Irdische Sprachen in Fantasywelten

  • Hallo,


    wie handhabt Ihr das?
    Es geht um irdische Sprachen in Fantasywelten. Wieviele erlaubt Ihr maximal? Es gibt ja viele Welten, die deutsch als Standardsprache haben, vor allem in Ortsnamen usw. Diese Sprache wird jedoch soweit ich weiß nie "deutsch" genannt. Ansonsten fallen oft noch Englisch und Latein als Weltensprachen auf. Auf Englisch kann ich in meiner Welt noch gut verzichten, aber um Latein kommt man ja schoneinmal kaum rum, da es in der deutschen Fantasysprache zwangsläufig einfach zu viele lateinische Ausdrücke gibt.
    Wie erklärt Ihr Euch das in Eurer Welt?


    Bin im Moment am Überlegen, wie ich es bei Tharon handhaben soll.
    Also Deutsch ist schonmal "Gundrisch". Das mit Latein und Griechisch muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. Einerseits kommt man um Ausdrücke wie "Monarchie" oder "Imperium" kaum drum herum, andererseits will man ja nicht zuviel irdische Sprachen mit einfließen lassen.
    So. Wie macht Ihr das?

  • Ich habe ja eine SF-Welt, in der zukünftige Menschen einen Planeten besiedeln. Ich denke mir, daß sich als internationale Sprache auch in Zukunft englisch durchsetzen wird, allerdings wird dieses Englisch wie jede Sprache sich über die Jahrhunderte verändern. Allerdings werden nach wie vor nationale Sprachen nebenher existieren.


    Auf der Webseite bemerkt man davon eigentlich nichts, sie ist in Deutsch geschrieben.
    Dabei fällt mir auf, daß ich so gut wie keine englisch-anmutenden Ortsbezeichnungen habe... Hm, vielleicht hat man aus traditionellen Gründen die Länder und Ortschaften in Nationalsprachen benannt... (hab ich mir noch keine Gedanken zu gemacht)

  • Auf Chatarc spricht niemand irdische Sprachen; auch nicht Deutsch. Aber ich spreche Deutsch, und gebe in dieser Sprache wieder, was Charaktere in ihrer Sprache zu sagen haben.


    "Sternenpuls" ist hier zwar nicht als Welt im Ring, aber da Gomeck Zukunftswelten auf basis der Erde anspricht, erwähne ich es mal: Dort sprechen die Leute ein Sprachgemisch aus diversen asiatischen, slawischen und romanischen Formen. Kurz: Die Sprachen, die in irgend einer Form bei Aufbruch in den Weltraum von Bedeutung waren. Nur kulturell/national isolierte Kolonien sprechen noch (relativ unverändert) die heutigen Formen. Natürlich gebe ich auch hier fast alles auf Deutsch wieder, sieht man einmal von Eigennamen und einigen Phrasen ab.

    La locura nunca tuvo maestro / Para los que vamos a bogar sin rumbo perpetuo.
    La muerte será un adorno / Que pondré al regalo de mi vida.
    (Heroes del Silencio: Avalancha)

  • Hmm, also ich gebe hier ja auch alles auf deutsch wieder, auch wenn etwas in einem Gebiet Tharons geschieht, in dem nicht gundrisch gesprochen wird.
    Überhaupt wird nur in einem geographisch gesehen kleinen Teil Tharons gundrisch gesprochen. Aber wo man deutsche Sprache anwendet, kommt man halt um Latein und ein bisschen Griechisch nicht drum herum...
    klar, wer auf seiner Welt keine deutsche Sprache einsetzt - wenn auch unter einem anderen Namen - der muss sich auch nicht weiter drüber Gedanken machen.

  • Ich habe das Problem für Avera geregelt, wie es wohl auf den meisten Fantasy-Welten gehandhabt wird:


    Die verbreitetste menschliche Sprache (die, oh wie überraschend, von den Menschen der gemäßigten Regionen verwendet wird, während nordische und südländische Menschenkulturen andere Sprachen sprechen) ist "deutsch", gut zu erkennen an Stadtnamen wie Gornswacht oder Dornfurt.


    In der Vergangenheit gab es aber ein menschliches Großreich, dessen Sprache als Gelehrtensprache überdauert hat und teilweise in moderne Sprachen eingeflossen ist. "Zufälligerweise" klingt dieses Cuvarisch wie Latein bzw. Griechisch.


