ZitatOriginal von Hans
Dass von vorher überhaupt nichts bekannt wäre, habe ich inzwischen fallen lassen. Es ist dennoch eine Zeit der Mythen und Legenden. Sehr vieles wurde zerstört, Bibliotheken niedergebrannt und andere Wissensspeicher auf die ihnen angemessene Art vernichtet. Artefakte blieben übrig, deren einstige Funktion nun unbekannt ist. Städte, deren Namen und Geschichte keiner mehr kennt stehen als Ruinen in der Landschaft. Bauwerke, deren Ruinen noch auf einstige Pracht hinweisen bieten eine gute Grundlage für zukünftige Sagen- und Legendenbildung.
Kommt mir irgendwie bekannt vor, allerdings habe ich die Geschichte meiner Welt bisher nur grob zweigeteilt:
1. Die Alte Welt.
Die Zeit der ersten Schöpfung YlùOyres (Meine höchste Gottheit). Diese Welt, ihre Geschichte und ihre Völker sind für die heutigen Bewohner Yngésils nurnoch ferne Legenden; lange vor ihrer eigenen Existenz angesiedelt und längst mehr Dichtung als Wahrheit. Man mag bisweilen Fragmente von uralten Bauwerken finden, vielleicht gar Inschriften oder andere Textquellen, doch lesen kann das heute niemand mehr. Einzig die Elben, als letztes der Alten Völker haben möglicherweise in den tiefen ihrer Archive noch Aufzeichnungen verborgen, die verständlich wären. Doch sie haben den "Bann des Vergessens" über jene Zeit und ihre Völker gesprochen und wiegren sich standhaft irgenetwas preiszugeben. So sind jene Zeit fast gänzlich im Zwielicht der Mythen versunken.
2. Die Junge Welt.
Die Alte Welt versank im Kataklysmus. Sie wurde bis in ihre Gundfesten zerstört und zerrissen und aus ihr die neue, die Junge Welt geformt. Dieser Kataklysmus ist inzwischen allerdings auch schon wieder ein paar tausend Jahre hin und die Zeit dazwischen ist angefüllt mit Entdeckungen, Erfindungen, Reichsgründungen, Kriegen, Eroberungen, Friedensschlüssen, Reichszerfällen, eben mit allem, was eine gute Geschichte so hergibt. Da rechnet natürlich jetzt jedes Volk für sich nach ganz anderen Zäsuren, mal sehen, was ich wie genau ausarbeite. Gemeinsam ist aber vielen Völkern, dass sie jenen Warnungen, die sich mit den großen Sagen und Mythen des Kataklysmus verbinden inzwischen in den Wind zu schlagen beginnen, was das Gleichgewicht der Wlet wiederum nachhaltig bedroht.
Ich wie weit da irgendwelche Epochen spielbar sein sollen, haben ich mir nie überlegt, vielleicht auch, weil Yngésil nicht primär eine Rollenspielwelt werden sollte. Sie war und ist Grundlage für ein Schreibprojekt, daher habe ich die Geschichte schon seit der ersten groben Strukturierung immer auf solch einen Gefahrenpunkt zulaufen lassen, wie ich ihn oben angesprochen habe.
Dieser Roman entwickelt also die unmittelbare Gegenwart der Welt und sollte ich jemals auf den Trichter kommen, ein Rollenspiel für Yngésil zu entwickeln, wird es vermutlich nach der Romanhandlung in der unmittelbaren Gegenwart ansetzten. Schon allein weil es schon arbeit genug ist, eine Welt in einer Epoche und auf einen Zeitpunkt hin stimmig zu entwickeln.
Aber wer weiß, wenn ich eine gute Idee für eine kleine Geschichte oder Sage habe, dann werde ich wohl auch nicht davor zurückschrecken, vergangenen Epochen ein bisschen Leben einzuhauchen.
inarian