["Theseus-Fiktion"] Bastelthread

  • Ich lese ja viel Fanfiction. Da ich leider zu vielen beliebten Settings keinen wirklichen Zugang habe, ist es meistens Harry-Potter-Fanfiction. Eine Idee, die mir schon lange im Kopf herumgeistert, wäre, wie sich das ganze lesen würde, wenn ich stattdessen meine eigenen Magiesysteme einsetze und den Plot entsprechend umbaue. Ich hab aber nicht wirklich Lust, Fanfiction zu schreiben - nur frag ich mich halt immer, was wäre wenn ...


    Und vor einer Weile stellte ich mir die Frage, was herauskäme, wenn eins systematisch jede einzelne Figur, Namen, und jede einzelne Institution, jeden Ort, usw. austauscht, nach und nach, bis nichts mehr vom Original übrig ist - und dann versucht, sich möglichst genau am Originalplot von HP zu orientieren, an dem jetzt einfach alles anders ist. Das ganze erinnert an das berühmte "Schiff des Theseus" in der Philosophie, was mich - da in Fanfiction shipping ja so wichtig ist - dazu gebracht hat, dass es natürlich eine Fanfiction mit Theseus-Shipping ist. ;D Was auch immer das dann heißen soll...


    Anyway, beim Herumüberlegen bin ich schnell abgedriftet, und hab festgestellt, dass ich Lust drauf habe, einfach mal albern drauflos ein alternatives Europa zu basteln.


    ~


    Bislang hab ich:

    - Nationalismus hat sich nie durchgesetzt. Fast alle Gebiete Europas sind mindestens zweisprachig, politische Grenzen sind anders. Deutschland gibt es nicht; stattdessen einen Haufen anderer Staaten, wie z.B. die Alemannische Allianz (inkl. Zürich), Königreich Bayern, Doppelfürstentum Kärnten-Steiermark (mit Hauptsprache Slowenisch), Baronie Wien (wo die Oberschicht französisch spricht), ... mit vielen Kleinstaaten, die sich aber nicht an historischen Gegebenheiten orientieren - ich will bisschen albern sein. Und Liechtenstein existiert einfach mal nicht.^^


    - das ganze ist grob in der Jetztzeit, ich will es aber nicht konkretisieren, und v.a. keine Geschichte basteln; es existiert wohl ein EU-Äquivalent, aber die weltweite politische Situation soll mich erstmal nicht interessieren, immerhin geht es ja sowieso um die magische Welt.


    - kein "Statute of Secrecy" ... Magie hält sich selbst geheim, da braucht niemand was für tun. Im Prinzip handhabe ich es genauso wie in Xoii.


    Es stellte sich natürlich die Frage, wenn ich am Plot bleibe, wo setze ich die Schule hin? Und welche Sprache wird dort gesprochen ... ich hab keine Lust, was britisches zu basteln, es gibt eh schon so viel britische Fantasy. Ich finde, dass der logische Ort für eine magische Schule entweder Prag ist oder das Waldviertel ... und da letzteres auch zu Böhmen gehört, sind das die Hauptorte, d.h. Prag ersetzt London und die Schule liegt im Wald. Und ich geh beim Schreiben mal davon aus, dass Deutsch lingua franca ist, einfach weil ich es mir nicht extra mühsam machen möchte. Bzw. ist halt die eine Schule, die im Fokus liegt, deutschsprachig, es gibt ja sicherlich viele andere.


    Ich spiele mit dem Gedanken, aus einer Schule eine Hochschule zu machen, und alle älter zu machen. Aber da muss ich noch überlegen.


    Die Schulleiterin nenne ich mal Gaia Gandalf, einfach weil "Professor Gandalf" lustig klingt. (Sie ist aber nicht die selbe Person wie die Sonateninspekteurin G. Gandalf, die ich mal gebastelt habe.)


    Für die nichtmagische Stieffamilie des Protagonisten hab ich mir überlegt, das Original zu invertieren: Es ist eine Familie von exzentrischen Künstlern, die skandalöse moderne Kunst schaffen, die bei Multimilliardären gut ankommt. Deren Tochter hat nach Meinung ihrer Eltern das Genie geerbt und wird extrem gefördert, während der Protagonist lieber Comics zeichnen möchte, und damit aneckt. Namen hab ich für die derweil noch keine.


    Ich will die Weirdness des Settings nicht vernachlässigen, und anderen fremden Kram reinmischen. Daher überlege ich, Namen z.B. aus Dune zu importieren. Irulan und Wensicia... passt ja eigentlich gut in ein magisches Setting. Außerdem wäre es lustig, noch etwas Plot/Material aus anderen Welten hineinzuschmuggeln. Das ganze soll irgendwie auch eine Hommage an das Medium Fanfiction sein. Spricht also auch nix gegen einen Professor Rincewind. Oder Boromir Atreides. :pfeif:


    Wenn ich dem ursprünglichen Plan folge, den Plot nachzubauen, muss ich irgendwie herausfinden, wer denn eigentlich der Dark Lord (besser Dark Lady) so ist ... und was "dark" dann überhaupt heißt, was für Ziele da verfolgt werden. Ich nehme ja mein Magiesystem (von ii) und da hab ich auch die alten Vorbehalte gegen Divination. Dunkle Magie ist also alles, was versucht, die Zukunft zu manipulieren oder vorzubestimmen. Das passt dann natürlich auch, dass die Dark Lady natürlich extrem abergläubisch ist, und für Prophezeihungen auch mal Morde begeht. Da brauch ich dann eigentlich nicht viel ändern. (Und natürlich gehört Haus Atreides zu den loyalsten Followern der Dark Lady :autsch: )


    Zurück zur Geographie. Die Schule liegt im Waldviertel. Wird sie durch einen Zug erreicht? Mir fällt nicht wirklich etwas ein, womit ich einen Zug ersetzen kann. Ein Luftschiff, das von Prag startet? Tja warum nicht.


