WiP, angefangen beim Titel. Endless Empire, Awakening, Galaxy Reinception oder Second Galaxy waren alles Anwärter auf den Thron, bis ich was besseres finde bleibt's erstmal bei Endless Empire.
Eins sag' ich gleich vorneweg: Logan ist schuld!
Ohne seine Anregung hätte ich diese Leiche nicht aus dem Keller ausgebuddelt.
Dabei sind dann auch gleich alle ursprünglichen Unterlagen dazu verschwunden, was eigentlich eine gute Sache ist. Alles, woran ich mich jetzt nicht mehr erinnere, war für das Szenario nicht ausschlaggebend.
Weltenschöpferischer Hintergrund
Gedacht als Alternative zu einem wissenschaftlich-technischen hard-SF Entwurf, mit Schwerpunkt auf 'nicht-euklidische' Elemente wie PSI-Magie et c. Der Entwurf sollte eigentlich als Rollenspielhintergrund fungieren, da er aber dann die 5te Inkarnation gewesen wäre und ich mittlerweile andere Entwürfe habe, welche die Nisache dieses Szenarios ausfüllen, ist dies ein rein weltenschöpferisches Experiment. Sozusagen um der Weltenschaffung selbst willen.
Wie gesagt, der Entwurf war eigentlich schon beerdigt, aber die hochinteressanten Ideen eines gewissen Forums-Mitglied haben mir neue Wege aufgezeigt, was man mit dem vorhandenen Material noch alles machen könnte. - Fhtagn!
Also, mal ran an die Bouletten ...
Beabsichtigte Atmosphäre
Der Grundton ist post-apokalyptisch, obwohl die technischen Möglichkeiten der einzelnen Welten keine existentiell bedrohlichen Mängel zuläßt. Dennoch ist in jeder Facette spürbar, daß man mit groben, stümperhaften Methoden einem verlorenen, weit überlegenen Standard hinterher hinkt. Dazu kommt dann noch eine bedrückende Ungewißheit, was einen noch in der nächsten Umgebung erwartet, denn die Galaxis ist nicht nur groß, sie ist auch unbekannt und schwer schiffbar.
Hintergrund & Geschichte
Die Milchstraße wurde länger, als es Aufzeichnungen zurückverfolgen lassen, von einem überlegenen Volk beherrscht, den Kellarite. Diese suchen jedes Volk auf, sobald es das Raumzeitalter erreicht. Mit den ersten interplanetaren Raumschiffen erfolg der Besuch der Kellarite.
Allerdings kommen sie nicht in friedlicher Absicht. Sie kommen auch nicht in feindlicher Absicht, sie kommen in ihrer Absicht. Das Volk wird analysiert, begutachtet und gemäß seinen Eignungen einer Rolle in ihrem galaktischen System zugeordnet. Diese Rolle hat das Volk fortan zu erfüllen und wird zu diesem ZWecke aufgeteilt, umgesiedelt und bisweilen auch modifiziert. Die Kellarite sind in dieser Beziehung gnadenlos. Jede Zivilisation, deren Entwicklung weit genug fortgeschritten ist, hat sich ihrer Ordnung zu unterwerfen - oder wird ausgelöscht. Wer seine Rolle nicht zur Zufriedenheit erfüllt, wird ausgelöscht. Wer sich wehrt, wird ausgelöscht. Wer etwas tut (oder zu etwas wird), das den Kellarite nicht gefällt, wird - ihr erratet es - ausgelöscht.
Die Kellarite tun im Grunde nur das, was auch die Borg oder die Reaper tun: sie bringen Ordnung in das organische Chaos. Sie folgen dabei ihrem eigenen Path of Now and Forever. Der Grund dafür bleibt im Dunkeln, sie haben niemals jemanden darüber aufgeklärt oder auch nur ansatzweise etwas angedeutet. Ohnehin ist der Kontakt der Kellarite mit den Bonds spärlich gewesen.
