E=mc² oder: Was hat Gott mit der ganzen Sache zu tun?

  • So, ich hoffe mir haut jetzt niemand den Kopp ab, aber ich habe nicht das passende Thema gefunden. Deswegen eröffne ich hier ein neues.
    Falls ich mich geirrt habe, tut es mir Leid, aber kommen wir nun erst mal zu meinem Problem:


    Die Wissenschaft hat ja eine lange Tradition in unserer Gesellschaft und auch die Geschichte ist übersät mit wunderbaren Beispielen, wann was entdeckt wurde. Warum zeigt ein Kompass nach Norden? Wieso geht die Sonne abends unter und warum morgens wieder auf? Warum brennen einige Flüssigkeiten, während das Wasser es löscht?
    Einige dieser Fragen sind uralt und wurden schon lange beantwortet, doch wie entstanden wissenschaftliche Meilensteine in euren Welten? Sowohl die sehr einfachen, die man gut beweisen kann, oder aber auch die theoretischen.


    Da ich eine mittelalterliche, fast antike Welt habe, würde es mir sehr viel Nutzen bringen, wenn man mir in diesem zeitlichen Rahmen helfen würde. Die Wissenschaft ist kein Fremdwort in meiner Welt, schließlich erkannte man schon den Nutzen von einem Kompass. Dennoch habe ich mir nie über die Themen der Wissenschaft Gedanken gemacht, bis jetzt.
    Wissenschaft ist aber nur ein Teil, der mich interessiert, sondern auch der größte Konkurent der Wissenschaft: Die Religion.


    Aus der europäischen Geschichte wird ersichtlich, wie sehr Religion die Arbeit von Wissenschaftler beeinflussen kann. Man denke an Galileo oder Kopernikus. Beide haben der Kirche wirklich keinen Gefallen getan und dennoch sind sie bis heute bekannt und sicher sind die beiden geradezu Meilensteine in der Erforschung der Planeten.
    Wie beeinflusst die Religion die Wissenschaften und ist es möglich, dass sie nicht nur negativ, sondern unter Umständen positiv beeinflusst werden kann? Der Drang des Wissens der Menschen als Ansporn, der göttlichen Schöpfung noch näher zu kommen?


    Derzeit suche im Netz nach Quellen, doch ich werde nicht so Recht fündig. Dies liegt einmal an der schieren Flut an Informationen, die ich finde, Aristoteles und alle anderen griechischen Gelehrten, von denen es genug gibt, sind sicher eine gute Inspirationsquelle und passen zeitlich auch sehr gut in meiner Welt, doch teilweise sind die Sachen mir einfach zu hoch. (Ja, kein Abiturient :D )
    Vielleicht sollte ich selber beginnen, aus der Sicht einer Person meiner Welt, die Dinge herleiten. Ich will nicht unbedingt versuchen, mit gleichen Experimenten, oder Gedankengängen die Tatsachen neu zu erfinden, sondern unter Umständen ganz neue Theorien anzusetzen. Ein Beispiel wäre das Verbrennen von Holz, wodurch Asche, Kohle, Ruß und das Licht des Feuers entstehen würde. Eine Theorie könnte davon ausgehen, dass diese vier Teilelemente schon die ganze Zeit in dem Holz stecken, noch bevor es entzündet wird.


    Vielleicht weiß auch jemand Rat, wie ich an bestimmte Dinge heran gehen kann. Zum Beispiel den Verlauf von Mond zu erklären, bisher habe ich ja keine anderen Planeten, die um das Zentralgestirn sich bewegen, außer die Welt selbst.
    Und natürlich wäre ich wahrlich neugierig, wer von euch schon an dieses Thema heran gegangen ist. Tipps, Ratschläge, sind immer gerne gesehen :)
    Gleiches gilt natürlich für die passenden Quellen, wo ich momentan ein wenig den Überblick verloren habe. %-)


