[Dunkler Spiegel] Eine Art Avatar-Reboot

  • Nein nicht da Avatar im Fernsehen, nicht der im Kino und auch nicht der Forenavatar.



    Ich habe vor Jahren an einer knallbunten RPG-Welt rumgefummelt, die unter dem Namen 'Avatar' lief. Im Ramen des Gedankens, mit der in den letzten Jahren aufgebauten Crew (Kostüme, Kram, Kampfchoreographie) mal was daraus zu verfilmen wird gerade etwas ganz anderes draus.


    Ursprünglich gab es eine krude Erklärung für all die magischen Wesen, die rumliefen - und das auch noch hier und heute, nur versteckt. Alles nix Neues also.


    Ist das hier vielleicht auch nicht, aber der Arbeitstitel 'Dunkler Spiegel' hat eine Menge alten Konzeptewust erst mal beiseite gepackt und eine Grundaussage auf den Tisch gelegt.


    Alle Wesen, die man als 'Übernatürlich' bezeichnen könnte, sind eigentlich Tote.


    Die Idee dahinter ist, dass zahlreiche ganz normale Welten parallel existieren. Keine davon kennt Magie mit Feuerbällen in dem Sinne als das jemals jemand außerhalb einer Geschichte mit Feuerbällen geworfen hätte. Allerdings gibt es fast überall wenigstens solche Geschichten, Ideen.


    Nach dem Tod verlässt etwas der toten Person die Welt und kehrt in eine Art Ursuppe oder ein Großes Nichts jenseits aller Welten zurück. Die meisten tun das friedlich. Manche sind allerdings zu stur.



    Diese wenigen erlangen ein Bewusstsein in der Leere jenseits der Welten. Und die meisten wollen heim. Das Problem daran ist, keines der Wesen kann in seine eigene Welt zurück, also tun sie das einzig Mögliche und durchbrechen die Wand (den Dunklen Spiegel) zwischen dem Jenseits und einem beliebigen Diesseits. Und damit bringen sie etwas aus dem Jenseits mit.



    Jede so in eine Welt gekommene Person trägt mit sich in Symbolen das, was sie mal sein wollte, was sie beschäftigt hat, was sie belastet hat. Meistens sind sie selber das Symbol und verfügen über die Fähigkeiten, ihr Innerstes sichtbar in der Welt auszudrücken.


    Das heißt, alle Kreaturen dieses Bereichs der Spiegelreisenden können immens seltsam, mächtig und kurios sein und gerne auch sinnfreie Fantasienamen haben denn genau das sind sie: sie sind die Fantasie der Person, die in einer anderen Welt gestorben ist.



    Der Sinn dahinter ist, dass man im Film die Figuren sehr deutlich als Symbole verwenden kann. Sie verändern sich mit ihren Stimmungen und Erkenntnissen, Absichten und Sorgen. Sichtbar.



    Beispiel die Madame de Chêvrefeuille, die als noch ganz anderer Charakter in der hier geposteten Avatar-Geschichte (unter Weltliteratur) auftrat und da eigentlich nur die Böse war. Derzeit wird sie zu einer Gestalt, die in ihrer langen Anwesenheit in unserer Welt sich von etwas, das sich mit Kälte und kühler Überlegenheit schützt, zu einer Personifikation desselben geworden. Der Schutzmechanismus ist Natur. Mit der fortlaufenden Geschichte soll sie dann zunehmend wieder 'lebendiger' werden, das hieße, dass die Figur sich von einer sehr streng gekleideten, blassen, weißen, kalten Gestalt zu einer hinbewegt, die mehr Farben hat, deren Haar sich löst etc. blahblah gurgelgurgel.



    Der Kern des ganzen Settings also ist jetzt Einzelpersonen zu entwickeln, die sich wandelnde Symbole sind (und möglichst seltsame und äh... kreative Optiken bieten) und ein funktionierendes Konzept, wie man mehrere 'der gleichen Art' hierin einfügt.



    Hiermit beschließe ich mein Geblubber. Ideen, Fragen, vernichtende Kritik?

