Fingerübung für Sprachenentwickler II - Zeigt's uns am Gedicht :-)


  • Jetzt übersetz ich das mal auf Sabisch ^^


    Nurcel | Morgen
    Nan Nurcel | Dieserorts der Morgen
    Lamiu iun cel | Der Tag kommt zurzeit
    Cel luriadiu iuls | Zurzeit aufgehende Sonne
    Ahebanc cel Luru , hebaku | Schlaf des dieszeitigen Mondes logischerweise
    Seantiu iural lusacel, samaamehebaku | Vorbei die Nacht von bisher, auch logischerweise


    Das "logischerweise" ist ein Satzzusatz der oft von Sabern verwendet wird, wenn sie vorraussetzen dass der Zuhörer/Leser schon wusste, dass es so ist. Es ist somit eine Art Höflichkeitsformel, mit der man dem anderen zeigt dass man glaubt er wüsste mehr als man selber.
    Hebaku und Samaamehebaku werden oft mit "hbk" oder "smabk" abgekürzt.

  • Samaamehebaku klingt toll. Verwenden die das aber tatsächlich auch in Gedichten? Oder besonders dort?


    Übrigens danke fürs ausgraben, ich kann inzwischen genug valekisch.



    Zitat

    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Dvenayu


    Dvenayumiye
    Ladridmeschei
    Sastakourei
    Kaipalteilei
    Altilimiyeitei


    Dvena-yu - Morgen (Adverbialsuffix)


    Dvena-yu-miye - Morgen (Adverbialsuffix) "es ist"
    Ladrid-mesch-ei - Tag kommen (3.P. unverwandelbar Gegenwart)
    Sast-akour-ei - Sonne erwachen (3.P. unverwandelbar Gegenwart)
    Kai-palt-eilei - Mond schlafen (3.P. unverwandelbar Gegenwart / beginnende Zukunft)
    Altili-miy-eitei - Nacht sein (3.P. unverwandelbar abgeschlossene Vergangenheit)


    Man spricht das im Wesentlichen deutsch aus, nur das Ei ist kein Ai. Normale Verbalsätze werden auf der ersten Silbe der Verbendung betont, bei Sätzen mit "miye" (ein verschlissenes miyei) ist die Betonung auf dem I, Konstrukte ohne Verben haben die Betonung meistens auf der zweitletzten Silbe, hier allerdings ausnahmsweise auf der drittletzten, weil man das Suffix nicht mitzählen darf.


    (Auf Makitáza könnt ich es auch noch machen. Hmmm. Später.)


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Klingt echt gut :) Interessant dass die Wörter zusammengeschrieben werden. Klappt das auch bei längeren Sätzen?
    Das Hebaku und Samaamehebaku ist eher unpassend, aber für viele Saber würde das Gedicht ohne "leer" oder "kantig" wirken. Deswegen schmücken sie Gedichte oft mit solchen Wörtern aus.

  • Das klappt auch bei längeren Sätzen, ja. Allerdings weiss ich noch nicht für alle Arten von Nebensätzen, wie sie das genau machen. Manche Nebensätze werden auch nicht direkt eingebaut und bekommen ein Leerzeichen spendiert.


    Hja, Makitáza wollt ich noch. Na dann mach ich das mal.



    Féi Dámia


    Kés féi Dámia
    Vélis kósto
    Náipe iloénat
    Tánezh mevátis
    Nípshe kés degál


    Es ist ein sehr schönes Beispiel dafür, dass Makitáza drei Konjugationsklassen kennt und ganz unregelmässige Verben auch hat.
    Á kostánto - kommen, ankommen
    iloenítar - aufwachen, aufwecken
    mevatárry - schlafen
    sérra (3.P.S. kés) - sein
    Ansonsten recht unspektakulär - Vélis=Tag, Náipe=Sonne/Stern, Tánezh=Mond, Nípshe=Nacht, degál=vergangen. Féi Dámia ist eine stehende Wendung, die man wörtlich "für Morgendämmerung" übersetzen müsste, was man aber nicht tut.


    Zur Aussprache: Auch hier ist ein Ei kein Ai, zusätzlich haben wir sh=sch und zh=tsch. Die Betonung ist trivial - die machen auf jedes einzelne Wort einen Akzent drauf.



