Die Schöpfungsgeschichte oder Woher kommt die Welt?

  • Nach mabedianischem Glauben spielte sich die Schöpfung der Welt (oder in dem Fall jener Sphäre, Dimension etc. in dem wir leben können) folgendermaßen ab:


    Am Anfang war das Chaos - ein zeitloser Zustand ewiger Wandlung, ewigen Werdens und Vergehens, genauergesagt nicht ein Zustand, sondern eine Ansammlung unendlich vieler Möglichkeiten. Eine dieser Möglichkeiten war ein Gedanke "Ich will nicht wieder verschwinden und mich wandeln, ich will, daß etwas bestehen bleibt."
    Und so entstand innerhalb des Chaos eine Zone der Beständigkeit, innerhalb derer der Gedanke "Ich will, das etwas bestehen bleibt" quasi die Schöpfung geschehen lies. Die Schöpfung wurde also nicht aktiv vorgenommen sondern hat sich von selbst zu einer Ordnung zusammengesetzt.
    Es ist durchaus wahrscheinlich, daß diese Schöpfung, in der "wir" leben, nicht die einzige ist und daß es mehrere Gedanken innerhalb des Chaos gegeben hat und sich so verschiedenste Schöpfungen ergeben haben können mit ihren jeweils eigenen für sie stimmigen Naturgesetzen.


    Ein anderer Ansatz der Weltsicht, der auf dieser Grundlage beruht, sieht eine Zone der absoluten Stasis vor, in der nichts weiter als der Gedanke "ich will, daß etwas bestehen bleibt" regiert, ein Bereich der ewigen Unveränderlichkeit, umgeben vom bereich der ewigen Veränderlichkeit des Chaos. Zwischen diesen beiden Bereichen ziehen sich quasi in konzentrischen Kreisen verschiedene Zonen/Sphären herum, in denen der Aspekt der Veränderlichkeit nach "außen" hin immer stärker wird. Die Schöpfung, jene Zone, in der ein für "uns" geeignetes Gleichgewicht zwischen Wandel und Veränderung herrscht, liegt also irgendwo in der Mitte zwischen dem beiden Extremen. Und selbstverständlich gibt es andere Gleichgewichte, die andere Naturgesetze und "Schöpfungen" ermöglichen. Energie aus solchen Sphären mit mehr Veränderlichkeitsanteil als unsere Schöpfung kann als "Magie" in "unsere" Sphäre geleitet werden und die Bewohner solcher Sphären können als "Dämonen" in "unsere" Sphäre eindringen.



    PS: Nach wie vor hindert euch nichts daran, euch auch mal richtig im Forum anzumelden. Das gilt sowohl für Priceps als auch für "Bin Gast hier" :)

  • *staubabwisch*


    Da es hier um Schöpfungsgeschichten geht, frag ich meine Frage mal hier, anstatt was neues aufzumachen.


    Also, ich hab ein Völkchen, das an Geister und Ahnen glaubt. Götter im eigentlichen Sinne kennen sie also nicht, und auch die Geister haben keine gottgleiche Macht, sondern beseelen mehr oder weniger einflußreich die gesamte Umgebung. Und wir befinden und im Dschungel, einem ziemlich sumpfigen Dschungel.


    Jetzt meine Frage - welche Art Schöpfungsmythologie würde zu einem solchen Geisterglauben passen? Götter is nich...
    Oder gar kein Schöpfungsmythos? Die Welt war schon immer und wird immer sein?
    Am ehesten könnte ich mir momentan vorstellen, daß sie die Schöpfung aus dem Dschungel heraus sehen - sprich: es war ein Same aus dem wurde ein Trieb, aus jenem wuchs ein Baum, der Baum spendet Wasser, der Baum treibt Setzlinge, die Früchte ernähren Tiere, die Tiere ernähren andere Tiere... usw...


    :weissnicht: Erscheint mir alles so vage... und ich bin so unentschlossen...

  • Wenn die Geister die Seelen der Verstorbenen sind (war doch so, oder?), dann können sie kaum am Entstehen der Welt beteiligt gewesen sein.


    Für ein Volk, das im Sumpf lebt, wird die Welt auf jeden Fall aus Schlamm oder Wasser entstanden sein. Das könnte dann ein weilchen so rumgeschwappt sein, bis es irgendwo ein bißchen trockenes Land gab. Oder man hatte davor schon Wasserpflanzen und eine Anhäufung von denen ergab den ersten trockenen Flecken. Vielleicht hat sich auch ein Schwan ein Nest gebaut, und so trockene Erde gemacht, oder es gab ein riesiges Seerosenblatt auf dem alles wuchs...