  • Guten Morgen


    Ich hab mir das jetzt durchgelesen und es haben sich reilich fragen aufgetan:


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    Original von Mara
    Diese wenigen erlangen ein Bewusstsein in der Leere jenseits der Welten. Und die meisten wollen heim. Das Problem daran ist, keines der Wesen kann in seine eigene Welt zurück, also tun sie das einzig Mögliche und durchbrechen die Wand (den Dunklen Spiegel) zwischen dem Jenseits und einem beliebigen Diesseits. Und damit bringen sie etwas aus dem Jenseits mit.


    Was bringen sie aus dem Jenseits mit? Meinst du damit Essenzen von anderen Toten, die kein Bewusstsein erlangt haben. Oder Artefakte, bzw, Bruchstücke des Jenseits, mit denen die Lebewesen in der Welt agieren können?


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    Das heißt, alle Kreaturen dieses Bereichs der Spiegelreisenden können immens seltsam, mächtig und kurios sein und gerne auch sinnfreie Fantasienamen haben denn genau das sind sie: sie sind die Fantasie der Person, die in einer anderen Welt gestorben ist.


    Können sie mit der Welt interagieren, die Personen und Gegestände für sich nutzen und haben sie Ziele, auf die sie hin arbeiten. Oder treiben sie nur als Magiewesen handlungsunfähig durch die Welt?


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    Hiermit beschließe ich mein Geblubber. Ideen, Fragen, vernichtende Kritik?


    Ansich eine sehr kreative Idee, die viele Möglichkeiten bietet und auch filmisch gut darstellbar ist. Wenn meine Fragen beantwortet sind, kann ich mir vielleicht noch besser ein Bild davon machen.


    PS: Sollte ich etwas falsch verstanden haben, klärt mich auf ^^


    Grüße DonMarkelino

  • Klingt spannend. Und spaßig. Und nach einer guten Theorie für übernatürliche Wesen. :D


    Nur, was ich mich frage: wenn die Wesen eigentlich tot sind, können sie dann in dieser Welt sterben? Und kommen sie dann zurück in die Ursuppe? Können sie eventuell noch mal durch den Spiegel, jetzt halt nur mit der Einschränkung, daß zwei Welten blockiert sind? Sind sich die Wesen bewußt, was sie sind und mal waren?


    Fragen über Fragen. ;)

  • Sture Phantasiegebilde verstorbener Parallelweltmenschen? Klingt nach einem guten Ansatz.


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    Sind sich die Wesen bewußt, was sie sind und mal waren?


    Diese Frage stelle ich auch.
    Wenn ja, kennen sie eine alternative Weltgeschichte oder ganz andere Länder, Völker und Sprachen?
    Wenn es andere Sprachen gäbe, hätte sich die Frage nach Phantasienamen erübrigt. Es könnte ein gewöhnlicher Name ihrer alten Welt sein.
    Oder vielleicht ein neuer Name, den die ehemaligen Toten als "Pseudonym" verwenden, also sprechende Namen aus der Parallelwelt.
    (Verständlich? Also würde sich ein hartnäckiger Verstorbener vielleicht nach seinem Symbol benennen und wenn er früher auf der Erde begeisterter französischer Gärtner war, könnte er sich in der neuen Welt "arbre" oder so ähnlich nennen.)


    Wirklich schwierig wird die Situation wohl für fromme Gläubige, die sich mit Gott* beschäftigt haben oder für Größenwahnsinnige mit Namen Light Yagami -- die sich für Gott halten. (Wohlgemerkt könnten diese Figuren an die Religionen ihrer Welt angepasst werden, aber übermächtig wären sie noch immer.)



    Können sich die Welteneinbrecher eigentlich mit "normalen" Menschen verständigen oder sind sie nicht wahrnehmbar?



    *oder ähnlich machtvollen Entitäten und religiösen Konzepten beschäftigt haben. [SIZE=7]Lovecraft war im "Avatar: Dunkler Spiegel"-Universum posthum wohl das Ende vieler Welten.[/SIZE]

  • Wie sehr ähneln sich diese Parallelwelten? Sind sie parallel in dem Sinne, dass in jeder einzelnen Welt nur kleine Details anders sind und sie sind praktisch eine Häufung aller Möglichkeiten, ausgehend vom selben Startpunkt? Oder meinst du mit Parallelwelt was anderes?

