweder wirst du atomisiert oder von den Hellions verschlungen. Es gibt keinen Grabstein für sie. Nur die Erinnerung an sie und ihre Taten, die sie alle zu Helden gemacht hat. Auch für mich wird es keinen dummen Stein geben, der irgendwo auf einem Planeten rumsteht und auf den die Vögel kacken können. Nein. Ich werde fliegen so lange ich kann. Und wenn es mit mir eines Tages mal den Bach runtergeht, so will ich im Kampf sterben und nicht in einem Soldatenaltenheim zu Tode gepflegt werden.


    Ich kippe meinen Whiskey runter und suche mir eine Koje. Vielleicht erst noch eine Dusche und dann eine Koje. Da fällt mir meine Siegeszigarre ein. Ich nehme sie heraus, entzünde sie und mache einen kräftigen Zug. Auch wenn wir die Archon verloren haben, so haben die noch viel mehr von den ihren verloren. Und das macht uns zu Siegern. Zu den Siegern einer Schlacht. Und vielleicht auch eines Tages zu den Siegern des Krieges.

  • Also auf einem Einhorn würde ich schon reisen mögen, und Hornanden treffen auch - aber ich meinte, ich wollte einen Text reinstellen und kein Sklave sein. ;) ;D Die anderen Texte gefallen mir aber auch, das könnte ich den ganzen Tag lesen. *Sehnsucht hab*
    Aber den Wunsch, selbst einen Text reinzustellen, kann ich mir ja erfüllen, tada:


    Kyle Schmollack, staatlicher Schlackekratzer zu Es-Chaton, Es-Chatonica


    Seit einigen Wochen muss man auf der Arbeit Angst haben.
    Nie wäre Kyle eingefallen, dass es mal soweit kommen könnte, aber es ist wirklich passiert! Wenn die Weltretter angreifen, solange er auf der Arbeit ist, wird sein Körper, wie sagt man noch? Va-po-ri-siert. Deswegen ist er froh, dass heute nur eines der kleinen Organa auf seinem Plan steht, das Org. Gachm./06, durch das einige Einkaufspassagen, Schulen und zwei Schwimmhallen mit Hexol versorgt werden. An dem wird er gut vier Tage zu tun haben, aber weil es so klein ist, werden die Weltretter es wohl nicht auf ihrer Liste haben – oder doch?


    Kyle steht morgens um halb 6 auf. Seine Mitbewohner, die in anderen, aber auch nicht besser bezahlten Berufen arbeiten, sind dann auch meist schon wach, und wenn es sich ergibt, frühstücken sie zusammen und trinken ihren Morgenkaffee. Aber meist muss sich Kyle beeilen, weil er verschläft. Er ist immer noch so müde vom letzten Tag. Und von seiner schönen Wohnung, die er sich mit seinen drei Freunden teilt, hat er kaum etwas, denn er ist fast den ganzen Tag nicht zu Hause. Und das, wo er schon das Glück hat, auf der Torte zu wohnen! Schnell schmiert er sich ein Brot, das er mittags essen will, dann stürmt er aus der Haustür.
    Mit seinem alten Fahrrad fährt er zur nächsten Stelle des Energieamtes, wo er seinen Kratzerkit für den Tag sowie den Organon-Schlüssel abholt. Kyle wirft sich die Ausrüstung über die Schulter und tritt kräftig in die Pedale. Er darf keine Zeit verlieren, denn als Kratzer wird er nach seiner Leistung pro Woche bezahlt, und die nächste Miete steht auch an. Als er das kleine Organon erreicht, ist es gerade sieben Uhr, der Nachthimmel ist noch blau und die Straßen menschenleer. Der Eingang zur Kuppel befindet sich am oberen Ende einer langen Leiter, die, wie bei den meisten staatlichen Organa, schon stark angerostet ist. Aber was soll’s, besser an gebrochenem Hals sterben als an gebrochenem Herzen, das ist schon lange ein Sprichwort der Kratzer.