Die unterworfenen lebten in vollständiger Abhängigkeit. Nur, wer sich verdient machte, erlangte gewissen Privilegien und ein bescheidenes Maß an Freiheit. Es ging ihnen dabei allerdings nicht schlecht. Die Kellarite hoben alle Bonds auf einen sehr hohen, technologischen Stand. Alle Welten erhielten eine kompatible Struktur, alles griff nahtlos ineinander, gesteuert und kontrolliert von Kellarite. Abgehen davon, daß man jegliche Freiheit und kulturelle Identität verlor und vollständig entwurzelt wurde, ging es den Bonds sehr gut. Die Kellarite teilten großzügig sämtliches Wissen, mit Ausnahme ihrer eigenen Technologie (s.u.) und so gab es eigentlich keine sozialen Probleme mehr. Krankheiten waren selten und die hochentwickelte Technologie verlangte nur noch wenig persönlichen Einsatz. Durch die zentrale Steuerung wurde jedem Individuum eine Aufgabe zugeteilt, jeder hatte etwas sinnvolles zu tun.
Die Kellarite ließen ihre Bonds sorgfältig abgestimmt sich über ihr ganzes Herrschaftsgebiet ausbreiten (dessen Ausdehnung außer ihnen niemand kannte) und steuerten Produktion und Verbrauch aller Güter - perfekter Kommunismus, allerdings ohne Korruption in der Führungsetage, was den Grundeigenschaften der Kellarite geschuldet war.
Die Macht der Kellarite
Ihre Überlegenheit und Immunität gegen Korruption verdankten sie einem Geheimnis, daß sie niemals verrieten: Wissenschaft, die Lehre vom Gesetzmäßigen Kosmos, kommt der wahren Struktur des Universums so nahe, wie die Alchimie der Chemie. Sie beschreibt einigermaßen Zuverlässig die Symptome, aber hat keine Ahnung von den tatsächlichen Ursachen, ein blindes Stochern nach der Wahrheit.
Am deutlichsten wird dies offenbar bei der Energiegewinnung. Die Bonds erhielten von den Kellarite die Baupläne für enorme Kraftwerke. Sie bauten sie hundert-tausendfach, doch das Prinzip, warum sie funktionierten, blieb verborgen. Natürlich baute man auch eigene Kraftwerke mit dem Wissen, das man von den Kellarite erhielt. Fusionsmeiler zumeiste. Einige Völker wurden dabei sogar sehr erfolgreich. Doch egal, wie mächtig die Energiequellen waren, welche die Bonds technisch erschlossen, die stärkste Kraftquelle war ... der Geist.
Geist ist das bestimmende Element im Universum, es existiert nur, weil es Geist gibt. Es treibt es an, hält es zusammen und formt die Gesetzmäßigkeiten, nach der die vierdimensionale Raumzeit funktioniert. Und die Kellarite waren Giganten des Geistes. Ihre psionische Kraft war es, die das gesamte Imperium antrieb. Ihr Geist speiste die geheimnisvollen Generatoren, die die Raumschiffe antrieben. Ihr Geist war für alle übergeordneten Funktionen verantwortlich. Sie gewährleisteten die sichere Navigation durch die Unwägbarkeiten des Hyperraums, letztlich die gesamte galaktische Infrastruktur. Jeder Kellarite war mit allen anderen geistig verbunden, ein umfassendes psionisches Netzwerk. Sie tauschten über hunderte Parsec Informationen und Gedanken in Echtzeit aus. Es war unmöglich, sie zu überraschen.
Ihre Waffen waren PSI-Lanzen und Ego-Peitschen, die jede Panzerung zerrissen. Sie schützten sich mit PSI-Schilden, von denen auch die stärksten Waffen abprallten wie Wassertropfen. Keine vierdimensionale Technik konnte die Kraft des Geistes überwinden.
Und noch nie hatten die Kellarite einen Gegner getroffen, dessen Geist dem ihren ebenbürtig war.
Der Untergang der Kellarite
Die Jahrtausende unangefochtener Herrschaft machten die Kellarite überheblich und selbstsicher. In ihrem Netzwerk pflegten sie nur schwache Barrieren aufzubauen, da sie stets unter sich waren und ihr Gemeinschaftskodex effektiver als jeder Abschirmung schützte. Andere Psioniker brauchten sie nicht zu fürchten. Zum Einen kontrollierten sie sorgfältig jede Tendenz der Bonds, Psionik zu entwickeln und zu nutzen, zum Anderen war ihnen noch ein Individuum begegnet, dessen Begabung auch nur annähernd an den schwächsten Kellarite heranreichte.
Doch der Tag kam. Es ist nicht bekannt, welchem Volk er angehörte und wie er unbemerkt eine solche psionische Macht erlangen konnte, doch eines Tages, nach Äonen der Herrschaft der Kellarite erhob sich ein Rebel gegen die Meister. In einem psionischen Duell, das eigentlich der Demütigung und Beweis der kellariten Überlegenheit (und der Unterhaltung der Kellarite) dienen sollte, siegte der Rebel und zerschmetterte den Geist seines Gegners.