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    Der Kern des ganzen Settings also ist jetzt Einzelpersonen zu entwickeln, die sich wandelnde Symbole sind (und möglichst seltsame und äh... kreative Optiken bieten) und ein funktionierendes Konzept, wie man mehrere 'der gleichen Art' hierin einfügt


    Spontaner Einfall: Symbol für "Ordnung":
    Eine Person, sehr streng, kalt, grausam, trägt einfarbige Kleidung in geraden Schnitten, macht keine zufälligen Bewegungen und wenn diese Person an weniger geordneten Dingen vorbeigeht, verändern die sich sofort zu geometrischen Mustern. (zB wenn die Person an einem Bild vorbeigeht)


    Keine Ahnung, ob das auch nur entfernt in die Nähe von dem kommt, was du dir gedacht hast, wenns nicht passt, einfach ignorieren!

  • Ich würde keine Parallelwelten nehmen... sondern jeweils komplett eigene Welten. Parallelwelten wären sich in manchen Abläufen zu ähnlich und könnten ein Paradoxon des mehrfachen Toten einer Person auf vielen Welten jedoch mit anderer Persönlichkeit zur selben Zeit auslösen. Das würde die Erscheinung irgendwie durcheinanderwerfen. Denn quasi jeder Tote würde in dieses Schema geraten (Parallelwelten sind unendlich) und so wäre jeder am Ende gleich mit allen Charaktereigenschaften - das geht nicht. ^^


    Klingt für mich recht kompliziert und ich vermisse einige Eigenschaften, die doch eine Welt letztlich interessant machen. Denn jeder landet quasi vollkommen woanders, da fehlt etwas Festes.


    Für ein kurzweiliges Projekt sicherlich eine feine Idee oder auch was nettes für einen Roman, aber dann wär Ende, glaube ich.

  • Was ist eigentlich aus Lebus geworden?


    @Julianne
    "Paralellwelten" können auch anders aussehen. Und völlig andere Welten für Avatar zu basteln ist vermutlich nicht so sinnvoll, weil die Symbole gänzlich anders sein werden, die Bewohner vielleicht keine Menschen sind und so weiter.


    Wer sind überhaupt die "Avatare", bzw. warum heißt das Setting so? Kommen Verkörperungen des indischen Trimurti vor oder werden die "Übernatürlichen Wesen" als Avatar bezeichnet?


    (Brr, übernatürlich. So ein Begriff bringt nur Ärger mit sich. :zitter: )

  • Quote

    Original von Merlin
    "Paralellwelten" können auch anders aussehen. Und völlig andere Welten für Avatar zu basteln ist vermutlich nicht so sinnvoll, weil die Symbole gänzlich anders sein werden, die Bewohner vielleicht keine Menschen sind und so weiter.

    Ja, aber das ändert doch an meiner Aussage nichts, das es eben nicht geht.


    Parallelwelten gibt es halt unendlich... das ist das Problem.


    Die Person kann also zu jeder Sekunde, unter jeglicher Charakterveränderung, an jedem Ort, auf verschiedene Weise und Anatomie sterben...


    Stellen wir uns vor, auf 20.000 Welten stirbt gerade dasselbe Mädchen. In Welt 1 war sie Misantrop, in Welt 2 eine extrovertierte Egoistin, in Welt 3 eine Verrückte Psychopatin, in Welt 4 eine introvertierte Eigenbrödlerin, in Welt 5 eine alles liebende Person, usw...


    Da haben wir den Salat. Nun ja, man könnte ja jede Seele einzeln für sich zählen, aber sind die Parallelwelten nicht irgendwie verbunden?


    Schau mal, ich trinke grad Kaffee und habe mein Glas umgeworfen. In einer Parallelwelt trinke ich grad auch Kaffee, werfe mein Glas aber nicht um. Obwohl es jedoch verschiedene Welten sind, sind es doch eigentlich dieselben Personen.