    Wie die meisten Organa in Es-Chaton ist auch dieses ein pumpendes, es saugt also das Hexol aus einer der unterirdischen Hexolflüsse hoch, die Leys heißen. Dabei versorgt es sich jedoch nicht nur selbst mit Energie, sondern hängt mit am Netz des großen Organon Gachmod, des Herzstücks des gesamten Bezirks. Würde Gachmod ausfallen, gäbe es in diesem Bezirk keine Heizung mehr, kein fließend Wasser, nicht einmal mehr Licht, so wie es neulich erst im Bezirk Beskal geschehen ist. Besser nicht daran denken. In kleinen Organa wie diesem arbeitet er übrigens allein, weil es auf einen Tag mehr oder weniger nicht ankommt, während sie in den großen Organa in Gruppen zu mehr als zehn Personen kratzen und sich dabei nach einem strengen Zeitplan richten müssen. Kyle erreicht den Eingang, schließt die verklebte Tür auf (er muss kräftig drücken, bis sie sich öffnet) und betritt die Kuppel. Gestank schlägt ihm entgegen. Der schimmelige Überzug aus Schmutz und Schleim an den Wänden ist hier mindestens eine Handspanne dick, offenbar wurde dieses Organon seit über einem Jahr nicht mehr ausgekratzt. Das schreckt Kyle nicht, denn in den großen Organa hat er schon mit noch dickerer und erhärteter Schlacke gekämpft. Er zieht sich die Schutzweste über, schlüpft in den ledernen Anzug, hakt das Halteseil in der eisernen Schlaufe auf seinem Rücken fest und schnallt die Steigeisen unter die Stiefelsohlen. Man braucht einige Übung, um sich an den metallenen Streben unter der Kuppel entlang zu hangeln, aber Kyle arbeitet nun schon seit Jahren als Schlackekratzer, und inzwischen weiß er nicht einmal mehr, was Schwindel bedeutet. Mithilfe der Steigeisen findet er guten Halt in der Schlacke, und so macht er sich mit Spachtel und Hammer daran, die Wände von ihrem schmutzigen Überzug zu befreien. Die gelöste Schlacke streift er in einen Behälter ab, den er vor der Brust trägt. Von Zeit zu Zeit kippt er den Behälter in den dafür vorgesehenen Abfallschacht aus. Manchmal wirft er auch einen Blick auf das Hexol weit unter sich. Selbst wenn er fallen würde, würde er nicht sterben, das weiß er, obwohl das Hexol sehr heiß ist. Niemand stirbt in Hexol. Anders würde es aussehen, wenn die Weltretter die blaue Flüssigkeit anzündeten, wie sie es in Beskal getan haben. Allein durch den heißen Dampf wäre er dann auf der Stelle tot. Was sind das nur für Leute, die staatliches Eigentum vorsätzlich beschädigen? Das faule Halbork-Pack will nur nicht anständig arbeiten, so wie er, Kyle Schmollack, und gibt dann der Regierung die Schuld, dass keiner von ihnen etwas zu essen hat. Die sollten sich mal lieber an ihre eigenen Nasen fassen.


    Kyle nimmt sich zwischendurch nur ein paar Minuten, um sein Mittagsbrot zu verdrücken. Dabei setzt er sich auf den Vorsprung draußen vor dem Eingang zur Kuppel, baumelt mit den Beinen und schaut auf Es-Chaton herab. Von wo kann man schon eine bessere Aussicht haben? Die Menschen sehen so klein aus, wenn man auf einem Organon sitzt.
    Aber er hat nicht viel Zeit. Wenn er sich jetzt wieder erneut an die Arbeit macht, tun seine Arme schon weh, und er spürt die Anstrengung im ganzen Körper. Spätestens dann, wenn er das erste Mal ausrutscht und den Halt zu verlieren droht, muss Kyle Schluss machen. Heute, bemerkt er zufrieden, hat er eine ganze Menge Arbeit geschafft. Vielleicht wird er doch nur drei Tage für dieses kleine Organon benötigen, wenn er weiterhin so gut vorankommt.