    Aber wenn man nicht an Götter glaubt, wird wohl kaum "jemand" etwas geschaffen haben. D.h. Tiere und Pflanzen sind irgendwie von selbst entstanden. Noch im Mittelalter haben die Menschen geglaubt, daß Frösche spontan aus Schlamm entstehen könnten.


    Wenn du doch "unverstorbene" Geister hast, dann könnten die natürlich schon ihre Finger im Spiel gehabt haben. Vielleicht gab es ja einen Wettstreit zwischen den Geistern, wer das schönste Lebewesen erschafft, oder das mächtigste etc, wobei du da schon wieder nah an Götter rankommst. Vielleicht haben die Geister aber auch ihr Leben für ihre Kreationen gelassen und waren deshalb mal quasi so mächtig wie Götter, aber sind jetzt nciht mehr da.

  • Also wenn's hier um die Entstehung eines Dschungels oder zumindest eines Waldes geht, könnze ich auf den Anfang des zweiten Teils der unendlichen Geschichte verweisen. Da entsteht ein riesiger Wald nach einem ganz interessanten system aus einem einzigen Samenkorn. Wie man allerdings dann den Sumpff und das wasser dareinbringt wüsste ich auch nicht.
    Zu deinem Schöpfungsproblem mit den Geistern fällt mir im Moment leider auch nichts konkretes ein. Aber weil ich was für Mythologie übrig habe, werde ich wohl noch mal schwer darüber nachdenken.
    Eine Frage hab' ich aber doch. Soweit ich das in Erinnerung habe, haben solche Völker wie dein Dschungelvolk zumindest in unserer Welt den glauben an ein höheres Wesen, dass die welt geschaffen hat. In deinem Fall würde ich da eine Art Waldgott ähnlich wie in Prinzessin Mononoke vorschlagen, der den verstorbenen Seelen entweder eine neue Existenz innerhalb des Waldes verleiht (z.B. als Baum oder als Tier) oder aber zusammen mit den Seelen der Toten in einer Art Stadt tief im innern des Dschungels lebt, deren Betreten den Lebenden dann verboten ist, und der vielleicht bei jedem Vollmond mit seiner Horde von geistern über den Wald zieht und ein schauriges Spektakel veanstaltet. ;) ;D :D >:( :( :o 8) ??? %-) :P :-[ :-X :-/ :-*
    Das wären erst mal meine ersten Ideen. Vielleicht kannste ja was davon brauchen.

  • Hmm, ja... hm... Danke erst mal.


    Götter wollte ich wie gesagt nicht, eben weil das mit den Geistern eben was anderes sein sollte. Ich weiß aber nicht, welche Schöpfungsgeschichte irdische Naturvölker haben. Mit dem Animismus kenn ich mich nicht so aus (vermutlich hab ichs auch falsch geschrieben). Aber vielleicht hat ja noch jemand Ahnung davon...


    Das mit dem Samen finde ich aber schon mal nett, alldieweil man es es als nette zyklische Erklärung nehmen könnte:
    "Woher kommt die Welt?"
    "Aus einem Samen, aus dem ein Baum wuchs."
    "Und woher kommt der Samen?"
    "Von einem Baum!"


    Und die Hühner und die Eier. ;D


    Geheimnisvolle verlassene Stadt im Dschungel wird es natürlich auch geben. Aber das ist eine andere Geschichte, denke ich. ;)

  • Den Samen hat der Held der unendlichen Geschichte von der kindlichen Kaiserin bekommen. :dozier:
    Irgendwie kam mir gerade spontan die Idee, dass doch vielleicht deine Welt aus diesem einen Samen entstanden sein könnte.
    Bei mir ist die Welt beispielsweise aus Licht und einem Wassertropfen entstanden. Dann hättest du zwar am Anfang der Zeit nur Wald auf der Erde, aber so wäre zumindest die lästige Göttergeschichte ausgeschaltet. :hops:

  • Also wahrscheinlich hab ich jetzt mal wieder das Klischee voll erwischt, ohne es zu kennen. %-)


    Bei mir gabs also zuerst den Kosmos. Was genau das ist, ist unbekannt, man geht im allgemeinen davon aus, dass es die große Weite des Universums ist, die ein intelligentes Denken besitzt und sich hauptsächlich aus ungeheurer Energie zusammensetzt. Diese Energie ist der Ursprung für alles Leben...


