[Ythgor] Ideensammlung für eine Sword-&-Sorcery-Welt

  • Ich weiß, "Unter dem Wochenmond" ist kein doller Weltenname, aber es ist nur ein Arbeitstitel, so lange ich noch nicht weiß, wie die Welt heißt - sicher wird der endgültige Name in -or enden, denn das ist eine Endung, die in der wichtigsten Sprache der Welt etwa so häufig und typisch ist wie -us im Lateinischen oder -os im Griechischen.


    Es soll eine bewusst kitschige, klischeebeladene und überzeichnete Sword-&-Sorcery-Welt sein. An und für sich bevorzuge ich Realismus, aber manchmal will selbst ich mal die Sau rauslassen. Schauplatz ist die Erde, viele tausend Jahre in der Vergangenheit, keiner weiß wann genau. Die Welt ist eine andere, als wir kennen. Einen Unterschied kann man am Himmel sehen, denn da hängen zwei Monde. Der zweite Mond hat eine Umlaufzeit von 7 Tagen, was der Ursprung der in so vielen Kulturen anzutreffenden 7-Tage-Woche ist. Das ist der "Wochenmond" in dem Arbeitstitel. Selbstverständlich nennen die Bewohner der Welt unter dem Wochenmond diesen Mond nicht so!


    Jedenfalls gibt es so ziemlich alles, was zu einer zünftigen Sword-&-Sorcery-Welt dazugehört. Als da wären: Atlantis und Lemuria, Magie bis zum Erbrechen und darüber hinaus, riesenhafte Barbaren mit zentnerschweren Schwertern, Dinosaurier in allen Formen und Farben, einschließlich domestizierter Sauropoden, die gigantische Fuhrwerke ziehen, magische fliegende Schiffe, und sicher noch so einiges mehr, was mir jetzt nicht einfällt. Was es nicht gibt, sind Elben, Zwerge, Orks und dergleichen - das Gedöns gehört da nicht hin, das kann in Mittelerde oder auf dem Elbenpfad bleiben! (Es gibt selbstredend keine Verbindung zwischen dieser Welt und meinen Hauptwelten.)


    Ich habe auch schon eine vage Vorstellung, wie das Ganze endet: Es kommt zu einem Krieg zwischen den magisch hochgerüsteten Supermächten Atlantis und Lemuria, in dessen Verlauf der Wochenmond abstürzt und eine Eiszeit, eine Sintflut, einen Weltenbrand oder alles zusammen auslöst, was zum Untergang der alten Welt führt. Danach ist die Welt so, wie wir sie kennen.


    Das alles ist natürlich überhaupt nicht ernst gemeint! Hier steht der Spaß im Vordergrund, man darf, ja soll sich ruhig über den ganzen Firlefanz scheckig lachen!


    Pläne für Romane oder dergleichen habe ich nicht, aber ich habe vor, das als Setting für OURS zu entwickeln. Das könnte nicht nur Spaß machen, sondern so, wie ich die gegenwärtige Rollenspielszene kenne, dort ganz gut ankommen ;) Und ich werde mich als Zeichner so richtig austoben können, die oben genannten Sauropodenfuhrwerke etwa sehe ich schon plastisch vor mir...

  • Dann konntest du also doch der Versuchung doch mal etwas mit Magie zu basteln doch nicht dauerhaft widerstehen. Ich finde aber auch, dass es auch den Reiz des Weltenbastelns ausmacht, möglichst viele verschiedene Sachen auszuprobieren, natürlich nicht unbedingt in der gleichen Welt.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß mit diesem Projekt Das liefert ja bestimmt auch Raum, um viele der verrückteren Theorien unserer Welt im Stil von Ancient Aliens und Co zu verwursten, was ich mir auf jeden Fall sehr unterhaltsam vorstelle.

  • LittleOwlbear : Ja, genau, Flugsaurier-Kuriere gibt es natürlich auch!

    Amanita : Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob es auf dem Elbenpfad nicht doch Magie in stark begrenzter Form (Manipulation morphischer Felder durch den Geist, um Ereignisse herbeizuführen, die ohne Magie zwar möglich, aber wenig wahrscheinlich sind - je weniger wahrscheinlich, desto schwieriger) gibt. In dem Rollenspiel Inis Albion wird es Magie dieser Art als optionale Erweiterung geben. Aber die Magie in der Welt unter dem Wochenmond ist von ganz anderem Kaliber! Da gibt es unter anderem ein Land (wahrscheinlich Atlantis), das eine magische Karikatur der westlichen Überflussgesellschaft darstellt, mit magischen Fahrzeugen, magischen Haushaltsgeräten und magischen Fabriken. Mal sehen, ob es (magische) Raumschiffe und Aliens gibt; das weiß ich noch nicht.


