Warum beginnen alle eure Geschichten mit langwierigen Naturbeschreibungen

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!
  • Neinein... eine Legende kennzeichnet sich dadurch, daß sie eine abgeschlossene Geschichte in einer anderen Geschichte ist. Wenn die Legende nur eine Legende ist und nirgendwo in der Legende kommt eine Legende vor, dann ist sie keine Legende.


    Alles klar? :lol:

  • Ich empfinde dieser Diskussion als ein "Fantasy mag ich nicht und das 100. Buch hat mich auch wieder nicht gefallen!" - dann lese nicht soviel von dem Zeug.
    Ausserdem scheint es einen "Fantasy=langweilige Landschaftsbeschreibungen + Klischees" Diskussion zu sein, wobei das der feste Definition der Fantasy ist, und man das gerne ändert, wobei Fantasy die schon anders ist, nicht länger Fantasy ist (China Mieville, Max Barry, u.v.a.)


    BTW: ich hasse Trolle, wenn wir schon davon reden...

  • Ich habe schon einige Fantasybücher gelesen, die ich gemocht habe. "der Vampir, den ich liebte!"-Hallo, wenn das keine Fantasy ist.
    Fantasy sollte schon etwas mit Phantasie zu tun haben und kein Abgeschreibsel von Herr der Ringe sein.

  • Zitat

    Original von Adalbert
    Fantasy sollte schon etwas mit Phantasie zu tun haben und kein Abgeschreibsel von Herr der Ringe sein.


    Das ist ein ziemlicher Allgemeinplatz, und bedeutet in diesem Zusamenhang genau was?

  • Die Dislokation der modernen Technik in der archaoidealistischen Nonperspektive ist auch in der heterogenisierten Gemeinde der neofantastischen Postmoderne ein Element des durchaus zwiespältigen Disputs über die graduelle Verschiebung des Bedeutungsschwerpunkts (im Sinne von Willmanns "Literaturquants").


    Wobei auch die Integration der nonklassischen Elemente in die Gesamtmatrix der Metahandlung nicht immer das gewünschte Ergebnis erzielt.



    Es kommt eben immer auf die Technik an, mittels derer die Ambitionen in den eigentlichen Handlungsverlauf, sofern vorhanden, auch die nicht handelnde Erzählung hat ihre Berechtigung, integriert wird.




    Übrigens:

    Zitat

    My father had a face that could stop a clock.

  • Zitat

    Original von Adalbert
    Fantasy sollte schon etwas mit Phantasie zu tun haben und kein Abgeschreibsel von Herr der Ringe sein.


    Na gut! Das gefällt mir auch besser! Dann kann ich auch meine eigene Fantasygeschichten herzlich empfehlen! (es lohnt sich vorher Niederländisch zu lernen).


  • Ich habe nicht der ganzen Fantasy vorgeworfen, dass sie keine ernsten Themen behandelt. Wie gesagt, ich kenne auch Stücke, die das tun, aber ich habe keine Stücke gefunden, die hier auf der Seite mich sofort zum Lesen verleiten.


    Ich will einfach Geschichten, wo ich auch sagen kann, Klasse, das gefällt mir. Ich wollte nicht an jedem Text schreiben, Ich bin nicht reingekommen, sorry? Ich will mehr Kreativität, neue Erkenntnisse, neue Gedankengänge, die sich dann auch mit unserer Wirklichkeit auseinandersetzen.


    Ich will keine Geschichten, wo ein Sturm am Anfang schon ein Krieg ankündigt. Der Sommer vor dem zweiten Weltkrieg war ein sehr schöner, trotzdem war der Krieg eine Katastrophe. Ich hatte schon in der Schule keine Lust, Beschreibungen von Gebäuden und Landschaften als Vorankündigung der Geschichte lesen zu müssen. Was kann denn die arme Landschaft dafür?
    Ich will keine Geschichten, wo ein Rabe, nur weil er schwarz ist, Unheil ankündigt. Nebenbei sind Raben sehr intelligente Tiere. Ich will keine Geschichten, wo ein Jüngling zu einem Mann gemacht wird, der nur ein Kampfroboter ist. Ich will, dass man auch sehr emotional die Schattenseiten des Krieges sieht.