    Also dieser Kosmos hat neben dem ganzen Himmelskörpergefrimmel die Welt erschaffen, "geboren" würde man auf Adaychyn sagen.
    Er hat die Welt geformt, Meere, Landmassen und den ganzen Kram. Doch gefiel dem Kosmos die Welt nicht, da sie nur ein toter Leib war. Also erschuf er aus seiner eigenen Energie heraus die Ceni, die Götter.
    Diese hatten unbeschreibliche Mächte, die nur vom Kosmos übertroffen werden konnten. Den Göttern gab er nun also den Auftrag, die Welt zu bevölkern, während er sich um weitere Welten und Dinge den "Kopf" zerbricht. Da fingen nun also die Götter an, herumzupfuschen. Zuerst erschufen sie die "großen Kinder", die Queni. Zu ihnen zählen Drachen, Dämonen, Trolle und einige mehr.
    Sie entstehen jeweils aus einer Verbindung zwischen zwei Göttern, derer es 9 Stück gab.


    Dann erschufen die Götter gemeinsam die Pflanzen, Tiere und die "Intelligenten Spezies".


    So kommt es, dass jedes Lebewesen diese Lebenskraft in sich trägt, doch bei den meisten ist sie zu schwach, um sie aktiv und benutzt zu nutzen. Lediglich die Queni und ihre engsten Freunde, so z.b. Drachenreiter, können ihre Kräfte aktiv nutzen.


    Dank eines unerfreulichen Zwischenfalls wurde den Göttern vom Kosmos die Möglichkeit genommen, direkt auf der Welt einzugreifen. Seitdem müssen sie auf Propheten, Visionen, heilige Feuer und Wunderheilungen zurückgreifen, sprich auf Avatare und billige Tricks...


    Doch diese sind so erfolgreich, dass die Existenz der Götter von keinem gesunden Wesen angezweifelt wird.


    Achja, bei mir stimmen die Schöpfungsgeschichte, wie die Menschen sie sich denken, und die Geschichte, wie ich sie mir tatsächlich denke, überein.


    Die Lebenskraft, oder Mana oder Magie, wie man es nennen will, steht hierfür für das unbegreifliche, dass die Entstehung und Erhaltung des Lebens verantwortet.

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



    Plan. Act. Reflect. Repeat 'til finish.

  • Also gut, hier ist die "Schöpfungsgeschichte" von Sapphiria:


    Alles fing damit an, dass der Beinahe Allmächtige Creater gemerkt hatte, dass ihn die Arbeit in der Welt, die er später seine "zweite große Jugendsünde" nennen würde und in der er als Dorkan Boozar bekannt war, ihn auf Dauer nicht glücklich machte. Also machte er sich auf die Reise durch eine Reihe von unterschiedlichen Welten, bis er mit dem Entschluss zurück nach Camp Olympus kam, eine neue Welt zu erschaffen.
    Nach einigen Versuchen, die größtenteils seinem "dunklen Doppelgänger", dem Destroyer, zum Opfer fielen, schaffte er es schließlich doch ein neues Universum zu schaffen. Inspiriert durch die Welten, die er auf seinen Reisen, die er auch zwischen seiner Arbeit immer wieder unternahm hatte er schließlich eine neue Welt geschaffen, die seine alten hoffentlich übertreffen würde.
    Um sie zu bevölkern, öffnete er einen Raum-Zeit-Spalt durch den ein riesiges, stacheliges Monster in die Welt gelangte. Das Monster überlebte nicht lange in der kargen, noch größtenteils leblosen Welt, doch eines Tages wurde der Panzer des Monsters vom Planeten Sapphiria eingefangen, wobei auch einige Brocken auf den Planeten stürzten. Aus den Resten des Monsters und dessen, was es zeitlebens alles gefressen hatte, entstand im Laufe der Jahrtausende, wenn nicht Jahrmillionen langsam neues Leben: Pflanzen, Tiere, auf dem Mond die Mondnymphen, auf Sapphiria die eine Spezies, die sich später in Meernixen aufteilte und Landbewohner, die sich zu Menschen, Lefhen, Zwergen und so weiter entwickelten...


    So ist also meine Welt entstanden. Was die Bewohner meiner Welt für Vorstellungen davon haben, ist natürlich noch eine andere Sache...

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."
    - Douglas Adams, "Das Restaurant am Ende des Universums"

  • Da hab ich doch eine Frage, woher kam der Allmächtige Creator, der Destroyer und was bitte ist Camp Olympus? Deine Welt ist also, wenn ich das richtig verstehe in einen größere Struktur eingebunden. Wie enststand also diese.
    Ich weis, irgendwann wird es zu der Huhn und Ei Frage, aber ich glaub, da könnte man noch was "rauskitzeln", mich würd's jedenfalls interessieren.


    Ok, zur schöpfung meiner Welt: Keltavor


    Der älteste Schöpfungsmythos enthält das Aleovenome. Dieses Buch
    wurde von den Velon mit nach Keltavor gebracht, als diese auf ihrer
    Flucht in der Welt asyl fanden.


