Siebenundvierzigstes Speedbasteln am 12.06.2018: Berühmte Waffen

  • Salyan: Ich mag diesen enthusiastischen Schüler :lol:


    Chrontheon: Die Einleitung erinnert mich an was :pfeif: Dieses Siegel klingt ganz schön OP


    @Mein Post


    Erstmal danke für die vielen Lobsbeeren *mampf*


    Zitat von Salyan

    Ich vermute mal, dass einige Meldungen auch einfach hinzugedichtet wurden? Vor allem, nachdem die Legende immer mehr angewachsen ist. Gab es ihn denn nun?^^

    Einiges wird hinzugedichtet sein. Ich geh mal davon aus, dass es ihn gibt, weil mir die Idee gefällt, dass er ein Überrest eines Gerechtigkeitgottes ist. (Zumindest ein durchgehend schwarzer, historischer Dolch wird existieren.) Bei dieser Interpretation gibt es aber ein paar Probleme mit meinen bestehenden Magien und bei meinen Göttern muss ich eh nochmal die Hintergründe erforschen.
    Vaksildan heißt jetzt übrigens Vaksilthan, weil d in der Sprache nur doppelt oder am Wortende vorkommt (hatte ich beim Speedbasteln vergessen) und weil ich noch ein bisschen weiter von "Vax´ildan" weg wollte.



    Zitat von Chrontheon

    In der LBW hätte ich sogar eine Erklärung für das wiederholte Erscheinen und Verschwinden.


    Ich hab auch eine: egal, wie cool ein Dolch ist, wenn er eine Weile nichts cooles macht, vergisst man, dass man ihn hat oder er bleibt bei einem Umzug liegen, wird geklaut, wird vielleicht an ein Museum verliehen und vergessen... zur Not habe ich ein paar Götter, die sich gerne in sterbliche Angelegenheiten einmischen und die sich nicht zu gut sind, auch mal irgendwo einzubrechen und einen Dolch zu klauen :pfeif:
    (Vielleicht bräuchte ich mal nen besseren Namen für die Götter, denn sie sind seeeeehr weit von Allmächtigkeit entfernt)

  • Und noch eine superspäte Nachreichung:



    Das eiserne Schwert





    Unsere Welt gibt uns alles, was wir zum Leben brauchen, aber dennoch sind wir Gefangene. Und Menschen wären nicht Menschen, wenn wir nicht früher oder später auf die Idee kommen würden, aus unserem Gefängnis auszubrechen.


    Wir wissen, dass die Welt an Marisu hängt. Sie kontrolliert hier alles. Die Logik diktiert daher, dass sie auch der Schlüssel dazu ist, aus dieser Welt zu entkommen.


    Mit ihr zu reden bringt offensichtlich nichts, dass haben wir lange und ausdauernd versucht. Wenn sie uns überhaupt wahrnimmt, wirft sie uns nur aus der Zitadelle und anschließend wird es für ein paar Wochen Winter.


    Einige rebellische Geister entwickelten daraufhin einen Plan wie wir sie loswerden konnten. Zuerst trafen sie sich und sammelten die verschiedenen Überlieferungen, weil sie hofften, dadurch eine Schwäch von Marisu zu finden.


    Nach vielen Abenden in einem stickigen Hinterzimmer hatten sie schließlich eine Schwäche ihrer Art gefunden: Kaltgeschmiedetes Eisen.


    Sie begannen, Eisen zu sammeln, um ihre Waffe zu konstruieren. Schnell merkten sie, dass sie auf der richtigen Spur waren. Es ist erstaunlich, wie wenig geeignetes Eisen hier zu finden war. Über die Jahrhunderte sind so viele Menschen und Dinge hierhergekommen, doch kaum Eisen.


    Schließlich gelang es ihnen, genug Material zu sammeln, um ein Schwert zu schmieden. Das nächste Problem bestand natürlich darin, einen fähigen Schmied zu finden, was ihnen nicht sehr leichtfiel. Aber schließlich gelang es ihnen und das Ergebnis war ein gutes, solides Eisenschwert. In einem richtigen Kampf hätte es wohl keine gute Figur gemacht, doch es war gut genug, um jemanden damit zu erstechen.