    Ich frage mich da halt wie die Gewichtung ist. Zählt jede Seele einer Parallelwelt als eine einzelne? Wenn ja, sind es keine Parallelwelten mehr sondern getrennte.

  • Wieso sollen es denn Welten sein, wo es immer die selben Personen gibt? ??? Nur weil es Welten nebeneinander sind, heißt es doch noch nicht, daß sie so eng verschränkt sind. Wenn überhaupt. Ich glaube, du nimmst das "Parallelwelt" zu wörtlich... oder ich habe Mara anders verstanden. ;)

  • Ich hätte das jetzt auch so verstanden, daß mit Parallelwelten nicht die Alternativrealitäten gemeint sind, die laut wissenschaftlichen Denkansätzen bei jeder "Entscheidung" entstehen könnten - sondern schlicht die Art von Parallelwelt, wie sie in Fantasywelten üblich ist.


    Also mehr in richtung Alice's Wunderland als Coraline's Alternativuniversum.


    Klingt jedenfalls sehr interessant, wobei ich mich den oben gestellten Fragen anschließen möchte. Meeeeehr Infos, ist bisher ein wirklich spannender Ansatz. :)

  • Das hört sich alles sehr spannend und faszinierend an. Daraus kann man sicher eine Menge interessanter Geschichten entwickeln.

  • Bei diesem Ansatz hängt wirklich viel davon ab, wie veränderten Seelen aussehen und was sie können bzw. wie sie auf die Menschen wirken.
    Wäre cool, wenn nur wenige Menschen so ein Geschöpf wahrnehmen und in Städten "Getier" kreucht, von dem sich Ottonormalverbraucher keine Vorstellungen machen. :)

  • Erst mal allervielstlieben Dank für die Ideen, Anregungen und Kommentare!!



    Normalerweise versuche ich, jedem einzeln zu antworten, aber da es hier etwas chaotisch wird, verzeiht mir, wenn ich einfach einen Gesamtantwortpost schreibe.



    Die 'Welteneinbrecher' sind ganz normal in der Lage, mit der Welt zu interagieren. Was sie 'mitgebracht' haben ist die Tatsache, dass sie sich nicht an weltinterne Regeln halten müssen. Jenseits der Welten muss wohl sowas wie ein allschöpferisches Chaos herrschen, das mit einem so neu Geborenen mit in die neue Welt schwappt und bei ihm bleibt.


    Wer von denen hier stirbt, kann durchaus nochmal hierherkommen. Offenbar sind nur die Welten des Ursprungs nicht mehr findbar für die einzelne Person, die neue, in die man nach dem Tod gekommen ist, ist sogar leichter wieder zu finden. Weil man eine Prägung darauf bekommen hat? Man ist schließlich ein anderes Wesen als vor dem Tod und kann mit dem Wechsel von Welt zu Chaos besser klar kommen. Andere verschwinden allerdings auch für immer, wenn man sie tötet. Entweder sie gehen woanders hin oder das Chaos hat sie diesmal wirklich zersetzt und sie existieren nicht mehr als eigenständige Identitäten.


    Was die Welten an sich angeht: das sind keine 'Entscheidungsparallelwelten'. Es sind einfach unterschiedliche 'Branes' wenn man schon in Populärphysik wühlt. (Ich habe nur sekundäre Ahnung von Physik und müsste bis zur jeweiligen Nachfrage bei Fachleuten dem Fernsehen glauben, daher belassen wir es vielleicht am besten bei: Das sind andere Welten, aber nicht in dem Sinne 'Parallelwelten'. Fantasy und ISSO regieren in diesem Fall.)


    Quote

    Original von Julianne


    VKlingt für mich recht kompliziert und ich vermisse einige Eigenschaften, die doch eine Welt letztlich interessant machen. Denn jeder landet quasi vollkommen woanders, da fehlt etwas Festes.


    Für ein kurzweiliges Projekt sicherlich eine feine Idee oder auch was nettes für einen Roman, aber dann wär Ende, glaube ich.