    Wo wir bei den Ländern sind: Hier ein paar Gedanken zur Geographie. Die ist der heutigen Erde ähnlich, weicht aber in einigen Punkten davon ab.


    Atlantis und Lemuria existieren, wie schon im Eingangspost gesagt. Atlantis ist eine ca. 1 Million km² große Insel im Atlantik, deren höchste Berge heute die Azoren sind, Lemuria ein kleiner Kontinent im Indischen Ozean mit drei langen, schmalen Halbinseln, die sich Indien, Madagaskar bzw. Australien entgegenstrecken. Atlantis ist wie gesagt eine magische Karikatur der USA, während Lemuria eher eine spirituell-mystische Zivilisation darstellt, mit der aber auch nicht zu spaßen ist. Beide Reiche verfügen über mächtige magische Kriegswaffen (in der Tat mächtig genug, um am Ende den Wochenmond vom Himmel zu holen)!


    Die Sahara ist keine Wüste, sondern ein Meer, in dem eine unterseeische Zivilisation existiert, die von den Klomontoren getragen wird, intelligenten Fischwesen, die man sich als Thunfische mit einem Paar menschlich anmutender Arme vorstellen kann. (Diese Viecher habe ich mir vor fast 40 Jahren mal ausgedacht, auch mit dem Namen, und sie finden jetzt endlich eine Heimat.) Dafür ist das Mittelmeerbecken eine extrem heiße, lebensfeindliche Wüste, mit ein paar großen Salzseen, die es in puncto Salinität locker mit dem Toten Meer aufnehmen können.


    Ich erwäge ferner, die Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika zu kappen.


    Der Wochenmond ist übrigens von kupferroter Farbe. So entspricht jedem der drei Metalle der Kupfergruppe ein Himmelskörper: dem Gold die Sonne, dem Silber der Mond, und dem Kupfer der Wochenmond. Stichwort Metalle: es gibt mindestens zwei magische Metalle: Orichalkum (natürlich!) und das extrem harte, nur magisch bearbeitbare Adamantium. Wer die im Periodensystem zu verorten versucht, möge das sein lassen, den armen Katzenmädchen zuliebe. (Nein, es gibt unter dem Wochenmond wahrscheinlich keine Katzenmädchen. Ich habe nur mal im Netz den Spruch gefunden: Jedes Mal, wenn jemand reale Wissenschaft in die Diskussion über eine Fantasy-Geschichte einbezieht, tötet Gott ein Katzenmädchen. Bitte nehmt Rücksicht auf die Katzenmädchen.)


    Mit den Klomontoren habe ich schon eine nichtmenschliche kulturschaffende Spezies genannt. Solche Spezies gibt es etwa ein Dutzend, die meisten können miteinander keine Nachkommen zeugen, nicht alle sind Säugetiere. Ich sehe da beispielsweise menschengroße Breitmaulfrösche in Südamerika, die Lovecraft-mäßige Götter anbeten und ihnen Artgenossen-Opfer (selbstverständlich auf großen Tempelpyramiden) darbieten. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt Menschen gibt.


    Und mir ist eine Idee eingefallen, wie ich diese Welt doch mit dem Elbenpfad in einen losen Zusammenhang bringen kann: bei den Elben gibt es einen Mythos von einer "Alten Welt", die vor langer Zeit existierte und in einem Kataklysmus unterging. Diese Welt gibt es zwar aus Sicht des Elbenpfades nur im Mythos, aber die Welt unter dem Wochenmond ist ein Kandidat dafür.

  • WeepingElf

    Hat den Titel des Themas von „[Unter dem Wochenmond] Ideensammlung für eine Sword-&-Sorcery-Welt“ zu „[Ythgor] Ideensammlung für eine Sword-&-Sorcery-Welt“ geändert.
  • So, die Welt hat jetzt einen Namen: Ythgor. Das Y wird wie deutsches Ü ausgesprochen, das th wie das stimmlose englische th (wie in thin). Ich finde, das klingt so richtig schön nach Sword & Sorcery. Was der Name genau bedeutet, weiß ich noch nicht, wahrscheinlich einfach 'Welt'. Über die Sprache weiß ich noch nichts, nur dass die Endung -or so typisch ist wie -us im Lateinischen oder -os im Griechischen, und dass sie nichts mit den albischen Sprachen vom Elbenpfad oder irgendwelchen anderen Sprachen des Elbenpfads oder unserer Welt zu tun hat. Ich weiß auch noch nicht, wie sie heißt und von wem sie gesprochen wird, es könnte aber die Sprache von Atlantis sein.