    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Okay, ich versuch mich auch mal. Ähnlichkeiten mit irdischen Sprachen sind (meistens) Absicht.


    sheh-gwa (Mondsprech):


    hiideh-t'nya


    hiideh nu tokkeh dee
    hiiga ge guru
    hiimuru a gahku dee-nda
    neemuru ge nemlu
    yuuru ge igu-ta

    Wort-Übersetzungungen
    hiideh = Sonnenaufgang (hii = Licht (in Zusammensetzungen), deh = heraus)
    -t'nya = während (wörtlicher "in der Zeit")
    hiideh nu tokkeh = Zeit des Sonnenaufgangs (nu = Besitzanzeiger, tokkeh = Zeit)
    dee = ist, sein (es gibt keine grammatikalische Person von Verben im Mondsprech)
    hiiga = Licht
    ge = Subjekt-Anzeiger
    guru = kommen
    hiimuru = Sonne (hii = Licht, muru = Kugel)
    a = Subjekt-/Themenanzeiger
    gahku = wach
    dee-nda = werden (dee = sein, -nda : Nachsilbe für Zukunft)
    neemuru = der andere Mond (nee = Schwester, muru = Kugel)
    nemlu = schlafen
    yuuru = Nacht
    igu-ta = gegangen sein (igu : gehen, -ta : Nachsilbe für Vergangenheit)



    Zwergisch:

    AM MORNg


    ED IS MORNg,
    DAD DAG KOMT,
    DER SUNNE WERDT WAX.
    DI MOND SLAPT,
    FORBEI IS DAD NAXT!


    Anmerkungen:
    Die Übersetzung sollte eigentlich kein Problem sein, aber hier noch ein paar Anmerkungen:
    "X" wird wie "ch" in "Koch" ausgesprochen und "EI" nicht wie "ai". "Ng" ist ein Buchstabe und wird wie in "Gang" gesprochen.
    Zu "DAD", "DER" und "DI": Die Artikel entsprechen jeweils dem deutschen "das", "der" und "die", allerdings sind die Geschlechter im Zwergischen oft anders. "DAG", "SUNNE", "MOND" und "NAXT" sind eigentlich alle Neutrum, weil sie aber in dem Gedicht personifiziert werden, bekommen sie hier ein Geschlecht. Üblicherweise sehen Zwerge die Sonne eher als männlich und die Monde als "kleine Schwestern" Sapphirias, also weiblich.Zusätzlich gibt es im Zwergischen übrigens noch ein weiteres grammatisches Geschlecht für Personen oder Tiere unbestimmten Geschlechts.
    Zwergisch wird üblicherweise in Großbuchstaben umschreiben, weil sie den Zwergenrunen am ähnlichsten sehen.


    Edit 22.04.2011 : Die zwergische Version wurde überarbeitet, siehe den nächsten Post von mir.

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."
    - Douglas Adams, "Das Restaurant am Ende des Universums"

  • Zitat

    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Buruya Nzaysa:


    rabɛ lu tolma


    ɔdɔwə lo tolma məlu,
    steyə lo ɛte oskə,
    nonə lo toya xəme,
    ta mvuga lo əbe ñada -
    esə lo mɔromə noñə!


    Die Schreibweise ist angelehnt an Lautschrift. r ist ein (kurzes) Zungenspitzen-R wie in spanisch "pero", ɛ ist ein offenes e/ä wie in "Messer", e ein geschlossenes wie in "Leben". ɔ ist ein offenes o wie in "offen", o wieder ein geschlossenes, wie in "oben". Diese Aussprache ist aber nicht wie im Deutschen abhängig von der Länge des Vokals; alle Vokale sind kurz. ə ist ein Schwa, also ein unbetontes e; anders als im Deutschen kann dieser Laut in Buruya Nzaysa aber auch in betonten Silben vorkommen (z.B. in əbe "Mond"). y ist ein j, x liegt genau zwischen den beiden Varianten von ch. v ist immer stimmhaft, also wie ein deutsches w in "Wasser"; w wird wie ein englisches w in "water" gesprochen. ñ ist der gleiche Laut wie das spanische ñ in "España". Die Betonung liegt immer auf der ersten Silbe im Wort.


    Hier eine mehr oder weniger wörtliche Übersetzung:


    Während des Morgens


    Ist der Morgen angekommen,
    ist_gerade das Tageslicht (sich_am_)nähern,
    möchte die Sonne aufwachen,
    beginnt schon der Mond (zu_)schlafen -
    tut die Nacht weggehen!