Der Schock der psionischen Vernichtung raste durch das Netzwerk und traf alle Kellarite gleichzeitig. Die Erkenntnis, schwach, verletzlich und ungreifbar zu sein, versetzte sie kollektiv in Panik. Der Schmerz machte sie rasend und der geteilte Tod eines der ihren trieb sie in den Wahnsinn oder ließ ihren Geist zersplittern. Danach lebte kein Kellarite mehr und die Galaxis erlebte einen Kataklysmus ohne gleichen.
Die Tiefe Nacht
Ohne Anleitung durch die Kellarite hatten die Bonds keine Ziele mehr. Viele verfielen in Panik und Verzweiflung, oder wandten sich der Barbarei zu. Keine Welt blieb verschont, doch litten jene Welten, die sich ein größeres Maß an Unabhängigkeit bewahrten, am wenigsten. Kein Raumschiff konnte mehr ein System verlassen. Ihre Generatoren versagten. Besaß ein Schiff konventionelle Kraftwerke, versagte der Hyperflug ohne die Navigation durch die Kellarite. Alle Welten waren in vielfältiger Weise von einander abhängig.
Im Chaos der Tiefen Nacht nach dem Tod der Kellarite vergingen zwei Drittel aller Bewohner der Galaxis. Die Tiefe Nacht endete erst, als man lernte, die Reste der Technologie ohne Hilfe der Kellarite zu verwenden. Man ersetzte die Generatoren mit konventionellen Energiequellen und erforschte die Navigation des Hyperraums ohne einen psionischen Navigator. Langsam dämmerte über der Galaxis ein neuer Morgen.
Die Neue Galaxie
Dadurch, daß alle Welten einer einzigen, gigantischen Zivilisation angehört hatten, gab es keinerlei Schwierigkeiten, sich zu verständigen, sobald man sich wieder traf. Das führte zwar nicht immer zu friedlichen Gesprächen, aber allmählich entspann sich ein neues Netz an schiffbaren Wegen durch die Galaxis, die die alten Welten erneut verbanden. Die gemeinsame, ehemalige Gesellschaftsordnung gestattete es zudem, daß sich die neuen Zivilisationen sofort gegenseitig durchdrangen und vermischen konnten. Es war ungefähr so, als wenn man auf der Erde für einige Zeit alle motorisierten Fortbewegungs- und Kommunikationsmittel entfernte, sobald man dann - mit bescheidenen Mitteln wieder mit den Nachbarorten in Kontakt tritt.
Die Psionische Welle
Der Untergang der Kellarite wirkte wie eine psionische Initialzündung. Seitdem werden überall in der Galaxie Individuen mit psionischen Gaben geboren. War das Phänomen damals zwar bekannt, aber wenig erforscht (durch die Intervention der Kellarite), so traute man diesen Begabten natürlich zunächst nicht über den Weg. An einigen Orten assoziierte man sie mit den verhaßten Kellarite - und löschte sie aus. Andernorts assoziierte man sie mit den schmerzlich vermißten Kellarite - und verehrte sie. Zumeist jedoch beargwöhnte man sie schlicht, da man ihre Fähigkeiten nicht verstand. Es entstanden Gesellschaften aus Begabten, die sich der Schulung und Kontrolle ihrer Fähigkeiten widmeten. Manche davon suchten Schutz, andere suchten Wissen und wieder andere suchten Macht. Psioniker sind die mächtigsten Kräfte der Galaxie und können Gutes, wie Böses bewirken - und das in beispiellosem Umfang.
Die Psionische Welle veränderte viel in der Galaxis, sogar ganze Völker - oder Naturgesetze.
Die Wissenschaft
Die vierdimensionale - ich nenn' sie mal 'euklidische' - Wissenschaft ist wie gesagt nur ein Behelf, oder besser: nur ein Aspekt der wahren Natur des Universums. Dennoch ist sie innerhalb ihres Rahmen zuverlässig und korrekt. Es geht dahinter nur halt weiter.
