Fingerübung für Sprachenentwickler II - Zeigt's uns am Gedicht :-)

  • Ich hoff mal ich habs ins richtige Forum geschrieben, aber da Sprachen erfinden meine eigen Welt ist müsstes eigentlich gehen ;).
    Endlich hab ich ein Forum mit Leuten gefunden die das selbe Hobby haben wie ich, und damit mein ich noch nicht mal das Welten basteln, denn da bin ich nicht so aktiv wie ich wohl gerne sein würde, nein ich mein das Sprachen erfinden und entwickeln.Ich liebe es einfach und ich glaube viele von euch ebenfalls. Ich hab vor ungefähr nen halben Jahr damit angefangen und naja hab schon 6 Sprachen angefangen aber noch keine richtig fertiggestellt. Aber seit einem Monat bin ich dabei das Entwickeln einer Sprache voll durchzuziehen. Komm ich zu meiner Frage, na eigentlich sinds 2:


    Mit wieviel Jahren habt ihr angefangen Sprachen zu entwickeln? Also ich bin jetzt 14, also 8. Klasse am Gymnasium und hab als 2. Fremdsprache Französisch, ja man wirds wohl etwas an der Sprache merken, die viele französische Einflüsse hat. Französisch ist einfach ne wundervolle Sprache, obwohl ich ne 3 aufm Zeugnis hatte, na besser als Vorsjahr, da hat ich ne 4, na egal interressiert kein. Und ich hab mit 13 angefangen.


    2. Frage, ach ne ist ne Aufforderung, bitte stellt eure Sprachen mal näher vor, Grammatik, Phonetik usw., nein ich will euch keine Ideen klauen, ich will nur wissen wie eure Sprachen so aufgebaut sind. Ich würd ja gerne anfangen, hab aber zur Zeit nichts vernünftiges aufm Rechner, da seit vorgestern irgendwie mein ganzer Sprachenordner verschwunden ist :'(, fragt mich nich wie oder warum, ich weisses nich, der is einfach weg. Das warn harter Schlag, zum Glück hab ich das meiste auf Papier und im Kopf.


    Naja ein Gedicht hätt ich ma auf die Schnelle zum Einlesen in Sprache, die übrigens Vandorín heisst und, wie sollt es anders sein, eine Elbensprache ist. Ja wie klischeehaft, ich weiß, aber so ne wunderschöne Sprache können einfach nur Elben sprechen. Naja genug gequatscht hier nun das Gedicht:


    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!



    Nîn


    Ana nîn,
    Manya lana,
    Elyo arwalya.
    Enya lelda,
    cuv'ana Vulya!


    Und wie findet ihrs?


    Na dann Danke schon mal im Voraus und ich freu mich auf eure Antworten.


    P.S.: Wer weiß was "Carnillion" auf Deutsch heißt kriegt 1000 Punkte.
    Kleiner Tip: Der Name ist aus der wunderschönen, von Meister Tolkien entwickelten Sprache Quenya.

  • Zitat

    Mit wieviel Jahren habt ihr angefangen Sprachen zu entwickeln?


    Weiß nicht, keine Ahnung, was richtiges so mit 16, als wir Einführung im Althochdeutsch, Gotisch und Altniederländisch hatten...


    Zitat

    2. Frage, ach ne ist ne Aufforderung, bitte stellt eure Sprachen mal näher vor, Grammatik, Phonetik usw.


    Dazu gab es AFAIK schon einen Thread.


    Zitat

    Und wie findet ihrs?


    Nun mal ganz ehrlich: die ausgange auf -a und -ya sowie den ' erinnern doch ganz stark an viele erfundene Elfensprachen...

  • Ich hab glaub ich auch mit 13, 14 mit dem Sprachenbauen angefangen, weil ich coole Namen für die Leute in meiner Welt brauchte. Fertig hab ich aber auch keine Sprache ;D , das halte ich auch für ziemlich unmöglich. Man lernt ja nicht mal irdische Sprachen 100% - oder kann hier jemand den gesamten Wortschatz seiner Muttersprache?