    Und was die Verbindung zum Elbenpfad betrifft: die elbische Mythologie sagt nur wenig über die Alte Welt, es gibt keine Namen, aber es heißt, es habe verschiedene kulturschaffende Spezies und sehr mächtige Magie "wie sie heute niemand mehr wirken kann" gegeben, und sie sei in einem dreifachen Kataklysmus (erst ein Weltenbrand, dann eine Eiszeit und schließlich eine Sintflut) untergegangen, und es seien "viele Länder im Meer versunken und andere aus dem Meer aufgetaucht". Ich weiß noch nicht, ob auch der Wochenmond in dem elbischen Mythos aufscheint. Jedenfalls gibt es in dem elbischen Mythos nichts, was auf Ythgor nicht zutrifft.


    Nachtrag: Warum kein elbisches Epos, das in Ythgor spielt? Die Welt Ythgor wäre sozusagen doppelt fiktiv!

  • Die Götter von Ythgor sind cthulhuesk, und haben nichts mit den Großen Engeln der altalbischen Religion zu tun; sie gehen mit dem Untergang von Ythgor selbst unter bzw. werden in die Finsternis geworfen. Dass es auf Ythgor so viele kulturschaffende Spezies gibt, liegt daran, dass jede der ythgorischen Gottheiten ihre eigenen kulturschaffenden Wesen erschaffen hat.


    Nachtrag: Und damit habe ich eine Bezeichnung für Ythgor in der altalbischen Mythologie: "Zeitalter der Erzdämonen". Darauf folgen dann das "Zeitalter der Feen" und schließlich unser eigenes, das "Zeitalter der Menschen".


    Noch ein Nachtrag: Es gibt zwar auf Ythgor keine Elben, aber schon etwas, was eine gewisse Ähnlichkeit mit den Drow von D&D hat. Diese "Drow" sind humanoide Spinnenwesen, die in unterirdischen Städten leben und eine finstere Spinnengottheit verehren, die sie erschaffen hat.

  • Ja, es ist gedacht als Abwechslung von dem nüchternen Realismus meiner Hauptwelten (der - mir jedenfalls - auch Spaß macht), und als Abladeplatz für meine schrägeren Ideen, wie zum Beispiel die Klomontoren oder die Sauropodenfuhrwerke.

  • Endlich bin ich dazugekommen von Ythgor zu lesen; un dich mag es. :D
    Vor allem die große Veränderung der Sahara und das Mittelmeer find ich cool. Und thunfischartige Wesen mit Armen, die auch noch fast 40 Jahre in der Mottenkiste lagen. Das freut mich so sehr, dass die endlich einen Platz gefunden haben. :heart: Uh und Drow! Ich mag deine Spinnen-Drow.

    Jedes Mal, wenn jemand reale Wissenschaft in die Diskussion über eine Fantasy-Geschichte einbezieht, tötet Gott ein Katzenmädchen. Bitte nehmt Rücksicht auf die Katzenmädchen.

    Deshalb bin ich Dystheistin. Gott ist einfach total irrational böse und zu mächtig. >:( Ich mag den Spruch trotzdem irgendwie. Man darf mir durchaus gerne mal sagen, bleib mir mit der Wissenschaft beim Weltenbasteln weg. :)

  • Vor allem kann ich coole Illustrationen anfertigen ;) Mir ist auch folgende Formel für das Genre von Ythgor eingefallen: 4S = Sword, Sorcery, Satire, Spaß! Denn das magitechnische Atlantis ist ja eine Karikatur der westlichen Wohlstandsgesellschaften, vor allem der USA, einschließlich des Aspekts mangelnder Nachhaltigkeit - zwar verbrennen sie keine fossilen Brennstoffe, aber ihre Art der Magie belastet die Ressourcen des Planeten übermäßig und produziert eine Menge problematischen, magischen Mülls. Und die Arroganz der Atlantiden gegenüber den anderen, in ihren Augen rückständigen Kulturen, kennt keine Grenzen! Und auch der Rest der Welt ist eigentlich eine Satire auf das Sword-&-Sorcery-Genre, die ist grotesk überzeichnet.


    Gott ist für mich weder gut noch böse, sondern eine Naturkraft, es ist einfach. Man kann ja auch von einem Sturm oder einem Virus nicht wirklich sagen, dass es böse sei, es it einfach da und hat keine moralischen Kategorien. Und Wissenschaft lasse ich bei Ythgor außen vor, bei den anderen drei Welten hingegen spielt sie schon eine Rolle, die sollen ja plausibel und realistisch sein. Aber das sind trotz allem fiktive Welten und keine wissenschaftlichen Prognosen bzw. Rekonstruktionen. Es sind nicht Welten, die sind, sondern lediglich welche, die sein könnten.

