Ich denke, es ist an der Zeit, hier mal ein bisschen was über meine Zweitwelt Rhingon zu schreiben, nachdem sie jetzt schon über eineinhalb Jahre unter meinem Namen steht. Ich habe so gut wie kein Material dazu, also trage ich hier mal alle bisherigen Ideen zusammen und warte, was dazu gesagt wird. Einiges davon ist vielleicht manchen aus dem WBO-Beitrag vom letzten Jahr bekannt, einiges ist aber auch neu.
Die Welt:
Erstmal ist Rhingon eine sehr kleine Welt. Sie besteht lediglich aus fünf flachen, an den Rändern abgerundeten Scheiben, die etwa in einer Ebene nebeneinander im Nichts schweben. Die größte Scheibe ist nicht größer als zehn Kilometer, die kleinste, nur ein, zwei Kilometer. Die Scheiben haben verschiedene Formen, länglich, gebogen oder rund. Man kann auf Ober- und Unterseite der Scheibe laufen, an vielen Stellen sogar über den Rand hinweg (mehr dazu im Abschnitt Physik). Die Scheiben sind durch Aufzüge miteinander verbunden, die von den schmalen Scheibenrändern ausgehen. Neben den Scheiben gibt es noch einen etwa 20-30 Meter großen hellgrünen Mond, der senkrecht zur Scheibenebene auf und ab treibt. Dort wo seine Bahn die Ebene der Scheiben kreuzt, ist ein großes Loch am Rand einer der Scheiben, das der Mond sich im Laufe der Zeit herausgeschlagen hat.
Jensteits der Scheiben und des Mondes gibt es bloß ein lila-orangenes Wolkenmeer, von dem ein diffuses Leuchten ausgeht. Dieses Leuchten ist die einzige Lichtquelle der Welt und ist auf einer Scheibenseite stärker als auf der anderen. Die hellere Seite ist deshalb als Tagseite oder Oberseite, die andere als Nachtseite oder Unterseite bekannt.
Die ganze Welt misst vom einen zum anderen Ende nicht mehr als 30 km und darüber hinaus gibt es auch nicht mehr.
Physik:
Ein ganz zentraler Punkt bei Rhingon ist, dass auf dieser Welt nicht unsere physikalischen Gesetze gelten. Es ist schwer zu sagen, ob es überhaupt verlässliche Naturgesetze gibt, jedenfalls können auf Rhingon viele komische Dinge passieren. Zum Beispiel kann man, wie oben erwähnt, ohne herunterzufallen, von der Oberseite einer 200 Meter dicken Scheibe auf die Unterseite laufen und die Schwerkraft zeigt immer in Richtung der Füße. Bei den Aufzügen zwischen den Scheiben kehrt sich die Schwerkraft irgendwann auf dem Weg um, aber wo, das ist nicht wirklich klar.
Sehr unregelmäßig ist auch die Zeit auf Rhingon. Wie schnell die Zeit relativ zum Rest der Welt vergeht, fluktuiert von Ort zu Ort teils erheblich. Wirkliche Muster gibt es nicht, ein Faktor drei wird aber nur selten überschritten. Als allgemeingültige Zeitreferenz werden die Bewegungen des Mondes verwendet, weil er von fast jedem Platz der Welt sichtbar ist.
Ein weiteres Phänomen ist, dass sich zum Beispiel zwei Personen, die auf derselben Straße zur selben Zeit in unterschiedlichen Richtungen unterwegs sind, sich auf Rhingon nicht zwangsläufig begegnen müssen. Kausalität und die Gesetze der Logik versagen einfach in manchen Fällen auf dieser Welt.
Gonrhin
Rhingon hat, im Gegensatz zu meiner anderen Welt, einen real existierenden Gott. Er ist ein azurblaues, nicht an eine Form gebundenes Etwas, das innerhalb des grünen Mondes lebt. Er hat nicht besonders viel Macht und kann sich nur innerhalb des Mondes bewegen. Sein Wesen spiegelt in gewisser weise auch das Wesen der Welt wieder, die wie Gonrhin, nicht besonders großartig und machtvoll ist. Gonrhin kann allerdings die Gedanken der Bewohner der Welt lesen und manchmal sogar verändern, auch wenn Gonrhin diese Bewohner nicht selbst geschaffen hat. Der Glauben der Welbewohner an ihn gibt ihm Stärke und sorgt dafür, dass seine Macht über die Welt größer ist. Als Gonrhin einst erstmals genug Macht hatte, um die Flugbahn seines Mondes zu verändern, steuerte er ihn auf eine der Scheiben, wo sich seitdem das oben erwähnte Loch befindet.
Bewohner von Rhingon:
Ursprünglich war Rhingon bis auf ein paar rudimentäre Pflanzen unbewohnt. Doch da Gonrhin und die Welt auf Dauer nicht lebensfähig gewesen wären, tauchten eines Tages Menschen auf Rhingon auf, die wahrscheinlich von einer anderen Welt stammen. Diese Welt ist vielleicht die Erde, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht wurden die Menschen vom Gott der anderen Welt geschickt, vielleicht, kamen sie durch ein unglücklich platziertes Dimensionstor herein. Jedenfalls sind es auch so nicht mehr als 10000 Individuen, die sich eben so gut es geht an die seltsamen Gegebenheiten Rhingons anpassen. Tiere gibt es inzwischen auch, häufig sind vor allem Schabrackentapire, die als Haustiere gehalten werden und große Warane. Wie die Tiere auf die Welt kamen, ist ebenfalls ein Geheimnis, teils wurden die durch die Vorstellungen der Menschen erzeugt, teils war es Gonrhins erstarkte Schöpferkraft, ganz logisch war das Ganze auf jeden Fall nie.
Insgesamt ist Rhingon eine absichtlich manchmal unlogische Isso-Welt, in der ich Konzepte und Ideen loswerden kann, die auf Zr'ton einfach keinen Platz haben. Und vor allem ist die Welt klein und übersichtlich.
Eure Gedanken dazu?