Hallo Weltenbastler,
Ich erwähnte es ja schon: Seit einiger Zeit habe ich eine neue Welt. Meine dritte.
Der Grund ist einfach, dass mir Fantasy zur Zeit sowas von auf den Keks geht, nicht auszuhalten ... das blockiert mich heftig. Zugleich habe ich einen Roman (zur Entspannung, und um ein paar Sachen auszutesten) angefangen, der eben in SiFi einzuordnen ist - und daraus hat sich die Neue Welt entwickelt. Die noch keinen passenden Namen hat, leider ...
Ich stelle das Ganze in das Theorie-Brett, weil es für eine Vorstellung noch zu früh ist - aber eure Kommentare und Rückfragen schon nützlich sind (vermute ich mal ...)
[mod-edit]Ins "Du und deine Welt"-Board verschoben, weil es da besser hinpasst. Sturmfaenger[/mod-edit]
Grundlagen:
Das Ganze spielt auf Terra, in "ferner Zukunft"
Fossile Brennstoffe sind aufgebraucht, und die Atomkraft hat den Sprung vom Uran (auch verbraucht) zur Kernfusion nicht geschafft. Was auch bedeutet, dass Raumfahrt ausfällt (ob irgendwann mal eine fremde Welt besiedelt worden ist, weiß ich noch nicht. Wenn, dann besteht kein Kontakt mehr)
Der größte Teil dem Menschheit (Anzahl unklar) lebt in "Citys", abgeschlossenen Kuppel-Städten (es gibt verschiedene Typen davon)
Zu jeder Stadt gehört ein Außenbereich (Außengärten), der für Intensiv-Landwirtschaft genutzt wird - die Größe variiert, je nach Einwohnerzahl der City.
Die erste gebastelte (und älteste derartige) City ist Seestadt - zur Zeit der ersten Romanhandlung auch schon gut 400 Jahre alt:
Lage: Jülicher Börde, Braunkohlen-Abbaugebiet.
Im Zuge der Aufarbeitung des Abbaugebietes ist ein See von ca 80 qkm entstanden - an dessen Nordwestufer die Seestadt steht
Ausdehnung:
Stadt: rund, Durchmesser 6 km
Gartenring: Durchmesser (unexakt, nach Verhältnissen) 60 km Durchmesser im Mittel
Konstruktion: Sieben Hauptkuppeln a 2000 m Durchmesser, "verschmolzen". Seeseitige Kuppel angeschnitten. Innere Kuppel ca 500 m hoch, Außenkuppeln max 350 m.
Außenhülle: Glaswerkstoff (PV-Eigenschaften, extrem widerstandsfähig) auf bis zu 5 m Beton
Normalstockwerke ca 10 m hoch, bis zu vier "Kammerzeilen" übereinander
(ein "Saal" kann über mehrere Stockwerke reichen)
Bevölkerung: ca 12.000.000 (angemeldete) - was eine Dichte von etwa 10.000 pro qkm Normstockwerk ergibt (Vergleich: Berlin aktuell ca 4000/qkm)
Außengarten rein rechnerisch ca 250 qm pro Person (aktueller Welt-Durchschnitt an Ackerfläche 1100 qm/P), vermehrt durch "Gewächshäuser" etc.
Zusätzliche Nahrungsquelle: Hefezuchtfarmen, Klonfleisch (Klops),
Zusätzlicher Input:
Es werden periodisch "Holzzüge" unternommen, bei denen weit (je nach Geografie bis zu 100 km) ins Umland Schneisen in die Wälder geschlagen werden. Neben Bauholz (die Einbauten in den Hauptetagen bestehen zum Großteil aus Holzwerkstoffen) wir die Beute als Zellstoff- und Energielieferant genutzt. Zusätzlich wird alles, was Tier ist, erlegt und der Nahrungsmittelindustrie zugeführt
Energie:
Außer der PV wird aus allem, was sich nicht wehrt, Biogas gewonnen - teilweise verstromt, aber auch für Arbeitsfahrzeuge in den Gärten eingesetzt.