    Anu, der Eine, war die einzige Existenz die den Raum erfüllte. Doch dann regte sich Bewusstsein in seinem Inneren. Dieses hatte das Bedürfniss sich selbst zu sehen, sich selbst zu erkennen. Doch da Anu das einzige war was existierte, konnte er keine Reflexion seiner selbst finden. So trennte er seinen Körper und seinen Geist voneinander und seine Seele formte einen unermesslich hell strahlenden Kristall.


    Aus diesen Teilen wurden die Cabieren geboren, jene Wesen des Anfangs, die sich gegenseitig erkennen konnten. Alles Stoffliche aus dem Anu bestand, ballte sich an einem einzigen Punkt zusammen und es erwuchs daraus der Weltenbaum Neotone über dem der Seelenkristall des Anu schwebte.


    Aus den Blüten des Weltenbaumes triefte das Shirka, die Energie aus der alle Welten geformt werden konnten. Doch nur die Cabieren des Körpers hatten die Macht die Ströme des Shirkas so miteinander zu verweben, dass nicht nur lebloses daraus entstand, sondern lebende Wesen.


    Überall wo das Shirka um Neotone in die Welt tropfte entstand das Katalin. Dort wohnten die Cabiren des Körpers und jene des Geistes. bis zu jenem Zeitpunkt, als Enekadia, eine Cabire des Geistes den ersten Bruch beging.


    Sie wollte eine eigene Welt schaffen, die ihren Vorstellungen entsprach. Sie gewann Midaphne und Piraphaje für sich und zu dritt stahlen sie die Blüten von Neotone. Das Katalin erbebte, als die drei Cabiren die Blüten aus dem Licht des Seelenkristalls ins Dunkel brachten. Überall wo sie das Shirka der Blüten auf die Welt fallen ließen entstanden die Weltennebel. Doch schnell stellten sie fest, das alle Welten leblos waren. Aus Wasser,
    aus Stein, aus Feuer oder aus Luft. Doch nichts Lebendiges, nichts über das sie herrschen konnten existierte dort.


    So wagten sie sich zurück ins Katalin um die Cabiren des Körpers zu entführen und lösten damit den ersten Götterkrieg aus. An dessen Ende
    erhob Enekadia ihre Mächte und zerschmetterte in ihrem Wahn den Seelenkristall des Anu. Zum zweiten Mal erbebte die Welt.


    Doch nutzten die verbliebenen Cabieren die Chance. Sie vereinigten sich und die Cabieren des Körpers liesen die Splitter des Seelenkristalls zum Leben erwachen. Zwei wesen entstanden daraus. Belathial und Saphronial, die Weltenwächter. In ihren Kronen trugen sie die beiden letzten Splitter, die vom Seelenkristall überig waren. Sie rangen mit Enekadia und den Ihren. Belathial wurde durch die vereinten Mächte
    Midaphnes und Piraphajes zerfetzt. Der Seelensplitter löste sich aus der Fassung zersprang und verletzte die Angreifer so stark, das es dem 2. Weltenwächter, Saphronial gelang die Cabieren zu verfolgen und sie bis jenseits der Welten zu verbannen. Als dies geschehen war, begann Neotone erneut zu blühen, doch gingen aus diesen Blüten Samenkörner hervor. Saphronial fiel in einen tiefen Schlaf.


    Aus den Energien des getötenten Weltenwächers gingen die Kelanu hervor, die später die "Erbauer"genannt wurden. Sie errichteten die heilige Stadt Ansgildir im Katalin wo sie iher Wohnstatt hatten. Außerdem brachten die Kelanu die Samen der Weltenbäume in die Weltennebel. Die Kinder der Kelanu wiederum waren die Lemiar und die Formen der Hermon-Re.


    Die Lemiar waren die ersten Wesen, deren Leben endlich war. Die Kelanu empfanden diese Endlichkeit, diese Hoffnung darauf das weder Freude noch Schmerz ewig dauern würde als solches Geschenk, das sie aus Eifersucht die Lemiar aus dem Katalin verbannten und ihnen den Eintritt in die Welten verwehrten. Daraufhin läuteten die Lemiar das vorläufige Ende der Götterwerdung ein, indem sie den 2. Götterkrieg begannen.


    Es gelang ihen zwei der Kelanu zu töten. Diese zogen sich daraufhin geschlagen in das Katalin zurück. Nur kurz konnten die Lemiar den Thron in der Halle von Ansgildir besteigen, bevor die Kelanu die Heilige Stadt ins Katalin entrückten und das Zentrum um Neotone für die Lemiar und alle Wesen versiegelten. Daraufhin teilten sich die Lemiar und ihre Brüder die Hermon Re die drei Weltennebel untereinander auf. Der Lemiar Cham und die Seinen traten auf Vildra ein und erschufen dort ihre Welt, das heutige Keltavor.