    Praktischerweise muss es nicht einmal für einen Roman reichen, schließlich soll es ein Film werden. Das Schöne an dem Medium ist, dass wenn die Bilder und Szenen überzeugen die Frage nach Detailwarums nicht im Hirn auftaucht. Die Hintergrunderklärungen sind derzeit als 'lebendig werdende' Erzählungen von einzelnen Figuren geplant, zum Beispiel jemand erzählt und malt mit dem Finger in Sand eine Szene dazu, die sich dann jedoch auch ohne Einwirkung der Person weiter malt. Ähnliches schwebt in meinem Kopf derzeit mit Puppen und Zeichnungen - da ich zunehmend mehr Ahnung davon bekomme, wie man einen Film machen kann und was für Möglichkeiten mit teuren, aber erreichbaren Programmen schon möglich sind, ist das nicht ganz so unrealistisch wie es vielleicht klingt und wäre eine Mischung aus 'normaler' Aufnahme, stop and go, dem Ineinanderschneiden mehrerer Bilder etc.. Ein weiterer Gedanke dabei ist, dass der nicht-realistische Erzählstil und das 'Märchenhafte' an dieser ganzen Darstellung des Hintergrundes trägt und man sich unterhalten fühlt und versteht, was einem gesagt werden soll, und möglichst nicht dasitzt und in bester Kaya Yanar imitiert den mäkeligen Deutschen 'Ja aber wie soll das denn gehen, das funktioniert doch physikalisch garantiert nicht, des hat der Joachim Bublath doch gesaaaagt...' ;) Sprich: Issonium hübsch verpackt wird zu Narrativum und damit im unkritisch fantasievollen Hirn (und ich glaube jeder hat so etwas wenigstens ein bisschen irgendwo versteckt) wahr.



    Abgesehen davon ärgert mich in letzter Zeit an meinem ganzen Kram, dass ich all meine Mystik überall rausschreibe, wenn ich eigentlich versuche, sie reinzuschreiben. Ein Übermaß an Erklären und Recherchieren hat irgendwie den 'Traum'-Charme von Lemna getötet und ich möchte beim Dunklen Spiegel das Phantastische rein als SYMBOL für eine Aussage verwenden und nicht seine Funktionsweise innerhalb der imaginären Existens genauestens rückversichern - seine Funktionsweise hat die des Symbols zu sein, nämlich mit der Imagination und Bildersprache im Hirn des Betrachters zu reden und eine Kommunikation herzustellen, die eher emotional als kritisch analytisch ist.



    Was die Details angeht *g*:


    Avatare waren in dem Rollenspielsetting, aus dem ich mich hier selbst beklaue, sozusagen 'herabgestiegene' (avatara skr. herabsteigen... stellt euch ein diakritisches Zeichen für Vokallängung über dem vorletzten A vor) Vorstellungen, Prinzipien und Urkräfte. So gab es Avatar der Sonne, des Meeres, der Flüsse und der Berge etc., aber auch des Giftes, der Krankheit, der Technik und schlussendlich auch von Zorn, Gerechtigkeit und Lust.


    Ich denke die wird es hier nicht mehr geben.



    Stattdessen klassifiziere ich die 'übernatürlichen' oder vielleicht besser 'außernatürlichen' Wesen in zwei Kategorien:


    1. Einzelwesen, direkt hierhergekommen.


    2. Nachkommen von Einzelwesen, die eigene homogene Gruppen mit einer schwächeren Ausprägung der Fähigkeit des ersten Vorfahren bilden.



    Ersteres wäre zum Beispiel die Mme de Chêvrefeuille, die sich in unserer Welt zur beeindruckenden, schönen, kalten Meisterintrigantin gemacht hat, aber auch die Idee einer Ordnungsfigur finde ich großartig, speziell mit dem Selbstordnen anderer Dinge. (DANKE Killerbunny!!)


    Zweiteres wären die Evanim und Charrukim, die ich bereits bei Avatar hatte. Die werden im Aussehen und Verhalten und vielleicht etwas kulturell überbürstet und weiterhin auftauchen, allein weil ich gerne fiese (Pseudo-)Elfen hätte. (Wer auch Golden Army gesehen hat, weiß warum.)