Dass die Bewohner angehalten sind, auf allen möglichen Geräten (Fitnesshallen) Strom zu erzeugen und dafür belohnt werden, ist energiepolitisch eine Marginale, dient aber der Gesundheitsvorsorge und teilweise dem sozialen Frieden.
Der "Zinnenkranz" auf den Hauptkuppeln besteht aus mehreren tausend Windkraftanlagen (Vertikal-Rotatoren)
Insgesamt erzeugt Seestadt mehr Energie als es verbraucht - sogar, wenn der Anteil am Unterhalt der Fernverbindungen berücksichtigt wird.
Politisch:
Seestadt gehört zum Verbund der Rheinstädte, zur Interessengemeinschaft der Hafenstädte (der Seehafen Nieweindhoven ist "Gemeineigen" der Städte Seestadt und (einer anderen Stadt - nördlich Ruhrgebiet)
(Die Niederlande sind abgesoffen ...)
die nächste Rheinstadt "aufwärts" ist in der oberrheinischen Tiefebene (etwa Mainz)
Regiert wird Seestadt (wie alle Städte) von "Administratoren", die Verwaltungsebene besteht aus "Moderatoren". Es wird gewählt, sogar demokratisch - aber das Wahlrecht muss beantragt (mit Prüfung) und dann auch wahrgenommen werden (Eine Wahl auszulassen bedeutet Verlust des Wahlrechts). Es gibt Parteien (noch nicht weiter ausgearbeitet).
Das Amt des SAs (Super-Administrator) ist allerdings immer auf Lebenszeit (bzw bis zur Abdankung) vergeben)
Wesentlich ist, das die Grundversorgung (Kleidung, Schlafplatz, Nahrung, Gesundheit und ein wenig Kultur) für jeden Einwohner bedingungslos zur Verfügung stehen - aber jedes "Extra" erkauft werden muss. CPs (Credit-Points, ein historischer Ausdruck für Kreditpunkte) erwirbt man durch (beispielsweise) Produktionsarbeit, Verwaltungsarbeit oder Sozialarbeit, EPs (Energiepunkte) dadurch, dass man auf dem Hometrainer Energie erzeugt, MPs (MedizinPunkte) durch Vorsorge und Risiko-Minimierung - oder Verzicht auf zustehende Leistungen, SPs (SozialPunkte) durch (beispielsweise) Teilnahme an Bildungsmaßnahmen ... etc
Die Punkte sind konvertierbar: Für soundsoviel (nicht ausgearbeitet) SPs bekommt man entsprechende CPs.
Mit den "Punkten" kann das gesamte Wirtschaftsleben ... ähm ... leben - trotzdem gibt es zusätzlich "Hartgeld". (Erläuterung folgt).
Besonderheiten:
Volljährigkeit mit 16 - eingeschränkt mit 14 Jahren. Ab dann (14) besitzt jede(r) ein MDS (Mobiler Daten Schirm), (auch) um seine Kontostände zu verwalten und so -
Die MDS sind über Mikro-Funk (alle paar Meter eine Station - in den Leuchtmitteln integriert) permanent mit den Zentralrechnern vernetzt (und selber Teil der Gesamt-EDV). Es gibt Funkfrei-Bereiche, in denen die Teile nicht funktionieren, andere Bereiche (z.B. Konzerthallen) können funkfrei geschaltet werden.
Die MDS sind ziemlich unkaputtbar und etwas größer als ein iPhone (Telefon-Funktion nur über Headset, kein Lautsprecher)
Schulpflicht - gibt es nicht.
Vom 3. bis zum 14. Lebensjahr kann ein Kind für eine gewisse Zeit in "Horten" abgegeben werden - und muss dann dort bleiben. Sonst nichts - es gibt Angebote aller Art, aber keinen Zwang. (Nur ... wer nix kann, der wird sich schwer tun, etwas zu bekommen auißer der Grundversorgung. Das wird - ohne zu drängen - den Kindern erklärt. Und erstaunlicherweise (?) werden die Lernkurse sehr gut besucht.