    Zu deinem Text kann ich so wenig sagen - ich weiß ja nicht, wie es klingt, und ich weiß auch nicht, wie die Grammatik funktioniert, das müßtest du schon dazuschreiben.
    Ich schließe mich Jack insofern an, daß es schon sehr elbisch aussieht, was ja bei einer Elbensprache auch nicht unbedingt schlecht ist. ;)


    Ich glaub, im "Theorie"-Forum müßten etliche Threads zum Sprachenbau sein. Such mal nach "Sprachen" "Sprachenbasteln" oder solchen Sachen. Hier sind vielleicht auch einige. Auf meiner Homepage hab ich auch 1 Sprache (Yadorsh) einigermaßen gut beschrieben, zur Zeit bastele ich am Althochbelsh...

  • Camillion, schau dich doch mal im Weltenbastel-Theorieboard um, dort gibt es schon viele Threads zum Sprachenbasteln. Viel interessanter ist eigentlich das Gedicht. Das könnte man gut in andere Weltenbastler-Sprachen übersetzen... und dabei lernt/zeigt man die eigene Sprache im Grund ja auch. Hm. :)


    Jedenfalls: Ich bin eigentlich kein Sprachfreak, aber auch ich finde, dass das schonmal nach gutem klassischen Elbisch klingt, wobei das auch nicht so mein Fall ist, aber egal.


    Mir ist da zum Thema Sprache Baun gerade noch was eingefallen:
    Wenn man auf der Suche nach einem Klang ist, also wahrscheinlich noch relativ am Anfang, dann ist Kwegbalze echt nicht schlecht, ich denke, wenn ich das Set, dass mir meinen derzeitigen Nick ausgespuckt hat für meine Dobogi benutzen werde, ich muss dann nur noch herausfinden, wie so eine Sprache 'Ebafagu' und 'Kapela' ausspucken kann (obwohl Kapela passt ja schon, und für Ebafagu mach ich dann ein bischel Sprachgeschichte...).


    Als ich meine ersten Sprachversuche gemacht hab, (wird wohl auch dein Alter gewesen sein) hab ich erstmal ein Alphabet gebaut. Neue Buchstaben sind ja, wenn man Handschriftlich arbeitet, kein Problem.

  • Zitat

    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Zum vergleich hab ich dein Gedicht übersetzt nach de CTL (der Common Trade Language/Allgemeiner Handelssprache meiner Welt) :D :


    Taeni


    Taeni-at
    Tae lauh-et
    Ub-miwythat-lauh Fon
    Lukarna miwythat
    Nag ub-at


    Syntax ist ziemlich frei, man kann die Worte auch anders Ordnen. Die Worte sind auch nicht alle fest, es kommt auf Interpretation an, wie man die einzelne Wortteile mit einander verbindet.
    ZB für erwachen steht da jetzt:
    "über den schlaf gehen"
    und schlaf heißt hier "das kleine weite" (zu interpretieren als "das traumland im kopf")
    Morgen und Tag sind mit einander verwant: morgens ist "Tag machen"

  • In der Sprache der lilischen Elben meiner Welt hieße das Gedicht:



    Nhán Shérhelra
    Shérhen senhrél,
    Tharshíel athrélâr,
    Llanéâr hranmél.
    Gharûn hrellél,
    hrimninw'âr Shyriwh'!


    (Aussprechhinweise:
    sh= sch; s am Wortanfang =z; hr= ch oder gerolltes r; é, á= betonter Vokal; Ll= Langes, kehliges L; y= i mit Tendenz zum ü; alle Verbindungen mit h werden leicht gehaucht, th wird gelispelt wie im Englischen.
    Die Betonung liegt grundsätzlich auf der letzten Silbe.)
    Da die Sätze nur aus Objekt und Prädikat bestehen und ersteres Groß geschrieben wird, ist unschwer zu erkennen, was was ist...


    Und nun eine wörtliche Übersetzung, man beachte die fehlenden Artikel etc.:



    Es ist Morgen,
    Tag geht herbei.
    Mond schläft,
    Nacht vergangen!