    Puh, ich hoff ihr könnt mir folgen ;)

  • Namnaoth, im Vergleich zu dir kommt mir meine Schöpfungsgeschichte so simpel und primitiv vor. Warum hast du so arg viele Wesen gemacht??


    Würde mich sehr interessieren. Meine Schöpfungsgeschichte ist ja relativ nah an dem, was man für unsere Welt annimmt.^^

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



    Plan. Act. Reflect. Repeat 'til finish.

  • Namnaoth: Eine sehr schöne Schöpfungsgeschichte, gefällt mir sehr gut, obwohl (oder gerade weil? ;)) mich einiges an meine eigene Schöpfungsgeschichte erinnert: Auch in meiner Welt besteht der Glaube, dass ein Ur-Gott (mit Namen Umo) zu allererst einen Kristall erschuf, wenn auch auf andere Weise und aus anderen Gründen. Allerdings wird dieser Kristall auch bei mir zerschmettert und aus den Splittern bilden sich zwar keine Lebewesen, sondern meine fünf Welten selbst.


    Deine Geschichte enthält sehr viele Namen, das macht es etwas schwierig, zu folgen, aber das ist beim Silmarillion auch nicht anders. ;D


    Deine Welt scheint aber sehr interessant zu sein und ich bin mal auf weitere Infos gespannt!

  • Zitat

    Original von Namnaoth
    Da hab ich doch eine Frage, woher kam der Allmächtige Creator, der Destroyer und was bitte ist Camp Olympus? Deine Welt ist also, wenn ich das richtig verstehe in einen größere Struktur eingebunden. Wie enststand also diese.
    Ich weis, irgendwann wird es zu der Huhn und Ei Frage, aber ich glaub, da könnte man noch was "rauskitzeln", mich würd's jedenfalls interessieren.


    Camp Olympus ist ein Ort in der "Götterwelt" oder dem "Jenseits", an dem sich die Götter mehr oder weniger regelmäßig treffen, um dort über ihre Welten zu plaudern, abzumachen, wer als nächster welche Welt besuchen darf und wer so lange vertretungsweise auf den eigentlichen Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Gottes aufpasst. Manchmal zeigen sich die Götter dort auch ausgewählten Sterblichen und es ist so etwas wie ein Treffpunkt für Weltenreisende.
    Wie dieser Ort und sie selbst entstanden sind, wissen die Götter auch nicht genau. Sie wissen nur, dass sie einer höheren schöpferischen Macht unterstehen, die sie und ihre "Götterwelt" geschaffen hat. Was sie nicht wissen ist, dass diese Macht wiederum von Wesen geschaffen wurde, die in ihrer Welt eigentlich ganz normale Sterbliche sind, von denen einige vor ihrem Rechner hocken und Geschichten über sie schreiben... ;D
    Anders gesagt heißt das, dass die Götter im Grunde eine Personifizierung meiner Fantasie sind und dem, was ich von der anderer mitbekommen habe. Und woher die menschliche Fantasie letztlich kommt, würde wohl den Rahmen dieses Themas sprengen...

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."
    - Douglas Adams, "Das Restaurant am Ende des Universums"

  • @Drachenreiter


    Nun, diese vielen Wesen sind meiner Meinung nach für die "Gewaltenverteilung", "Gesinnungsbildung" und der Philosopie in meiner Welt wichtig.


    -Nur unter den Cabieren des Geistes konnte es welche geben, die Stolz, Liebe, Hass oder Neid empfanden, denn der Geist des Anu wurde ja in mehrere Wesen geteilt. Der Körper kennt solche Empfindungen nicht, sondern erhält die Inspiration für dass was er tut vom Geist.


    -Die Kelanu (die Erbauer) brachten die Samen der Weltenbäume in die
    Welten. Darunter auch Vildra. Ausserdem erschufen sie zB. die Tengrau. Deren Existenz unterscheidet sich maßgeblich von allen anderen Völkern auf Keltavor. Weiter verbannten die Erbauer das Geschöpf welches später als Ograthon nach keltavor zurückkehrte auf den Mond Injama. (Ograthon schickte den Boten vor seinem eintreffen. Einen großen Berg, der mit solcher Gewalt auf Keltavor einschlug, das er die Tausendjährige Nacht auslöste)



    -Im Buch des Aleovenome gibt es eine Prophezeihung über das Ende der Welt. Als sich die Kelanu im Katalin einschlossen, sprachen sie folgende Worte:
    " ...sollten alle Splitter, die aus dem Kronenkristall Belathials zersprengt wurden gefunden und mit dem Kronenkristall Saphronials vereinigt werden, so wird Saphronial erwachen und Wir (die Kelanu) werden das Katalin öffnen und mit dem Weltenwächter die Welt auflösen. Damit sich alles wieder zusammenfüge was einst ganz war!..."