    Die meisten der so hier rumkreuchenden Wesen können allerdings für gewöhnlich ihr Erscheinungsbild soweit der vorherrschenden Norm anpassen, dass sie nicht zwingend auffallen. Daher werde ich auch weiterhin Drachen beibehalten, allerdings mit schwerer Betonung der gestaltwandlerischen Fähigkeit derselben, ob diese alle Individuen mit ähnlichen Ausprägungen des Symbols sind oder doch ein Volk...




    ...nrm hier wird es kompliziert oder besser doch sehr weit gegriffen. Ich hätte gerne, dass in einer der Erzählungen über die Übernatürlichen gesagt wird, dass schon seit Ewigkeiten Tote so in unserer Welt eine neue Existenz erlangen. Der Gedanke daran ist, dass so vielleicht überhaupt viele Entwicklungen losgetreten wurden, vom Leben an sich bis hin zur Kulturschaffung des Menschen. 'Drachen', die im bisherigen Entwurf nahezu ewig lebende Emanationen der Natur und Magie des Planeten waren, könnten die Nachfahren eines oder mehrerer dieser 'Ganz Frühen' (hehe Große Alte) sein...



    P.S.: Yagami ist einer DER Stylo-Namen ever. Ich meine, Gott der (Mitter-)Nacht... und auch noch so schicke Zeichen...

  • Mal abseits von der Symbol-Wesenheit-Geschichte:


    Heißt das, der Rest des Avatar-Hintergrundes wird für diese Idee auch übernommen? Oder schmeißt du einfach einzelne Bröckchen der ursprünglichen Welt in einen neuen Kontext? Oder entsteht vielmehr Welt neben Welt neben Welt... alle mit verstorbenen Wesenheiten aus anderen Existenzebenen?

  • Du sprichst mir aus der Seele, was ISSO angeht. Zuviel davon kann eine ansonsten hervorragende Welt/Geschichte ruinieren, aber zu wenig davon hat denselben Effekt. Fantasy (egal welcher Ausprägung - und frei nach amerikanischem Romanstandard zähl ich da auch Horror und Science Fiction dazu) heißt schließlich nicht umsonst so.


    (Hab selbst meine Welt, die ich seit 18 Jahren (z)erfunden hab, vor kurzem aufs Abstellgleis gestellt, weil alles so durchgeplant und fest definiert war, daß ich selbst in Sachen Magie keinen Freiraum mehr hatte.)


    Aber um mal an Tabor's Frage anzuknüpfen: wie sieht denn die Welt(en) aus? Spielt das Ganze auf einer alternativen Erde? Einer nicht-irdischen, aber sehr ähnlichen Welt? Einer (für uns) komplett exotischen Welt?


    Und wenn es auf den einzelnen Welten - bis auf die Avatare - keine außernatürlichen Wesen gibt, handelt es sich dann immer um Menschen, oder gibt es auch Welten, in denen halt andere Wesen als "natürlich" gelten? Im gleichen Gedankengang: Herrschen in allen Welten dieselben Naturgesetze, oder muß sich ein Avatar eventuell einer komplett fremden Weltordnung anpassen?

  • Interessante Ideen!


    Das Konzept mit dem magischen Spiegel, den Parallelwelten und dem sich ändernden Aussehen durch das "Weltenwandeln" erinnert mich ein wenig an den kommenden Terry Gilliam Film "Imaginarium of Doctor Parnassus", nur glaube ich ohne den Aspekt des Sterbens und des Jenseits. Bei Parnassus sind das denke ich eher Traumwelten der Wanderer.


    Was das Jenseits und das Chaos betrifft: Soll es da außer dem Nichts und dem Spiegel vielleicht auch etwas anderes geben, was nach dem Tod erreicht werden kann, so etwas wie Erleuchtung oder der Eintritt in eine persönliche Utopie? Ich denke da an Samsara und dem Ausbruch aus dem Kreislauf.

  • Du sprichst von außerweltlichen "Völkern" wenn ich das richtig verstanden habe... Heißt das, sie können sich auch fortpflanzen? So ganz als Lebewesen? Untereinander (wenn man ein kompatibles Wesen findet?) oder mit den Einheimischen der Welt?