    Die Rebellen wählten sorgfältig, wer den Anschlag verüben wollten. Der ausgewählte Attentäter gab sich als Bediensteter aus und nahm das Schwert an sich, um es in die Zitadelle zu bringen. Er trug es ständig bei sich und wartete nur auf die Gelegenheit, bis er Marisu nahe genug kam, um sie zu töten.


    Wir wissen nicht genau, wie Marisu ihn durchschaute. Sicher ist, dass sie seine Waffe bemerkte, bevor er sie überhaupt ziehen konnte. Er wurde ergriffen und festgehalten. Marisu soll lange darüber nachgedacht haben, wie sie ihn bestrafen wollte. Schließlich entschied sie sich, seinen Verstand aus seinem Körper zu lösen und in einen Rubin zu bannen, der dann in den Griff des Schwertes eingesetzt wurde. Der Legende nach soll man im Inneren des Rubins noch den Attentäter sehen können, der stumm um Hilfe fleht.



    Das Schwert selbst ist heute in der Eingangshalle der Zitadelle ausgestellt und wird regelmäßig hervorgeholt, um allen zu zeigen wie sinnlos es ist, sich gegen die absolute Herrschaft von Marisu zu wehren.


    ------


    @Elatan Eine tolle Geschichte!
    @Nharun Das finde ich eine echt coole Auflösung für den "magischen" Handschuh.
    @Veria Tja, sowas kann nach hinten losgehen.
    @Cyaral Schön, dass das Ding so lange behalten wurde.
    @Salyan Eine sehr coole Demonstration!
    @Chrontheon Was für eine Waffe ist dieses Siegel denn nun?

  • @Teja: :O Ich kann mir schon denken, dass Marisu von allem weiß, was um sie herum geschiet. Aber trotzdem nett, dass sie es versucht haben. Die Frage ist nur: Hatte Marisu es wirklich nötig, ihn festhalten zu lassen, oder handelte sie so aus reiner Genugtuung? Ein schöner Text zu lesen, wenn auch ohne das Happy End (seitens der Entführten). *Extra große reife Lobsbeeren fürs Nachreichen reich*


    °'°'°'°'°'°'°'°'°'°'

    @Chrontheon Was für eine Waffe ist dieses Siegel denn nun?

    Das Siegel wird als Waffe interpretiert, ist es jedoch nicht. Oder sagen wir es mal so: Alles kann als Waffe eingesetzt werden, doch das Siegel ist nicht dazu bestimmt, und würde sich gewiss dagegen sträuben. Wer jedoch mächtig genug ist, und die passende Einstellung hat, könnte das Siegel jedoch tatsächlich dazu verwenden, anderen großen Schaden zuzufügen. Da allerdings niemand außer dem Auserwählten weiß, wie das Siegel ausschaut, was es ist und ob es überhaupt physisch greifbar ist, ist jene Gefahr grundsätzlich auszuschließen.

  • @Teja Hab ich eigentlich schon mal gesagt, dass Nachreichen nach so langer Zeit immer noch was Tolles ist? Ich glaub nicht; es ist toll! Geschichte über Marisu lese ich immer wieder sehr gerne und auch die, die uns hier präsentierst ist wieder eine gelungene Mischung aus bekannten Feen-Tropen und deiner eigenen Schöpfung. Für den armen Attentäter geht die Geschichte zwar nicht gut aus, aber ein hübscher Umgang mit der Situation seitens Marisu! :thumbup:

  • Wie sie ihn bemerkt hat frag ich mich auch. Ist sie allwahrnehmend? Oder nimmt sie spezifisch ihre nähere Umgebung genauer wahr, weil da ja was sein könnte? Oder ist sie allwissend und dachte sich so, sie lässt ihm möglichst lang die unsinnige Hoffnung, Erfolg haben zu können? (Würd ich ihr ja zutrauen.)