  • Ich habe mir mal ein paar Gedanken über die politischen Systeme der beiden Großmächte Atlantis und Lemuria gemacht. Atlantis hat Ähnlichkeiten mit den USA, aber auch mit dem Römischen Imperium. Es ist eine konstitutionelle Monarchie mit einem König an der Spitze, in der die eigentliche Regierungsmacht aber bei einem Reichskanzler liegt, der von einem Senat gewählt wird. Der Senat ist zugleich die Legislative. Wie der Senat gewählt wird, weiß ich noch nicht so genau, aber die Senatswahlen sind nicht wirklich demokratisch, sondern werden mehr oder weniger offen von den großen magitechnischen Konzernen bestimmt. Die Wirtschaftsform ist ein harter Kapitalismus. Opposition ist nicht illegal, hat aber kaum Chancen, wirklich etwas zu verändern.


    Lemuria ist hingegen eine Mönchsrepublik. Die Macht liegt bei einem Orden, dessen Religion/Ideologie einer Mischung aus Buddhismus und Konfuzianismus ähnelt. Das einfache Volk hat nicht viel zu melden und besteht aus Bauern und Handwerkern, die den Klöstern in einer Art klerikalem Feudalsystem unterstehen, während die Magie ein Monopol des Ordens ist. Insgesamt gesehen ist Lemuria bedeutend weniger wohlhabend als Atlantis, ist aber größer, hat mehr Einwohner, und ist Atlantis militärisch ebenbürtig - beide sind mächtig genug, die ganze Welt zu zerstören, und tun das am Ende auch.

  • Charakteristische Landmarken von Atlantis sind die mächtigen Kraftpyramiden, die sich meistens in der Nähe, aber in der Regel außerhalb, größerer Städte erheben. In diesen wird das Thaumatoplasma produziert, im Volksmund auch "Saft" oder "Strom" genannt, eine blauweiß leuchtende, hochmagische (und hochgefährliche) Flüssigkeit, die die Hauptkraftquelle für magitechnische Maschinen und Geräte darstellt und durch Rohrleitungen verteilt und in besondere Gefäße abgefüllt wird. Dieses System ist nicht nachhaltig. Zum einen beuten die Kraftpyramiden den natürlichen Magiefluss aus, der dadurch immer schwächer wird, es ist also eine nicht erneuerbare Ressource; zum anderen verschwindet verbrauchtes Thaumatoplasma nicht so einfach, sondern hinterlässt gefährliche, extrem umweltschädliche Rückstände, durchaus mit dem Atommüll unserer Kernkraftwerke vergleichbar. Und es sind auch schon Kraftpyramiden explodiert und haben ganze Landstriche unbewohnbar gemacht; das ist durchaus mit der Explosion eines Kernkraftwerks vergleichbar.


    Des weiteren gibt es eine weitere unterirdisch lebende kulturschaffende Spezies, die Erdmaden. Diese ähneln ca. 3 Meter langen und 50 Zentimeter dicken Maden mit Tentakeln am vorderen Ende, mit denen sie Objekte handhaben können. Sie leben in riesigen unterirdischen Städten und betreiben in industriellem Maßstab die Gewinnung und Verarbeitung von Metallen. Die Erdmaden und die "Spinnen-Drow" sind tödlich verfeindet. (Inspiration: der nordische Mythos, wonach die Zwerge aus Maden im Fleisch des Urriesen Ymir entstanden sind.)

  • Ich habe mir mal ein paar Gedanken über die politischen Systeme der beiden Großmächte Atlantis und Lemuria gemacht. Atlantis hat Ähnlichkeiten mit den USA, aber auch mit dem Römischen Imperium. Es ist eine konstitutionelle Monarchie mit einem König an der Spitze, in der die eigentliche Regierungsmacht aber bei einem Reichskanzler liegt, der von einem Senat gewählt wird. Der Senat ist zugleich die Legislative. Wie der Senat gewählt wird, weiß ich noch nicht so genau, aber die Senatswahlen sind nicht wirklich demokratisch, sondern werden mehr oder weniger offen von den großen magitechnischen Konzernen bestimmt. Die Wirtschaftsform ist ein harter Kapitalismus. Opposition ist nicht illegal, hat aber kaum Chancen, wirklich etwas zu verändern.