    Das mag eine billige Lösung sein, aber ich habe kein Problem damit, schließlich kann ich auf einer Welt, die als Rollenspiel "genutzt" werden soll, schwer auf "deutsch" und "Latein" verzichten.


    Irdische Sprachtendenzen gehen sogar noch weiter - die Nordmenschen geben sich und ihren Städten recht skandinavisch anmutende Namen, während die Korimanier aus dem Süden auch sprachlich an den Nahen Osten erinnern.
    Auch billig, aber warum sollte ich Identifikations- und Vorstellungserwartungen brechen, nur um besonders innovativ zu wirken?

    Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.
    - Kurt Tucholsky über Rudolf Steiner

  • Alle richtigen Varlanier sprechen natürlich nicht deutsch.
    Aber da sonst niemand verstehen würde um was es geht, habe ich freundlicherweise alles ins deutsche übersetzt.


    Aber da Varlan mit der Erde durch 'Tore' verbunden ist, gelangten auch Menschen dorthin, die natürlich irdisch sprechen.
    Teilweise haben die Menschen den Varlanier irdische Sprachen beigebracht, aber das ist äusserst selten.

  • Quote

    Alle richtigen Varlanier sprechen natürlich nicht deutsch.
    Aber da sonst niemand verstehen würde um was es geht, habe ich freundlicherweise alles ins deutsche übersetzt.


    ;D Dito. Eigentlich ist das ganze doch gar kein Problem: Entweder man hat bewusst eine irdische Sprache auf seiner Welt und benennt sie auch dementsprechend - dann hat man aber auch einen Grund, warum man auf der Welt "Irdisch" spricht.


    Oder man hat eigentlich keine irdischen Sprachen - und dann liegt das Problem nur in geschriebenen Texten oder anderen Beschreibungen. Und die wiederum sind entweder sowieso nur Übersetzungen der In-World-Texte, oder sie sind Out-World-Texte, womit das Problem ad absurdum geführt wurde, ein Ausdruck, der somit auch kein Problem mehr darstellen würde, da es ja eine angemessene Übersetzung der... äh... übersetzten... Übersetzung ist... *verstrickt sich rettungslos in verschachtelsatzten Metaebenen* (mit weinerlicher Opa-Simpson-Stimme: ) Vielleicht kann diese Stacey mir helfen... die Übersetzung... zu latinisieren... Ächz... Hilfe!

  • Nun habe ich mich durchgerungen:
    Mehr als deutsch (gundrisch) und latein/griechisch (wohl epatinisch) lass ich nicht sein.
    Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie sich die epatinischen Lehnwörter ihren Weg ins Gundrische gebahnt haben, denn eigentlich sind die Gundrier wissenschaftlich und philosophisch gesehen den Epatiern um einiges überlegen!! Hmpf!!!


    *mal ein bisschen an der Weltgeschichte Tharons schraub*

  • Also, das ist ja mal ne Frage... :-/


    Ich benutze viele irdische Sprache als Inspiration oder auch gleich so. Das ist manchmal um eine Atmosphaere zu schaffen. Aber die Sprachen sind dann wiederum abgeaendert weil ich die sowieso nicht gut kenne. Grammatik wird kaum uebernommen.


    Standart ist in Daleth eigentlich Niederlaendisch, viele Namen sind noch Niederlaendisch oder in Germanische Sprachen (Deutsch, Friesisch, usw). Dazu gibt es Entleihungen aus Saksisch, Rumaenisch, Russisch, usw), je nach es mich beliebt.


    Das "Lateinisch" von Daleth ist Gotisch, viele Begriffe der Wissenschaft hab ich vergotischt ("Stafsferja", zB). Das ist dadurch "erklaert" dass das Dalethischen Weltenportal im irdischen 8. Jhd mal verbunden war mit Erde.


    In Luban "redet" man ein art Misschung aus Arabisch/Alt-Persisch/Afrikanische Sprachen, in Dernian Landisch Baskisch/Albanisch, in Fanigawi Haagisch/Bretonisch/Friesisch, in die Unbekannte Laender Tocharisch/Portugesisch... ich missbrauche am liebsten unbekannte oder sogar tote Sprachen fuer kulturell bestimmte Begriffe.


    Es geht mich viel zu weit fuer alle Kulturen neue Sprachen und Woerter aus zu denken, weil es mich eigentlich null interessiert. Schliesslisch redet IRL keiner einer diesen Sprachen, und ich benutze die nur fuer Toponymen und kulturelle Begriffe. Nur fuer Fanigawi versuche ich etwas mehr daraus zu machen.


