Öhm... Hilfe für einen Totalanfänger...

  • Hey Leute!
    Ich wollte doch dann auch mal dem inneren Nerd nachgeben(der sich normal nur durch meine Brille und jegliche anderen Hobbies äußert) und auch mal was in Richtung Pen&Paper probieren.
    Nur... ich hab hier schonmal im Forum gesucht, Sachen wie GURPS und so weiter sagen mir alle nichts, hätte jemand vielleicht ein paar Infos für mich? Soll ich mir einfach mal eine Startversion von Dungeons&Dragons bestellen,
    ein paar Freunde mit Chloroform ausschalten, in mein Haus schleifen, die Türen verbarrikadieren und zum Spielen zwingen oder hat jemand einen besseren Vorschlag? Cons werden bei mir eher schwierig.


    Außerdem wüsste ich gerne... Kann mir jemand aus erster Hand erklären, wo man sowas ..."lernen" kann? Oder wie sowas im groben funktioniert? Reicht so ein Regelbuch aus? Oder hat jemand vielleicht den ein oder anderen Link wo man
    nicht mit Fachbegriffen zugebombt wird oder wo Vorkenntnisse erwartet werden, etc., quasi für Leute die noch keinen Plan von dem Thema haben? ;D
    Ich würde gern mal reinschnuppern ;)


    Tut mir leid, wenn ich jemandem Umstände bereite ^^


    Schönen Abend noch,
    in diesem Sinne,
    g'barkhad'yo!

  • Bevor du dir irgendetwas bestellst, solltest du dir eine Gruppe suchen, der du dich anschließen kannst. "Lernen" kann man das am besten, indem man es ausprobiert. Meistens kannst du bei örtlichen Spieleläden auf dem schwarzen Brett nachsehen. Oder du fragst den Ladenbesitzer, ob gelegentlich Kennenlernrunden vor Ort stattfinden.


    Ob du daran gefallen findest hängt von der Gruppe ab (also immer gucken, ob die Leute zu einem passen) und vom Spielsystem. Es gibt freiere Systeme, die mit nur wenigen Zahlen und Würfeln funktionieren, bis hin zum ganz freien Rollenspiel und es gibt zahlen- und würfellastigere Rollenspielsysteme.


    Ausprobieren ist eigentlich der einzige Rat, den ich dir dazu wirklich geben kann ;)

  • Dem 2nichts bestellen" kann ich mich nur anschließen.


    Es gibt übrigens diverse P&P Hersteller, kommerziell und Hobby, die auf ihren Seiten ein Einführungs.pdf zum download anbieten. Darin ist eine Einführung "Was ist Rollenspiel", ein Beispiel-Gespräch, wie so etwas am Spieltisch ablaufen kann, abgespeckt Regelwerk für ein Schnupperabenteuer und auch ein Abenteuer, was man mit ein paar Kumpels ausprobieren kann. Nach 15 Jahren Pause habe ich mich die letzten Wochen gerade wieder eingelesen, aber leider keine Kumpels. U.a. deswegen bastel ich jetzt erstmal.


    Wenn Du eine ungefähre Idee hast, ein welcher Landschaft/Genre Du spielen möchtest, kannst Du Dir aus dieser Liste
    http://de.wikipedia.org/wiki/L…en-%26-Paper-Rollenspiele


    Adressen raussuchen und das eine oder andere Einfü.pdf anschauen.
    Ein recht neues System ist dungeonslayers (.de), was den alten D&D und AD&D nachempfunden ist, aber deutlich leichtere und schnellere Regeln hat. Das kostenloses Regelwerk enthält alles, was ich oben genannt habe, ist allerdings nicht abgespeckt, sondern die Vollversion und hat drei Einführungsabenteuer zum schwelgen.
    Nicht in der Liste, aber sehr gut gefallen hat hat mir 1W6Freunde, welches das Spielen von Serien-Abenteuern, wie Die Drei ??? oder Blytons Fünf Freunde als "Welt" hat. Es ist zwar "jugendfrei", aber die Autoren zielen doch eher auf erwachsen Nostalgiker ab. Das Regelwerk ist auf der Seite ganz unten: http://www.die-dorp.de/down-1w6-param.html


    So, nu krieg ich hoffentlich keine Haue für die Werbung.