    Natürlich habe ich pauschaliert.


    Zu den Romantikern: meines Wissens waren da viele auch Adlige, die hatte schon ein Priveleg zu verlieren.


  • Man kann sich nicht von der Welt erholen, sie bleibt immer da.


    Aber unser Blick auf die Grundthemen wie Liebe, Haß, Versuchung und Rache hat sich gewandelt. Außerdem möchte ich nebenbei noch ein veraltetes Weltbild mitbekommen. Ich möchte nicht lernen, dass wenn es nur den einen guten Herrscher geben würde, wir alle friedlich und glücklich zusammenleben können.

  • Ich hab jetzt mal so meine Lieblingsbücher durchgesehen und mir die Anfänge explizit angeguckt. Hmmm


    Also als erstes Mal die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley:
    Fängt mit nem Prolog an, in der mal knapp die halbe Geschichte zusammengefasst wird. Hmm, schlechtes Omen. Mal gucken,d as erste Kapitel:

    Zitat

    Selbst mitten im Sommer war Tintagel ein gespenstischer Ort. Igraine, die Gemahlin des Herzogs Golois, blickte hinaus auf das Meer. Sie sah in den Dunst und den Nebel...


    Oh mein Gott, welch schrecklicher Schreibstil, erst nen Prolog und dann auch noch zum Einstieg erstmal Landschaft. Furchtbar. Nächstes Buch.


    Garry Kilworth: Fürst der Wölfe


    Zitat

    Eine Nacht vor dem vollen Mond brachte die Wölfin Meshika fünf Junge zur Welt. Draußen vor dem Bau peitschte der Wind die Fichten. Schneewehen lehnten sich hoch gegen die Felswände, und wo eben noch flaches Land gewesen war, wurden in der nächsten Sekunde tiefe Mulden ausgehoben.


    WAH! Das ist ja noch schlimmer, noch mehr Landschaft. Schnell, ein drittes Buch muss her


    George R.R. Martin: Die Herren von Winterfell (Das Lied von Feuer und Eis 1)
    Na, da sollte ich ja schon skeptisch sein, ist ja eine ganze Reihe (angedeutet durch Band 1)
    Ohje, erstmal ein Prolog. Aber in dem ist sehr wenig Landschaftsbeschreibung. Gut.
    Erstes Kapitel:

    Zitat

    Kalt und klar hatte der Tag gedämmert, mit einer Frische, die vom ENde des Sommers kündete.


    Oh nein, selbst dieser Schriftsteller ist der schlimmen Landschaftsbeschreibung schon zu beginn verfallen.
    Naja, wenigstens im Prolog nicht und der war auch spannend, vielleicht darf ich ihn trotzdem weiterlesen...


    /sarkasmus off



    Also ganz ehrlich, was ist so schlimm an Landschaftsbeschreibungen, oder auch an LEgenden? Manche braucht man, um eine Geschichte zu kapieren oder zu wissen, wo man ist. Manchesmal kann man es anders lösen und es in der Geschichte rüberbringen. Ist halt ein anderer Stil, aber nicht unbedingt schlecht.
    Meine Güte, ist halt Fantasy, da ist halt nix mit abgehackten Sätzen ohne Erklärung, um unserem Zeitgeist zu entsprechen. (zumindest nciht in den Büchern, die ich gerne lese. Will nicht pauschalisieren).