    -Während des ersten Götterkrieges wurden Midaphne und Piraphaje so verletzt, das aus ihren Wunden ihr Leben floss. Aus diesen Leben entstand alles dunkle und Böse was in der Welt existiert. (zum Beispiel auch das Wesen Ograthon oder die Gothu Ulnaturo, welche im 2. Zeitalter die
    Tengrau auf Vildra versklavten) Aus den Resten von Midaphne und Piraphaje wurden jene gefährlichen Ungeheuer, die die Thuata als "Splittersucher" bezeichneten. Diese Ungeheuer vernichten die Welt der Thuata als sie einen der Splitter des Seelenkristalls aus dem Weltenkörper rissen. Daraufhin flüchteten die Thuata in einer Sphäre und strandeten bei ihrer Flucht auf Vildra.


    Die vielen Wesen sind also auch nötig um die Geschichtsfäden Keltavors weit in die Vergangenheit und in die Zukunft zu weben. Doch möchte ich
    hinzufügen, das das Aleovenome, welches die Thuata eben nach Vildra brachten die einzige Schrift ist, die diese Schöpfungsgeschichte enthält. Nur die Velon kennen heute Ausschnitte aus diesen Berichten, denn den anderen Völkern wird der Zugang zum Aleovenome verwährt. Abgesehen davon waren später die Lemiar (welche von den meißten Völkern als Götter bezeichnet werden) diejenigen die Vildra wesentlich beeinflussten. Die Tengrau oder die Weltenbäume sind dabei "nur" Relikte aus grauer Vorzeit.

  • Und nun etwas ganz anderes...



    ...naja das hier ist mein derzeitiger Lieblingsweltentstehungsmythos, vor allem weil man ihm nicht so ganz sofort ansieht, was er ist. Er gehört ins Imago-Projekt und zu meiner privaten Steckenpferd-Ethnie, den Eisennomaden. Dieser Text wird seit Generationen exakt so immer wieder erzählt und der nächsten Generation beigebracht. Für die eigentliche, verschlüsselte Bedeutung braucht man dann aber eine Eisennomaden-Erziehung samt Einweihung in deren Geheimniskrämerei... Aber da das immer noch kein 'echter' Mythos ist sollte es auch so vielleicht möglich sein einige der Bedeutungsebenen zu lesen. Also - der Mythos von Owan Kaaji oder Der Beginn der Welt. Für euch in der deutschen Übersetzung^^.




    Am Morgen erwachte Owan Kaaji (Der Allererste) und stand auf und streckte sich. Er zählte seine Glieder, seine Finger und seine Haare und fand alles dort, wo es sein sollte, und in der richtigen Zahl. Er prüfte die Form seiner Fußabdrücke und auch diese waren, wie sie sein sollten.


    Nun wollte Owan Kaaji sich bewegen, denn nur ein Ort war ihm zu wenig. Also nahm er seine Rippen aus seinem Körper und legte sie über das Wasser von Kupajaanga (Unverwandeltes) und wanderte über seine Rippen. Als er die letzte Rippe ausgelegt hatte, sah er, dass Kupajaanga zu groß war, um es mit seinen Knochen zu bedecken. Er nahm die Knochen aus Beinen und Armen und errichtete damit einen Pfahl, der bis nach Oben und nach Unten reichte und den er von überall sehen konnte. Als der Pfahl errichtet war, wusste er, dass es nach unten zwei Beine und nach oben zwei Arme von Owan Kaaji waren.


    Dann zog Owan Kaaji seine Haut von seinem Körper und spannte sie über seine Kiefer und baute so ein Boot, denn Kupajaanga war zu groß, um nur mit seiner Haut bedeckt zu werden, aber er hatte beschlossen, jeden Winkel Kupajaangas einmal mit seiner Haut zu berühren und dazu fuhr er mit dem Boot darüber hinweg. Immer behielt er den Pfahl aus Armen und Beinen in seinem Blick und fuhr so entlang der Grenzen Kupajaangas und dann über seine Fläche.


    Bevor er das letzte Bisschen von Kupajaanga befuhr, neigte er sich über den Rand seines Bootes und im Wasser sah er sein Spiegelbild, doch es war weicher und zugleich tiefer, denn noch hatte er an diesem Punkt Kupajaanga noch nicht geglättet.


    Owan Kaaji nahm sein Haar und flocht es zu einem Seil und zog daran sein Spiegelbild aus dem Wasser. Gemeinsam fuhren sie in seinem Boot über das letzte Bisschen Kupajaangas und das Meer wurde zu Land.