  • Zitat

    Da die Sätze nur aus Objekt und Prädikat bestehen und ersteres Groß geschrieben wird, ist unschwer zu erkennen, was was ist...


    Ich verstehe nicht so gut... wie ist das denn, wann man die Sätze ausspricht? Spricht man dann etwas lauter oder was ???

  • Zitat


    Ich verstehe nicht so gut... wie ist das denn, wann man die Sätze ausspricht? Spricht man dann etwas lauter oder was ???


    Nein, es dient nur als Hinweis im Schriftlichen. Wie z.B. im Deutschen werden Nomen groß geschrieben, aber die Betonung hebt sich nicht von den klein geschriebenen Worten ab.
    Also, die klein geschriebenen Wörter sind Prädikate und anderes Gesocks, die groß geschriebenen Namen oder Nomen, wie im Deutschen auch. Die Betonung ändert sich nicht.


    Hm, obwohl, so eine unterschiedliche Betonung von groß- und kleingeschriebenen Worten wäre interessant... *sofort kreativ werd und an der Sprache bastel*

  • :schild:

    Zitat

    Nein, es dient nur als Hinweis im Schriftlichen. Wie z.B. im Deutschen werden Nomen groß geschrieben


    Ja, aber das ist nur in der Deutsche Sprache AFAIK, und das "Warum?" hab ich nie kapiert - schließlich versteht man sich auch ohne... dann frage ich mich: warum ist das (dieser Ausnahme ins Deutsch) in eine erfundene Sprache auch so, warum muß man bei Geschriebenes ein unterschied haben das es in gesprochene Sprache nicht gibt, wird man sich ohne den Unterschied zu bemerken ins Geschriebenes nicht verstehen?

  • Zitat

    warum ist das in eine erfundene Sprache auch so?


    Genau genommen habe ich keine logische Erklärung dafür, warum im Deutschen vieles groß geschrieben wird. Ich schätze, das hat sich halt einfach so ergeben und es macht Sätze meines Erachtens übersichtlicher.


    Warum gibt es eine Groß- und Kleinschreibung im Elbischen?
    Hm, gute Frage. Ich habe mich eigentlich nie damit beschäftigt. Aber ich bin ja kreativ... ;D Und hier meine gerade aus dem Ärmel gezauberte Erklärung:
    - Ganz zu Beginn der Schrift gab es keine Satzzeichen. Um kenntlich zu machen, wann ein neuer Satz begann, schrieb man den ersten Buchstaben groß (jedenfalls in der Umschrift der Menschen, die etwa der unsrigen irdischen Schrift entspricht; weil die Elben keinen Unterschied zwischen großen und kleinen Schriftzeichen machen, setzten sie einen Punkt unter den ersten Buchstabe des Satzes. Also: Elben punktieren = Menschen und Elben lesen: Aha, neuer Satz. Menschen schreiben in der Umschrift am Satzanfang groß. Als man dann endlich neue Zeichen zur Punktuation und Kommata erfand, behielt man den Punkt unter dem Anfangsbuchstaben, um Namen und Nomen zu kennzeichnen.)
    - Man benötigt ein gutes Sprachgefühl, um sich in der Hochsprache der Elben zurechtfinden zu können, d.h. zwischen den einzelnen Bausteinen zu unterscheiden und um sie sofort richtig zu erkennen. Wer damit aufgewachsen ist, hat damit keine Probleme. Für einen Ausländer unsrer Welt mag es auch nicht einfach sein, den Unterschied zwischen "Schränken" (hölzernes großes Ding, in dem man andere Dinge lagern kann) und "(ein-, be-, ver-)schränken" (verschließen, Arme verschränken, einen Raum verkleinern etc.) zu verstehen, wenn man die Großschreibung außer Acht ließe. In der gesprochenen Sprache von Elb zu Elb, die beide ihrer Muttersprache mächtig sind, besteht das Problem, dass man nicht weiß, welcher Satzteil jetzt welche Funktion ausübt, nunmal nicht: Die Betonung wird außer Acht gelassen. (Aber dein Verschlag, die Betonung doch zu ändern, ist interessant - ich werd da mal was austüfteln. Das würde manche Ungereimtheiten und Nachteile meiner Sprache lösen.)
    Weil die Schrift jedoch das meistgenutzte Mittel der Verständigung verschiedener Völker ist, wollen die Elben es den Fremden leicht machen. Deklinierte Nomen haben die unterschiedlichsten Endungen, deshalb können sie mit Prädikaten, Adjektiven etc. verwechselt werden. (Die berühmten Orakelsprüche...) Deshalb schreibt man Nomen groß. Kaiser Jesgroth II könnte ein Lied davon singen: Einer seiner Schreiber hat die Großschreibung vernachlässigt, und so wurde das Friedensangebot an einen aufsässigen Menschenstamm als grobe Beleidigung fehlinterpretiert.
    - Abgesehen von all diesen Punkten ist es für mich selbst eine Hilfe, damit ich in übersetzten Texten später noch zwischen Nomen und anderem unterscheiden kann ;) Vielleicht werde ich die Sprache bei Gelegenheit einfacher gestalten und die Großschreibung nur auf Eigennamen beschränken... mal schaun. Das Tonitrus-Hochelbisch steckt noch in den Kinderschuhen.