    Wo kommt der Protagonist her? (Oder sie?) - ich hab natürlich einen Beschreibungsheimvorteil, wenn ich Niederösterreich nehme (dessen Gebiet zwischen der Baronie Wien, der Steiermark, Kgr. Böhmen und mehr zerteilt ist...) Ich hab außerdem Spaß daran, mir die Grenzen vorzustellen, und Heimatweltbasteln und so.^^ Allerdings wäre das natürlich nicht so weit weg von der Schule, die ... *recherchier* sagen wir mal im Weinsberger Wald liegt, laut Wikipedia dem größten geschlossenen Waldgebiet Österreichs. :hmm:


    Ich glaube, dass die Eltern des Protagonisten dann auch aus Böhmen sind ... aber vielleicht die Stiefeltern in der Baronie Wien, passt zu reichen Künstlern. Und die haben dann wohl eine Villa in Döbling.^^ Dann brauch ich für die noch einen typisch wienerischen Namen... oder auch nicht - denn ich muss aber aufpassen, dass ich nicht vergesse, dass wir in einem albernen Paralleluniversum sind.


    Naja, das war's mal für heute, denk ich, ich werd vllt einfach immer mal wieder ergänzen, wenn mir was Albernes eingefallen ist.

  • Spannende Idee. Ich bin ja auch jemand, der recht viel Harry Potter-Fanfiction liest und teilweise auch schreibt, bzw. geschrieben hat, deswegen kann ich die Beweggründe dafür gut nachvollziehen.

    Waldviertel klingt auch nach einem geeigneten Ort für eine Zauberschule, jedenfalls wenn die Bilder aus dem Naturfilm, der mir als Kind immer zur Mittagsruhe gezeigt wurde, der Realität entsprechen.


    Inhaltlich fände ich es besser, wenn einer Dark Lady auch eine weibliche Protagonistin gegenüberstehen würde. Das Motiv, dass der männliche Held die böse, mächtige Frau besiegen muss, gibt es nämlich traditionell schon viel zu oft und ist bis heute in der Fantasy ziemlich prävalent, Game of Thrones wäre ja auch ein relativ aktuelles Beispiel dafür.

    In einer idealen Welt sollten da natürlich eigentlich alle Kombinationen problemlos möglich sein, aber so wie sich die Fantasy zurzeit real noch gestaltet, würde ich mich zumindest mit dieser Konstellation unwohl fühlen.

  • Die Protagonistin heißt jetzt Mim Ursula Gruenhafner. ;D Sie ist trans und hat sich die Namen aus Disneyfilmen ausgesucht, erst Mim, aber dann waren die Stiefeltern so überhaupt nicht begeistert damit, haben sich aber mit Ursula als zweiten Namen grummelnd zufriedengegeben.


    Die Familie Burbondl lebt in einer Villa in Wien Döbling, umgeben von schwerreichem Wiener Altadel. Deren leibliche Tochter Elizabeth ist ebenfalls trans. (Ich wollte, dass Transfeindlichkeit für die Geschichte irrelevant ist.) Mim wird schlechter behandelt, weil sie auf trashige Comics und Zeichentrickfilme steht. Die Burbondls sind jedoch ganz groß in der Kunstwelt, sowohl Ignaz als auch Caroline Burbondl verkaufen regelmäßig ihre Werke für Millionen, und ihre Tochter Elizabeth sehen sie als junges Genie an, das selbstverständlich in die Fußstapfen ihrer Eltern treten wird.


    Die (verstorbenen) Eltern, also die Gruenhafners, lebten in Brünn. Ich weiß noch nicht, woran sie genau gestorben sind, weil ich die Antagonisten noch nicht so genau gebastelt habe. Möglicherweise gibt es da mehr als eine(n).


    ~


    Andere fun facts:


    Für das Schulgelände zuständig ist ein Halbzwerg, der ständig an Golems/Robotern basteln will und einen schwer verständlichen nicht genauer definierten alpenländischen Dialekt spricht.


    Im dritten Jahr gibt es einen neuen Lehrer, der insgeheim ein Cyborg ist.


    Verworfen: Im ersten Jahr wird auf den Schulgründen eine Zerg-Drohne geboren. :schreck: Stattdessen ist es wohl ein Kampfgolem.

  • Keine Ahnung, wieviel ich hier noch machen werde. Je weiter ich mich von She who must not be named entferne, desto eher werd ich wohl das Setting behalten wollen. Also los.^^


    Die Rote Post ist das bevorzugte Nachrichtensystem der magischen Gesellschaft. Dafür gibt es spezielle Stempel; ein Kuvert, das so abgestempelt wurde, leuchtet auf und wird in die Hölle teleportiert, nachdem das Kuvert geschlossen wurde. Danach wird es von den Teufeln bearbeitet und taucht an der richtigen Stelle wieder in der Realität auf.

    Das ganze geht auf einen Pakt zurück, den jemand vor ein paar Jahrhunderten mit einem Erzteufel (oder so) geschlossen hat. Der Teufel war eigentlich der Meinung, er müsse nur für drei Jahre Briefe schicken, aber da waren insgeheim noch ein paar mehr Nullen dran, in unsichtbarer Tinte (oder so), und jetzt sind es halt 3000 Jahre geworden. Bis dahin haben die Magier*innen Zeit, sich was neues auszudenken. ;D


    Die Imps, die die ganze Schufterei auf sich haben (der Teufel, der den Pakt beschlossen hat, ist ja nur der Chef, dem die Firma gehört), sind manchmal etwas grantig und lassen die Briefe an extra doofen Stellen erscheinen. Aber der Vertrag bindet sie, keinen allzu großen Unfug zu treiben. Normalerweise.


    ~


    Ich will als Kontrahenten keinen Lich, der sich nicht umbringen lässt, sondern lieber was ganz anderes ... ein System. Es hat vermutlich irgendwie mit Prophezeihungen zu tun, vielleicht ist eine von den Miststücken lebendig geworden und hat sich selbst umgeschrieben.


