Auf Lapoi, habe ich mir schon von Anfang an überlegt, ist die Namensgebunb denkbar einfach.
Die Welt verfügt zwar über eine Gemeinsprache, aber jedes Gebiet hat natürlich seine eigenen Traditionen und Namen. Daher bekommt jede Person einen Namen, der meist noch relativ kurz und klar ist. Natürlich schlägt der Name tendenziell nach dem jeweiligen Gebiet, aber auch "ausländische" Namen werden vergeben. Wenn die Person bekannt wird oder durch irgend etwas hervorsticht, erhält sie einen Beinamen, der vor oder hinter dem eigentlichen Namen stehen kann. Der Beiname kann sich natürlich auch regional unterscheiden, und er wird nicht vererbt. Er ist in der Gemeinsprache gehalten.
So heißt die Magierin Liskva, deren Reaktion auf jedwedes Ereignis in einem mädchenhaften Kichern besteht, "Kichernde Liskva". Söldnerführer Ezar, eitel genug, um einen Umhang in der Farbe seiner Augen zu tragen, wird "Ezar Blaumantel" genannt. Ezpha, die als Richterin viel herumgekommen ist, kennt man überall als "Richterin Ezpha". Und so weiter.
Bei Zeichenträgern ist die korrekte Anrede "Zeichenträger (Name) vom (Zeichen)", also "Zeichenträgerin Akascha vom Herdfeuer".
Ich könnt ja auch noch was über die Namensgebung der Yunai aus Phaino sagen, die ich ganz gern mag.
Yunai heißen durch die Bank weg, wie es ihnen oder ihnen Eltern gerade passt. Die Namen haben alle eine bestimmte Bedeutung. Und weil fast jeder Name möglich ist, haben sie auch keine Nachnamen oder Beinamen. Wenn noch jemand anders so heißt, wen kümmert es? Die Namen sind natürlich in der Sprache der Yunai gehalten, yurak. Sie erscheinen dem Rest der Welt nur ein bisschen merkwürdig, aber niemand kümmert sich um die Bedeutung oder kennt sie überhaupt. Aber wenn die Es-Chatonicaner hören würden, dass der beeindruckende Schwertkämpfer Yeyan "Weißes Wasser" (sinngemäß "schäumende Gischt") heißt, würden sie sich vermutlich in ihrer ignoranten Art köstlich amüsieren.
Yunai benennen sich manchmal um, wenn sie finden, dass sich ihre Identität so verändert hat, dass sie ihren alten Namen nicht mehr behalten können. Viele geben sich daher als Erwachsene/Krieger einen neuen Namen oder wenn sie ihre Heimat verlassen. Yun, der Ex-Verlobte von Yambwi, hat sich von Yun ("Berg") in Dseyun ("Berg im Schatten"/"Schatten von Yun") umbenannt, als der Meergott sein Opfer ablehnte und er darüber nicht so recht wegkam.
Ach ja: Für die Yunai haben nur Götter bzw. gottähnliche Wesen mehrere Namen. Daher finden sie den Rest der Welt furchtbar anmaßend, weil die anderen Völker alle einen Vor- und Nachnamen haben. Aber so ist es mit Yun nun mal: Die Verständigung mit den Yunai ist nicht gar so einfach, weil man als Nicht-Yunai manchmal gar nicht ahnen kann, was in ihren Köpfen vorgeht.