  • :o Mann bin ich überrascht das in so kurzer Zeit so viele Antworten geschrieben worden, das ist nich in jedem Forum so. Danke Leute, ach und was ich noch cool finde ist das ihr mein Gedicht in eure Sprachen umgeformt habt. Da hätt ich ne Idee wie wir mehr von den Grammatiken unserer Sprachen erfahren können, jeder schreibt zu dem Gedicht eine Erklärung, warum die Worte in dieser Form auftauchen, oder so. Was haltet ihr davon? Ich mach dann mal den Anfang:



    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Nîn
    nîn = Morgen(s)


    Ana nîn,
    ana = er,sie,es ist (Subjektpronomen werden an das Verb angehangen an + a), nîn = Morgen(s)
    Manya lana,
    manya = Tag ( steht ohne bestimmten Artikel (welcher a heißt) weil es ein Eigenname ist), lana = (er,sie,es) kommt (lan + a)
    Elyo arwalya.
    Elyo = Sonne (Eigenname), arwalya = er,sie, es erwacht (ar = er, waly + a)
    Enya lelda,
    Enya = Mond (Eigenname), lelda = er,sie,es schläft (leld + a)
    cuv' ana Vulya!
    eigentlich cuva = vorbei (weil 2 a' s aufeinandertreffen würden entfällt das erste und die 2 Wörter werden gebunden), Vulya = Nacht (Eigenname)


    Ich hoffe das geht so, vielleicht hat ja jemand ne Idee wies übersichtlicher aussieht.


    Naja dieser Text ist vielleicht nicht gerade der richtige, da nicht viele grammatische Besonderheiten enthalten sind und diese sich dann auch noch oft wiederholen. Vielleicht schreibt ja mal ein anderer nen Text und jeder versucht ihn in seine eigene Sprache zu übersetzen.


    Zitat

    Nun mal ganz ehrlich: die ausgange auf -a und -ya sowie den ' erinnern doch ganz stark an viele erfundene Elfensprachen...


    Du hast Recht diese Sprache wirkt vieleicht etwas langweilig und klischeehaft, weil sie so elbisch (tolkienisch) klingt, aber wie gesagt es ist die erste Sprache die ich wirklich richtig ausarbeite und da wollt ich mich erst mal an bekannte Sprachen halten, und da ich Quenya sehr schön finde wollt ich Vandorín an Quenya anlehnen.


    Zitat

    Warum gibt es eine Groß- und Kleinschreibung im Elbischen?


    In meiner Sprache werden nur Satzanfänge und Eigennamen groß geschrieben, also wie in fast jeder mir bekannten Sprache (außer Deutsch halt).


    Achso und was heißt eigentlich AFAIK? In fast jedem Thread in diesem Forum lese ich die ?Abkürzung? aber ich find einfach nicht heraus wasses heissen soll.

  • Wenn alle übersetzen, füg ich mal zur Sammlung hinzu:
    Yadorsh


    Dhilni (des Morgens)


    Alen dhinil
    hreyen dhyial
    lajen jilay (oder auch "nonay", je nach Dialekt).
    Oyeven ivrin
    alaten anda.


