Pharos IV, vierter Planet des F5V-Sterns Pharos im Demara-Sektor des Ori-
on-Armes der Milchstraße, ist die Heimat der (wenig originell benannten)
Avalon-Kolonie.
Gründer der Kolonie war Carlos "Admiral" Rose, einst Planetograph und be-
geisterter Leser archaischer Seefahrtsromane. Als er während seines letz-
ten Erkundungsauftrags zufällig eine Wasserwelt mit atembarer Atmosphä-
re und reichen Kristallvorkommen entdeckte, beschloß er, einen Traum zu
verwirklichen und eine unabhängige Kolonie zu gründen.
Es gelang ihm tatsächlich, Mitstreiter für seinen Plan zu finden, und nach
ernstlichen Finanzierungsproblemen landete schließlich ein mit Aquafitting
ausgestattetes Raumschiff auf Pharos IV und errichtete dort eine erste Ar-
beitsplattform, den nun schon legendären Floater I.
Aus Floater I entwickelte sich in wenigen Jahren der heutige schwimmende
Raumhafen Port Cook. Zeitgleich mit dem Raumhafen entstand mit den Ca-
vorte Domes eine erste Meeresbodensiedlung, deren Bewohner (genauer:
die von ihnen gesteuerten und gewarteten Roboter) jene Avalin-Kristalle
abbauen, durch deren Export die Kolonie finanziert wird. Im Bau sind auch
Avalon City, die zukünftige Hauptstadt, und Archipelago, eine Algenfarm-
Siedlung, und geplant ist eine große Schiffswerft (sie soll Port Rose be-
nannt werden, heißt es).
Die Wirtschaft von Avalon beruht auf Aquafarming (Algen- und Fischzucht)
und dem Abbau der erwähnten Avalin-Kristalle. Dementsprechend muß na-
hezu jegliche Hochtechnologie importiert werden, auch Pharmazeutika. Da-
für leisten sich die Avalonier ihr einziges Raumschiff, die AQUARIUS.
Flora und Fauna von Pharos IV sind unspektakulär. Der Planet durfte nur
"privat" besiedelt werden, weil die Strahlung eines nahen Supernovaaus-
bruches vor einigen Jahrhunderten die Biosphäre der Welt vernichtet hatte
- dachte man zumindest. Tatsächlich fanden die Avalonier nicht nur Phyto-
und Zooplankton in den oberen Wasserschichten, sondern auch "oktopoi-
de" höher entwickelte Lebensformen in der Tiefsee, besonders im beinahe
9000 Meter tiefen Great Rift. Es gibt Vermutungen, daß dort sogar eine in-
telligente oder zumindest semi-intelligente Lebensform (die hypothetische
"Spezies X") leben könnte. An terranischen Lebensformen wurden neben
einigen Algenarten und Speisefischen besonders Delphine (die man als "Hir-
tenwale" abrichten möchte) und Dugongs eingeführt, daneben gibt es ei-
nen Versuch, Wrillabees von einer der Kolonialwelten auszuwildern.
Technologisch entspricht Avalon dem kolonialterranischen Standard, mit ei-
nigen originellen Verbesserungen in der Meerestechnik. Typische Transport-
mittel sind Antigravgleiter, Boote, Schiffe und diverse Unterwasserfahrzeu-
ge. Die Energieversorgung beruht auf der Kernfusionstechnik.
Politisch ist Avalon noch recht unentwickelt. Carlos Rose, der Founder, ent-
scheidet die meisten Fragen durch seine persönliche Autorität. Es gibt eine
Verfassung, die nach einem Referendum in Kraft treten soll, sobald die Kolo-
nie mehr als 50.000 Einwohner haben wird. Avalon wird dann eine Reprä-
sentative Demokratie werden, aber niemand hat Zweifel, wer der erste Prä-
sident sein wird.
So, für den Anfang ist das wohl schon zu lang - Pardon !