    Und eine grammatische Analyse mit Abkürzungen nach den Leipziger Glossierungsregeln, für die Linguisten im Forum:


    während.3 DEF.ACC Morgen


    RES.AUX-3SG DEF.NOM Morgen erreichen,
    PROG.AUX-3SG DEF.NOM Tageslicht kommen,
    INT.AUX-3SG DEF.NOM Sonne erwachen,
    INC.AUX-3SG schon DEF.NOM Mond schlafen -
    EMPH.AUX-3SG DEF.NOM Nacht verlassen!

  • Nach 3 Jahren Issoyanischbasteln habe ich endlich ein Wort für "sein" :-[ ;D
    und in einem alten Heft ist eine Konjugation aufgetaucht, die mir passabel scheint...
    alsdann.


    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Géskauk
    früh


    Juj géskauk,
    ist früh
    ar yat ennaj,
    der Tag kommt
    ar ussah urgussuotá.
    die Sonne wird erweckt (da hab ich noch kein wort für erwachen selber, darum Passiv)
    ar lun fomej,
    der Mond (Lehnwort) schläft tief
    juj ònd ar nokoy!
    ist vorbei der Schatten!


    Aussprache: Vokale wie deutsch, außer é wie englisch ee, au wie ungarisches a (oder bayrisches a), u in den meisten Fällen als ü-ähnliches Dings, kann in alle möglichen Vokalrichtungen verrutschen je nach Bedarf. ò ist ein stöhnähnlicher Laut (wie soll ich das beschreiben als Lautschriftunkundiger - wie vietnamesisch o mit Hakerl dran)
    r ist immer hinten im Rachen, ein bisschen wie im Tirolerischen, meistens recht langgezogen; h ist wie ch (meistens)
    "y" zieht den vorherigen Vokal in die Länge, und in die höhe (tonales Element), und "j" verkürzt ihn, und zieht ihn runter. Ansonsten ist "y" wie deutsches j und "j" ein Mittelding aus g und dj.
    "s" ist je nach Laune und Dialekt des Sprechers mal sch, mal s, "ss" ist immer s.


    Zitat

    AM MORNg


    so ungefähr klingt das hierzulande auch ;D
    Wenn ich das lese, stell ich mir sofort einen halbbetrunkenen Typen vor, der morgens in eine Bar torkelt...

  • Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!



    auf Fulyanisch (raq fulyanaw)



    sin pariyaw



    sin pariyawah,
    sin ca torea,
    glaw ove'a.
    grudant murvaa gi,
    demno-ca tatba ya!



    (Tag neu)



    (Tag neu-ist)
    (Tag in (örtl.PP) kommt)
    (Sonne erwachte)
    (Mond schläft sogar)
    (Vergangenheit-in Nacht ist)

  • Irgendwie ist das einer der Threads, die eigentlich extrem alt sind und doch immer wieder reanimiert und fortgeführt werden ;D Find ich gut.
    Und ich merke gerade, dass ich noch gar nichts Eigenes dazu gepostet habe ... was ich unbedingt noch tun muß, sobald ich wieder meine Vokabelliste habe (sprich: daheim)

  • Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Hier mal auf Nardrazîm:


    Umdoór


    Te tollem umdoór
    E Waán delo
    A Thôn lamandaár
    A Taésh´Uúr keroónar,
    te tollem Kiór Khadhar



    Diphtonge mit Akzent => Lang ausgesprochen
    VOkale mit ^ drauf => Kurz ausgesprochen
    R ausgesprochen wie im Japanischen (Zungenspitze am Gaumen)

  • Ich habe mir jetzt etwas mehr Gedanken über die Zwergensprache gemacht und das Gedicht entsprechend überarbeitet. Die bisherigen Anmerkungen zu den Geschlechtern und Buchstaben gelten immer noch, nur wurden ein paar Wörter abgewandelt. Unter anderem kommt jetzt der Buchstabe "Ao" vor, der wie eine Mischung aus A und O gesprochen wird und es gibt den "Wiederholungsstrich", der nach Vokalen eine Längung dessen anzeigt, nach Konsonanten eine Kürzung des vorhergehenden Vokals.