  • Deine Freunde solltest du nur mit Chloroform zum Rollenspielen entführen, wenn irgendjemand von euch ein bisschen RPG-Erfahrung hat. Ich denke nicht, dass eine komplette Runde voller Neulinge funktionieren kann.
    Am besten wie gesagt mal irgendwo mitspielen und dich einleben. Sei es in einschlägigen Rollenspiel-Läden oder du trägst dich in eine Spieler-Mailingliste ein oder sonstwas. Bei dir im Großraum Frankfurt sollte es so was auf jeden Fall geben.
    Darf man fragen, warum es bei dir mit Cons eher schwierig wird? Dieses Wochenende wäre die Dreieich Con quasi direkt bei dir vor der Haustür. :)

  • Forticus: Für Dungeonslayerswerbung bekommst du hier vom Boardmoderator bestimmt keinen Ärger... ;D


    @Thema: Ideal ist es natürlich, wenn man einen Rollenspieler persönlich kennt, der auch in der Lage ist, ein Spiel zu leiten. Bestimmt gibt es in deiner Nähe auch einen Rollenspielladen mit Aushängen für Rollenspielrunden bzw. auch Cons, wo man mal eine Schnupperrunde spielen kann.


    Die Frage ist halt natürlich, in welche Richtung du tendierst. Magst du eher das Erzählen oder das Erleben einer Geschichte oder mehr Action, Monster verkloppen und Labyrinthe plündern?


    Neben Dungeonslayers, was ja mehr in die zweite Richtung und schwerpunktmäßig in die klassische Fantasyrichtung tendiert, kenne ich da noch als Systeme mit kostenlosem Regelwerk Opus Anima, ein Steampunk-Horror-Rollenspiel, Degenesis, ein Endzeit-Rollenspiel oder Barbarians of Lemuria, ein Sword & Sorcery-RPG, welches nicht zu teuer ist, aber sehr, sehr einfach ist, da es nicht viele Regeln hat. Die letzteren drei Spiele gehen mehr in die Richtung Geschichtenerzählung.

  • Nur... ich hab hier schonmal im Forum gesucht, Sachen wie GURPS und so weiter sagen mir alle nichts, hätte jemand vielleicht ein paar Infos für mich?

    Zu GURPS sicherlich. Bevor man anfängt sich direkt die Bücher zu holen, werf einen Blick auf die frei verfügbare deutsche Light-Version der Regeln hier: http://www.sjgames.com/gurps/lite/3e/german.pdf Um einen ersten Eindruck zu bekommen, sollte das reichen.



    Außerdem wüsste ich gerne... Kann mir jemand aus erster Hand erklären, wo man sowas ..."lernen" kann? Oder wie sowas im groben funktioniert? Reicht so ein Regelbuch aus? Oder hat jemand vielleicht den ein oder anderen Link wo man nicht mit Fachbegriffen zugebombt wird oder wo Vorkenntnisse erwartet werden, etc., quasi für Leute die noch keinen Plan von dem Thema haben?

    Wenn es eher ein Erzählrollenspiel sein soll, erzähl anderen Leuten Geschichten. Und wenn es Geschichten für die kleine Schwester sind. Überleg dir eine Geschichte, schreib dir höchstens ein paar Stichworte auf, und dann versuch ihr deine Geschichte nahe zu bringen. Dramaturgische Pausen, vielleicht etwas verstellte Stimmen (wer es kann + mag) je nach dargestellten Personen, Spannung aufbauen (z.B. durch Schilderung der gruseligen Umgebung), usw. Beim Erzählen gilt exakt das Selbe wie beim Schreiben von Kurzgeschichten und Romanen. Je öfter man es macht, um so besser kann man werden.
    Doch egal wie gut du planst, mach dich darauf gefasst, dass deine Spieler an manchen Stellen nicht das machen, was du erwartest. Dann heißt es improvisieren. Und scheu dich gerade als Anfänger nicht, dir dafür ein paar Minuten Bedenkzeit zu erbitten. Es braucht viel Erfahrung Spielern das Gefühl zu geben nicht eingesperrt in einer festgelegten Handlung zu sein. Und wenn sie unbedingt ein massives Gitter in der Kanalisation mit Schläue aufbekommen, was so nicht vorgesehen war ... Oder sich partout nicht gefangen nehmen lassen wollen, und dafür auch hervorragende Ideen liefern, obwohl das so nicht vorgesehen war, ... Vermutlich können dir viele hier Storys von solchen Momenten erzählen ... %-)



    Wenn du mal keine Lust auf noch mehr Lesen haben solltest, empfehle ich der Einfachheit halber einen Blick auf dieses Video auf YouTube zu werfen. Es war zwar vermutlich als Schleichwerbung gedacht, doch da das Beispiel-System mittlerweile eingestellt wurde, wohl kein Ärgernis für unsere Mods mehr. ;) Für jemanden, der so eine Rollenspielrunde nie live erleben durfte, eine mMn gelungene Einführung.


    1. http://www.youtube.com/watch?v=oi3s3Z7u9kQ&feature=related (Grundlagenerklärung)
    2. http://www.youtube.com/watch?v=0Ai4N_WuJLg&feature=related (Beispiel-Rollenspielrunde)
    3. http://www.youtube.com/watch?v=klGwHLTFxRI&feature=related

  • Ich denke nicht, dass eine komplette Runde voller Neulinge funktionieren kann.