    Als er die Leiter wieder hinabklettert, kracht eine der Sprossen durch, und er landet recht unsanft auf dem Boden, glücklicherweise ist er nur wenige Meter hinabgestürzt. Verstohlen reibt er seinen Arm. Morgen wird er vorsichtiger sein müssen. Wenn Kyle einen Wunsch hat, dann, dass der Staat endlich Geld darauf verwendet, die Organa zu renovieren …
    Wie immer nach der Arbeit tut ihm jeder einzelne Körperteil weh, und er ist über und über mit Dreck und dem typischen blau glühenden Schleim besudelt, der nun einmal bei der Hexolverarbeitung zurückbleibt. Außerdem stinkt er, auch wenn er es selbst nicht mehr riecht. Die Menschen auf der Straße machen einen großen Bogen um ihn, als er, diesmal nicht mehr besonders schnell, zum Energieamt zurückradelt, um seine Utensilien wieder abzugeben.


    Als er in seine Wohnung zurückkehrt, rufen ihm die Mitbewohner schon von drinnen zu, er müsse seine Stiefel vor der Tür stehen lassen, und halten sich die Nasen zu, als er müde in den Flur stapft. Doch daran ist er schon gewöhnt. Kyle verschwindet ins Bad, um erst einmal zu duschen. Danach sieht er wieder wie ein Mensch aus.
    Eigentlich könnte er noch seine Freundin Luisa besuchen, denkt er, aber er ist bereits so müde, dass er die Augen kaum noch offen halten kann, und wäre ihr keine besonders unterhaltsame Gesellschaft. Er macht sich die Reste des Eintopfes warm, den seine Mitbewohner gekocht haben, und schlingt sein Abendessen gierig in sich hinein. Als er gefragt wird, ob er noch eine Runde Karten mitspielt, schüttelt er nur den Kopf. Inzwischen ist es auch vor den Fenstern längst wieder dunkel geworden. Kyle fällt wie ein Stein ins Bett. Schon halb im Einschlafen überlegt er, wann er es sich wohl das nächste Mal erlauben kann, einen Tag frei zu nehmen. Luisa und er könnten vielleicht nach Swebe radeln oder in der Wandelhalle picknicken … aber er kann den Gedanken nicht mehr ganz zu Ende denken, da schläft er schon tief und fest.

  • Nette Idee! Also,


    Davian M. Laibec - Student der Magie an der Universität zu Ulon, 3. Semester


    Davian wird morgens um halb sieben von der Wirtin seines Studentenwohnheimes geweckt, die Topfdeckel aneinanderschlagend jeden Morgen durch die Gänge geht. Da es gestern mal wieder etwas später geworden ist, schleppt sich Davian etwas benommen zum Waschtrog, wo ihn eine ordentlich Menge kaltes Wasser einigermaßen zu sich kommen lässt.


    Das erste, dass ihm danach ins Auge fällt, ist der große Schimmelfleck an der Südwand des Zimmers. Nicht schön, aber was soll man machen? Immerhin ist es draußen bereits hell und vom nahen Flussufer hört man ein paar Vögel singen.


    Nach einem einfachen Frühstück im Speisesaal geht es dann zu Fuß zur Uni. 08:00 Uhr: Messmethoden: Prof. Lahín nimmt zur Zeit die verschiedenen Geräte zur Messung von magischer Strahlung durch. Heute ist der Anregungszähler an der Reihe; recht aufwändig in der Herstellung, besonders da für jede Messung spezieller Sand magisch angeregt werden muss, aber dafür sehr empfindlich. Davian ist immer noch müde, aber das war ja doch recht interessant.
    10:00 Uhr: Felder uns Strahlung: Davian hasst dieses Fach. Er mag Theorie eh nicht so besonders, außerdem ist Prof. Arnathal die reinste Schlaftinktur. Grausam! Heute ist irgendwas über die magische Hintergrunstrahlung an der Reihe, aber Davian nickt ein.


    12:00 Uhr: Endlich Mittagspause. Zusammen mit Niara und Laikolos geht es zur Uni-Kantine. Dort treffen sie noch Paitar, eine Jus-Studenten, den Davian schon seit dem ersten Semester kennt. Es gibt einen undefinierbaren, braunen Eintopf zusammen mit einem trockenen Brotkanten. Anschließend geht es noch für eine Stunde in den Park. Wenn schon mal die Sonne scheint, muss man das ja schließlich ausnutzen.


    13:30 Uhr: Geschichte der Magie: Es geht um die alten Küdonier. Nicht sehr spannend, zumal doch eh jeder weiß, dass sich die galdarische Magie als überlegen erwiesen hat, sonst würde er jetzt nicht in Ulon studieren, sondern irgendwo da im Westen. Da war es letzte Woche lustiger, als Prof. Mainowilok von Ronald von Dangria erzählt hatte. Der Typ war ja echt mal durchgeknallt!


