[Yrdanea] Kramkiste

  • Gelegentlich verfrachte ich Dinge, die ich mir gerade erst ausdenke, direkt in meinen Beitrag in der Weltausstellung.


    Aber ich mag die Ideenfetzen-Sammelthreads zu anderen Welten hier im Forum und möchte daher auch mal wieder so etwas starten. Einfach eine Kramkiste, in die ich Dinge werfe, aus denen ich mich dann später wieder bedienen kann.


    Heut hat mich ein Bekannter durch einen Gamejam-Beitrag dazu inspiriert, dass ich in der Gegenwart Waschmaschinen als weitere Reisemethode haben möchte. Ich habe so ein Konzept auch schonmal in "Das brandneue Testament" gesehen, wo die Tochter Gottes durch die Waschmaschine auf die Erde kriecht.



    Für meine Welt stelle ich mir das Konzept eher so vor, dass die Waschmaschinentunnel, wenn man ein bestimmtes Programm einstellt, zu einem labyrinthigen gemeinsamen Tunnelsystem führen. Es gibt Knotenpunkte, wo diese Tunnel verbunden sind, man also durch einen Tunnel in eine andere Waschmaschine kriechen könnte. Dass das jemand tut, ist zwar höchst unwahrscheinlich, denn ich weiß ja nicht, welches Programm dort gerade eingestellt ist. Aber aus dem Tunnelsystem könnten ... Dinge herauskommen. Die Tunnel könnten auch eine Verbindung zur Innenwelt darstellen. Dann wären es natürlich kleine Lemroi-Gestalten, also vielbeinige "Roboterspinnen", die sich mehr für Socken interessieren könnten, als deren Besitzern lieb ist.


    Ich weiß noch nicht genau wie ich das tatsächlich einbaue, aber mich reizt da gerade der Platzangst-Faktor des durch endlose runde Tunnel-Kriechens ... im oben verlinkten Spiel bin ich daran selbst total gescheitert, weil ich vor lauter Dreck bald nichts mehr gesehen habe. Aber vielleicht kann ich dieses Gefühl auf meine Weise in anderer Form "weitererzählen".



    Update 12.6.2021:
    Um die Waschmaschinentunnel als Reisesystem nutzen zu können, benötigt man einen ungewaschenen Strumpf, der beim Wäschewaschen vergessen wurde (also beispielsweise auf dem Weg zur Waschmaschine aus dem Korb gefallen ist). Mit absichtlich "vergessenen" Strümpfen funktioniert es nicht!


    Die Person, der es erstmals gelungen ist, wird durch Experimente herausgefunden haben, warum es ihr gelungen ist und das an gewählte Leute weitergegeben haben. Und da Socken auch nur eine Kurzform von Strümpfen sind, funktioniert es damit auch.
    Wahrscheinlich werden eh öfter Socken genutzt, weil sie aufgrund ihrer Größe zum einen eher übersehen werden und zum anderen als Reisegegenstand platzsparender sind.


    Sie lassen sich übrigens so lange für diesen Zweck nutzen, bis sie gewaschen werden. Eine Reise durch einen Waschmaschinentunnel zählt dabei nicht als Wäsche.

  • Jederzeit


    Zahlungsmittel


    Ein übliches Zahlungsmittel in Yrdanea sind Knöpfe. Ihr Wert richtet sich nach dem Material, aus dem sie gemacht sind, sowie der Zahl ihrer Ecken. Die ältesten Knöpfe bestehen aus hochwertigem Holz und Schweren Knochen, neuere aus unterschiedlichen Metallen. Seltener gibt es auch Knöpfe aus Stein (auch Edel- und Halbedelsteinen) sowie Bernstein.


    In der Gegenwart gibt es sogar Bezahlknöpfe aus Kunststoff, in die bestimmte Farben gemischt sind. In der Zukunft sind die Kunststoff-Knöpfe zudem mit animierten Spezialeffekten (Hologrammen) ausgestattet.


    Die meisten Knöpfe sind dreieckig, es gibt jedoch auch mehr-eckige Knöpfe. Runde Knöpfe gibt es eigentlich gar nicht, aber wenn Knöpfe sehr lange in Benutzung sind, kommt es schon vor, dass die Ecken gerade bei besonders vieleckigen Knöpfen soweit abgeschliffen werden, dass sie sich rund anfühlen. Unabhängig davon, welche Form die Knöpfe haben, sie alle haben drei Löcher. Dank der Löcher können sie auf Stoff und auch an Kleidung genäht oder an Bändern aufgefädelt werden.


