Wo seht ihr Magie in unserer scheinbar so gewöhnlichen Welt?

  • Wie viele wissen habe ich Chemie studiert, aber wisst ihr auch wieso ich mich ursprünglich für Chemie beigeistert habe? In Harry Potter haben sich die Kinder immer beschwert übers Hausaufgaben machen und ich dachte: "Magie lernen ist super, da würde ich meine Hausaufgaben doch total gerne machen." (oh Wunder, ich bin tatsächlich Ravenclaw ^^) Doch ich bemerkte, dass Chemie sehr wunderlich ist.
    Stoffe umwandeln. Neue Dinge erschaffen. Arkane Formeln. Bunte Farben. Gifte. Feuer. "Moment mal. Wir haben Magie in der Realität!!" :o

    Ich hab solche Gedanken häufiger:
    "Wie?! ich schalte einfach mein Bewusstsein für ein paar Stunden am Tag aus und nenne es Schlaf?" :o
    "Wie irreal ist es denn bitte, dass so etwas zartes und hübsches wie Schneeflocken auf die Erde fallen und allles in Weiß hüllen?" :o

    "Bei einem Erdbeben wackelt der Boden unter mir? WHAT?! Der ist doch fest! Das ist ein übler Zauber!"


    Wo seht IHR Magie in unserer scheinbar so gewöhnlichen Welt? Ich will mich anstecken lassen von eurem Gefühl von Wunder. :D

  • Die etwas langweilige Antwort ist natürlich "any sufficiently advanced technology is undistinguishable from magic"; mit Echtzeitkommunikation, Mobilität und unseren "Black Mirror"s, wie die Serie das so schön nennt, kann man die Gegenwart durchaus als ein Zeitalter der Zauberer bezeichnen.

  • Oh, unsere Welt ist durch und durch magisch, wenn mit empfänglichen Augen durch die Gegend gegangen wird.


    Hier gibt es einen Acker, aus dem bei entsprechender Witterung Nebel quillt wie Dampf aus dem Kochtopf. Im passenden Moment sieht das aus, als ob eine Wolke aus dem Boden hervorkommt.

  • Die etwas langweilige Antwort ist natürlich "any sufficiently advanced technology is undistinguishable from magic"; mit Echtzeitkommunikation, Mobilität und unseren "Black Mirror"s, wie die Serie das so schön nennt, kann man die Gegenwart durchaus als ein Zeitalter der Zauberer bezeichnen.

    Okay, lass mich spezifischer fragen: Wo seht IHR Magie? Ich will mich anstecken lassen von eurem Gefühl von Wunder.

  • Doch ich bemerkte, dass Chemie sehr wunderlich ist.
    Stoffe umwandeln. Neue Dinge erschaffen. Arkane Formeln. Bunte Farben. Gifte. Feuer. "Moment mal. Wir haben Magie in der Realität!!" :o

    Ich hab solche Gedanken häufiger:

    Das habe ich mir tatsächlich durch all die Jahre immer noch ein bisschen bewahrt. Gerade Farbwechsel finde ich immer noch sehr faszinierend, vor allem, wenn es in eine Richtung geht, die man nicht erwartet. Von schwarz (meistens gleich kaputt) nach Zugabe von Wasser zu orange beispielsweise.

  • Ist vermutlich nicht genau das, was du meinst, aber für mich die bloße Existenz von Musik.

    Ich meine, das ist letztendlich nur bewegte Luft :D

    Und wenn man "nur" schnell genug auf irgendwas draufhaut, ist es kein Rhythmus mehr, sondern ein Ton.

    Das find ich persönlich ziemlich crazy.


    Kleines Beispiel:

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    (Generell ist für mich fast alles, was Jacob Collier macht quasi Magie :))

  • Magie hat für mich mehrere Bedeutungsebenen. Zum Einen ist das ganze Leben, der Kosmos, die Zusammenhänge, Raum, Zeit, Sterne, Galaxien, Zellen, Leben... das alles ist für mich Magie. Ich spüre ein Gefühl von "Wunder", wenn ich gedanklich immer weiter zurück wandere bis zum Ursprung der ersten Zelle und dann frage ich mich: Dieser entscheidende Impuls, dieser kurze Lebensfunke, dieses punktuelle "Yang", das aufflammt und die reine Zelle zu einer lebendigen Zelle macht, das menschliche Herz zu einem schlagenden Herz und jeder Zelle das internalisierte Gedächtnis einhaucht, welche Zelle sie zu werden hat - das ist für mich Magie, ein Wunder, göttlich, heilig, fantastisch.

    Magie ist für mich, mit der Weite und Tiefe des Bewusstseins all das erfahren und beobachten zu können und Teil dessen zu sein - jederzeit. Zeit ist für mich Magie und die Vorstellung davon, was Zeit überhaupt ist. Was Raum ist. Was alles ist. Ich meine, was ist das alles? Wie kommt es zustande, woher kommt es, welchen Zweck erfüllt es? Faszination.


    Und weil mich das alles so fasziniert, bin ich seit ich denken kann naturspirituell unterwegs und absolut fasziniert von jeglichen Naturwissenschaften. Deshalb wollte ich sie auch ALLE studieren und nicht nur eine. ;D

  • Amanita
    JAAA. Das war bei meiner Bachelorabret über SmI2 auch so. Tiefstes dunkel türkis (von den freien Elektronen) und aber sobald nur eine Spur Wasser dabei ist wirds orange. :D

    Ist vermutlich nicht genau das, was du meinst, aber für mich die bloße Existenz von Musik.