    Ich weiß noch nicht, was in der Schule alles unterrichtet wird; einerseits will ich mich an meinen bestehenden ii-schen Magien orientieren, andererseits hab ich auch schon Golems. Und eine Hölle.


    Geflogen wird ohne Besen. Ich muss mir noch ein bisschen eine Beschränkung überlegen, warum ab einem gewissen Alter nicht eigentlich alle nur noch rumfliegen. Vielleicht ist es einfach etwas anstrengend. Auf jeden Fall werden Leute in der magischen Welt praktisch nie Fallschaden erleiden, denn rechtzeitig den Fall stoppen geht eigentlich immer.


    (Das ist was, was ich in Xoii auch immer mal wieder einbauen wollte, was aber ein Setting schnell sprengt. Hier ist das okay, wenn es in die Luft fliegt. No pun intended. :) )

  • Ich bin mal wieder mit Geographie beschäftigt, hab aber leider keine Karte.


    Was gibt's denn so für Staaten in Mitteleuropa...


    Bayern

    Nach Norden nicht ganz so weit ausgedehnt (also exklusive Franken), dafür gehört Tirol, einschließlich Südtirol, und Teile von Salzburg und Oberösterreich dazu. Die Hauptstadt ist München; die Landessprachen sind Bairisch, Deutsch und Italienisch.


    Alemannische Allianz

    Enthält so ziemlich den ganzen alemannischen Sprachraum, abzüglich einiger bayrisch-schwäbischer Grenzregionen, um die sich gestritten wird. Als Hauptstadt finde ich Stuttgart zu langweilig, aber ich weiß nicht, was sonst noch so Sinn machen könnte. Landessprachen sind Alemannisch, Deutsch, Französisch, Rätoromanisch, Burgundisch.


    Burgund

    Ist schon fast außerhalb meines Bastelbereiches. In diesem AU ist Burgund eines der größten Staaten der Gegend.


    In Norditalien gibt es mehrere kleinere Staaten, die ich noch nicht so genau überlegt habe. Auf jeden Fall ist Venedig die Hauptstadt von einem davon. Und in der Lagune gibt es eine Unterwasserstadt, in der sich eine italienischsprachige Magieschule befindet.


    Doppelkönigreich Steiermark und Kärnten

    Grenzt im Norden an Böhmen (die Grenze ist die Donau), Bayern (Tauern, Hausruck) und Wien; erstreckt sich im Süden bis Istrien, kommt nah an Venedig und inkludiert Slowenien. Die Hauptsprachen sind Slowenisch und Bairisch. Zu den wichtigsten Städten gehört auf jeden Fall auch Steyr im Norden und Ljubljana im Süden.


    Baronie Wien

    erstreckt sich im Westen ca. bis zur Pielach (inkl. Melk), nach Norden bis Stockerau. Ist ansonsten umgeben von Steiermark, Böhmen, Sopron, Eisenstadt und Preßburg... Hauptsprachen sind Französisch, Deutsch, Bairisch und Böhmisch.


    Fürstentum Eisenstadt ist ein Kleinstaat, der zwischen Wien und Sopron eingezwickt liegt.


    Böhmen

    reicht südwärts bis zur Donau und geht vermutlich auch nach Bayern ein Stück weit rein; wie die Nordgrenze aussieht, weiß ich nicht so genau. Hauptsprachen sind Böhmisch und Deutsch, Hauptstadt ist Prag.


    Es gibt zahlreiche Zwergenpopulationen in den Alpen. Bei den Wiener Zwergen wird gerne "Beim Gippel und Göller!!" geflucht. In der Radmer (Steiermark) existiert eine zwergische Magieschule in einem Kupferbergwerk.

  • Die Frage ist natürlich: Nachdem Du an unserer Welt alles ausgetauscht hast, was auszutauschen war, gab es dann jemanden, der die herausgenommenen Teile wieder zusammengesetzt hat, und so unsere Welt geschaffen hat, in der wir nun leben, und in ein Forum fürs Weltenbasteln schreiben?


    Ne, jetzt mal im Ernst, find ich kuhl! Und wenn Harry Potter der Auslöser war, kann man dann da auch mit "Expelliarmus" oder so anderen die Zauberstäbe aus der Hand kicken? ;p

  • Die Frage ist natürlich: Nachdem Du an unserer Welt alles ausgetauscht hast, was auszutauschen war, gab es dann jemanden, der die herausgenommenen Teile wieder zusammengesetzt hat, und so unsere Welt geschaffen hat, in der wir nun leben, und in ein Forum fürs Weltenbasteln schreiben?

    Ähhh Knoten im Kopf.^^


    Ich hab auch schon überlegt, ob ich ins selbe Setting noch andere popkulturell relevante Geschichten umgeformt einsetzen kann. Aber gut, wenn ich Boromir Atreides schon mal habe...

    Ich hab überhaupt noch nicht genug geändert.


    Und wenn Harry Potter der Auslöser war, kann man dann da auch mit "Expelliarmus" oder so anderen die Zauberstäbe aus der Hand kicken? ;p

    Definitiv nicht! Ich mag die Idee von Zauberstäben, deswegen habe ich sie in Ngiana eingebaut (wo Magie grundsätzlich anders funktioniert), aber für diese Welt gilt ii-Logik.^^

    Das war auch der ursprüngliche Auslöser, dass ich die Magie von HP seltsam finde und sie durch xooische Magie ersetzen wollte.^^

  • Frage: Ist Deutsch eigentlich Deutsch? Wie reden die Niederdeutschen? Ist Niederdeutsch eine eigene Sprache? Mitteldeutsch auch?


    Jedenfalls gehe ich aber davon aus, dass in deiner Waldviertler Zauberschule nie Aprikosentorte mit Sahne serviert wird, oder?


    Ich les hier ab jetzt mit, so. Gefällt mir.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Die Geschichte muss ein bisschen mehr cracky werden.