    15:00 Uhr: Praktikum: Davian und Niara sollen die magische Energie bestimmen, die in einem Zauberstab gespeichert ist. Nach zwei Stunden haben sie es endlich raus.


    17:30 Uhr: Nach einer kurzen Pause geht es noch mal in die Bibliothek, für die Hausaufgaben und die Prüfungen lernen. Warum nur müssen die ganzen Standardwerke auf Alt-Galdarisch geschrieben sein? In den ersten beiden Semestern gab es zwar einen Kurs, aber irgendwie sind Sprachen nicht so Davians Ding. Ganz schön mühsam, sich mit dem Wörterbuch durch die Lehrbücher zu wühlen.


    21:00 Uhr: Erschöpft verlässt Davian die Bibliothek. Jetzt muss erst mal ein kühles Bier her. Viel Geld ist für diesen Monat nicht mehr da. Aber egal, nächste Woche wird er sich nach einer Arbeit umsehen - jetzt wird erst mal was getrunken. Also ab ins "Bitafr", einem der typischen Studentenlokale in Ulon. Ein Bier, dazu Schnitzel mit Kartoffelsalat. Paitar ist auch schon da, sowie ein paar von seinen Jus-Kumpeln. Zusammen mit ein paar Theologie-Studenten wird dann rasch mehr getrunken, schließlich gesungen und getanzt.


    01:50 Uhr: Davian ist zeimlich betrunken, als er beginnt, den Baum vor seinem Fenster zu erklimmen. Das Wohnheim ist schon seit 23:00 Uhr geschlossen, aber wozu gibt es die Vegetation? Ein Glück, dass er auf der Rückseite des Gebäudes wohnt.


    02:20 Uhr: Nach kurzer Körperpflege sinkt Davian benommen ins Bett. Morgen wird wieder ein anstrengender Tag!

  • Sehr realistisch. ;D Die Uni scheint dort einer Schule einigermaßen ähnlich zu sein, oder? Weil die Kursabfolge so streng ist. Oder studiert der gute Mann so viele verschiedene Fächer? Oder gehört das zum Studiengang?
    Studenten scheinen eine sehr repräsentative Gruppe auf vielen Welten zu sein. ;)

  • Zitat

    Original von Yambwi
    Sehr realistisch. ;D Die Uni scheint dort einer Schule einigermaßen ähnlich zu sein, oder? Weil die Kursabfolge so streng ist. Oder studiert der gute Mann so viele verschiedene Fächer? Oder gehört das zum Studiengang?


    Na ja, die ersten Semester sind kein Zuckerschlecken. An der Universität von Ulon wird sehr viel Wert auf eine umfassende Grundausbildung aller Magier gelegt - nicht umsonst steht sie in dem Ruf, die beste Bildungseinrichtung des Kontinents zu sein. Das meiste sind also Pflichtfächer (statt Geschichte der Magie könnte man auch was anderes wählen); deutlich größere Auswahl gibt es allerdings in der Wahl der magischen Fähigkeiten, die erlernt oder vertieft werden.


    Jegliche Ähnlichkeiten mit meinem eigenen Studium sind übrigens rein zufällig und in keiner Weise beabsichtigt. ;)


    Zitat


    Studenten scheinen eine sehr repräsentative Gruppe auf vielen Welten zu sein. ;)


    Hmm, vielleicht ein persönliches Trauma bei vielen Bastlern? ;)