    Zitat

    AM MORNg


    ED ET MORNg ,
    DAD DA-G KOMT ,
    DE- SUNNE VÄRDT VAX .
    DI- MAoND SLA-PT ,
    FORBEI IS DAD NAoXT !


    Außerdem habe ich das Gedicht auch noch in Runenschrift angehängt. So wie die Sprache stark am Deutschen und anderen germanischen Sprachen orientiert ist, ist die Schrift auch bewusst eng an der germanischen Runenschrift angelehnt.

  • Da ich nur eine Sprache habe, von der ich im Groben eine Ahnung habe, versuche ich mich auch mal daran:


    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Gimba Dai'Kari(a) (Sprache Volk Erde; Die Sprache des Volkes)


    Keyl'dhya - Junger Tag


    Nhoa keyl'dhya - Jetzt junger Tag
    Dhya kana tey- Tag kommen dann
    Mantar nhoa tayda - Sonne jetzt aufwachen
    Lec zhav nhoa - Mond schäft jetzt
    Nhya kelw - Nacht vorbei/tot

  • Neue Sprache neues Glück: ;D
    Isand / Aysind (Beide Namen gehen)
    Anmerkungen: spricht man wie ein i aus, aber es kommt nur an Silbenanfängen vor und wird fast verschluckt und niemals betont. Der Text ist einmal in leicht auszusprechender / lesender Variante und einmal in der rechtschreibtechnisch richtigen Variante geschrieben.


    Morgen


    Es ist morgens,
    Der Tag kommt,
    Die Sonne erwacht,
    Der Mond schläft,
    Vorbei ist die Nacht!


    LEICHTLESEVERSION:
    tàmot
    Són tàmot | "Es ist morgen"
    neret y faner | "Tag <- der kommt" ("Der Tag kommt")
    Nút y ornes | "Sonne <- die wacht auf" ("Die Sonne erwacht")
    Seganti man neteyiti | "Mond <- der schläft" ("Der Mond schläft) [man anstatt y weil seganti auf einen vokal endet]
    Y on gaser, y seget. | "Die ist vorbei, die Nacht" ("Die Nacht, die ist vorbei")


    RECHTSCHREIBTECHNISCH RICHTIGE VERSION
    tamot
    Soun tamot
    neret ý fáineir
    Naot ý ourneis
    Segaunte moin neteite
    Ýoun gaseir, ý segaut.

  • Yâ'Kyū (etwa "Das gesprochene Wort") ist die Sprache der Ayā'Zūr (wörtlich "Kinder des Mondes", abwertend auch als "Dunkelelben" bezeichnet)


    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!

    ------------------------------------------------
    Aûrūm


    Aûrūm vin Tōme,
    Zôrrem ûkimê,
    Šūra akūs û Kamêā.
    Xôn'Ayā kamêā.
    Zūûm Zōra tōme.


    1. Zeile:
    Aûrūm = der Morgen
    Vin = es, das dritte Geschlecht
    Tōme = sein
    Wörtlich: "Morgen es sein"


    2. Zeile
    Zôrrem = der Tag
    Ûkimê = kommen
    Wörtlich: "Tag kommt"


    3. Zeile:
    Šūra = die Sonne
    Akūs = auftauchen
    Û = aus
    Kamêā = Schlaf/Traum
    Wörtlich: "Sonne auftaucht aus Schlaf/Traum" (im Yâ'Kyū wird das Aufwachen auf diese Weise umschrieben)


    4. Zeile:
    Xôn'Ayā = Mutter Mond
    Kamêā = schläft/träumt
    Wörtlich: "Mutter Mond schläft" ("Mutter Mond" ist die -- durch den Mond verkörperte -- Gottheit der Ayā'Zūr. Daher wird Xôn'Ayā öfter genutzt, als einfach Ayā)


    5. Zeile:
    Zūûm = vorbei
    Zōra = Nacht
    Tōme = sein
    Wörtlich: "vorbei Nacht ist"

  • Im Grunde sind das nur etwas stärker betonte Laute wärend ā,ō und ū einfach lange Laute sind (ah, oh, uh)


    Obwohl... Vielleicht muss ich etwas mehr erklären, weil ich viel der Aussprache hier nicht geklärt habe:
    Z = weich (z.B. Englisch "zoo")
    S = wie ß
    R = Lautbildung liegt zwischen L und R (ähnlich wie im Japanischem oder im englischen "rule")

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