Was ist das für ein Traumjob... Leland Chee - Spitzname auch 'Keeper of the holocron' ist bei Lucasfilm angestellt und macht was? Er kümmert sich um die interne Informationssammlung zur StarWars Galaxie. (Und testet zuweilen Spiele.) Wer würde nicht gerne bezahlt werden, um Informationen über Dinge zu verwalten, für die man sich eh schon begeistert? Fans machen (zum beispiel auf starwars.wikia.com, der Wookiepedia) Ähnliches umsonst und würden vermutlich weinen, wenn sie so einen Job angeboten bekommen würden.
Aber die Galaxie braucht mittlerweile auch dringend einen Verwalter. Seitdem Episode Vier erschien, haben Heerscharen von Autoren und Künstlern dazu beigetragen und es herrscht (so der Eindruck) zuweilen Tauziehen um das Auftauchen von Lieblingspersonen und deren Behandlung und dann kündigt auch schon mal eine Autorin, wenn Mr. Lucas persönlich im Handstreich alles, was sie über die Mandalorianer schrieb, über den Haufen fegt. Am Ende entscheidet immer noch der große George, aber an der Feinarbeit haben sich Armeen die Finger wund getippt.
Allein derzeit tummeln sich Comics und Romane auf mehreren Zeitebenen und irgendwie muss auch alles vernetzt werden, weswegen 'retconning', das nachträgliche Erklären von Widersprüchen, eine der Hauptbeschäftigung der Schreiberlinge für StarWars ist. Obi-Wan behauptet, seit tausend Generationen wachen die Jedi über die Republik und dann sagt Sidious für uns danach und für ihn davor, dass es die Republik erst tausend Jahre gibt. Flugs kommt die Schlacht um Ruusan daher, in der man auch aufwischt, dass es auf einmal nur noch zwei Sith geben soll, und die Republik wird genauso reformiert wie der Jedi-Orden.
Eine Menge Altlasten liegen in diesem Expanded Universe herum. Kevin J. Anderson ließ noch den Imperator klonen, in 'The Courtship of Princess Leia' reiht sich eine spaßige Unsinnigkeit an die letzte (matriarchische Piraten, die niemandem bisher wirklich aufgefallen sind OBWOHL sie an einer der wichtigsten Hyperraumrouten wohnen? *g*) und vieles mehr. Und trotzdem: nichts wird vergessen bzw. man sorgt dafür. Als Salvatore mit den Yuuzhan Vong Büchern begann, drückte man ihm alte Charaktere aus den Anderson-Büchern in die Hand, die er selber erst gar nicht drin hatte, und so hüpft auch Kyp Durron aus den Jedi Academy Romanen plötzlich als Bad Boy Jedi Meister durch die Galaxie, anstatt auf ewig zwischen alten Einbänden zu verstauben.
Dabei entsteht aus dem Gemisch vieler Autoren und mancher Missverständnisse etwas, dass sich mittlerweile wieder überaus fest in mein Herz geschmuggelt hat. Irgendwie erfüllt es mich mit einer seltsamen Zufriedenheit, etwas über mehrere Jahrzehntausende verfolgen zu können wie die Jedi. Oder zuzuschauen, wie aus der Rasse Sith ein Reich unter Mischlingen mit Dunklen Jedi wird, das kaputt geht, aus der Massassi-Kaste eine eigene Rasse wird bis deren Kultbauten lange nach ihrer Vernichtung der Rebellion als Basis auf einem Mond bei Yavin IV dient. Dafür muss ich eine Menge Unsinn mit einem Lächeln erdulden (Messerwerfende Elfen bedrohen die Galaxie?? Im Ernst? Ich nehme lieber die Chiss für den 'bedrohliche Rassen aus unbekannten Regionen der Galaxie, die vorher niemand kannte'-Joker... noch besser: der dunkle Jedi Dolph vom Planeten Almania...) aber Spaß habe ich an allem. Da hat sich vor vor langer Zeit, weit weit weg eine Menge abgespielt, von dem man in den von mir von Kindesbeinen an geliebten und oft konsumierten alten Filmen immer nur einen schmalen Rand streift. Oder besser, es gab nur einen schmalen Rand, aber inzwischen ist der Hintergrund dazu erwachsen und komplexer als alles, was ich (zumal alleine) mir jemals aus den begrenzten zehn Fingern saugen könnte.
Und für jeden ist eine Lieblingsfigur dabei. Im Ernst.
Man darf sogar Corran Horn mögen, ich bin weltoffen und nachsichtig ;).