  • Zheck, Betteljunge, Daerlon


    Noch bevor die Sonne aufgeht ist Zheck wach. Er klettert von seinem Versteck herunter, das im Sommer wunderbar ist, denn ist ist unter einem Dachvorsprung in der Ecke eines verwilderten Dachgartens, wo der Wind hinweht, aber kein Regen hinkommt. Im Winter wird er sich etwas einfallen lassen müssen, wenn er nicht wieder wie letztes Mal mit den anderen Straßenjungen zusammen in irgendeinem stinkenden Loch die Körperwärme teilen will. Er hat sich vorgenommen bis dahin irgendwo unterzukommen, Arbeit zu finden. Egal was, solange es kein Bordell oder eine Diebesbande ist.
    Die ersten Bauernwägen rumpeln durch die Straßen, auf den Märkten werden die Stände aufgebaut, und die ersten Garküchen fangen zu kochen an, damit sie bereit sind wenn die Frühstückshungrigen aufstehen.
    Die Soldaten der Stadtwache sind müde von der Nachtschicht, ihnen geht Zheck vorsichtshalber aus dem Weg, man weiß nie ob sie einen schikanieren oder laufen lassen. Der Geruch von Brot und Fladen aus einer nahen Backstube läßt Zheck das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Aber er geht weiter. Auf dem Markt sind bereits andere Kinder, sie warten darauf ob einer der Bauern Hilfe beim Abladen braucht. Zhek ist drahtig und kann anpacken. Eine Bauersfrau, die beinahe so hoch wie breit ist winkt ihn zu sich. Er hilft ihr, die schweren Waren abzuladen, und bekommt als Lohn ein paar Früchte, die während der Fahrt beschädigt wurden und sich nicht mehr verkaufen würden.
    Nachdem er mit ein paar anderen Jungen ein paar Früchte getauscht hat, hat er zwei Brotenden, eine halbe Pananuß und ein paar Lomibeeren. Er hockt sich an den Brunnenrand und ißt sie gleich vor Ort – was er im Magen hat kann ihm kein stärkerer Jugendlicher wegnehmen.
    Dann wischt er sich den Saft der Lomibeeren vom Kinn und geht zur Chaperabrücke. Dort gibt es oft Stau, wenn Gespanne gleichzeitig hinüberwollen. Man kann hier betteln, Dinge von umgekippten Wägen ergattern wenn man Glück hat, oder vielleicht nochmals zum Abladen eines Wagens gewunken werden.
    Heute hat Zheck kein Glück, daher postiert er sich in der Nähe des Stadttors, wo er bettelt und darauf wartet, ob vielleicht jemand einen Boten oder Führer braucht.
    Gegen Mittag hat Zheck Hunger, aber als er auf dem Markt eintrifft, ist gerade ein Trupp der Stadtwache hier, das heißt er kann nichts stibitzen, zu gefährlich, auch wenn Zheck wendig und flink ist, und sich gut auskennt. Er mag seine Finger und Hände zu sehr um das zu riskieren.
    Ein Garküchenstand in der Nähe sorgt dafür, daß sein Magen heute mittag nicht leerbleibt: dafür, daß er ein paar Eimer Gemüseschalen zu einem Kleintierhändler am anderen Ende des Marktes bringt bekommt er eine Schale Eintopf, die ein Kunde zurückgegeben hat weil sie angebrannt war. Bis Zheck wiederkommt ist das fettige Essen fast kalt, aber er schlingt es trotzdem hungrig hinunter.
    Dann besucht er seine Schwester Katra. Seit ihre Eltern vor drei Jahren gestorben sind sorgt er für sie, und hat seine inzwischen achtjährige Schwester als Gehilfin einer Schneiderin unterbringen können. Näherin ist besser als Bettelmädchen, sehr schnell haben beide gemerkt, daß es für Mädchen auf der Straße noch viel gefährlicher ist als für Jungen.
    Die oberste Näherin schaut Zheck kritisch an. Er hat sich vorher am Brunnen gewaschen und darf nun den kurzen sauberen Überwurf anziehen, den Katra für ihn genäht hat. Er macht ein paar Botengänge, holt und überbringt zu ändernde Kleidungsstücke, und holt ein Paket mit billigen Knöpfen von einem Händler ab. Da er will daß Katra dort bleiben kann, erledigt er alles ordentlich.
    Er gibt die saubere Kleidung wieder der Näherin ab, bis zum nächsten Mal, schlüpft in seine dreckigen Sachen, und nach ein paar Minuten herrennen hinter den staubaufwirbelnden Wagen der abfahrenden Bauern ist er wieder verdreckt genug um zu betteln.
    Als es dunkel ist verbirgt er sich im stinkenden Dunkel einer Gasse und klettert flink an der bröckeligen Ziegelwand hoch. Geduckt schleicht er über mehrere Dächer, bis er wieder an seinem Unterschlupf ist. Niemand ist hier gewesen, seine zerrupfte alte Decke ist noch da. Er ist froh, heute nicht um den Platz raufen zu müssen, wie um den alten. Den hat er an eine kleine Gruppe von anderen verloren. Dieser hier ist schwerer zu finden und bis jetzt gehört er nur ihm. Zheck wickelt sich in die Decke, seine Waffe, einen zugespitzten Stock aus Hartholz, fest im Griff. Er tut eine Weile lang so als würde er schlafen. Nein, niemand beobachtet ihn heute nacht.
    Im Dunkeln huscht er übers Dach, er kennt jeden Schritt, weiß wo er hintreten muß damit nichts knarzt und er nicht fällt. Ein paar Dächer weiter hat er ein gutes Versteck, eines von einem halben dutzend, ein loser Backstein unter einem verlassenen Vogelnest. Er hangelt sich die mit Kletterkraut bewachsene Mauer hoch, schiebt das Nest und den Backstein zur Seite. Da hinten liegen die paar Münzen die er hier versteckt hat. Gut. Er legt die zwei Münzen dazu, die er heute erbettelt hat. Wenn ihn jetzt jemand ausrauben will wird er nichts finden.
    Zufrieden und mit derselben Vorsicht wie auf dem Herweg schleicht Zheck zu seinem Platz zurück und schläft endlich ein.