    Wobei ich sagen muß, daß der Text ja gemein einfach ist. ;D Nur Nominative und überhaupt. ;)


    Zur Erklärung:
    Verben stehen immer zu Beginn von Sätzen.
    -en ist die Verbendung für die 3.sg.neutrum.präsens
    -aten ist die Endung für 3.sg.neutrum.vergangenheitI.
    Der letzte Teil heißt also eigentlich "es ist Nacht gewesen" oder "es war (gerade noch) Nacht.

  • Zitat


    Wenn man auf der Suche nach einem Klang ist, also wahrscheinlich noch relativ am Anfang, dann ist Kwegbalze echt nicht schlecht, ich denke, wenn ich das Set, dass mir meinen derzeitigen Nick ausgespuckt hat für meine Dobogi benutzen werde, ich muss dann nur noch herausfinden, wie so eine Sprache 'Ebafagu' und 'Kapela' ausspucken kann (obwohl Kapela passt ja schon, und für Ebafagu mach ich dann ein bischel Sprachgeschichte...).


    Also, Kwegbalze ist ja primär als "Inspirationsquelle" und nicht unbedingt als Vokabelgenerator entwickelt worden. Es zwingt dich niemand, alle Wörter, die ausgespuckt werden, auch tatsächlich zu übernehmen ;).


    @Topic:
    Noch habe ich gar nicht angefangen, Sprachen zu entwickeln. Ein paar ganz ganz grobe Überlegungen zu einer einzigen Sprache und ein paar einzelne Wörter einiger Sprachen - das ist bisher alles. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich überhaupt mal eine Sprache richtig ausarbeiten werde, so mit Grammatik und allem drum und dran. Viel eher werde ich mir einfach nur grobe Überlegungen zum Klang und Schriftbild einiger Sprachen machen, um darauf aufbauend authentische und konsistente Inwelt-Namen und -Begriffe kreieren (jaja.. generieren ;)) zu können.

    Lyreword, Version 0.2.0.alpha
    ToDo bis zur Beta: Windows-Installer, vollständiges Rückgängig-System, Hilfeseiten, Rückmeldung zu Syntax- und Semantikfehlern, Feinschliff, Beispiele

  • Grammatik? Wass'n das ??? Irgendein Raubtier aus deiner Welt? Ah, nee... Polnischer Jazzpunkband :joint:


    Zitat

    Taeni


    Taeni-at
    Tae lauh-et
    Ub-miwythat-lauh Fon
    Lukarna miwythat
    Nag ub-at


    Tae = Tag
    Nag = Nacht
    Lukarna = Lukarna (Eigenname für Mond, es gibt 2 Monde, beide haben eine Eigenname, das Wort "Mond" gibt es nicht)
    Fon = Fon (Eigenname für Sonne)


    a = sein, suffix -t steht für singular
    e = haben, jedoch: suffix -e ist Vergangenheid, deswegen:
    lauhet heißt: gehen-vergangenheit-singular: ging und lauh-et ist gehen (bewegung) -haben-singular: kommt


    Taeni = tag machen = es macht tag, es tagt, der tag kommt, morgens


    Die Sprache soll recht einfach sein, weil jeder das im Handel nutzen konnte. Für Poesie ist es eigentlich nicht geeignet, aber das finden den Dichter halt eine Herausforderung ;)

  • Im Airrosh:


    Èlher


    Èlherce,
    Ý àjer èlmar,
    A Seìa làdumer.
    Je paín dùmar,
    Drýqece je àbei!