    Owan Kaaji und sein Spiegelbild wanderten über das Land und sie nannten es Awaranga (Wandelbares). Awaranga hatte die Farbe von Owan Kaajis Haut und die Höhe und Tiefe seiner Arme und Beine.


    Owan Kaaji betrachtete sein Spiegelbild. Von hinten waren sie fast gleich, doch wenn er vor dem Spiegelbild stand, sah er, dass es ein Glied weniger hatte. Er bat sein Spiegelbild, ihm die Stelle zu zeigen und erkannte, wie eines und das andere zueinander passten.


    „Jetzt weiß ich, wie wir es machen, dass Awaranga voller wird“, sagte Owan Kaaji.


    Owan Kaaji und sein Spiegelbild erzeugten drei Kinder, Kanjarambali (Zweiteiliger), Ujaabali (Alleine) und Wawandajamri (Hautesser).


    Kanjarambali hatte zahlreiche Kinder und diese ebenso. Am meisten jedoch liebte Kanjarambali den ältesten Sohn seines ältesten Sohnes, Upangajaali (Verwandler). Upangajaali war der schlauste unter den Nachkommen Kanjarambalis und er vermaß als Kind schon die Säule aus den Knochen von Owan Kaaji und wusste so, wie groß Awaranga war. Er maß die Höhe und die Tiefe, die Strecke zum Rand und rings herum und wie lange es in jeweils kostete, hinauf, hinab, zum Rand und ringsum zu laufen.


    „Ich verstehe nun Awaranga“, erklärte er Kanjarambali. „Sieh!“


    Vor den Augen all seiner Geschwister, und Kinder aller Geschwister seiner Eltern nahm er sein Haar und malte damit ein Schwert auf den Boden Awarangas. Als er es gemalt hatte, verglich er seine Maße mit denen Awarangas und das Schwert wurde wahr.


    Alle Geschwister Upangajaalis wollten nun ebenfalls ein Schwert und er malte, doch seine Haare waren zu wenig und die Arbeit ging zu langsam voran. So nahm Upangajaali einen Knochen aus seinem Unterarm und verbrannte ihn in Feuer, so dass er schwarz wurde. Nun malte er mit dem Knochen, bis dieser aufgebraucht war, und alle seine Geschwister hatten auch Schwerter. Mit ihren Haaren und ihren Knochen malten sie nun Häuser, Pflüge und Zäune und mit jedem Bild bedeckten sie mehr von Awaranga und schufen Pangaali (Verwandeltes).


    Doch bevor Awaranga gänzlich Pangaali wurde, sprang Owan Kaaji auf. Die Ruhe vor Awaranga, als alles Kupajaanga war, war vorbei, und er sehnte sich nach dieser Zeit. Reumütig betrachtete er sein Spiegelbild, dass er sehr liebte, und erschlug es und aß es, damit er nie wieder Kinder haben könnte. Dann fand er Kanjarambali, Ujaabali und Wawandajamri und erschlug sie ebenfalls und aß sie, damit auch sie keine Kinder mehr haben konnten. Anschließend hob er seine Rippen auf und fügte sie wieder in seinen Leib und zerriss das Boot, um den Kiefer wieder in seinen Mund zu legen und sich wieder in seine Haut zu kleiden. Zuletzt nahm er seine Knochen aus Armen und Beinen und setzte sie wieder in seine Gliedmaßen und Awaranga vergaß seine Maße und seine Form und Pangaali zerbrach.


    Upangajaalis Geschwister schrien und stürzten in das Meer von Kupajaanga. Upangajaali aber war der schlauste seiner Geschwister und der Kinder der Geschwister seiner Eltern und riss die Knochen aus seinen Armen und Beinen und schuf daraus eine neue Säule. Da er aber seinen Elle verbrannt und vermalt hatte, war die Säule nicht hoch genug und er konnte so nur einen Teil von Awaranga vermessen. Aus der Ferne sahen jedoch andere seine Säule und ahmten rasch nach, was er getan hatte.


    Da jedoch alle ihre Elle verbrannt und vermalt hatten, war keine der Säulen mehr hoch genug. Awaranga schwamm auf Kupajaanga und konnte kaum noch Bilder auf seiner Haut tragen, aber Upangajaali lebte.

  • :o So sollen Mythen sein. Ich versteh kein Wort, aber es ist spannend, geheimnisvoll und vor allem bedeutungsgeladen. :)


    Tut der Hautesser auch noch was, außer Haut essen?