    Hoffe, ihr könnt mir wenigstens ein wenig helfen, weil mich interessiert der Themenbereich der Wissenschaft sowieso schon. Könnte ich es plausibel auf meine Welt übertragen würde dies für meine Leutchen ganz neue Möglichkeiten ermöglichen. Vielleicht auch einen bedeutend technologischen Fortschritt, auch wenn ich meine antike Welt eigentlich ganz gerne habe. :)

    Dieses Zitat braucht in meine Welt noch einen Platz: Spuck mir in die Suppe und ich schlage dir den Kopf ab


    In Ermangelung an geschlechtlichen Optionen, zogen meine Eltern mich als Jungen auf :lol:

  • Vielleicht sind ja die "Vorsokratiker" hilfreich für Dich. Die meisten sind bei weitem nicht so schwer zu verstehen wie die "Hochgriechen" :) . Beispielsweise Demokrit gehört dazu, der den Begriff "Atom" in die Welt gesetzt hat. Thales von Milet hat sich laut Aristoteles ein ganz privates Wirtschaftswunder auf Basis seiner "Philosophie" verschafft, sich ansonsten aber vor allem mit Mathematik und Astronomie befasst. Und die meisten anderen Vorsokratiker müssen auch recht pfiffige Leute gewesen sein - übrigens ohne jede Antipathie zwischen Religion und Wissenschaft; nur allzu simpler Aberglaube allerdings konnte sie schon mal zu harschen Worten bewegen. Was eine "Feindschaft" zwischen Religion und Wissenschaft angeht, ist sie, soweit es sie überhaupt gibt, eine ziemlich junge Entwicklung. Der Normalfall ist wohl eher gewesen (und hat es auch nicht aufgehört zu sein), daß ernsthaftes religiöses, wissenschaftliches, staatsmännisches und soziales Bemühen Hand in Hand gehen. Man darf gerade in dieser Frage nicht aus dem Blick verlieren, daß (bis ungefähr zu Humboldt) die Wissenschaft nicht in Disziplinen zersplittert war, sondern "Weltwissen", das dann allenfalls in bestimmten Bereichen mehr vertieft wurde als in anderen. Darum gehen in den früheren Schriften auch Bereiche, die für uns (in unserem beschränkten Horizont) doch eigentlich getrennt sein sollten, so munter durcheinander: Physik, Religion, Jura, Metaphysik, Musik und Biologie gehen da nahtlos ineinander über.


    Insofern würde ich Dir noch Plinius den Älteren als Lektüre empfehlen, genauer seine Naturalis historia (Naturgeschichte). Ich hatte jedenfalls immer den Eindruck, daß er sich ganz gut lesen läßt, er hat eine lebendige Sprache und einen angenehmen Gedankenfluß, bei dem mir jedenfalls nicht langweilig wird. Mit 37 Bänden ist der Volltext allerdings etwas mehr als eine kurze Nachtlektüre... Daher gibt es auch schon Auswahl-Zusammenstellungen, etwa eine vom Verlag Artemis & Winkler in 5 Bänden und eine noch deutlich kürzere, einbändige als Reclam-Heft. Man bekommt darin einen Eindruck von der damaligen Denk- und Argumentationsweise, und natürlich (je mehr man liest) einen Überblick darüber, was "in der Antike" schon alles bekannt war, und was für Interpretationen sich daran angeschlossen haben. (Natürlich strotzt die Naturalis historia aus heutiger Sicht nur so von Fehlern - aber manchen muß man selbst als Fehlern zugestehen, daß sie eigentlich gar nicht so dumm sind...)

  • @ Kinno Katana


    Vielen Dank für die Hilfe. Ich musste mir erstmal darüber klar werden, dass Philosophen nicht den ganzen Tag Gedichte schreiben :D
    Jedenfalls hast du mir eine neue Sichtweise auf mein Problem gegeben. Ergebnisse wird es in nächsten Tagen oder Wochen geben, je nachdem wie sehr ich mich in Thematik einarbeite, oder ob ich Lust dazu habe.