    Aussprache:
    Vokale wie im Deutschen, y wie i.
    Diphtonge immer wie geschrieben (ie nicht wie langes i, eu nicht wie oi, etc.)
    Lh = l, wobei der vorangehende Vokal etwas geschlossener ausgesprochen wird.
    r = vorne gerollt
    l = am Wortanfang wie l, ansonsten bewirkt es, dass der vorangehende Vokal geschlossener ausgesprochen wird, repräsentiert aber keinen Laut
    q = tsch


    Alles andere kommt entweder im Text nicht vor oder ist gleich wie im Deutschen.
    Ein ´ bewirkt eine Längung des Vokals, auch bei unbetonten Silben!
    Betont sind:
    a) bei Wörtern mit einem oder mehreren Längezeichen aber keinem `: der Vokal mit dem ersten Längezeichen
    b) bei Wörtern mit einem `: der Vokal, der dieses Zeichen trägt


    Ausserdem kann das ` weggelassen werden, wenn die zweitletzte Silbe betont ist und kein ´ vorkommt. Hier wurde es aber immer beibehalten.
    N.B.: Bei Diphtongen wird ein ´oder `immer auf den zweiten Vokal gesetzt


    Analyse:


    èlher, n. = Morgen. Da es sich um eine Zeitangabe handelt fehlt der Artikel.
    -ce = Kopula im Singular.
    ý = Artikel (best. oder unbest.) Neutrum (es gibt nur Singular-Artikel).
    àjer, n. = Tag
    èlmar = von èlmýt, kommen, Präsens Indikativ durativ (da es gerade geschieht) 3. Person Singular
    a = Artikel Maskulinum
    seìa, m. = Sonne
    làdumer = 3. Person Singular von làdumýt, wach sein (von dùmýt, schlafen), Präsens Indikativ, der punktuelle Aspekt bezeichnet den Anfangspunkt -> erwachen
    je = Artikel Femininum
    paín, f. = Mond
    dùmar = von dùmýt, schlafen, 3. Person Singular Präsens Indikativ Durativ
    drýqe = fem. Form von drýtý, gegangen, vorbei (< adorýtý, Partizip Passiv von dòrýt, gehen). Durch ein Lautgesetz veränderte sich die Form drýtje zu drýqe.
    àbei, f. = Nacht

  • aaah... eine neue Herausforderung, die ich noch nicht entdeckt hatte. Jetzt bin ich gerade drin... versuchen wirs mal



    odass reydun


    odass reydun
    lijatadiass-jo
    nimarfolthemiss
    omarehobess
    vatsjemodass vef


    Wörtliche Übersetzung


    [Ein Zeitlicher Zustand herrscht gerade] [Morgen]


    [Ein Zeitlicher Zustand herrscht gerade] [Morgen]
    [Tag(bewegt sich in eine Richtung)]-[und zwar zu uns her]
    [Sonneerwacht (ist gerade dabei, lebendig zu werden)]
    [Mondschläft]
    [Nacht(befindet sich in gerade in einem Zeitlichen Zustand)] [vorbei (Zeitlicher Zustand partielle Negierung)]


    Wie ja auch schon im Übersetzungsthread angemerkt, bin ich a) gerade dabei die Sprache zu erfinden, während ich hier übersetze, ich erfinde also das meiste genau jetzt gerade. b) versuche ich im Allgemeinen "einfache" Lösungen zu finden.


    Ich habe also für die Übersetzung einiges an neuen Wörtern erfunden (dabei habe ich teilweise völlig neu kreiert, teilweise mich an die wenigen vorhandenen Ideen angelehnt) und dann eben diese Sache mit dem Zeitlichen Zustand versucht zu konstruieren, deswegen auch nicht "morgens" sondern "Morgen". Eine Invertierung wie im Deutschen der letzten Zeile habe ich nicht vorgenommen.


    Das Nonaí zieht Substantiv und Verb immer zu einem Wort zusammen. Anscheinend habe ich die Regel erfunden, dass Verben auch alleine stehen können, wenn ein Zustand beschrieben wird. Mal sehen. Das ist alles sehr spannend. Die Wörter können sich auch noch ändern, weil ich noch keinen festen Lautschatz für die Sprache entwickelt habe (kommt aber bald!).