    Wir entfliehen ihm also nicht, auch nicht in einer Sword & Sorcery-Welt (oder einem Teil davon). :')

  • Ich habe mir mal ein paar Gedanken über die politischen Systeme der beiden Großmächte Atlantis und Lemuria gemacht. Atlantis hat Ähnlichkeiten mit den USA, aber auch mit dem Römischen Imperium. Es ist eine konstitutionelle Monarchie mit einem König an der Spitze, in der die eigentliche Regierungsmacht aber bei einem Reichskanzler liegt, der von einem Senat gewählt wird. Der Senat ist zugleich die Legislative. Wie der Senat gewählt wird, weiß ich noch nicht so genau, aber die Senatswahlen sind nicht wirklich demokratisch, sondern werden mehr oder weniger offen von den großen magitechnischen Konzernen bestimmt. Die Wirtschaftsform ist ein harter Kapitalismus. Opposition ist nicht illegal, hat aber kaum Chancen, wirklich etwas zu verändern.

    Wir entfliehen ihm also nicht, auch nicht in einer Sword & Sorcery-Welt (oder einem Teil davon). :')

    Nun ja, Atlantis ist als Karikatur der USA gedacht, und da gehört harter Kapitalismus eben dazu. Ebenso wie ein nicht nachhaltiges Wohlstandsmodell (die Thaumatoplasma-Wirtschaft) und die Neigung, nicht ohne (magische) Feuerwaffen aus dem Haus zu gehen (was ich noch nicht erwähnt hatte).

  • Mir ist noch eine Idee gekommen, das umweltschädliche atlantische System der Kraftpyramiden und des Thaumatoplasmas richtig böse zu gestalten. Wir sind doch in einer Sword-&-Sorcery-Welt mit cthulhuesken Göttern. Was gehört zu einer Hochkultur in so einer Welt dazu? Richtig: Menschenopfer, am besten in Tempelpyramiden! Also gibt es in Atlantis neben Kraftpyramiden auch Opferpyramiden.


    Doch halt: vielleicht sind das dieselben Pyramiden? Die Kraftpyramiden sind vielleicht Seelenbrenner, die mit lebenden Menschen gefüttert werden müssen, aus deren Lebenskraft sie das Thaumatoplasma erzeugen. Woher kommen nun die Opfer? Nun, das ist die in Atlantis übliche Art, die Todesstrafe zu vollstrecken. Todeskandidaten gibt es genug, denn die Mordrate ist ziemlich hoch in einem Reich mit extremer sozialer Ungleichheit, Rassenkonflikten, reichlich verfügbaren tödlichen Waffen und einer vorherrschenden Kultur der Ehre. Und dazu gelten länger andauernde Armut und Arbeitslosigkeit als todeswürdige Verbrechen bzw. die "Entsorgung" ökonomisch unproduktiver Personen als geboten. Also werden Langzeitarbeitslose und Personen mit Behinderungen in die Kraftpyramiden geworfen, damit ihre Lebensenergie dennoch einen wirtschaftlichen Nutzen hat.

  • die "Entsorgung" ökonomisch unproduktiver Personen als geboten. Also werden Langzeitarbeitslose und Personen mit Behinderungen in die Kraftpyramiden geworfen, damit ihre Lebensenergie dennoch einen wirtschaftlichen Nutzen hat.

    Boah, das ist düster. Aber ich fühl's.

  • Auch ich selbst wäre in Atlantis sicher längst in einer Kraftpyramide verheizt worden...


    Die Kraftpyramiden haben sich auch historisch aus Opferpyramiden entwickelt. Zunächst ging es nur darum, den Göttern Opfer darzubringen, damit die Sonne am nächsten Morgen wieder aufgeht und solche Sachen. Irgendwann hat dann ein Erzpriester herausgefunden, dass man aus der bei den Opferritualen freigesetzten Lebensenergie eben Thaumatoplasma gewinnen und damit allerlei magische Gerätschaften betreiben kann. Und weil das wirtschaftlich profitabel war, wurde es privatisiert, so dass die Pyramiden nun von großen Konzernen betrieben werden. In Atlantis gilt grundsätzlich die Regel: was profitabel ist, wird privatisiert, was Defizite einbringt, darum mag sich der Staat kümmern. Oder niemand. Was zur Folge hat, dass die öffentliche Hand chronisch klamm ist und öffentliche Dienstleistungen von mangelhafter Qualität sind. Kennt man ja alles ;)

  • Erinnert ein wenig an die Ardent Mages aus Endless Legend. Die machen irgendwie aus Schmerz Magie und haben solche Käfige rumstehen. :)


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