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Also, mit einer eisernen Pfeilspitze hätten die Verschwörer vielleicht Erfolg gehabt? Interessant.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Ich erinnere mich noch daran, dass ich das eigentlich schon damals beschreiben wollte, aber irgendwie habe ich es dann doch nicht gemacht.


    Als der Thread mal wieder hochgeholt wurde ist es mir wieder eingefallen und jetzt also eine sehr sehr späte Nachreichung


    Luclossin


    Luclossin ist eine farblose und in reinem Zustand auch völlig geschmacks-und geruchlose, relativ schwer flüchtige Flüssigkeit. Häufig ist es aber verunreinigt und kann dann verschiedene Geruchsnuancen annehmen, am häufigsten entweder künstlich-fruchtig mit leicht fauliger Note oder den typischen Geruch niedervalenter Schwefelverbindungen. (Man stelle sich einen vollen Mülleimer im Sommer vor, in dem schon seit längerer Zeit ein Stück kräftiger Käse liegt.)


    Genau wie die Substanzen Clossianin und Valucin gehört Luclossin zu den chemischen Kampfstoffen auf Phosphorbasis, die von Lucasta Clossiana während des Arunisch-Ruarischen Krieges entwickelt und nach ihr benannt wurden.


    Luclossin unterscheidet sich jedoch von den anderen dadurch, dass es neben Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Phosphor noch mehrere weitere Elemente enthält, namentlich Fluor, Chlor, Schwefel, Silicium und Stickstoff. Diese haben nicht alle einen Einfluss auf die toxische Wirkung, sondern sind teilweise Überreste aus der Synthese, die durch entsprechende Gruppen vereinfacht wurde, sodass diese auch für Nicht-Elementarmagier unter akzeptablen Risiken möglich wurde.


    Lucasta verfolgte bei der Entwicklung dieser Verbindung jedoch auch noch ein anderes Ziel: Sie enthält alle (ihrer Meinung nach) elementarmagisch relevanten Elemente, sodass deren Magier ein gewisses Maß an Kontrolle darüber ausüben können und dazu in der Lage sind, die elementarmagieverstärkende Wirkung zu nutzen und das Ganze auch noch zu überleben. Insbesondere von Seiten der feministischen Geschichtsschreibung und von den Phosphormagiern im heutigen Arunien wird die Meinung vertreten, dass Luclossin überhaupt nicht als Waffe gedacht war, sondern als Medikament gegen elementarmagische Störungen und sie nur durch ihre männlichen/halogenmagischen Freunde zum Kriegseinsatz genötigt wurde.


    Von der Toxizität her unterscheidet sich Luclossin nicht wesentlich von Lucastas anderen Verbindungen ist aber wesentlich persistenter. Dies war dem arunischen Militär zunächst nicht klar, was zunächst zu zahlreichen Todesfällen bei arunischen Soldaten führten, die gar nicht wussten, wie ihnen geschah, weil sie das Gift nicht wahrnehmen konnten. Diese Wirkung trug wesentlich dazu bei, dass Luclossin besonders bekannt und berüchtigt wurde. In Ruaris sind Luclossin und seine ebenfalls toxischen Abbauprodukte an manchen Orten sogar über hundert Jahre nach Kriegsende noch nachweisbar, ein Zeitraum, in dem sich Clossinain und Valucin längst zersetzt hätten.


    Luclossin ist auch ein hochpotentes Insektizid, auf das insbesondere Bienen extrem empfindlich reagieren. Die Populationen in kontaminierten Gebieten sind teilweise noch Jahrzehnte später wesentlich geschwächt.


    Die Flüssigkeit ist nur schlecht mit Wasser mischbar, die mischbare Menge reicht jedoch aus, um das kontaminierte Wasser beim Trinken oder beim Duschen/Baden tödlich zu machen, weswegen es als Mittel für Anschläge auf die Trinkwasserversorgung genutzt werden kann.


    Obwohl es in Silaris schon länger vergleichbar toxische Substanzen gab und in später noch toxischere entwickelt wurden, ist Luclossin die eine, die fast jedem Arunier oder Ruarier als erstes einfällt, wenn er das Wort „Nervenkampfstoff“ hört.