    Und ich lese lieber eine schöne, auch romantisch angehauchte (sofern nicht in Schmalz ertrinkende) Landschaftsbeschreibung, auch zu beginn, dann kann ich mich in mein Buch reinversetzen, reinleben. Wenn ich kurze, knappe Action will, schalt ich den Fernseher ein oder geh ins Kino. Bei Büchern möchte ich träumen. Und da helfen mir Landschaftsbeschreibungen

  • Vielleicht ist es dir noch nicht klar geworden, Adalbert: Jede Literatur ist VERDICHTETE SPRACHE. Das gilt ganz besonders extrem für Lyrik, aber eben auch für Romane.
    Versuch mal irgendeinen x-beliebigen Gegenstand mal so zu beschreiben, dass kein Aspekt außer Acht gelassen wird. Du wirst daran verzweifeln. Deshalb benutzt man in der Literatur Symbole und Metaphern: Jeder Leser assoziiert mit einem Symbol und einer Metapher etwas anderes. So ist dafür gesorgt, dass jeder Aspekt eines Gegenstandes oder einer Sache berücksichtigt wird. Und das heißt nunmal dass Rosen rot sind und Liebe bedeuten und Raben schwarz sind und Unheil bringen. Wenn du ein Problem damit hast, dann hör auf Fantasy zu lesen (oder lass am besten das Lesen ganz sein, Symbolismus hat man ja gerade in der modernen Literatur zuhauf...).




    Du willst bessere Geschichten?
    Klischeelose Ideen?
    Bessere Fantasy?



    DANN SCHREIB SIE!


    Du kannst ja schreiben, und du weißt offenbar auch sehr wohl was du willst und was dir gut und richtig erscheint. Also, wenn du das Patentrezept für einen Bestseller im Ärmel hast, worauf wartest du noch? Wir werden derweil unsere Geschichten weiterschreiben, wie wir es für richtig empfinden.

  • Ich bin zwar auch keine große Freundin von Landschaftsbeschreibungen und vor allem nicht von Prophezeiungen, aber um die Landschaftsbeschreibungen kommt man meiner Meinung nach nicht herum. Schließlich muss man ja beschreiben, wie ein Ort aussieht, sonst kommt niemals Atmosphäre auf. Es ist ja doch ein Unterschied, ob jemand durch den Wald geht oder ob er durch einen nebligen Wald geht, der aus halb abgestorbenen Bäumen besteht, wobei seine Füße auf dem Bett halbverfaulter Tannennadeln kaum ein Geräusch machen. Landschaftsbeschreibungen - auch eine Stadt kann diese Funktion übernehmen - sind meiner Meinung nach absolut wichtig für die Spannung einer Geschichte. Denn nur, wenn sich der Leser die Situation vorstellen kann, ist er wirklich gefesselt.


    Das heißt natürlich nicht, dass Landschaftsbeschreibungen "laberig" sein sollen, der Autor muss sie zielsicher einsetzen und sollte nicht einfach drauflosschwafeln. Aber man kann eigentlich davon ausgehen, dass das bei den meisten Autoren, die veröffentlicht haben, auch der Fall ist.


    Prophezeiungen stehen immer noch hoch im Kurs (auch wenn ich sie nicht mag). Der Reiz einer Prophezeiung besteht ja nicht darin, dass sich der Leser freut "Fein, nun weiß ich, wie's ausgeht", sondern interessant ist, wie sich die Hauptfigur verhält, auf deren Schultern die ganze Last liegt.


    Ach ja: Solltest du, Adalbert, dich auf den Text "Yun von Yun" bezogen haben, dann sage ich für diesen unwahrscheinlichen ;) Fall noch Folgendes: Die kleine Sage ist in dem Sinn keine literarische Geschichte und hat nichts mit Romanen zu tun. Sie dient mir als Hintergrundgeschichte für einen ganz anderen Plot, und der beschäftigt sich mit außerordentlich aktuellen Fragen, wie z. B. dem Bau eines Kraftwerks. ;D Also falls du diesen Text meintest, auf den treffen die Kritikpunkte insofern gar nicht zu. ;D