    Hihi. Was war zuerst da, die Spielrunde oder der Rollenspieler? Ich meine, irgendwie hat das ja auch mal angefangen... :D
    Aber Spaß beiseite, was Jerron da sagt ist schon richtig. Das beste ist wirklich, zumindest ein paar Mal mit Leute gespielt zu haben, die das schon etwas länger machen, ehe man sich selbst am Meistern versucht. Wenn du nicht so weit weg wohnen würdest, würde ich das ja glatt machen. ;)
    Zum Reinschnuppern ist auch Chatrollenspiel eine Idee, das ist von richtigem Rollenspiel oft nicht so weit entfernt wie Forenrollenspiel, und mit einem guten Meister/guten Spielern kann man da schon einen ganz guten Eindruck bekommen.


    Ansonsten ist insbesondere das neue Dungeons & Dragons vielleicht nicht unbedingt der beste Einstieg. Wenn du "klassisches" Fantasyrollenspiel willst, würde ich fast eher DSA (Vierte Edition :P) oder das alte Dungeons & Dragons (3.5) empfehlen. Alternativ geht sicher auch Dungeon Slayers gut.


    Liebe Grüße


    Merlin

  • Bin erst recht spät auf diesen Thread gestoßen und vieles, was ich gesagt hätte, haben meine Vorredner bereits gesagt. Bevor du irgendwas kaufst, würde ich dir auch auf jeden Fall empfehlen das mit dem Rollenspiel erst einmal auszuprobieren. Wenn du einen Rollenspielladen in der Nähe hast, ist das ein guter Punkt um anzufangen, auch wenn der Laden selbst vielleicht keine Einsteigerrunden anbietet, kann der Laden dich vielleicht an eine Gruppe vermitteln, wo du einfach mal reinschnuppern kannst. Sollte das nicht möglich sein, würde ich dir raten ein paar Freunde zu sammeln, die auch mal Interesse hätten sowas auszuprobieren, und mit einem einfachen, kostenlos verfügbaren System einfach mal zu spielen (Dungeonslayers wurde ja bereits erwähnt, auch noch frei verfügbar wäre meines Wissens nach Malmsturm). Als Initiator solltest du dann die Leitung übernehmen und dich im Vorfeld ein bisschen vorbereiten, also dich mit den Regeln vertraut machen und ein Abenteuer (oft ist wie bei Malmsturm ein Einstiegsabenteuer bereits im Regelwerk vorhanden oder kann auf der Seite des von dir gewählten Systems runtergeladen werden) vorbereiten.


    Wenn du mit deinen Freunden ein RPG anfängst, solltet ihr auf jeden Fall nach dem ersten Testlauf darüber sprechen was euch gefallen hat und was nicht. Wenn es euch Spaß macht, solltet ihr einen Konsens darüber erreichen welche Art von Spiel ihr spielen wollt und vielleicht sogar einmal verschiedene Regelsysteme ausprobieren. Damit Rollenspiel langfristig Spaß macht, musst du meiner Meinung nach ein Gleichgewicht zwischen Schauplatz, Regelwerk und Spielererwartung herstellen. Das bedeutet du und deine Mitspieler müssen Interesse am Schauplatz des RPGs haben und das Regelwerk nicht nur verstehen, sondern zumindest auch mögen und das RPG muss ihrer (und deiner) Erwartung davon zumindest teilweise entgegen kommen. Letzteres heißt ihr müsst euren(!) Kompromiss zwischen Monsterschnetzeln, Theaterspiel und Taktik finden, vereinfacht gesagt; da verschiedene Rollenspielsysteme diese Bereiche unterschiedlich stark gewichten, ist es am besten mehrere auszuprobieren und das zur eigenen Gruppe passende zu finden.