    ->


    Die Entwicklung der Religionen im römischen Reich geht ziemlich andere Wege. Das Christentum ist ein wenig mehr zerspalten und weniger kanonisiert, und hat außerdem viel weniger politische Rückendeckung. Isiskult und Mithraskult spielen eine große Rolle und vermischen sich mit lokalen paganen Traditionen; Bes Pantheos ist im westlichen Mittelmeerraum sehr populär.


    Es gibt eine Wiedervereinigung zwischen Ostkirche und Westkirche, danach sitzt Papst/Patriarch (ist dann das selbe) in Konstantinopel. Mit dem Aufschwung des Islam gibt es eine Vermischung der Traditionen, die darin kulminiert, dass Patriarch und Kaiser gemeinsam Mohammed als Propheten anerkennen - dadurch entsteht eine Hybrid-Konfession, die sich an die muslimische Welt angliedert, während die meisten (ohnehin bereits sehr heterogenen) christlichen Kirchen im übrigen Europa sich vom Patriarch lossagen und lokale Traditionen bilden, dabei entstehen Religionen, die christliche, pagane und andere Traditionen mischen.

    Zur gleichen Zeit wandert Buddhismus in Nordeuropa ein; dort findet weitgehend keine Christianisierung statt; es entstehen auch dort lokale Mischreligionen, in denen die paganen Traditionen in ein neues buddhistisches Kleid gekleidet werden. (Die sind auch ein bisschen hybrid und lehnen z.B. oft das Konzept von Reinkarnation ab, oder legen es anders aus.)

    Bes Pantheos verliert im Mittelmeerraum allmählich an Einfluss; die iberische Halbinsel und ein guter Teil von Frankreich wird muslimisch. Hochburgen des Bes-Kultes sind nach wie vor Ibiza und andere Inseln; aber der Kult ist weit verstreut und Bes findet sich auch noch in der Mongolei. (Dafür gibt's tatsächliche archäologische Funde, ebenso wie für die Ausbreitung von Buddhismus in Nordeuropa - haben sich nur nicht durchgesetzt.)


    Zurück in der Gegenwart ist Europa religiös ein Flickenteppich. Pagane Traditionen sind deutlich sichtbar, allerdings nicht im Sinne des Neopaganismus isoliert, sondern eingebunden in die jeweiligen Kulte - irgendein seltsamer Hybrid aus Isiskult und Marienverehrung zum Beispiel. In Konstantinopel sitzt ein türkischer Papst Mohammed der Vierzehnte, oder so. Und der Norden ist buddhistisch mit integrierten Thor, Ukko und Saule, etc.


    Damit das ganze schön weird bleibt, gibt es viele Gebäude trotz der anderen Geschichte; der Kölner Dom existiert z.B. einfach, ohne dass ich das weiter erklären werde, wie es dazu kam. Rule of Cool.^^


    Frage: Ist Deutsch eigentlich Deutsch? Wie reden die Niederdeutschen? Ist Niederdeutsch eine eigene Sprache? Mitteldeutsch auch?

    "Deutsch" dürfte so eine Art lingua franca in Mitteleuropa sein, und dabei vermutlich zwischen den regionalen Sprachen vermitteln (vielleicht sogar ein Stück weit politisch standardisiert?) - Niederdeutsche Sprachen gibt es wohl auch einige. Allemannisch und Bairisch sind beide schriftlich standardisiert von ihren jeweiligen politischen Zentren, wobei es dabei Varietäten in den anderen Staaten gibt. (D.h. steirisches Bairisch hat vllt ein paar andere Rechtschreibregeln.) Generell galt lange der bekannte Spruch "Eine Sprache ist ein Dialekt mit einer Armee dahinter.", nur dass das gegenwärtige Mitteleuropa militärisch mittlerweile eher zusammenarbeitet als gegeneinander, es gibt einen Haufen Bündnisse und Ansätze von EU-ähnlichen übergeordneten Systemen.


    Jedenfalls gehe ich aber davon aus, dass in deiner Waldviertler Zauberschule nie Aprikosentorte mit Sahne serviert wird, oder?

    Vermutlich nicht, nein.^^ Wobei in Böhmen vermutlich großteils nichtbairische Dialekte gesprochen werden, aber da ist man ja noch nahe der Grenze, und die Marillen wachsen gleich um die Ecke.


    Ich les hier ab jetzt mit, so. Gefällt mir.

    Freut mich.


    Ich weiß immer noch nicht, ob ich mich daranwagen soll, da auch tatsächlich einen längeren Text zu schreiben. Und auf Englisch versuchen? Hmmm...

  • Die Ysphodeliä Akademie für Magische Künste steht oberhalb des Yspertals in Südböhmen.

    Ich habe jetzt mal das Schulpersonal etwas dahingeflunkert. :D Alle Namen sind vorläufig und können sich wieder ändern.


    Greta Gandalf - Schulleiterin, Erzmagierin, Hohepriesterin mehrerer quasi-unbekannter Gottheiten


    Gandalf sieht (wohl wegen Feengenen in der Familie) recht jung aus für ihr Alter. Sie trägt zu wichtigen Anlässen gerne einen langen Bart in unterschiedlichen bunten Farben, nimmt den aber zum Essen ab. Ihre Nebenberufe rauben viel Zeit, weswegen für die magische Grundlagenforschung - das eigentliche Metier einer Erzmagierin - nicht viel Zeit bleibt.


    František Důdlsak - stellvertretender Schulleiter, Lehrer für Formale Magie


    Professor Důdlsak unterrichtet Formale Magie, ein breites Feld, das ich selber noch nicht so ganz bestimmt habe. Er ist ein Catguy und trägt üblicherweise Katzenohren, mit denen er aber auch ausgezeichnet hören kann. In seinem Unterricht sollte man lieber nicht tratschen!