  • Der Schöpfungsmythos ist mir einige Fragen wert.
    Erstens: Haben die Eisennomaden Boote?
    Zweitens: Wie vermisst Upangajaali das Land Awaranga--in die Höhe oder die Ausdehnung? Ist dieser Mythos ein Verweis auf Kartographen unter den Eisennomaden?
    Drittens: Was haben die Selbstverstümmelungen zu bedeuten. Die Figuren erfüllen durch Abtrennung ihrer Knochen, Haut etc. ein Ziel, aber mir will nicht einleuchten, weshalb das Erreichen des Ziels eine Verstümmelung notwendig macht. Ist das ein Brauch bei den Erfindern des Mythos? Hat es indirekt etwas mit ihrer Lebensweise zu tun?

  • *lach*



    Es ist alles nur Symbol...


    1. Eisennomaden haben keine Boote, sie können nicht einmal schwimmen.


    2. Upangajaali vermisst Awaranga - die Welt - in vier Verhältnissen, zwei räumlich und zwei zeitlich. Es geht dabei eigentlich jedoch um die Vorstellung, dass sich die Welt in einem vierdimensionalen Raum zwischen acht Polen bewegt. Das ist eine Angabe aus dem Weltenkonzept des Hauptbastlers, die ich so reinnehmen wollte - indem man die Abstände zu den Polen erkennt, wird der jeweilige momentane Zustand der Welt bestimmt.


    Tatsächlich sind viele Eisennomaden gezwungenermaßen so etwas wie Kartographen. Sie sind die einzige noch existierende Ethnie, die weiß, wie man Eisen verhüttet - allerdings haben sie keinen festen Wohnsitz sondern streifen umher, von Abbaustelle zu Abbaustelle. Jugendliche werden zuweilen Prospektoren und ziehen alleine durch die Gegend, um mögliche neue Vorkommen zu finden. In erster Linie aber sind die Eisennomaden im übertragenen Sinne Kartographen. Indem sie ihre Vergangenheit und ihre Geheimnisse so in Mythen verschlüsseln haben sie eine 'Karte' der Welt und von allem, was für ihr Leben und Überleben wichtig ist. Da in Imago Glauben und Überzeugung die Realität beeinflusst, finden die Eisennomaden ihren Lebensweg sozusagen mit Hilfe dieser imaginären Karte.


    3. Die Selbstverstümmelungen sollen aussagen, dass zur Veränderung der Welt immer etwas von einem selber gegeben werden muss. Owan Kaaji als erstes Wesen und Erschaffer der Welt aus dem, was vorher war, hat die Welt AUS SICH SELBER gemacht. Er war praktisch die Welt. Menschen hingegen (oder andere Rassen) müssen jeweils einen kleinen Teil von sich verwenden, um etwas 'auf die Welt zu schreiben' um es wahr zu machen.


    Im Fall der Eisennomaden ist dabei wichtig, dass die Knochen vorher 'im Feuer geschwärzt sind'. Sie unterscheiden grundsätzlich zwischen unverwandelten und verwandelten Dingen, wobei im Sprachgebrauch 'schwarz' immer für Verwandeltes steht. Nur durch Verwandlungsprozesse und die Macht darüber können sie sich in der Welt behaupten und ihr ihre eigenen Bilder aufmalen. Es hat insofern etwas mit ihrer Lebensweise zu tun als dass sie a) logischerweise als geheimniskrämende Schmiede und Eisenproduzenten von Verwandlungsprozessen abhängig sind und b) streng den Gedanken hegen, dass man für das Ganze immer etwas von sich selber zu geben hat und darüber auch nicht meckern soll.




    @ Jundurg: *g* danke.


    Hautesser ist eine Bezeichnung für eine der drei anderen Rassen, die Omori, die lithovor veranlagt sind, also ihre Nahrung um reine Mineralien in großen Mengen erweitern. Dass sie als Nichtpflanze sich unter anderem von etwas ernähren, das nicht selber ein Lebewesen war, finden die Eisennomaden wie viele Menschen höchst bemerkenswert. Da in ihrem Parallelismusdenken die Haut für die Unverwandelte Welt steht, essen die Omori im Grunde 'die Haut der Welt', wenn sie Steine zu sich nehmen.



    Alle Klarheiten beseitigt? *g* Ich wollts nur mal reinstellen, weil ich ziemlich stolz auf meinen ersten nicht europäisch klingenden Schöpfungsmythos war als ich ihn gebaut habe und heute wieder über ihn gestolpert bin...

  • Als der Schöpfer dann wieder seine Körperteile eingesammelt hat, und ne Art Weltuntergang einleitete, auf welches weltbewegende Ereignis wird damit angespielt?

  • Den sogenannten 'Weltenbrand'. (Der Hauptbastler ist eeeetwas dramatischer als ich...)


    Danach gab es nur noch kleine Splitterwelten-Enklaven, die von der Überzeugungskraft der Bewohner real gemacht wurden. Deswegen können die alle zwar mit ihren Knochen im Mythos einen Teil der Welt ausmessen, aber nie den ganzen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!