    In der jüngeren silarischen Geschichte erlangte Luclossin traurige Berühmtheit durch einen verheerenden Terroranschlag auf dem zentralen Markt der elavischen Hauptstadt Somi Dava. Verübt wurde der durch den elementarmagischen Geheimbund „Faganidenorden“, der im elementarmagiefeindlichen Elavien diese heimlich praktiziert. Das Ziel war hierbei nicht vorrangig möglichst viele Menschen zu töten, sondern möglichst viele zu Elementarmagiern zu machen und damit ein Umdenken der Regierung zu erzwingen. Dies war jedoch nicht erfolgreich, stattdessen führte der Anschlag auf dem stark frequentierten Markt zu über 80 Toten, über 200 Verletzten und lediglich zehn Neu-Elementarmagiern. Diese wurden von den Terroristen verschleppt, wobei acht von ihnen ebenfalls zu Tode kamen.


    Lediglich zwei der Verschleppten, eine Sauerstoffmagierin und ein Phosphormagier überlebten und konnten fliehen, was von einem großen Medienecho begleitet wurde. Den beiden wurde eine elementarmagische Ausbildung in Arunien angeboten, dies lehnten sie jedoch ab, sondern beschlossen Elementarmagie nicht zu nutzen und stattdessen einen Biobauernhof zu gründen. Gerüchteweise soll die Erde dort aber etwas fruchtbarer sein als sonst in dieser Region üblich und die Pflanzen auch besser wachsen… Fairerweise muss man aber sagen, dass den beiden diese Anwendungen ihrer Gaben überhaupt nicht als solche bewusst sind


    Obwohl diese Wirkung gar nicht so stark ausgeprägt ist, wird Luclossin in Arunien und Ruaris in manchen Kreisen als „flüssige Elementarmagie“ bezeichnet und hoffnungsvolle Nachwuchschemiker versuchen es zu synthetisieren, in der Hoffnung dabei zu Elementarmagiern zu werden. Das Verbreiten ausführlicher Synthesevorschriften ist zwar strikt untersagt, sie tauchen jedoch trotzdem immer wieder auf. Allerdings funktioniert die sechzehnstufige Synthese nur, wenn bestimmte Zwischenstufen peinlichst aufgereinigt werden, woran die meisten Hobbychemiker im Heimlabor scheitern.


    Als T-Shirtmotiv bei jungen Leuten mit dem Wunsch zu provozieren ist die Strukturformel äußerst beliebt und es gibt in Arunien und Ruaris mehrere Bands, die den Namen der Chemikalie im Bandnamen tragen, in unserer Welt würde man sie wohl dem Gerne Heavy Metal zuordnen.


    Die von Lucasta ursprünglich angedachte medizinische Verwendung findet statt, ist aber eher eine Randerscheinung, da elementarmagische Störungen standardmäßig mit dämpfenden Medikamenten behandelt werden. Es sind jedoch Salben und Nasensprays mit Luclossin als Wirkstoff erhältlich, die auch schon erfolgreich eingesetzt wurden, allerdings wird dort eine Abkürzung des chemischen Namens verwendet, um den Wirkstoff zu bezeichnen, da sonst die allermeisten Verwender abgeschreckt werden würden. Einer breiten Öffentlichkeit ist diese Anwendung also nicht bekannt.

  • *nachlobs*


    Der Stoff ist so grausam! Flüssige Waffen sind aber tatsächlich eher selten vertreten...


    Das Verbreiten ausführlicher Synthesevorschriften ist zwar strikt untersagt, sie tauchen jedoch trotzdem immer wieder auf.

    Ja ja, im Internet findet man einfach alles! :D


    allerdings wird dort eine Abkürzung des chemischen Namens verwendet, um den Wirkstoff zu bezeichnen

    Wie lautet die Abkürzung?

  • Amanita! Wie schaffst du es nur so tolle Details zu basteln, die sich so sehr in die Welt einfügen? Sogar T-Shirt-Motive! Genial!
    Und das Ganze klingt nach genau so einem Stoff über jeder Chemiestudi schonmal den Wikipedia-Artikel gelesen hat. ;D

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