    Aber es sei gesagt, dass ich es auch schön fände, wenn hier auch jemand vielleicht aus dem Nähkästchen plaudert. Wo liegen die Schwierigkeiten, wo kann man sich richtig austoben, einfach mal nach den Erfahrungen anderer gefragt. :)

    Dieses Zitat braucht in meine Welt noch einen Platz: Spuck mir in die Suppe und ich schlage dir den Kopf ab


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  • Hmmm... mein Nähkästchen ist leider an der Stelle nicht allzu ergiebig :o .
    Ich habe eine Welt auf (überwiegend) vorindustriellen Stand, in der zumindest eine Kultur eine Art "Wissenschaftler-Gemeinschaft" mit "echten Forschern" hervorgebracht hat. Mein Hauptproblem als Bastler ist dabei, ihnen kreative Irrtümer mit auf den Weg zu geben; ich verbrauche vermutlich schon zuviel Kreativität, um die Welt überhaupt zu gestalten.
    Die anderen Kulturen haben ein jeweils ihrer Umwelt angepasstes Daseinswissen. Insofern fehlen dort weniger die Kenntnisse der Wissenschaft als vielmehr die Systematisierung, die die Kentnnisse zur Wissenschaft bündeln würde, und die abstrakteren Schlußfolgerungen und Verallgemeinerungen. Für solches Daseinswissen greife ich auf alles zurück, was ich an Texten bekommen kann, das ein von der "westlichen neuzeitlichen Wissenschaft" halbwegs unberührtes Hintergrundwissen wiedergibt. Aber ich finde es kompliziert, das angemessen zu "verfremden"...

  • Es muss keine Feindschaft zwischen Wissenschaft und Religion geben.
    Die Grundlagen der Genetik wurden zum Beispiel vom Priester Gregor Mendel entdeckt. Gregor Mendel wurde kurze Zeit darauf sogar zum Abt befördert, was darauf schließen ließ, dass seine wissenschaftlichen Experimente keinen negativen Einfluss auf seine kirchliche Karriere hatten.

  • Nicht zwangsweise muss eine Feindschaft zwischen Religion und Wissenschaft bestehen, bei Galileo hatten wir eher einem Konflikt zwischen einer von einer mächtigen Organisation getragenen Weltmodel und einer alternativen Weltmodel. Was aber auch damit zu tun hatte das die damalige Kirche durch anerkennung von Galileis Model.


    Aber eher auch weil das alte Model bei der Begründung der Vormachtstellung der Kirche verwendung fand und die Kirche damit die Begründung dieser Erklärung damals als Lüge oder Täuschung anerkennen gemusst hätten.


    In dem Sinne kann es zu Konflikten zwischen mächtigen Gruppierungen und einer alternativen Denkweisen kommen wenn die alternative Meinung das Erklärungsmodell der mächtigen Gruppierung als flasch darstellt.



    Zum Beispiel ist im Bezug auf die heutigen aus der Physik hervorgehenden Naturwissenschaften eine Kritik an Einstein das selbe, Homeopathie und TCM das gleich für die heutige Medizin.


    Mendel hat Experimente mit Pflanzen gemacht, erst Darwin's These das der Mensch vom Affen abstammt hat deutlich an der europäischen Vorstellung von der fast gottgleichen Stellung des Menschens gerüttelt.