    Allerdings schreibe ich die Texte in 3 verschiedene Sprachen (Niederlaendisch, Englisch, Deutsch) und das hat auch seinem Einfluesse (und das finde ich gar nicht schoen :mad: ).
    Hauptsache ist, dass die Leser es kapieren koennen.

  • Hurra, nun habe ich mich durchgerungen! ;D


    Deutsch bleibt unter dem Namen "Gundrisch" erhalten, und die lateinisch/griechischen Begriffe kommen aus einer vergangenen Zeit, in der die Epatinier eine wirtschaftliche Vormachtstellung über ganz Êndria hatten.
    Mittlerweile hat sich das epatinische weiterentwickelt, sodass ich kein Latein/griechisch zu lernen brauche 8)


    So bleibt das alt-epatinische Wort "Imperium" im Gundrischen noch "Imperium", im neu-epatinischen heißt es aber "Emperim". Klingt diese Erklärung/Umgestaltung einigermaßen gut und plausibel? ???

  • Quote


    Klingt diese Erklärung/Umgestaltung einigermaßen gut und plausibel? ???


    Na, es gibt sicherlich schlechtere (bessere auch ???).
    Die Allgemeine Sprache meiner Welt verwendet bisher Deutsch. Aber vielleicht ändert sich das noch. Viele Völker haben eigene Sprachen, von denen die meisten jedoch erst als Idee und in einigen Namen existieren. Voll entwickelt ist dagegen Sarun, und Südländisch (dafür einen anderen Namen ausdenken!) zum Großteil. Bisher sind so drei bis vier weitere Sprachen fest geplant.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Die Daugonen/Benkonen werden irgendwie Deutsch, Englisch und einen Mischmasch daraus sprechen, wobei die Leute im Nordosten eher Richtung Deutsch und die im Südwesten eher Richtung Englisch tendieren werden.
    Und dazwischen wird eben ein wenig gemischt.


    Die Iang sprechen Chinesisch (welch eine Überraschung ;)). Um genau zu sein Mandarin, und zwar so wie ich es spreche.


    Eine allgemeine Sprache gibt es nicht. :p


    Insgesamt gibt es aber sowieso nur drei Volksgruppen die über gesprochene Sprache kommunizieren die Menschen auch lernen könnten (zwei siehe oben, wenigstens beim dritten will ich mir noch den Spaß machen und die Sprache selber entwickeln), die übrigen Völker verständigen sich über Telepathie, Lichtsignale etc. *


    (Allerdings habe einen Moment lang überlegt ob die Zreunokt nicht in der Lage wären sich mit einem IR-Link zu unterhalten. ;D)



    * Naja, ein paar primitive ugg-ugg-Laute gibt es auch noch, aber die zähle ich jetzt nicht zu wirklicher Sprache.

  • Auf Vorya gibt es eine weit verbreitete Sprache (vielleicht so verbreitet wie Englisch bei uns) neben den individuellen Völkersprachen. Diese ist die Bergsprache, die durchaus über alle Elemente wie unsere deutsche Sprache verfügt,d.h. es gibt das Wort Gott, Löffel oder Schlüssel, und jeder versteht es.
    Probleme bereiten die übernommenen Namen, z. B. aus dem englischen, die ich für meine Figuren gewählt habe. Wie erklärt sich das? Hm, darüber muss man noch brüten. Ich denke eine zusätzliche einheitliche Sprache macht es etwas leichter - wegen der vielen Völker.
    %-)

  • Ich habe meine Welt erschaffen (als Weltenbastler und als Gott gleichzeitig) und deshalb ist die normale Sprache Deutsch, ich würde aber nie explizit darauf hinweisen. Daneben gibt es noch ein paar Gelehrten- und Zaubersprachen. Aber ich finde, deutsche Bezeichnungen sind viel mystischer und geheimnisvoller als Worte wie "Estillimir" oder "Angurian".
    Wer noch nicht verstanden hat, warum meine Einwohner Deutsch sprechen können: Man könnte das Verhältnis von unserer zu dieser Welt ähnlich auffassen wie in der Unendlichen Geschichte (die aber keine Inspiration war).


    Rosenkönig

  • *wühl* *buddel* *grab*


    Quote

    Es gibt ja viele Welten, die deutsch als Standardsprache haben, vor allem in Ortsnamen usw.