    Und wie muß man sich überhaupt das Auftauchen in der Welt vorstellen? Ich hatte angenommen, jemand schafft es durch den Dunklen Spiegel und ploppt dann quasi in die neue Welt... Oder wird er doch wiedergeboren bei quasi Leiheltern?


    Jedenfalls gefällt mir die Idee. Nur weiter! :puschel:

  • Aloha!!



    Vielen Dank für die Fragen und Anregungen!



    @ Tabor: Der Rest von Avatar wird in passende Bröckchen zerschnetzelt und dann in den Dunklen Spiegel eingeklebt. So wird es wohl auch Evanim geben, aber sie werden anders aussehen und weniger sein und auch ansonsten überarbeitet werden. Ganz viel von dem anderen Kram kann auch übernommen werden, aber ich denke die 'Avatare' an sich, die dem alten RPG den Namen gegeben haben, wird es nicht mehr geben. Es wird auch nur um eine Welt gehen, um unsere, die anderen werden höchstens als Hintergrund für die Wesen in unserer Welt angeschnitten.



    @ Angelique: Jawoll! Ich muss mir klar machen, dass eine Geschichte nicht unlogisch ist, nur weil nicht alles erzählt und erklärt wird. Sondern dass die nicht beschriebenen Teile das Interessante ausmachen können...


    Was die Welt angeht: die ist unsere wie wir sie jeden Tag sehen. Nur dass in den dunklen Ecken und stillen Winkeln diejenigen sitzen, die eigentlich nicht hierher gehören. Es heißt, dass früher die Wesen von jenseits des Spiegels auch mal aktiver auftraten, aber inzwischen passen sie sich gut an die Menschheit an und treten kaum noch spektakulär auf. Ich will diesmal keinen 'Letzten Vertrag' wie bei Avatar, den die 'magischen' Wesen mit den Menschen geschlossen hatten und der ihre unbedingte Verborgenheit fordert. Sondern eher eine Art Selbstschutz sowie die natürliche Reaktion eines Menschen auf etwas 'Unmögliches': es sich anders erklären. Würde ich ein Wesen mit nichtmenschlichen Gesichtszügen und von mir aus Hörnern auf der Straße sehen würde ich denken 'Geile Maske, Alter Schwede!' und nicht 'waaaah ein übernatürliches Wesen!'.


    Von den anderen Welten habe ich bisher wenig Ahnung, aber ich denke sie haben exakt dieselben Naturgesetze wie wir. Diese kann man nur überwinden, wenn man jenseits des Dunklen Spiegels war.



    @ SonOfTheDark: Soweit ich das bisher habe ist der normale und vorgesehene Prozess, dass ein Lebewesen wirklich und gänzlich vergeht, sobald es tot ist. Seine Bestandteile lösen sich auf, das gilt auch für den unbestimmbaren 'Funken' aus dem Chaos jenseits des Dunklen Spiegels, der Emotionen, Wünsche und Willen ausmacht. Dass die Wesen, die uns hier besuchen können, sich nicht sofort zersetzt haben, ist unnatürlich. Es gibt also keinen vorgesehenen Kreis der Wiedergeburt oder ein Jenseits, am ehesten noch ein Nirvana, ein Nichtsein jenseits des Todes im Sinne dessen, als dass alles, woraus man besteht, seinen Zusammenhalt verliert und in Chaos aufgelöst wird. Dan Simmons würde sagen die Quantenwelle des menschlichen Verstandes bricht zusammen. Kronsch.



    @ Vinni: Die Sache mit den Völkern versuche ich derzeit so zu lösen: manches Wesen, das durch den Spiegel kommt, kann sich mit Menschen fortpflanzen. So wird es von dem Urahn der Evanim (jaja das waren auch bei Avatar schon die Elfen, obwohl sie diese Bezeichnung nicht mochten) behauptet, der mit zahlreichen menschlichen Frauen Nachkommen gezeugt hat. In den heutigen Evanim ist sein Erbe sozusagen verdünnt, aber sie verfügen immer noch, obwohl ganz normal hier geboren, über etwas Macht aus dem Chaos.