  • Die Texte sind alle so schön :klatsch:
    Kleiner Beitrag von mir:



    Snikker Indaran, Bauer im Kasran


    Sobald das erste Tageslicht auf sein Gesicht fällt, wacht Snikker auf, gähnt, schüttelt sich und springt aus dem Bett. Als erstes rennt er in die Küche, macht Feuer, füllt Wasser in einen Kessel und hängt diesen über das Feuer. Dann verlässt er das Haus und wäscht sich in einem nahe gelegenen Bach, der heute eindeutig noch weniger Wasser führt als gestern. Anschließend kommt er zurück, zieht Hemd und Hose über und begibt sich wieder in die Küche zum mittlerweile kochenden Wasser. Nachdem er ein Frühstück zubereitet hat, sucht er Geschirr zusammen, türmt alles auf einem Holztablett auf und balanciert es in den Wohnraum. Da Snikker, wie viele Bergvolk-Assé-Mischlinge, zwergwüchsig ist, fällt ihm das ganz schön schwer. Aber auch heute schafft er es, das Tablett nicht fallen zu lassen. Sorgfältig breitet er eine Strohmatte auf dem Boden aus, stellt Essen und Geschirr in ziemlich chaotischer Anordnung darauf und schmeißt dann endlich den morgenmuffeligen Teywar aus dessen Bett. Snikker ist schon lange mit Teywar befreundet. Seitdem sie gemeinsam dieses Haus gebaut haben, wohnen sie zusammen.
    Snikker beginnt also zu frühstücken. Teywar gesellt sich irgendwann dazu. Snikker steht auf, sobald er fertig ist und lässt Teywar allein. Der wird später das Geschirr wegräumen, spülen – wobei er sehr sparsam mit dem kostbaren Wasser umgeht – und sich dann seinen Aufgaben als Schafhirte widmen.
    Hinter dem Haus erstreckt sich das große Jerdain-Feld, das Snikker nun seufzend betrachtet. Die Ernte wird dieses Jahr miserabel, wie immer. Nichtsdestotrotz muss Snikker sich zusammenreißen und sich vor allen Dingen um die Bewässerung des Getreides kümmern.
    Der Brunnen enthält nur noch wenig Wasser, das sich allmählich in eine schlammige, übelriechende Brühe verwandelt.
    Gegen Mittag macht er eine Pause, stattet Teywar, der mal wieder Probleme mit seinen störrischen Schafen hat, einen Besuch ab und plaudert ein bisschen mit ihm. Anschließend kümmert er sich um seinen Obst- und Gemüsegarten - eine anspruchsvolle Aufgabe.
    Am späten Nachmittag ist die Arbeit erledigt. Snikker ist ganz stolz auf sich, weil er es geschafft hat, soviel Unkraut zu jäten, dass es fast aussieht, als wäre nie welches dagewesen. Für eine halbe Stunde verkriecht er sich in den langen Schatten, den das Haus jetzt wirft, legt sich auf den Rücken und betrachtet den Himmel. Der ist fast weiß, wie immer. Keine einzige Wolke ist zu sehen, also wird es auch heute nicht regnen.
    Snikker träumt ein bisschen vor sich hin. In letzter Zeit kreisen seine Gedanken vor allem um das Thema, ob er jemals eine Frau finden wird. Aber Frauen sind im Kasran rar. Dennoch möchte er nicht von hier wegziehen. Als Mischblut ist er in den Städten nicht erwünscht. Dort müsste er betteln und würde ständig von einem Stadtrand zum nächsten gejagt. Im Vergleich dazu ist es im Kasran doch ganz gemütlich. Wenn nur nicht das Wetter so unzuverlässig wäre…
    Eine Frau, eine richtige Frau, das wäre schön. Die könnte ihm Kinder schenken, die er zu anständigen Bauern erziehen und an die er sein Wissen weitergeben könnte. Sie würde in Snikkers Haus einziehen und sie würden zusammen hier alt werden, so alt, wie man im Kasran eben werden kann. Wobei das mit dem Einziehen natürlich etwas schwierig wäre, weil Snikker gar nicht mehr so genau weiß, ob das Grundstück nun ihm oder Teywar gehört. Sein Freund könnte sich ja weigern, auszuziehen. Andererseits könnten Teywar und er ja möglicherweise auch teilen…
    Das Blöken der Schafe reißt Snikker aus seinen Gedanken und sagt ihm, dass Teywar nach Hause kommt und das Vieh in den Stall treibt.
    Zum Abendessen gibt es ein Gericht aus Jerdain und Schafsmilch. Teywar berichtet, er habe von seinem „Nachbarn“ Tirak (der lebt nur so 2 km entfernt) erfahren, dass es drei seiner Bekannten gelungen sei, einen ganzen Beutel voll Brisk-Beeren von einem Assé-Händler zu stehlen. Dies wird zum Anlass genommen, am morgigen Abend in der Gaststätte Slithan Na-ish ein großes Fest zu veranstalten.
    Darüber denkt Snikker noch eine Zeit lang nach, als er später todmüde in seinem Bett liegt. Er mag Feste nicht wirklich und lässt lieber die Finger von Brisk, wird aber trotzdem hingehen, um Teywar einen Gefallen zu tun. Außerdem freut er sich, endlich mal wieder unter Menschen zu kommen und ist gespannt auf den Erfahrungsaustausch mit anderen Jerdain-Bauern. Vielleicht lernt er bei der Gelegenheit sogar eine Frau kennen…
    Mit diesem optimistischen Gedanken schläft er irgendwann zwischen der zehnten und der elften Stunde des Abends lächelnd ein.