    Form, Gewicht und Materialität der Knöpfe ermöglicht es auch Blinden, die verschiedenen Knöpfe problemlos zu unterscheiden.


    Knöpfe zu fertigen, die den Anforderungen an das Zahlungsmittel entsprechen, ist eine Kunst für sich, denn natürlich sind das nicht "einfach nur" Knöpfe, sondern sie sind mit besonderen Verzierungen und Schliffen versehen. Abhängig vom Material sind diese Verzierungen unterschiedlich fein. Es kommt schon vor, dass jemand der besonders geschickt ist, sich seine Knöpfe selbst fertigt, wenn er denn an das dafür notwendige Material herankommt.


    Nicht überall werden Knöpfe aus jeglichen Materialien als Zahlungsmittel akzeptiert. Gegebenenfalls muss man also die Knöpfe erst bei einem Knopfwechsler gegen solche aus anderem, lokal üblicheren Material tauschen (gegen Gebühr).

  • Für mehr Knöpfe! Tragen manche Leute die dann auch an der Kleidung anstatt der nicht-Zahlungsmittel-Knöpfe? Damit man dramatisch einen abreißen und als Trinkgeld hinwerfen kann=

  • Ja, tun sie. :D Wenn auch eher an nicht ganz so offensichtlichen Stellen. Es gibt zum Beispiel Mäntel, in denen reihenweise Knöpfe eingenäht sind - an der Innenseite der Ärmel oder im Rücken. Eher unbequem, aber zumindest sicherer vor Knopfdieben.


    Fürs dramatische Trinkgeld-Abreißen eher nicht so geeignet natürlich, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es Personen gibt, die für solche Zwecke ein paar Knöpfe auch außen tragen.

  • Hm ... Knopfmacherin ist natürlich ein meisterlicher Handwerksberuf. Es gibt männliche Knopfmacheriche und weibliche Knopfmacherinnen.


    Das ist ein Nachtgedanke den ich soeben hatte, zieht sich so aber vermutlich durch alle yrdischen Berufe.


    (update: geändert von Knopfmacherinen auf Knopfmacherin und Knopfmacherich)

  • Spinnen als lebendige Haarschneidemaschine klingen irgendwiw gruselig und interessant zugleich... :)
    Wie muss man sich so eine Spinnenfrisur denn vorstellen? Ist das eher so was im Sinne Kahl runter auf 3mm oder kann man die Spinnen auf eine bestimmte Haarlänge bzw. Frisur ausbilden, die sie dann "ausführen"? :o

  • Oha, gibt es die Spinnenförmigen Lemroi auch an der Oberfläche? Sehr interessant, mich würde übrigens mal ein Lemroi-Bestiarium, oder Lemroi-Machinarium (?) interessieren ^.^ Ich hätte übrigens nix dagegen von Robospinnen "behandelt" zu werden ^-^

  • Inspiriert von https://joca.photos/portfolio/friedhof-der-telefonzellen/
    gibt es in Yrdaneas Gegenwart wohl Telezellen als Teleporter. Ich weiß noch nicht ob es auch Telekarten gibt, die man aufladen kann, ansonsten wird natürlich klassisch mit Knöpfen bezahlt.


    Vielleicht gibt es Telekarten, die nur einmalig verwendbar sind. Start- und Zielort könnten da reingelocht markiert und durch kleinere Löcher miteinander verbunden sein, sodass sie von der Telezelle eingelesen werden und auch nur eine Reise zu diesem gelochten Ziel ermöglichen.

  • Gegenwart

    Eis-Automaten



    Den Telezellen ganz ähnlich gibt es auch Eis-Selbstbedienungs-Automaten, bei denen man auch ein paar Knöpfe einwirft, um dann Spaghetti-Eis aus dem Eiskopf (in Form eines klassischen Telefonzellen-Telefonhörers) in eine Waffel zu füllen.


    Die Idee basiert auf einm Traum, den ich 2007 hatte und sogar illustriert habe. Damals wusste ich noch nicht, dass Yrdanea mal eine Gegenwart haben würde, in der die Idee real wird:

  • Tolle Idee! Ich hätte gern einmal Schoko und Zitrone. *Hörer an den Mund halt* ;D


    Rabenzeit 1 gibt's bei Amazon für den Kindle und als gedrucktes Buch im Buchhandel. Als epub bei mir.
    Und Glitzi 9 ist fertich.