    Das ist absolut genau das was ich meine! :D

    Bultungin
    Yess, genau sowas wollte ich hören. :D Ich bin auch total verwirrt, dass Leben existiert. Da kommt doch niemand drauf, wenn man mit Sternen, Gas, Steinen und Staubwolken anfängt. So weird! Einfach magisch.
    Und ich bin auch von der Existenz von Raum und Distanz fasziniert. Das ist so fundamental für uns, wir nehmen gar nicht wahr wie mächtig das ist.

  • Ich hatte tatsächlich so 2, 3 Momente in meinem Leben, wo ich etwas über Genexpressionsmechanismen oder Epigenetik gelesen und sogar dabei feuchte Augen bekommen hab. Es gibt irgendwie eine gewisse Schönheit und Eleganz darin. Würde ich an Gott glauben, würde ich es als "Die Schönheit der Schöpfung" beschreiben.


    Da gibt es in der Zellmembran befindliche Proteine, wenn ein bestimmter Stoff an sie bindet, verändern sie ein zuvor inaktives Protein, welches dadurch aktiv wird, sich an die DNA anlagert und deren Form so verändert, dass bestimmte Gene vermehrt oder nicht mehr abgelesen werden.


    Es gibt RNA und den ganzen weirden Kram, der mit diesen Molekülen geschieht (Im Gegensatz zu DNA faltet sich RNA oft in komplexen Strukturen mit Schleifen oder Kleeblattartigen Strukturen, manche dieser Konformationen sind leicht in Proteine umzusetzen andere überhaupt nicht (Riboswitch), weitere RNAs sind spezifisch die Gegenstücke zu Fremd-RNA, binden und zerschneiden sie (RNA Interferenz, killt zB Viren))...


    Es gibt Operone (DNA-"Einheit" mit Genen, die gemeinsam kontrolliert werden) , die "aus" sind wenn Glucose vorhanden ist, besser abgelesen werden können, wenn keine Glucose mehr da ist und aktiviert werden, wenn Lactose an sie bindet. Dann produzieren sie Transporter-Proteine, die die Aufnahme von Lactose in die Zelle erleichtern und ein Enzym, das Lactose zu Glucose und Galactose zerschneidet - und wenn das eine Weile passiert ist, sorgt die produzierte Glucose wieder für das Ausschalten dieses Operons!

    Bei Mehrzellern kommt noch hinzu, dass solche Systeme mit den Nachbar-Systemen kommunizieren müssen. Undifferenzierte Embryo-Zellen müssen sich einigen "Ich werde ein Stück Zeh, du wirst das Gehirn, die Zelle da drüben wird ein Auge UND ES FUNKTIONIERT (meistens).


    Die nassen Augen kommen ins Spiel wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass all dies MOLEKÜLE oder Gruppen von Molekülen sind! Zusammengepuzzelte Atome, ohne eigene Intelligenz, mit begrenzten Funktionen. Alle interagierend, über gemeinsame Repressoren ("Aus-Schalter-Moleküle"), Aktivatoren ("An-Schalter"), Substrate (Was sie verarbeiten) und Produkte in einem unfassbar komplexen, zT nicht vollkommen verstandenen Netz. Alle direkt oder indirekt gesteuert von einem Molekül so komplex, dass es Informationen über Generationen von Zellen speichern kann, aber auch flexibel genug, um Anpassungen (Epigenetik und Genexpression) zu erlauben. (UND ES GIBT SOGAR FEHLERKORREKTUR UND PROBELESEN DER DNA/RNA! WIR ALLE VERDANKEN P53 UNSER LEBEN!)


    Ich wiederhole: Alles, was Lebewesen tun, von Viren zu Pflanzen zu Pilzen, zu dein größten Walen und den schlauesten Menschen sind vernetzte chemische Reaktionen, gesteuert von einer langen, molekularen Nudel in den Zellkernen, in einem komplexen System das sich über Jahrmillionen aus ZUFÄLLEN entwickelt hat.
    Es ist wunderschön.

  • Nacht.


    Mehr braucht es eigentlich bei mir gar nicht. Bevorzugt urban, denn Naturgewalten assoziiere ich tatsächlich weniger mit Magie.


    Ist eine der Faktoren, die mich immer wieder zurück zum Basteln bringen.

  • Oh ja. Ich mag die Ruhe der Nacht und den Sternenhimmel (alleine deshalb bevorzuge ich tatsächlich den Nachthimmel in Gegenden mit weniger Lichtverschmutzung). Es hat irgendwie eine ganz andere Ausstrahlung als tagsüber. Fast jede Nacht wenn ich ins Bett gehe steh ich nochmal so 5 Minuten auf dem Balkon und gucke in den Himmel (zu kalt für längere Aufenthalte :pfeif: )

  • Ich bin ein bisschen traurig, dass mir hier nicht spontan etwas einfällt. Ich bin mir sicher, Magie und Wunder gesehen zu haben, die mich selbst inspiriert haben.


    Aber komischerweise fällt mir jetzt gerade als erstes Menschengemachtes ein:


    - Medikamente, die spürbar Wirkung entfalten, wie Schmerztabletten oder Beruhigungsmittel

    - Computer. So eine unheimlich komplexe Maschine. Nicht mal so komplex vielleicht, wenn man schaut wie alles angefangen hat, aber das Zusammenspiel. Ja, es ist Wissenschaft. Aber wenn ich etwas nicht "weiß" bzw. verstehe, im Sinne von ich könnte es nicht nachmachen, ohne mich zu belesen, dann ist es für mich Magie, dass so eine Maschine dann funktioniert.

    - Magische Momente: Wenn Menschen zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, um jemandem zu helfen, der gerade dringend Hilfe braucht. Manchmal sogar lebensrettend. Könnte man auch als Schicksal oder Glück bezeichnen

    - ein unscheinbares kleines Samenkorn, aus dem über Zeit ein riesiger Baum entsteht

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