    Bekannte von mir sind tatsächlich mit DSA4 ins Rollenspiel eingestiegen. DSA bietet auch eine "Spielstein-Kampagne" an, die sich explizit an Anfänger richtet. Persönlich finde ich DSA4 aber weniger einsteigerfreundlich, da es ein äußerst komplexes Regelsystem hat, was zwar für manchen einen Vorteil darstellt, aber grade für Personen, die gar keine Rollenspielerfahrung haben, sehr verwirrend sein kann. Mit "Wege des Meisters" gibt es aber eine recht brauchbare Handreichung für einen Spielleiter, der kaum Erfahrung mit dem Spielleiten hat. Diese Publikation neigt zwar dazu wie eine Abhandlung zu wirken und stellenweise sehr ins Theoretische zu wandern, ist aber durchaus nützlich. DSA ist eng mit Aventurien (oder den Ablegerkontinenten davon) verbunden, man kann System und Welt nicht unbedingt von einander trennen, das solltest du im Hinterkopf haben, wenn du vielleicht vor hast Rollenspiel in deiner eigenen Welt zu betreiben.
    Das Erschaffen eines Charakters ist bei DSA4 selbst mit den Grundregeln recht langwierig, vor allem wenn nur ein einzelnes Regelwerk zur Verfügung steht. Als Spielleiter würde ich für eine erste Runde meine Spielern Charaktere stellen, die ich selbst gebaut habe. So ist gewährleistet, dass ich die Regeln, die für diese Charaktere notwendig sind, kenne und weiß was mich erwartet; außerdem kann man auf dieser Basis die Regeln auch erklären.
    DSA hat den Vorteil vermutlich das bekannteste deutsche Rollenspiel zu sein und besitzt eine recht aktive und weit verbreitete Gemeinde, so dass man hier vermutlich leicht Gruppen findet, wo man mal reinschnuppern kann.


    Dungeons & Dragons (3.5) kenne ich nur auf Englisch, kann über etwaige deutschsprachige Produkte daher nichts sagen; ich würde es aber als durchaus einsteigerfreundlich bezeichnen, es bietet ein relativ einfaches System an, das aber auch eine gewisse breite hat. Ich habe es mit meiner Gruppe fast 1 Jahr nur mit dem Spieler Handbuch gespielt, bevor Spielleiter-Handbuch und Monster-Handbuch dazu kamen, allerdings war ich da kein Neuling und habe fleißig Gegner und Monster ausgedacht, bzw. aus Systemen die ich vorher gespielt habe adaptiert. D&D 3.5 besitzt den Vorteil (und Nachteil), dass es durch tausende Publikationen beliebig erweitert werden kann und relativ leicht Hausregeln aufgestellt werden können, um das System z.B. an eine eigene Welt anzupassen. Das gleiche gilt wohl auch für "Pathfinder", eine Fortführung der D&D 3.5 Regeln, damit kenne ich mich aber nicht aus.
    Das Erschaffen eines Charakters ist überschaubar, ebenso die Wahlmöglichkeiten nach den Grundregeln. Hier könnte selbst ein Anfänger einen Charakter in annehmbarer Zeit zusammenbasteln. Da die möglichen Fähigkeiten der Charaktere anfangs recht überschaubar sind, ist es auch für den Spielleiter leicht den Überblick zu behalten.


    Das von mir Eingangs bereits erwähnte Malmsturm besitzt ein recht schlankes Regelsystem und ist vor allem ein Erzählspiel. Es kann einerseits durch seine überschaubaren Regeln einsteigerfreundlich sein, kann aber auch etwas abschreckend auf Spieler wirken, die "Rollenspiele" hauptsächlich aus Computerspielen kennen; man hat hier relativ wenig Fertigkeiten und kann seinen Charakter auch nicht wirklich durch "Stufenanstiege" verbessern. Das System bietet aber ziemlich große Freiheiten, ich benutze eine etwas abgewandelte Form davon für meine eigene RPG-Runde die meine Welt als Schauplatz nutzt.
    Das Erschaffen eines Charakters ist überschaubar, aber nicht unbedingt für jeden Spieler leicht. Ich kenne aus meiner eigenen Gruppe Spieler, die sich bei der Charaktererschaffung (nicht aber beim Spiel selbst) etwas schwerer tun. Die in Malmsturm vorgeschlagene Charaktererschaffung kann aber auch schon sehr spaßig sein.


    So jetzt habe ich viel geschwafelt, ich hoffe ich habe nicht alles wiederholt was meine Vorredner schon geschrieben haben, habe dich nicht verwirrt und dir vielleicht ein kleines Stück geholfen ;)

  • Vielen Dank an alle :D


    Also wie es aussieht, ist in meiner Stadt ein paar Straßen weiter ein Fantasy-Verein mit Vorliebe für Rollenspiele, ich sollte da mal nachfragen... Und ich hätte auch ein paar Freunde, die sich dafür interessieren würden.
    (Ich hab dem einen gestern mal Zork gezeigt, der hat das dann wohl noch etwa 4 Stunden an dem Abend gespielt ;D Ein anderer Freund von mir hat wohl mal DSA gespielt, aber ich seh ihn leider nicht so oft. Das hätte ich doch
    eigentlich wissen müssen wo er doch so leidenschaftlich LARPt... Nochmal danke an alle für die Hilfe ^^


    In diesem Sinne,
    g'barkhad'yo!

  • Wo wir gerade bei Einführungen zum Rollenspiel sind, ganz nett ist die Einführung zum Pokethulhu Rollenspiel.
    Das Spiel selbst ist eher etwas für Fans, die mit Serienzitaten um sich werfen können.

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