    Und äh... ja bisher ist mir nichts schlaueres eingefallen als 'sie ploppen in die Welt'. Die Erstbesucher sozusagen werden auf keinen Fall geboren, nur biologisch erzeugte Nachkommen eines Wesens von jenseits des Spiegels werden ganz normal geboren. Wie genau das ploppen aussieht - ich würde da dann eher mit einem metaphorischen Bild arbeiten, also eine Person, die aus Wasser oder anderen Substanzen langsam auftaucht und ... ähnliche abgedroschener Kram...



    ...man merkt ich bin für jede Hilfe händeringend dankbar ><.

  • Was die Erklärung magischer Wesen angeht kamen mir ein paar Einfälle.


    - Menschen achten nur selten auf Dinge über sich. Der Specht im Baum wird nicht einmal dann bemerkt, wenn er sich regt, sondern erst, wenn er zu klopfen anfängt. Also Spiderman und Konsorten können beruhigt an der Kaufhausdecke entlanghangeln, sofern keine Videokamera angebracht ist.
    - Solange die Übernatürlichen keine Gewalt gegen Menschen oder Eigentum anwenden (oder in Straftaten verwickelt werden) achtet die Menschheit nicht wirklich auf sie.
    - Nehmen wir an, "Dämonen" hätten völlig normale Augenfarben, keine überlangen Ohren, keine dampfenden Mäuler, auffälligen Eckzähne oder Körpermerkmale, die ein Mensch als "krankhaft" oder "anders" einordnen könnte. Solange sie nicht mit den Naturgewalten spielen und das Fahrrad nehmen (statt dem Pferd, dem Riesengecko und dem brennenden Motorrad), wird ihr verhalten nur als "exzentrisch" eingestuft. Man wird sie nicht weiter beachten.
    - Ein freundliches Lächeln sorgt dafür, dass zu neugierige Menschen wegschauen. Praktisch wenn jemand von "woanders" keine Aufmerksamkeit erregen will.
    - Wesen die unsterblich sind brauchen oft keine Nahrung. Also kein Geld. Also wenig soziale Interaktion (kein Beruf, kein Einkauf, keine Wohnung mit Nachbarn...). Gespräche werden auf ein minimum reduziert.
    - Ein schweigsamer komisch gekleideter Passant ist auch nach der unschuldigen Frage eines Kleinkindes ein stiller, seltsam angezogener Mensch. Vielleicht ein bisschen unhöflich.
    - Auf dem Jahrmarkt/der Kirmes/dem Weihnachtsmarkt und der Frankfurter/Leipziger Buchmesse fragt sorgt sich niemand wegen Clowns/Cosplayern. Und auf der Buchmesse kann sich der/die intellektuelle Unsterbliche auch noch mit Bildung zudecken. Praktisch. ;D
    - Manche Dinge würde einem einfach niemals jemand glauben.
    - Die Jugend heutzutage. Macht immer so komische Sachen.
    - Ist dieses komische Gerät ein neuer Trend aus Japan/den USA?
    - Die alte Frau Siedler redet mittlerweile mit sich selbst.



    Die Köchin "Ma Gu" aus dem Wok-shop behauptet, sie sei ein paar tausend Jahre alt und schon einmal tot gewesen -- bekifft wie so häufig. Für einen Kindergeburtstag nicht ganz die Richtige.


    Aber kennt ihr den hochnäsigen jungen Mann, "Herr Saint-Germain" oder wie er heißt? Spricht fließend Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch, spielt obendrein noch Geige und nennt sich Graf. Adelig oder nicht, der Kerl ist die geballte Packung Entertainment und kann Märchengeschichten erzählen, ohne mit der Wimper zu zucken. Der ist geeignet, den Kleinen eine Freude zu machen.


    Allein das Ausdenken möglicher Richtungen, in die das Szenario entwickelt werden könnte, macht Spaß.


    Hm... wissen eigentlich soziale Einrichtungen, NGOs oder Regierungen von den (oder von ein paar) übernatürlichen Wesen? Oder gibt es vielleicht Konzerne die die Existenz dieser Geschöpfe behüten? Wie schneiden Evanim in der Schule ab bzw. gehen sie überhaupt in Bildungseinrichtungen?


    Weiter so. :thumbup:

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