    Matricia deLynworm - Lehrerin für Spontane Magie


    Professor deLynworm ist eine hagere, großgewachsene Frau, die sich in den etwas niedrigen Korridoren der Schule öfter bücken muss. Sie hat einen etwas eigenen Humor und gibt ihren Schüler*innen gerne absurde Hausaufgaben, z.B. "Denkt mal ordentlich nach!". In den unteren Klassen ist der Unterricht noch recht basic - u.a. Telekinetik und Illusionen - später wird es in ihren Klassen schon recht chaotisch, wenn alle möglichen komplexen Magieformen kombiniert werden dürfen.

    deLynworm ist eine berühmte Kampfmagierin und hat in ihrer Jugend Drachen gezähmt und wahrscheinlich mehrere Male die Welt gerettet, auch wenn man sich bei sowas natürlich nie so sicher sein kann.


    Amelia Harkonnen - Lehrerin für Praktische Alchemie


    Professor Harkonnen ist eine der jüngsten Lehrkräfte an der Ysphodeliä. In ihrem Unterricht werden die Dinge in ihre Bestandteile zerlegt, und das geht öfter mal schief. Sie hat den Ruf, immer etwas grantig zu sein, was möglicherweise durch die häufigen Dissonanzexplosionen verstärkt wird. Wenn die Schülis mal wieder 7/5 und 10/7 nicht auseinanderhalten können!


    Kiergrin Rüssel - Lehrer für Naturkunde


    Mit Professor Rüssel sind die Schüler*innen im Wald rund um die Ysphodeliä unterwegs. In erster Linie geht es um Pflanzenkunde, aber Insekten sind auch interessant. Der Wald selbst ist nicht magisch (es laufen sogar jede Menge Benebelte Tourist*innen herum), sondern einfach nur ein normaler Wald. Aber viele Tiere und Pflanzen reagieren irgendwie auf Magie.


    A-Yeong Tichy - Lehrerin für Astronomie und Interstellare Politik


    Professor Tichy erzählt ständig von ihren Reisen durchs nahegelegene Weltall. Erstkontakte mit diversen magischen Lebensformen des Weltalls, Scherereien beim Aufbau der ersten Siedlungen am Neptun, und die neuesten Raumfahrzeuge. Da die Schüler*innen der unteren Klassen nicht auf Expeditionen mitkommen dürfen, beschränkt es sich ansonsten auf Planetenkunde und abstrakte Erklärungen über Hintergrundmagie im Weltall, etc. Erst die höheren Klassen dürfen dann mal für ein Wochenende auf den Mars, mit Erlaubnis ihrer Erziehungsberechtigten. :D


    Tristana Tholey - Lehrerin für Flugkunst und Sport


    Professor Tholey begrüßt ihre erste Klasse traditionell schwebend auf den Kopf gestellt. Für sie sind Oben und Unten obsolete Konzepte, hier geht es um 6 degrees of freedom! Die Basics umfassen Schweben und kurze Flüge; Schüler*innen höherer Klassen nehmen Treppen in der Regel als eher optional wahr. Für sportliche Betätigung gibt es dreidimensionale Rennstrecken mit lustigen Gimmicks wie invertierter Schwerkraft und "Magneten", die Menschen zu sich ziehen. Eine Teamsportart gibt es wohl auch, da spielen immer 3 Teams gleichzeitig mit unterschiedlichen Zielen in einem ziemlich vertikalen Spielfeld.


    Caliste Delphine Elrond - Lehrerin für Geschichte


    Professor Elrond ist mit Abstand die älteste Lehrkraft an der Ysphodeliä. Sie ist eine Halbelbin und hat fast ein Jahrtausend am Buckel. Sie vertritt tendentiell konservative Ansichten über Magie, und steht auch der heute verpönten "dunklen Prophetie" offen gegenüber, wobei sie aber ihren Schüler*innen nahelegt, sich an die geltenden Gesetze der Welt zu halten. In ihrem Unterricht nennt sie viele historische Personen unabsichtlich beim Vornamen (weil sie sie persönlich kannte). Sie hat außerdem die unangenehme Angewohnheit, Schüler*innen mit ihren (oft entfernten) Vorfahren zu vergleichen. ("Dein Urgroßvater hätte sich für dich geschämt!") Die meisten in der Ysphodeliä Akademie gehen ihr aus dem Weg - das inkludiert auch die meisten Lehrkräfte, die aus ihrer Perspektive ja auch gerade noch Kinder waren.

    Prof. Elrond ist in einer langjährigen Beziehung mit einer Vampirin.


    Urist Kupferminer - Hüter der (Unter-)gründe


    Urist ist eine der wenigen Personen, die gelegentlich in die verbotenen Abgründe unter der Schule vordringt. Meist aber kümmert er sich um die Beziehungen zu nichtmagischen Leuten in der Gegend - z.B. Förster*innen oder Landplaner*innen, die irgendwie erklären müssen, warum hier keine Straße durch gebaut werden kann.

    Urists Hobby ist jedoch die Kybernetik, also magische Roboter/Golems. Dafür hat Urist jedoch keine offizielle Befugnis.

    Urist hat ein bisschen zu wenig Bart für richtige Zwerge, ist aber klein genug, um in die niedrigen Stollen vorzudringen. Die dort lebenden Landfische und Schleimquallen sind für ihn kein Problem, er ist schließlich bei seinen Vätern in den Alpen aufgewachsen.


    Alice Wiwerel - Lehrerin für Esoterische Magie (Jahr 1)


    Professor Wiwerel ist eine neue Lehrkraft - im Fach Esoterische Magie bleibt traditionell selten eine Person länger als ein Jahr. In ihrem Fach geht es um Meditation sowie religiöse Allgemeinbildung (inkl. den jeweiligen magischen Traditionen). Selbst ist sie Baltobuddhistin. Ihr Klassenraum ist meist ein bisschen zu sehr mit Räucherwerk und Reliquien gesegnet.