  • Parsana: Der Text ist schön, eine gute Mischung aus Arbeit und Gedanken. Zwei Sachen sind mir aufgefallen:
    Wenn der Himmel weiß ist, heißt das nicht, dass er von Wolken bedeckt ist? Oder ist das vielleicht ein Weltenspecial von dir ...
    Und zweitens: Am Ende des Tages schläft Snikker im Schatten des Hauses ein. Wie kommt er dann hinein, dass er am Morgen im Bett liegt?
    Snikker stelle ich mir klein und süß vor, schon vom Namen her, klingt wie eine Verniedlichung von "Sneaker". Jetzt aber nicht beleidigend gemeint! ;)


    Lg, Lucia

  • Kira:
    Danke für das Lob :-[


    Zitat

    Wenn der Himmel weiß ist, heißt das nicht, dass er von Wolken bedeckt ist? Oder ist das vielleicht ein Weltenspecial von dir ...


    Eine Eigenart der Welt. Der Himmel über Merianka ist nicht blau, sondern fast weiß. Bei schönem Wetter. Regenwolken wären natürlich grau; "Schäfchenwolken" wären noch etwas weißer als der Himmel, man würde sie also sehen.


    Zitat

    Und zweitens: Am Ende des Tages schläft Snikker im Schatten des Hauses ein. Wie kommt er dann hinein, dass er am Morgen im Bett liegt?


    Nö, er schläft da nicht ein. Er geht danach ins Haus. Steht eigentlich auch im Text drin.

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