    Du meinst so wie "Drachental", "Affenfurt" ;D u. ä.
    Ich habe bislang in meinen Ländern noch keinen einzigen Ort der so heißt, obwohl ich solche Namen immer schön finde (z.B. Kikis "Ravenland"). Vielleicht entschließe ich mich mal, solche einzuführen. Wenn es sie gäbe, wäre auch dies nicht "deutsch" in dem Sinne (denn wie soll man denn erklären, dass irgendwelche Leute auf anderen Planeten die deutsche Sprache sprechen??) es wäre die Bergsprache Kalavin (wie schon weiter oben erwähnt), die jeder überall versteht.
    Mit dem deutschen ist das so eine Sache - man kann beim basteln ja nicht ALLES neu benennen... sonst müsste man die gebastelten Texte in jener Sprache schreiben, und das wird happig...

  • Ich beschreibe (welche Überraschung) natürlich auf Deutsch, wenn ich meiner Verwandschaft was erklären muss auch mal auf Englisch.
    Aber was Ursprünglich gemeint war, waren wohl Eigennamen und Orte, oder? ;)
    Dafür verwende ich ein Gemisch aus Altgriechisch (hab ein Wörterbuch hier) und Spanisch mit Lateinischer Grammatik :gaga:
    Klingt komplizierter als es ist, da ich eh nur mal einzelne Sätze oder Phrasen (oder eben Ortsnamen) übersetze. Es kommt auch mal vor, dass ich auch wenn ein Eigenname existiert im Beschreibungstext weiter den deutschen Begriff gebrauche (z.B. schreibe ich immer von "Fürstentum" anstelle von "Tyrio").
    Erklären tue ich das aber nicht, es ist einfach so.


    EDIT: mir ist gerade aufgefallen, dass ich Eigennamen auch deshalb manchmal nicht übersetze, weil ich einfach will, dass die Verständlichkeit gewahrt bleibt.
    Ich möchte einfach, dass der Leser sofort weiß, dass ich von "Nordländern" spreche und dieser "verständliche Name" auch die ganze Zeit beim Lesen präsent ist... klar was ich meine? :freak:

  • Auf Aurhim wird jede Sprache mit Deutsch (in englischen Texten Englisch) wiedergegeben, wenn der Charaktere, aus dessen Sicht der Text geschrieben ist, die Sprache versteht.
    Ortsnamen sind alle in den entsprechenden Sprachen (ich hab da so ein knappes Dutzend), mit Ausnahme des Belidischen, wo manche Ortsnamen (nämlich die, deren Bedeutung offensichtlich ist) ebenfalls deutsch sind. Diese Sonderrolle hat das Belidische nicht deswegen, weil es die am weitesten verbreitete Sprache wäre - so etwas gibt es auf Aurhim nicht - sondern weil es die Umgangssprache meiner Hauptfiguren ist.

  • Tja, meine Menschen sprechen deutsch. Also nicht tatsächlich (das wäre komisch), aber ich mag es, wenn der Leser Namen auch mal verstehen kann. Bei den anderen Völkern kann er es nicht, aber wenigstens bei einem, und zwar dem dominierenden Volk in Noila, dessen Sprache auch die anderen drei sprechen und verstehen können. Ich liebe nun mal Namen wie "Windflug Tinthand aus Wasserblick" (die Autorin des Reiseführers auf meiner Webseite), und darum sprechen die halt deutsch. ;) Ich hab mir inzwischen überlegt, dass es damit eben einfach so ist wie bei Tolkien mit dem Westron, von dem er ja auch sagt, er habe es übersetzt (Baggins, Brandywine etc.). Aber ich werde mir die Originalsprache im Gegensatz zu Tolkien wohl eher nicht ausdenken. :)

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Meine Xolarer sprechen alle Deutsch (oder so etwas ähnliches), weil es einfach am praktischsten ist (sie sind auf Lyvad am weitesten verbreitet).
    Das Banshuntal hab ich vokabelmäßig stark an das Hindi angelehnt (sprich, die Vokabeln, die ich im Sprachführer gefunden habe und brauchen konnte abgeschrieben und ganz wenig abgeändert, den Rest bin ich gerade dabei zu erfinden ;D), grammatikalisch und schriftmäßig hab ich aber vor, daraus eine eigene Sprache zu entwickeln.

  • Auf Aira spricht man selbstverständlich Airianisch. In meiner Geschichte lasse ich manchmal ein paar airianische Sätze einfließen, Namen, Orte, usw sind airianisch. Alles andere beschreibe ich natürlich auf Deutsch, weil es lächerlich wäre, ein Buch auf Airianisch zu schreiben. Kann eh keine Sau verstehen.

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