  • Müssen sich Wissenschaft und Religion feindlich gegenüberstehen? Zu diesem Thema fallen mir im Moment zwei Faktoren ein. Der erste: Um was für eine Religion handelt es sich? Gibt es dort ein heiliges Buch oder sonstige Überlieferungen, die als von Gott oder Göttern offenbart und unantastbar dargestellt werden? Nehmen die Menschen das wirklich ernst? Wenn ja, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass Wissenschaftler, die andere Theorien zu den Naturgesetzen oder zu bestimmten Ereignissen aufstellen in Schwierigkeiten geraten.
    Es ist auch durchaus realistisch, dass sich so etwas ändert, manchmal auch durchaus relativ schnell. Bei den mittelalterlichen Muslimen hat sich die Einstellung zur Wissenschaft und der Bedetung des Korans teilweise von Herrscherdynastie zu Herrscherdynastie verändert, wobei das natürlich nur die Eliten betroffen hat. Auch im Christentum war die Vorstellung eines göttlichen Auftrags zu Wissenschaft und technischem Fortschritt teilweise durchaus Thema, ein bekanntes Beispiel für diese Position ist zum Beispiel Francis Bacon.


    Wobei da häufig der zweite Faktor ins Spiel kommt:Gibt es innerhalb der Religion klare ethische Tabus, die auch von der Bevölkerung akzeptiert werden? Das ist ja auch heutzutage bei uns immer noch ein Thema und eine offene Streitfrage. Darf Wissenschaft alles, oder sollte/muss sie sich an bestimmte Grenzen halten? Eindeutig beantworten lässt sich das auf Anhieb nicht, auch heute nicht. Zumindest geht es mir so, wenn ich über Themen wie Atomkraft, Gentechnik, Massenvernichtungswaffen jeglicher Couleur usw. nachdenke.
    Wenn du also Wissenschaftler hast, die diese ethischen Grenzen sprengen, ob jetzt in deinen Augen gerechtfertigerweise oder nicht, kannst du auch auf Probleme zwischen Religion und Wissenschaft stoßen.


    In beiden Fällen hängt es aber nicht nur von der Religion ab, sondern auch von den gesellschaftlichen Gegebenheiten, von den Überzeugungen der Mächtigen und der einfachen Menschen. Der Papst mag manche Dinge ablehnen, trotzdem hat das auf die meisten heutigen Europäer nur noch einen recht begrenzten Einfluss.
    Wenn die Religionen eine ernsthafte Gefahr für die Wissenschaft darstellen sollen, brauchst du entweder mächtige Personen, denen viel an der Aufrechterhaltung der alten Ordnung liegt, oder eine Mehrheit an Menschen, die wirklich voll von der Religion oder auch nur bestimmten damit verbundenen Prinzipien überzeugt sind.


    Was genau das für deine Welt bedeutet, kann hier aber niemand beantworten. Bevor wir das versuchen können, musst du erstmal irgendwo anfangen, sei es mit den Völkern und ihren Kulturen, der Religion selbst, oder den wissenschaftlichen Ideen, die du haben möchtest.
    Das Zusammenwirken von Religion, Machthabern, Volk und Wissenschaft ist ein sehr komplexes Geflecht, für das es keine "Standardschablone" gibt.

  • Galileo war ein hochreligiöser Mensch, der versucht hat, seine Theorien auch an Hand der Bibel zu beweisen, bzw zu zeigen, dass die Bibel nicht im Gegenspruch zu seiner Aussage steht - das funktioniert im Katholizismus nur nicht allzu gut, da es ja nicht jedem frei gestellt ist, die Bibel aus zu legen. Zudem hat das ein wenig am Weltbild der Machthaber gerüttelt, das nur nebenbei.


    Religion vs Wissenschaft: Interessanterweise ist es ja so, dass viele der heutigen Forscher (vor allen Dingen Physiker) irgendwann beginnen religiös zu werden, selbst wenn sie als Atheisten begonnen haben. Je mehr Zusammenhänger man erkennt und versteht, je komplizierter alles wird, desto eher glaubt man auch daran, dass es irgendeinen Sinn dahinter geben muss, eine Absicht, einen Konstrukteur. Geht anscheinend vor allen bei den Naturkonstanten so (minimale Abweichungen würden das Leben, wie wir es kennen, unmöglich machen).
    Das Gedankengut der Aufklärung gehört hier ebenfalls rein: Gott hat den Menschen die Vernunft gegeben, also sollten sie sie auch benutzen.