  • Wie geht das mit Stracciatella? Die Schokobrocken müssen da nun doch irgendwie durch...

  • Ausnahmsweise mal was für die Zukunft:


    In Träumen wird Werbung geschaltet. Natürlich gibt es kommerzielle Werbeblocker oder Hacker, die in der Lage sind, diese zu blockieren. Ansonsten funktioniert die Traumwerbung so wie Werbung in Spielen - wer sich bestimmte Sachen nicht leisten kann, wie beispielsweise bestimmte Traumprogramme, kann sie sich durch das Schauen von Werbung erkaufen. Klassische free-2-dream-Mechanismen.


    In Träumen werden auch Umfragen und Gewinnspiele angeboten, bei denen fraglich ist, ob man dabei wirklich etwas gewinnen kann.

  • Sehr cool, nach Deinen (find ich) sehr märchenhaften Ideen für die Gegenwart, die Telefonzellen, in denen man Eis aus dem Hörer kaufen kann, oder Knöpfe als Währung, ist das wieder etwas eher nüchternes. Ich bin echt gespannt, wohin die Reise mit Yrdanea noch geht.

  • :) Ich bin selbst gespannt, wie es sich entwickelt.


    Heute ein bisschen was zu Büchern:


    Vergangenheit
    In der Vergangenheit gibt es klassische Bücher aus Pergament. Die Bücher sind teils aufwendig mit Wasserfarben farbig illustriert und es handelt sich um handgeschriebene Einzelstücke oder ebenfalls handschriftliche Kopien. Buchdruck gibt es nicht. Dementsprechend sind Bücher relativ selten und kostbar. Die meisten Bücher sind in der Bibliothek von Berlion zu finden, deren Sammlung Jahrhunderte zurückreicht. Zumeist handelt es sich um Sachbücher, also niedergeschriebenes Wissen. Doch auch Poesie und epische Erzählungen haben ihren Platz. Magische Folianten hingegen finden sich fast ausschließlich in den Händen entsprechend begabter Personen.


    Gegenwart
    Die Bücher der Gegenwart besitzen zwar auch noch Illustrationen, doch diese sind nur einfarbig gedruckt. Es ist aber üblich, dass Kinder oder Erwachsene diese Illustrationen selbst mit Farbe versehen, also mit oft neonfarbenen Bunt- oder Filzstiften ausmalen. Das gilt sowohl für eigene, gekaufte Bücher, als auch für Bücher aus Bibliotheken. Bei Leihbüchern darf man aber nur jeweils eine Illustration ausmalen. Das wird bei Rückgabe geprüft. Es ist eine besondere Freude, das letzte noch nicht ausgemalte Bild ausmalen zu können. Es ist eine Form, Spuren zu hinterlassen. Die ausgemalten Bilder werden auch entsprechend liebevoll vom Ausmalkünstler signiert und manchmal auch mit Details ergänzt. So werden auch die Bücher der Gegenwart zum Einzelstück.


    Zukunft
    In der Zukunft verbleiben nur Restbestände von Büchern, weil Holz so selten geworden ist. Die neuen Lesemedien sind etwa postkartenförmig, mit dynamischem Inhalt. Entsprechend ist auch die Tradition der Buchcoloration in Vergessenheit geraten. Stattdessen können veröffentlichte Bücher von jedem Leser bearbeitet und fortgesetzt werden (vergleichbar mit Wikipedia-Artikeln bei uns). Erwirbt man ein solches Buch, kann man entscheiden, welche Revision man lesen möchte.



    Inspiration: Ein 80er-Jahre-Malbuch, das ich gerade zufällig bei anderer Recherche entdeckt habe

  • Hexen der Vergangenheit


    Auch in Yrdanea gibt es Hexen. Hexen sind keine Menschen. Sie kommen in allen kulturschaffenden Spezies vor und tragen in den verschiedenen Kulturen jeweils unterschiedliche Namen. Hexen, Seherinnen, Schicksalsweberinnen, Schamaninnen ...
    Die Hexengestalten haben die Gemeinsamkeit, dass niemand so wie sie Einblick und Einfluss auf das Gewebe der Welt hat und so stark damit verbunden ist, im Guten wie im Schlechten. Wird das Gewebe erschüttert, leiden auch sie darunter.