Jetzt könnte man meinen, die Bewohner der Galaxis erlebten einen Boom der Forscher und Forschungsinstitute. Doch das ist nicht der Fall. Es gibt schlicht nichts mehr zu forschen, denn die Kellarite kannten jedes noch so winzige Geheimnis der euklidischen Wissenschaft. Da diese nichts über ihre wahre Stärke verriet, teilten sie sie bereitwillig mit den Bonds. Im Gegenteil, die Verfügbarkeit des Wissens um berechenbare, geometrisch korrekte und physikalisch plausible Zusammenhänge lenkte zuverlässig von der unwägbaren Natur der Psionik ab. Wissenschaft macht logisch und Logik tut Psionik als mystizistischen Humbug ab (meistens, jedenfalls).
Selbst nach der Tiefen Nacht wird das Phänomen der Psionik zwar allgemein akzeptiert, doch sieht man es gewöhnlich nicht in seiner wahren Tragweite. Selbst die meisten Psioniker haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie weit die Möglichkeiten gehen. Man sieht die Kellarite heute als fähige Psioniker. Man weiß, daß ihre PSI-Kräfte für vieles im alten Reich verantwortlich waren, man kann sich jedoch nicht vorstellen, wie das funktioniert hat und wie weit diese Abhängigkeit tatsächlich ging.
Die Galaxis
Die Galaxis präsentiert sich als stetig wachsendes Netz von Welten, auf denen die Überreste der einstigen Zivilisationen sich neu organisiert haben. Überall hat man sich mit der neuen Situation arrangieren müssen und tat dies in unterschiedlichster Weise. Natürlich sieht man auch das Ereignis, das zur Tiefen Nacht und dem Verschwinden der Kellarite führten, durchaus unterschiedlich. Die meisten Welten haben große Schwierigkeiten nach Jahrtausenden der Hörigkeit und Fremdsteuerung eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Daraus resultiert auch die hohe Bereitschaft, sich einer anderen Macht unterzuordnen. Andere genießen die lang ersehnte Freiheit, was zu unterschiedlichen Strategien führt, von Despotismus bis liberalen Föderatismus. Parteien mit großer Tatkraft bilden Fraktionen, denen sich andere, schwächere Welten bereitwillig anschließen. Wo unterschiedliche Philosophien aufeinander prallen, gibt es Spannungen, mitunter Kriege. Zunächst war man zurückhaltend, da man sich nie sicher sein konnte, ob die Kellarite nicht plötzlich zurückkehrten. Mit der Zeit wurde man jedoch schnell wagemutiger.
Man ist zwar weit von einer einheitlichen Struktur der Galaxis entfernt, doch wirken fast alle Zivilisationen und Kulturen oberflächlich wie aus einem Guß, echte Feindschaften sind daher eher selten. Alle Welten folgen den alten, von den Kellariten installierten, moralischen Grundsätzen für das miteinander. So gibt es zwar keinerlei übergeordnete Instanz mehr, fast alle Welten leben jedoch nach exakt den gleichen Grundregeln. Man spricht immer mindestens eine gemeinsame Sprache und das alte, intergalaktische Zahlungsmittel besitzt noch immer Gültigkeit. Letzteres organisiert sich über die Regeln der Märkte fast von allein. Natürlich gibt es Tendenzen, diesen Sektor unter Kontrolle zu bekommen, aber noch widersetzt sich das Interesse des Marktes an freiem Fluß der Werte diesen Bestrebungen.
Durch die ursprünglich ausgeprägte Abhängigkeit der Welten untereinander, floriert der interstellare Handel, denn diese Abhängigkeiten sind zwar nicht mehr absolut, aber immer noch vorhanden.
Politisch gesehen herrscht jedoch ziemliches Chaos. In einigen Regionen bewachen große Raumschifflotten die Hyperraumrouten, die in ihre Systeme führen, gegen einfallende Invasoren. Entartete Kulturen überfallen Nachbarn, innerhalb und außerhalb der Systeme, um Resourcen oder Lebensraum zu erhalten. Naturgemäß führt eine solche Situation auch zur Bildung einiger weniger Grand Player auf dem Parkett. Imperien, die immer mehr Systeme unter ihre Konrolle zwingen, Welten, die sich zu immer größeren Bünden zusammenschließen, Kartelle, die jegliche Kontrolle unterlaufen usw.
Und dann ist da noch die Frage, was die Kellarite überhaupt erst dazu getrieben hat, eine ganze Galaxis kontrollieren zu müssen ...
Ich bin so ziemlich am Ende für heute, das ist aber noch nicht alles. Wie gesagt, es ist noch ganz dick WiP, also ist noch so gut wie alles drin.