    Da darauf bisher noch überhaupt nicht eingegangen ist: Deine Idee mit Asche und Licht bei dem Verbrennen von Holz passt sehr gut in die antike 'Forschung'. Die meisten Forscher hatten eine Art Atommodell (Atomos kommt ja auch daher) und eine der bekannteren Theorien ist, dass die Welt sich eben aus den vier Elementen zusammensetzt oder wie viele man sich da eben noch denken kann. Holz würde beispeilsweise vermutlich aus Humus (Erde) und Feuer bestehen - beim Verbrennen trennt man diese Elemente von einander und erhellt Asche und Feuer.

  • Geht anscheinend vor allen bei den Naturkonstanten so (minimale Abweichungen würden das Leben, wie wir es kennen, unmöglich machen).

    Alle Lebewesen leben grundsätzlich in einer Umgebung, die ihr Leben ermöglicht. Wenn die Naturkonstanten minimal anders wären, wären keine Menschen da, die sich über die Feinabstimmung wundern könnten, sondern von mir aus Gnümflhogürgs. Oder es wäre auch gar keiner da.


    Wissenschaft und Religion hauen sich genau dann die Köpfe ein, wenn die Religion (oder vielmehr ihre strengen Vertreter) ihre Fakten (oder auch ihre Moralvorstellungen) durch die Wissenschaft bedroht fühlt und dann dagegen auf verschiedene Weise vorgeht:
    1. Wir hauen dem Wissenschaftler den Kopf ab
    2. Wir streichen ihm das Geld
    3. Wir heuern einen Schwurbler an, der die Argumente der Wissenschaft zerpflückt, notfalls mit kreativer Auslegung der genannten Argumente - alternativ lernen wir selber schwurbeln


    Der erste Punkt ist eher nicht mehr besonders oft zu finden, der zweite vermutlich schon, den dritten sieht man alltäglich, wenn mal wieder jemand in wissenschaftlichen Worten behauptet, dass Kondome nicht vor AIDS schützen, sondern kleine Löcher haben, durch die der Virus durchschlüpfen kann. Oder wenn die Kreationisten mal wieder heftigst darauf pochen, dass eine Theorie nunmal nicht bewiesen ist.


    Die Frage für die eigene Welt ist daher zunächst: Stellt die Religion möglicherweise widerlegbare Fakten auf?
    Wenn ja: Kloppen.
    Wenn nein: Vielleicht kloppen, aber es könnte friedlich sein.



    Ob und inwieweit sie sich auf der Insel kloppen, weiss ich nicht. In Kaláte tun sie es, aber erfreulicherweise meistens lieber mit Worten als mit Waffen. Worum sie sich kloppen? Abtreibung verbieten! Gentechnik verbieten! Regenerative sind die Saat des Teufels und keine biologische Anomalie!
    (Die Regenerativen trifft es dann doch häufiger auch mit Waffen.)



    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Natürlich leben alle Lebewesen da, wo sie auch leben können - eine minimale Abweichung irgendeiner Naturkonstante hätte halt nur zur Folge dass ÜBERHAUPT KEIN Leben mehr auf Kohlenstoffbasis möglich wäre und das einzige andere Element, bei dem es theoretisch möglich wäre, irgendwie Leben auf zu bauen ist Silizium, wenn ich mich recht entsinne.
    Bin auch der Meinung, dass dann halt kein Leben da wäre und umgedrehte Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht das Wahre ist (bzw man ja auch nicht weiß, wie oft 'gewürfelt' worden ist), aber ich sehe das Argument jetzt nicht als vollkommen albern an, auch wenn ich Atheist bin. Sollte ja auch nur verdeutlichen, dass viele Forscher eben wegen der Forschung und vermehrtem Wissen zur Religion finden.