    Evelina Prunesquallor - Lehrerin für Heilkunde (Wahlfach) und Schulärztin

    Gunbrit W. Leibniz - Lehrerin für Theoretische Alchemie (Wahlpflichtfach)

    Lûzyta Alquandil - Lehrerin für Temporale Magie (Wahlpflichtfach)


    Noch ausständig:


    Professor für Kybernetik

    Bibliothekar*in

    Prof. für Esoterische Magie der Folgejahre. (Ups, Spoiler.)

  • Klingt alles sehr spaßig. Was ich hier aus der Nachbarschaft in Sachsen einwerfen möchte, ist eben jene... von Böhmen geht es in die andere Richtung ja auch noch weiter mit deutschem Kulturkreis, da ist nicht nur Bayern, sondern auch das Königreich/Kurfürstentum Sachsen und das hatte ja auch einen mal freundlicheren, mal feindlicher Bezug in die Richtung. ;)

  • Ich hatte kurz überlegt, ob Denethor Atreides in Sachsen wohnt.^^ Aber ich hab sonst noch nicht so viel Ahnung, was nördlich von Bayern und Böhmen so los ist... Sachsen, Ostfranken, Hessen, Thüringen könnten wohl alles Staaten sein, und dann vielleicht noch ein größeres Preußen. Dazwischen noch etliche Kleinststaaten... da hab ich Alpha mal nach Tips gefragt, und am meisten ist mir der Kleinststaat Eichsfeld in Erinnerung geblieben, weil ich erst ziemlich verwirrt suchen musste, wo das überhaupt ist.^^

    (Und ich habs auch schon wieder vergessen. *nochmal such*)


    Ich wollte noch ein wenig Trivia über die bisherigen Namen nachreichen, ehe ich mich an die nächsten Charaktere heranmache:


    Ich will heute noch weitere Charaktere festlegen und Plotlücken füllen. Für Buch 3 hab ich eigentlich das meiste gelöst, glaub ich, für Buch 1 fehlen Sachen und für Buch 2 hab ich überhaupt keine Ahnung. Alles spätere lass ich mal liegen.^^

  • Das Personal wird weitergebaut...


    Oriel Ammon - Lehrer für Kybernetik (Wahlpflichtfach)


    Professor Ammon werkelt ständig an irgendwelchen eigenartigen Mechanismen herum. Halbgare Roboter-Golem-Prototypen und pneumatisch-magisch betriebene Rolltreppen bilden den Hintergrund des Unterrichts, in dem es dann aber doch um eher beschauliche kleine Maschinchen geht, wie intelligente Türschlösser und Truhen.


    Piter Aldegisl - Bibliothekar und Hausmeister


    Piter Aldegisl ist ein Vampir und schläft eigentlich so gut wie nie; die meiste Zeit verbringt er in der Schulbibliothek, nachts streift er in den Gängen umher und fletscht die Zähne, wenn ein Schüli sich zur Schlafenszeit nicht im Bett befindet.

    Die Schulbibliothek beinhaltet auch einen neu eingebauten Computerraum mit einem (langsamen) Internetanschluss. Magie und Technologie schließen sich nicht aus, und so verbringen manche Schüler*innen viel Zeit vor den Bildschirmen und schreiben Fanfiction... und sind die ganze Zeit nervös, weil ihnen Piter Aldegisl über die Schulter gucken könnte.

    Computer gibt es sonst in der Ysphodeliä nicht wirklich. Mit Ausnahme von ein paar Gameboys. (Kybernetisch manipulierte Schreibmaschinen zählen nicht.)


    Benedictus Armoniel - Lehrer für Esoterische Magie in Mims zweitem Schuljahr


    Professor Armoniel hat zehn Jahre in einem Zen-Kloster in Island verbracht. Und zehn Jahre bei Mönchen in Burgund. Und nochmal zehn Jahre bei Sufis in Konstantinopel... sagt er jedenfalls. Irgendwie scheint er sich trotz der vielen Meditationen nicht gut konzentrieren zu können und eine mindere Beschwörung geht gleich mal ziemlich schief. Aber seine Bücher mit Weisheit der Weltreligionen verkaufen sich gut.


    Eadric Wolf - Lehrer für Esoterische Magie in Mims dritten Schuljahr


    Professor Wolf hält nicht viel von weisen Sprüchen und geht eher in die Tiefe bei der Praxis - Evokation und Invokation. Leider fällt er zirka einmal im Monat aus...

    (... weil er ein Softwareupdate erhält. Professor Wolf ist ein illegaler Cyborg, dessen Eltern an einen transhumanistischen Cyberkult geraten waren.)


    ~ ~


    Das war's mal mit dem Schulpersonal - weitere wichtige Erwachsene:


    Alix Melian - Halbdämon*in, they/them im Englischen


    ... die am Beginn von Mims dritten Schuljahr aus der Hölle flieht, in das sie verbannt worden ist, weil sie ein Beschwörungsritual von Mims Eltern in die Luft fliegen ließ. Naja, jedenfalls war sie als Halbdämon*in sofort Hauptverdächtige.


    Die Familie Melian ist berüchtigt dafür, immer mal wieder mit Dämonen zu verkehren. Vielleicht, um durch Höllenblut ihre Magie zu stärken? Wie auch immer, Alix Melian war mit den Hafners gut befreundet und ist offiziell Mims Patin. Das Haus der Melians steht in Prag.


    Figulus Josephus Hafner - Mims Vater, aus Brünn

    Henriette Hafner, née Zinkmeier - Mims Mutter, aus Wien

    Grimald Drobný - ein guter Freund von den Hafners, definitiv nicht (!!1!) schuldig am schiefgegangenen Ritual , und danach verschwunden


    Den genauen Plothergang von Buch 3 bzw. den Tod der Hafners hab ich noch nicht ganz durchschaut. Die selbstschreibende Prophezeihung hat es wohl auf alle abgesehen, die sie vernichten wollen, darunter auch die Hafners, und diese versuchen sich durch ein finsteres Ritual zu schützen. Dieses wird jedoch von Alix (naja, eigentlich von Grimald) sabotiert, weswegen der Schutz nicht richtig funktioniert und die Schergen der Prophezeihung das Haus stürmen. Nur hat die Prophezeihung einen Fehler gemacht, denn Mim ist "The One Who Was Not Foretold", gegen Prophetie immun - und die Prophezeihung geht vorläufig kaputt. Irgendwie so.^^


    ~ ~ ~


    Bei den Schüler*innen hab ich noch einiges zu tun, aber ein paar hab ich schon:


    Mim Ursula Hafner - Protagonistin, "The One Who Was Not Foretold"


    Leobard Traxler (er/they/them) - bester Freund, vernarrt in Magietheorie und Streber, kommt aus einem nichtmagischen Haushalt aus dem Umland von Wien


    Nepomuk Mußtl - bester Freund, kommt aus einer kinderreichen bayrischen Magierfamilie.