    Hexen sind immer auf ihre Weise hässlich, egal von welcher Spezies sie geboren wurden. Seien es Warzen, die ihren kompletten Körper entstellen, ein buckliger Wuchs, eine zu große Nase, ein Hinkebein, Klumpfuß, eine bemooste und mit Flechten bedeckte Haut, eine Glatze oder Haar wie Spinnweben von Geburt an.
    Hexen können gut und böse sein, meist sind sie aber auf ihre ganz eigene Weise gerecht. Sie belohnen und sie strafen, wie es ihnen gefällt.
    Es gibt Hexentreffen, jedoch äußerst selten. Hexen sind nämlich nicht besonders gesellschaftsfähig. Sie sind sehr eigen und grimmig und Treffen enden meist im Zank und Gekeife, weil jede Hexe irgendeine Macke hat, die mindestens eine der anderen Hexen unerträglich findet. Wenn sie sich mit jemandem anfreunden, dann eher mit Tieren - oft mit solchen, die ihnen charakterlich ähneln. Es mag vereinzelt aber auch so etwas wie Freundschaften zwischen Hexen geben, vielleicht weil sie einander charakterlich ähnlich sind oder es aus irgendeinem anderen Grund eine Zeit lang miteinander aushalten.


    Die Hexen leben zurückgezogen und im Verborgenen, weil sie nicht gestört werden wollen. Oft in Sümpfen oder Wäldern, doch es gibt auch Berghexen und Meerhexen in schwimmenden Hausbooten.


    Hexen können Wünsche erfüllen mit ihrer Magie. Jedoch sind diese Wunscherfüllungen immer an komplexe und hinterhältige Bedingungen und Opfer geknüpft, bei denen der Wünschende dreimal überlegen sollte, ob es ihm das wirklich wert ist. Und der Weg zu Hexen ist immer beschwerlich, verwirrend und gefährlich und eine Queste für sich.


    Und wie immer gibt es auch Ausnahmen - freundliche, soziale Hexen, die solche Lebensfreude ausstrahlen, dass Leute in ihrer Umgebung über ihre asymmetrische Gestalt hinwegsehen, weil sie sie lieben, so wie sie sind. Diese Hexen stehen mit Rat und Tat zur Seite, helfen mit ihrem in Jahrzehnten durch eigene Erfahrung angesammeltem praktischen Lebenswissen. Auch diese Hexen sind in gewisser Weise verborgen, weil sie nicht von jedem als Hexen erkannt werden. Aber sie können genauso grausam strafen und fluchen wie andere Hexen auch.



    Hexen der Gegenwart


    Hier weiß ich aktuell nur, dass sie nicht selten Brillen mit dicken Gläsern tragen. Manchmal auch Zahnspangen, die ihnen aber gewiss niemand eingesetzt hat, sondern die angeboren sind.
    Ihre Kleidung ist bunt zusammengewürfelt, mit zu kurzen oder zu langen Ärmeln und immer so geschnitten, dass sie nicht zum Körper passt. Aber die Hosen und Jacken haben immer Taschen, in die alles Nötige reinpasst.
    Sie kennen sich besonders gut mit Computerspielen und aller Art von Technik aus, die über das Spinnenstromnetz mit Energie versorgt wird.



    Hexen der Zukunft


    Die Hexen der Zukunft sind die fähigsten Hackerinnen und Programmiererinnen - ganz einfach. Sie benötigen im Gegensatz zu jedem anderen keine Hardware, um sich mit Geräten und Systemen zu verbinden (Inspiration, natürlich: Technomancer in Shadowrun).



    Hexen allgemein
    Hexen jeder Zeit bleiben stets kinderlos. Sie wirken zwar immer annähernd "weiblich", könnten aber gar keine Kinder bekommen, selbst wenn sie wollten. Hexenkinder werden von anderen geboren. Wenn sie noch jung sind, sind Hexenkinder nicht immer sofort als solche erkennbar. Sie sehen vielleicht schon seltsam aus, werden ausgegrenzt und geärgert, aber für gewöhnlich etwa im Alter von sechs bis acht Jahren erkennen sie selbst, wer sie sind, und finden ihre Kräfte (die nicht bei allen Hexen gleich sind). Dann laufen sie meist von zuhause weg und finden einen besseren Ort, wo sie sich wirklich finden können. Trifft eine solche Junghexe auf eine ältere, so ist diese gelegentlich gnädig und hilft ihr weiter.



    Dieses Thema ist jetzt erstmal schnell runtergeschrieben und Work in Progress. Ist mir insgesamt aber wichtig. :)

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