  • Ich will ein Pony haben!!!elf!1 Und ein rosa Maerchenschloss!!1 Ich will, dass alle im Forum hier eine pinke Livree anziehen und den ganzen Tag nur noch spanisch reden!1!11


    *kopfschuettel, das Ganze wirklich nicht mehr ernst nehmen kann und lach*

    Roald Dahl, Revolting Rhymes, Little Red Riding Hood and the Wolf:
    The small girl smiles. One eyelid flickers. / She whips a pistol from her knickers. / She aims it at the creature's head / And bang bang bang, she shoots him dead.
    A few weeks later, in the wood, / I came across Miss Riding Hood. / But what a change! No cloak of red, / No silly hood upon her head.
    She said, "Hello, and do please note / My lovely furry wolfskin coat."

  • Lieber Adalbert, deine Beiträge künden für mich leider nur von einer himmelschreienden Ignoranz. Wenn du wirklich der Meinung bist, daß "alle" Fantasy bloß ein müder Abklatsch vom Herrn der Ringe ist, rate ich dir nur eins.


    LIES MEHR BÜCHER.


    Was du hier machst, ist Trollerei reinsten Wassers.


    Ich verabschiede mich aus dieser absolut sinnlosen Diskussion.


    Rabenzeit 1 gibt's bei Amazon für den Kindle und als gedrucktes Buch im Buchhandel. Als epub bei mir.
    Und Glitzi 9 ist fertich.

  • *hat diese Diskussion bisher nur mit steigerndem Grinsen verfolgt*


    (Großartiger Diskussionsbeitrag, Yoscha!!! :D)


    Zum Thema (was ist das Thema überhaupt? Adalbert springt irgendwie von einem zu nächsten - während er auf bestimmte wiederkehrende Fragen hartnäckig keine Antworten gibt... %-) Und das Zitieren von Beiträgen ist wirklich eine hohe Kunst...) habe ich nichts Großartiges beizufügen.


    Ich will eigentlich nur nochmals eine Frage zum wiederholten Male in den virtuellen Raum werfen:


    Welche Geschichten meinst du genau, Adalbert, die du hier auf dieser Seite so anödend gefunden hast?


    Hier auf dieser Seite finde ich momentan überhaupt keine Geschichte, weil ich nämlich in einem Literatur-Diskussionsthread im Weltenbastler-Forum bin...


    Führe bitte Beispiele an, oder schweig. BITTE!

  • Zitat

    Aber unser Blick auf die Grundthemen wie Liebe, Haß, Versuchung und Rache hat sich gewandelt.


    Zum Besseren? Überall?

    Zitat

    ch möchte nicht lernen, dass wenn es nur den einen guten Herrscher geben würde, wir alle friedlich und glücklich zusammenleben können.


    Also sich LERNE erstmal gar nix aus einem Roman. Wenn ich was lernen will, lese ich ein Sachbuch. Schon mal den Begriff Belletristik gehört? Darunter versteht man heute UNTERHALTUNGsliteratur. Die muss weder edukativ noch literarisch wertvoll sein.
    Fantasy IST Unterhaltungsliteratur, genauso wie schmalzige Liebesromane, Krimis und humoristische Werke.
    Was anderes sind Satiren, Dramen u.dgl. Die können durchaus einen anderen Ansatz haben.


    Wenn du bei jedem Buch etwas LERNEN willst - lies keine Fantasy.

  • So würde ich das auch wieder nicht sagen. Man kann schon auch in Fantasy tiefere Themen finden.
    Ich mag Fantasy, aber diese Klischees mit bösen Raben, zu erfüllenden Prophezeiungen und grundguten Königen mag ich auch nicht. Deswegen habe ich ja angefangen zu schreiben und weltenzubasteln. Nicht weil ich es besser machen will, denn das beinhaltet eine Wertung, die mir nicht zusteht, sondern weil ich es so machen will, wie es mir gefällt.

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