    Die Mußtls haben alle dunkle krause Haare (italienische Vorfahren); ihr Haus steht am Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen. Von seinen Zwillingsbrüdern Xaver und Xander wird Nepomuk gerne "Pumuckl" gerufen, was diesen ziemlich ärgert. Weiters aktuell in der Ysphodeliä ist die große Schwester Pankrazia "Pazi" Mußtl.


    Ebenfalls aus Eibsee ist der exzentrische Schüler Philander Wuotliep, der allerdings ein Jahrgang nach Mim und Nepomuk ist.


    Namens-Trivia:


    Ich hab das Vornamenslexikon der legalen Namen in Österreich, diverse Mittelerde-Seiten, Google Translate und Wikipedia mehrfach offen, es macht einfach zu viel Spaß, Namen auf möglichst abstruse Weise herzuleiten.

  • Boah ist das cool! :D

    Ich liebe die Änderungen der religiösen Geschichte, und es ist so schön eine ausgearbeitete Magieschule zu sehen. Ich hab vor Jahre mal an einer deutschen Magieschule gebastelt, aber das hier ist so viel besser, allein schon weil viel mehr Regionen eingeflochten sind. Da ich von denen eh keine Ahnung habe, ist das für mich im Grunde genauso exotisch wie damals Harry Potter in Great Britain. Außerdem ist ea einfach schön die queere Rückeroberung Harry Potters zu sehen. Mim Hafner ^^

  • Schiff des Theseus ist mir gar kein Begriff, muss ich mal recherchieren.


    Diese Idee der Magieschule mag ich als Setting schon sehr. Ich habe sowas in meiner Welt auch angedeutet in jüngerer Zeit, mich aber noch nicht wirklich getraut, sie zu bebasteln. Eben weil das mit dem Harry Potter-Vergleich natürlich automatisch immer gegeben ist, und ich mit Fanfiction nichts anfangen kann.


    So wie du es hier gelöst hast, ist das aber schon interessant und ich bin auch gespannt, wo es noch hinführt.

  • Diese Idee der Magieschule mag ich als Setting schon sehr. Ich habe sowas in meiner Welt auch angedeutet in jüngerer Zeit, mich aber noch nicht wirklich getraut, sie zu bebasteln. Eben weil das mit dem Harry Potter-Vergleich natürlich automatisch immer gegeben ist, und ich mit Fanfiction nichts anfangen kann.

    Ich glaube, das ist echt die Crux. Ich hab auch schon so viele Anläufe, in meinen Welten eine Magieschule anzusiedeln, aber wann immer ich den "Geheime Schule, von der nicht alle wissen" Aspekt reinbringe, bin ich quasi eh schon bei Hogwarts, und es ist zutiefst inkompatibel mit meinen an sich schon magischen Welten. Ich dachte, ich hätte das mit Xooi/Xoii gelöst, dass es halt eine weitere Ebene von noch geheimerer Magie gibt, aber es ist nicht sehr zufriedenstellend. Und kurz vor diesem Projekt hatte ich überlegt, eine Magieschule am Stadtrand von Sirena (Ngiana) anzusiedeln. Davor hat mich letztlich Tö bewahrt.^^ Besser, die Flucht nach vorne ergreifen, den Bezug zu Hogwarts als gegeben annehmen und dann aggressiv das Material umwerfen.


    Ich sitze jetzt aber auf einer Mischung aus sehr unterschiedlichen Motivationen:


    1) Ein Setting, um in erzählender Perspektive Magietheorie/Magiepraxis ausführlich Platz zu schaffen.

    Das hab ich in Xooi mehrfach versucht. Irgendwann vor Jahren hatte ich auch mal eine Idee, einen Charakter von Xooi (damals Issoy) nach Hogwarts zu schicken, um die verschiedenen Sichten über Magie direkt zu kontrastieren. Zuletzt wollte ich was an der Universität Quentapur ansiedeln, um mal von Schule wegzukommen, aber so richtig wurde das auch nichts.


    Ich hab mir heute wieder mal gedacht "Magie ist die kleine Schwester der Religion". Das war als Reaktion auf das von Eru verlinkte Video über das Dilemma von Soft Magic vs. Hard Magic, dass zu sehr erklärte Magie sich nicht mehr magisch anfühlt... ich hab das Gefühl, dass ich in das Problem nur reinlaufe, wenn ich mich von dem entferne, was für mich Kerngebiete von Magie sind - und das ist eben Religion bzw. und Rituale, bzw. die Kehrseite von Religion (Häresie) ... und so Sachen wie Klarträumen, was sich durchaus wie "Magie, nur existiert's echt" anfühlen kann - und auch Teil bestehender Magietraditionen ist, wenn auch historisch recht wenig prominent. Dass sich das nicht magisch anfühlt, kann nur passieren, wenn wir unsere Psyche vollständig verstehen, und das wird aus meiner Sicht noch sehr lange nicht der Fall sein, falls überhaupt. (Mal abgesehen von der Philosophie des Geistes, die auch heute absolut noch work in progress ist.)


    Okay, bin etwas abgeschweift. Also Motivation 1: Magie erzählen.