  • Ich hab jetzt nicht so das alles überragende Wissen über die Naturkonstanten, aber ich halte es durchaus für möglich, dass nach ein bisschen Rumgeschraube an den Konstanten eventuell z.B. Leben auf Stickstoffbasis möglich wäre. Oder auf irgendwelchen komplett anders aufgebauten Elementen, die wir uns überhaupt nicht richtig vorstellen können. *schulterzuck* Wir denken hier doch irgendwie erstmal kohlenstoffzentrisch und wenn wir uns dazu durchringen, an Silizium zu denken, denken wir immer noch Naturkonstanten-zentrisch.
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Willkommen im Forum, Gwynneth. Bist du nur wegen dieser Diskussion hier oder gibt es einen anderen Grund, dass du dich nicht angemeldet hast?


    Veria
    Weltenbasteln ist ein breites Feld. Die Wenigsten werden sich spezialisieren, um Naturkonstanten in dieser Form aus dem Weg zu gehen. Mal eine Konstante hier und da vermeiden ist kein Ding...aber es gibt so viele (ineinandergreifende), dass es nicht verwundern sollte, dass 99,X% aller Lebewesen auf fiktiven Welten Kohlenstoffbasierend sind.
    Rettet den blauen Manawyrm vor seinem Aussterben. ;D

  • In meiner Fantasy-Welt verbindet sich Wissenschaft und Religion im allgemeinen recht gut miteinander. Die Schöpfungsgeschichte entspricht ja (in großen Teilen) der "Realität". Was also die Wissenschaftlicher, zum Beispiel durch ihre Teleskope entdecken stimmt mit dem überein was überliefert wurde. In einigen Gelehrtenzentren herrscht ein Reger austausch, in dem Religöse Texte durch Wissenschaftliche Entdeckungen Verfeinert werden und umgekehrt.
    Die Religionen haben bei mir eigentlich nie den Anspruch erhoben die Welt vollständig zu erklären, man weiß das die Welt geschaffen wurde und das sie vor dem Zerfall der Schöpfergöttin nochmal stark verändert wurde, so das einige, die ältersten Überlieferungen nicht mehr stimmen müssen sondern die Welt davor beschrieben. Das Wissen die Pristerschaften und die Wissenschaftler, man bemüht sich deshalb Veränderungen zu Datieren und Überlieferungen danach zu Ordnen.
    Dazu kommt das keine der alten Überlieferungen als "Unfehlbar" gilt, denn sie ist nicht von einer Gottheit geschrieben sondern von Menschen, die sich Irren konnten, oder gar in böser Absicht gehandelt haben könnten.

  • gute Frage, im Grunde wenig Sachliches... Vor allem die Selbstwahrnehmung, und die Volkswahrnehmung im Grunde kann jeder ein Priester oder Wissenschaftler sein. Wissenschafler können den Glauben zu ihrem Lebensschwerpunkt machen und Priester sich für die Wissenschaft Interisieren... die Organisierten Relligionen.... das sind genau 2 1/3 der 7 bzw 5 Relligionen bei uns vergeben Tietel... Wobei nur eine ein Koordiniertes Ordensgeflächt hat, eine andere Starke Lokale gemeinschaften Bildet und bei einer anderen die in drei Strömungen geteilt ist bildet nur eine der Strömungen Orden...
    Jeder kann über Kräfte verfügen die den Göttlichkeiten zugesprochen werden, nur sind sie bei den Leuten die man gemeinhin als Priester (offizielle Vertreter) des Glaubens Identifiziert durch gezieltes Training und eine passende Geisteshaltung und Zugang zu Wissen und besonderen Orten stärker und vielseitiger...