    Wort für Wort:
    odag - sein (zeitlich), 3. Person, männlich: odass
    reydun - Morgen
    lijat - Tag
    tadiag - Bewegen (diag) + Richtungsmarkierer (ta), 3. Person, männlich: tadiass
    -jo - her, zum Sprecher hin
    nimar - Sonne (Nimas (Göttin) Rund), wäre eigentlich "nimamar" wurde aber zusammengezogen
    folthemig - wach lebendig (folth) + Nachsilbe (emi = werden, im entstehen sein) + Verbendung (g), 3. Pers. m. : folthemiss
    omare - Mond (enthält ebenfalls "mar" - Rund, Scheibe, Welt)
    hobeg - schlafen, 3. pers. m.: hobess
    vatsjem - Nacht (enthält "jem", Mann, die Nacht ist eher die Männliche Domäne, weil das Licht genommen wird und der männliche Gott der "Nehmer" ist)
    vef - Partielle Negierung des Zeitlichen Zustandes "nicht mehr"


    Uff!

  • So, dann will ich auch mal:


    Wolnerisch


    Gonli anu
    kurang anu yem nab
    dewan anu yem ngisi.
    Quelal uya
    anla anu laga.



    - Artikel gibt es keine und Fälle auch nicht (nette Sprache ;D)
    - anu = sein, die Verben werden im Wolnerischen nicht konjugiert
    - Da es im Wolnerischen nur sehr wenige Verben gibt wird fast alles irgendwie mit "sein" umschrieben.
    - yem ist ein Partikel, der anzeigt, dass etwas gerade jetzt passiert. Statt "der Tag kommt" und "die Sonne erwacht" heißt das also in etwa "der Tag ist gerade da" und "die Sonne ist gerade wach".
    - laga ist ein Partikel, der anzeigt, dass etwas vergangen ist



    Maranisch (eine mittlerweile tote Sprache)


    Akhá kherilan,
    liavagh er ithêr,
    amugh a bea.
    Merathudh ae anâer,
    akhá a potjar seomoth!


    Aussprache
    kh = sehr hartes "ch"
    th = wie in englisch "three"
    dh = wie in englisch "father"
    j = sehr weiches "ch"
    Das r wird ungefähr wie im Spanischen gesprochen.


    Grammatik
    Im Gegensatz zu Wolnerisch wird im Maranischen wild flektiert - es gibt 8 Fälle, Verben werden ziemlich unregelmäßig konjugiert etc. Naja, bei diesem Text kommt das eigentlich nicht so wirklich heraus, weil alle Substantive im Nominativ sind.
    akhá: 3.sg.präsens von "sein"
    -gh: 3.sg.präsens der regelmäßigen Verben
    -dh: 3.pl.präsens der regelmäßigen Verben (-> es gibt drei Monde auf Acarneya, daher: merathudh ae anâer = "es schlafen die Monde")
    seomoth: Partizip Perfekt von "vergehen"
    a, ae, er: bestimmte Artikel

  • So sieht das Ganze im Sarun aus:


    Nyl'an


    Im'al Nyl'an kay,/Nyl'an kay Im'al,
    ban Syl'eb kay,
    con Fey'ja Kayal'on can,
    con Lys'al Kayal'on dant,
    bit con Dor'on kay!


    Direkt-Übersetzung:
    Morgen


    Es Morgen ist,/Morgen ist es,
    ein Tagesbeginn ist,
    diese Sonne " Bewusstsein erscheint" = erwacht,
    dieses Mondes " Bewusstsein entschwand" = schläft,
    beendet diese Nacht ist!


    Wie hier zu ersehen ist, gibt es keine eigenen Worte für vorbei, erwachen und schlafen. Ferner sind alle Substantive zunächst in der Mehrzahlform, es sei denn, dass sie wie hier mittels eines entsprechenden Artikels anders angegeben werden. Satzbau: Subjekt, Prädikat, Objekt und restlicher Kram oder Objekt, Subjekt, Prädikat (in der ersten Zeile hab ich das mal dagestellt). Prädikat vor Subjekt dagegen wäre die Fragenform. Bit ist die Vergangenheitsform von bi, dant die von dan (die beiden Verben musste ich für die Übersetzung erst erfinden ;)).
    Aussprache: ay wie ai, ei; ey wie in " hey"; einzelnes y wie ü; Rest deutsche Aussprache und gleichmäßige Betonung.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

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