    2) Motivation 2 ist, derivative Fiktion zu betreiben... ich finde Fanfiction an sich interessant, als eigenes Genre, das sich nicht unbedingt ganz genauso verhält wie andere Literatur. Ja, sie hat den Ruf, hauptsächlich trashig zu sein, aber gute Fanfiction geht über das "Original"-Bezugswerk hinaus - und das geht deswegen, weil es auf dessen Schultern stehen kann. Leider ist HP das einzige große Fandom, das ich gut genug kenne, und das einen klar genug etablierten Plot-Kanon hat, auf den aufgebaut werden kann. (Star-Trek-Fanfiction z.B. funktioniert, so weit ich das bislang gesehen habe, anders, weil die Serien halt 100x so viel Plot haben, und man halt mit den relevanten Folgen vertraut sein müsste, um eine explizite Parodie oder derivative Fiktion zu verstehen, die sich auf etwas bestimmtes daraus bezieht.)


    3) Motivation 3 hat überhaupt nix damit zu tun. Alternatives Europa, Herumspielen mit Geschichte; das ist etwas, das ich mir irgendwie seit ich erwachsen bin nicht mehr so richtig selbst erlaubt habe. Als Kind hab ich unzählige Karten von Europa gezeichnet, und es gab neben Juguslawien fest etabliert den Balkanstaat Felysitien, den ich auf jeder Karte untergebracht hab. Wo ich das herhatte - kA. Es war wohl noch Platz, weil ich mit Prä-1989-Karten aufgewachsen war und demnach Jugoslawien da ziemlich groß war.^^ Ich erlaube mir mehr albernen Kram heut, und ich hab jetzt einen Platz für so richtig doofe Ideen wie Papst Mohammed ... den hab ich um 2010 rum in ein Notizbuch geschrieben und seitdem nix damit anfangen können.^^


    Für (2), die derivative Fiktion, bei der der Witz ist, das Original verfremdet wiederzuerkennen, müsste ich das ganze in eine Plot-Summary-Version bringen - denn ausführlich erzählen krieg ich nicht hin, viel zu großes Projekt.

    Für (1), die Magieschule, würde ich hingegen ausführliche Kapitel über den Unterricht brauchen.

    Und (3), das alternative Europa, kann eigentlich in diesem Thread bleiben, weil es großteils bei beiden nicht wirklich reinpasst.

    -> Ich weiß aktuell nicht, wie ich weitermachen soll. Wird wohl auf einen wilden Kompromiss hinauslaufen. Was auch interessant werden könnte.

    Ich habe tatsächlich wenig Lust, Harry Potter nachzuerzählen. Eher würde ich das ganze als systematische Derowlingisierung des Materials bezeichnen - und dann auch mit dem Plot nach und nach weiter abweichen.


    Echt erstaunlich, wie bunt das alles ist, aber eben auch so, dass es nicht zusammengewürfelt wirkt.

    Ich glaube das liegt eher daran, dass ich die cracky Ideen als erstes rausgehauen hab - nach Denethor Atreides wirken manche anderen Namen bieder.^^ In Wirklichkeit ist es aber wild zusammengewürfelt und je mehr das so bleibt, desto eher kann ich vielleicht dem entkommen, dass ich es zu ernst nehme. Ich bin besser in albernem Kram. Realistische alternative Geschichte überlasse ich Leuten, die das können. :)


    ----------


    Irks, schon so viel rumgeschwafelt. Aktuell denke ich über die Hauselfen nach, die im Original ziemlich mies behandelt werden. Mein erster Gedanke war, sie durch Imps aus der Hölle zu ersetzen, die beschworen werden und via Pakten dann für Leute arbeiten. Das würde zwar ins Setting bislang reinpassen, aber wenn ich aus dem Original übernehme, dass die auch in der Schule selbst arbeiten, ist es mir nicht subversiv genug. Außer ich gehe den Weg meiner liebsten Fanfiction Ever Upward und sie befreien sich erfolgreich selbst. Aelisf!

    Die Frage ist dann halt, was wollen Imps - wollen sie der Hölle entkommen (und gehen daher Pakte ein, um auf der Erde leben zu können), oder wollen sie nach Hause zurückkehren und werden von den Pakten hiergehalten.

    Oder sie sind in der Hölle die Unterklasse und wollen daher den Dämonen, die sie unterjochen, entkommen ... und Pakte einzugehen, ist nur ein kleiner Schritt auf dem Weg der Rebellion. Die echte Revolution findet in der Hölle statt.^^


    Meine Vorstellung von der Hölle ist momentan geprägt von The Gods Are Bastards (was ich eh mal wieder lesen sollte); diese Serie ist jedoch leider unfertig und einer der ganz großen Mysterien, die im Finale aufgelöst werden sollen, betreffen auch die Hölle. In TGAB ist die Hölle von infernaler Magie durchzogen, die alle Wesen beeinflusst und mehr oder weniger dazu bringt, möglichst viel Schaden anzurichten. (Möglicherweise ist das auch bei D&D so?) Dann wären Imps von Natur aus schadenfreudig, was für die Höllenpost ja lustig wäre. Aber das brauch ich nicht unbedingt, kann auch einfach durch Scherze ersetzt werden.


    Stattdessen könnte die Hölle von Dämonen-Aristokratie beherrscht werden, und das Imp-Proletariat wartet auf die Revolution. :diablo:

  • Bei den Pakten hatte ich gerade so eine vollkommen unpassende Lottoschein-Assoziation. Aber eher so als ob Pakte schließen wie Lotto spielen für die Imps wäre, und sie müssten einen Pakt nur richtig formuliert mit der richtigen Person im genau richtigen Moment schließen und und nach ebenso kleinlichen Regeln erfüllen, um das erhoffte Ereignis auszulösen. Die Chance ist verdammt gering, aber der potentielle Gewinn sowas von hoch.


    Keine Ahnung, wo diese Assoziation grad her kam, aber ich dachte mir, wenn sie schon da ist, dann lasse ich sie hier einfach liegen. ;D

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