Zwischen 14 und 16 müssen die Leute damit leben, dass eben nicht alles geht - weil man kein MDS hat. (im Hortbereich geht alles ...), und ab 16 kann jede(r) machen, was er/sie will. Und ggf. die Konsequenzen tragen ...
die "Volkskontrolle" ist relativ liberal: Es gibt ein paar No-Gos, die gründlich durchgesetzt werden, der Rest ist egal.
Zu den verbotenen Dingen gehört z.B. das Betreten der landwirtschaftlichen Nutzflächen (nur auf Einladung (die verdient oder gekauft sein will möglich), Gewalt gegen Personen und wichtige Sachen, Blockieren von Versorgungseinrichtungen oder Gefährdung anderer.
Normalerweise macht man solche Dinge nicht zweimal ...
Ach ja: Seit vielen Jahrzehnten werden mehr und mehr "Andros" eingesetzt - Roboter, im großen und ganzen. Für all das, was Menschen nicht so dringend tun sollten (z.B. als Wachen an verbotenen Durchgängen).
Herkunft:
Seestadt war als Modellprojekt geplant (Energie und Umwelt) und ursprünglich für ca 3 Millionen Einwohner konzipiert. Wäre schön gewesen ...
Statistisches:
Täglich
ca 500 Sterbefälle (Durchschn. LE etwas unter 70)
ca 120.000 qMeter Wasserverbrauch (10 Liter pP ...sehr wenig)
etwa die gleiche Menge Abwässer.
ca 6.000 Kilo "persönlicher Abfälle" fester Natur.
Nachträge
Schattenwirtschaft
Obwohl alles "offizielle" mittels der Datenschirme bestellt/bezahlt wird, gibt es zusätzlich eine Hartgeld-Währung (Münzen). Diese ist frei tauschbar mit den "Punkten", wobei bei jedem Tausch Gebühren anfallen. Mit dem Hartgeld werden die kleinen Alltagsgeschäfte abgewickelt, Kinder und Jugendliche bekommen es als Taschengeld - und vor allem dient es der Schattenwirtschaft.
Zum Beispiel dem Handel mit verbotenen Dingen, vor allem Hanfprodukten, oder der Prostitution. Da fragt mman sich, warum es das Hartgeld überhaupt gibt - wenn man damit Verbotenes tun kann? Die Antwort ist einfach:
Während die gewählten Beamten gerne mal dies und das verbieten (natürlich aus den besten Motiven!), wissen die Administratoren sehr genau, wie Soziologie funktioniert. Drogen und Schwarzmarkt sind (auch ein gutes Unterhaltungsmedium - solange das alles "verboten" ist, noch mehr. Also werden solche Sachen von Admin-Seite "toleriert" - und irgendwelche Maßnahmen der "Regierungen" unterlaufen, indem Lücken offen gehalten werden.
In den Außengärten werden verschiedene Dinge angebaut - Hanf, Mohn, Tabak und ein paar andere, weil man sie zum Teil für Medizinprodukte benötigt, zum Teil für anderes - und natürlich gibt es da "Schwund" (die Außengärten sind sowieso schlecht kontrollierbar, gelle?)
Solange die Sache nicht aus dem Ruder läuft ist alles gut - gelegentlich geschehen Unfälle, falls es jemand übertreibt, und ganz selten hat die Drogenfahndung mal einen "Erfolg".
Ähnliches gilt auch für andere Waren, die nicht offiziell hergestellt werden - sondern von kleinen, halblegalen Handwerkern in dunklen Werkstätten in den Untergeschossen. Auch Prostitution findet statt, obwohl verboten: Zum einen ist die Grenze sehr schwer zu ziehen - wo hört die (legitime) "Morgengabe" auf, wo fängt "Geschäft" an? - zum anderen ist das kaum zu kontrollieren.
Logischerweise ist es möglich, von jedem zu jeder Zeit den Aufenthalt zu bestimmen - und natürlich könnte man alles überwachen. Manche Politiker täten das auch sehr gerne ... Die Administratoren weisen solche Ansinnen dann ab, indem sie auch technische Unmöglichkeiten, das Stadtgesetz - und in hartnäckigen Fällen auf die Verfehlungen der Moralapostel - verweisen.