  • Mir fallen spontan mehrere Fälle ein, in denen die Wissenschaft durch Religionen keineswegs negativ beeinflusst, sondern teilweise sogar gefördert wurde und wird. Hildegard von Bingen war z. B. eine religiöse Wissenschaftlerin, die von der Kirche anerkannt gewesen war. Klöster waren und sind oft Horte des Wissens, in denen auch Wissenschaft betrieben wurde und wird. Leider gab es eine Zeit in der gerade das ein Problem war, da die Kirche den Anspruch an Wissenschaft erhoben und keine Wissenschaftler außerhalb ihrer Reihen geduldet hat.
    Der frühe Islam steht in großem Gegensatz zu vielen heutigen islamischen Strömungen, indem Wissenschaft aktiv gefördert und Fortschritt im Namen der Religion propagiert wurde. Und das in einer Zeit, wo es in Europa einen wissenschaftlichen Abschwung gab.
    Ich würde daher sagen, dass sich Religion und Wissenschaft gegenseitig unterstützen, ausmerzen oder ignorieren können und dass man da nicht pauschal etwas annehmen kann, sondern auch die unterschiedlichen Wissensbereiche beachten muss, und wie sie zur Religionslehre stehen. Außerdem kommt dann noch der Neidfaktor hinzu, oder auch Unwissenheit durch religiöse Restriktionen. So wurde etwa die Hexenverfolgung durch Neid hervorgerufen, da es ursprünglich nicht-christliche Frauen betraf, die in der Heilkunst sehr gut waren. Dann kam ein Mönch, der nie im Leben eine Frau überhaupt nur gesehen hatte, diese Wesen also nur aus Geschichten kannte uns schrieb den Hexenhammer. Auf der einen Seite war er ein gebildeter, wissenschaftlich geprägter Mann, hat aber auf der anderen Seite nur über Buchwissen verfügt und deshalb den Unsinn verfasst.
    Den gleichen Weg gehen auch heute einige Wissenschaftler, die sich komische Konstrukte ausdenken, die eigentlich gar nicht funktionieren können, aber innerhalb ihrer Theorie so schön stimmig sind.
    Um nochmal die Sache mit den Wissensbereichen aufzugreifen: Zur gleichen Zeit kamen aus den Klöstern neue Erkenntnisse zur (Schul-)Medizin und zum Agrarwesen.

  • Ich hab jetzt nicht so das alles überragende Wissen über die Naturkonstanten, aber ich halte es durchaus für möglich, dass nach ein bisschen Rumgeschraube an den Konstanten eventuell z.B. Leben auf Stickstoffbasis möglich wäre. Oder auf irgendwelchen komplett anders aufgebauten Elementen, die wir uns überhaupt nicht richtig vorstellen können. *schulterzuck* Wir denken hier doch irgendwie erstmal kohlenstoffzentrisch und wenn wir uns dazu durchringen, an Silizium zu denken, denken wir immer noch Naturkonstanten-zentrisch.
    Veria


    Wären besagte Naturkonstanten nur ein klein wenig anders, als sie jetzt sind, gäbe es wohl keinen Stickstoff - oder ein anderes, vergleichbares Element. Wäre, zum Beispiel, das Verhältnis zwischen Starker Wechselwirkung und Gravitation nur ein Millionstel größer oder kleiner, das Universum wäre entweder hyper-explodiert, oder bereits wieder kollabiert.
    Aber vielleicht SIND die Konstanten ja anders und wir haben es nur nicht bemerkt.


    Das ist der Gag mit einem übergeordneten Referenzrahmen: was innen liegt, kann nicht darüber hinaus schauen.

    - "To make an apple pie from scratch you must first invent the universe." Carl Sagan

    - "Mehr pseudo als Mary geht nicht."

  • solange "der Schöpfer" TM im Besitz aller erforderlichen Patente ist, ist alles OK. Wenn nicht ...



    Die von ihnen gewählte Realität ist in ihrem Universum leider nicht verfügbar, da sie Content von God inc enthält ...

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