Techn./kult. Fortschritt in Fantasywelten

  • Eine Sache, die mir bei vielen Fantasywelten häufig auffällt, ist die Tatsache, dass einige dieser Welten zwar eine jahrtausendelange oder noch längere Chronologie aufweisen, die Zivilisationen aber während dieser Zeitspanne technologisch im Mittelalter stecken geblieben sind. Manchmal gibt es nicht einmal eine kulturelle Entwicklung im Sinne z.B. von unterschiedlichen Baustilen.


    Was mich interessieren würde ist: Entwickeln sich eure Fantasywelten im Laufe der Geschichte technologisch und kulturell weiter? Wenn nicht, begründet ihr einen solchen zivilisatorischen Stillstand? Wenn ja, wie?

  • Bei mir herrscht z.Zt. mangelnder Fortschritt, weil es erst mal eine Degeneration auszugleichen gilt.
    In dem Morkandor vor 1.000 Jahren war der Wissenstand höher als heute, es gab zB. Experimente mit Magietechnologie (aber keine Industrialisierung des ganzen). Dann öffneten experimentierende Magier das Dimensionstor und die Invasion der Hornanden begann.
    Danach stellte man Experimente auf dem Sektor ein, weil sie das Unheil ausgelöst hatten. Während der Invasionskriege wurde viel Wissen zerstört. Also kein Fortschritt sondern ein Rückschritt. 1.000 Jahre lang herrschte überwiegende Stagnation, weil die Hornandenherrscher nur wenig Veränderungen zuließen und immer mehr Kulturen dem Reich hinzufügten. Kuturell gab es dabei aber Veränderungen.
    Im Moment steht Morkandor kurz vor einem einschneidenden politischen Umbruch. Bis sich die Machtverhältnisse wieder einpendeln, wird es Jahre dauern.
    Und in Zukunft?
    Industrialisierung usw. will ich nicht einfügen, das passt nicht in meine Vorstellung von Morkandor als Fantasywelt. Alles weitere wird sich schon ergeben.

  • Hallo zusammen :)


    Quote

    (...) Was mich interessieren würde ist: Entwickeln sich eure Fantasywelten im Laufe der Geschichte technologisch und kulturell weiter? (...)


    Auf Aerthei existiert eine mehr oder minder kontinuierliche Entwicklung aller Lebensbereiche.


    cya :)
    Martin "vi"

    "There are two major products that came out of Berkeley: LSD and UNIX. We don't believe this to be a coincidence. "
    Jeremy S. Anderson

  • Es besteht in der Tat die Gefahr, dass man beim Erdenken der fortlaufenden geschichtlichen Ereignisse schlicht vergisst, dass es ja durchaus zu technologisch-kulturellen Veränderungen kommen dürfte, auch wenn man mal eben locker aus der Hüfte beschließt, dass sich politisch gesehen 80 Jahre lang nichts Besonderes tut und man diesen Abschnitt deswegen schnell abhakt.
    Zumindest mir geht es so, dass ich unüberlegterweise gerne meinen Völkern auch einige hundert Jahre in der Vergangenheit den ungefähren kulturellen Stand der Gegenwart aufoktroyiere.


    Um die Frage zu beantworten: Ja, auf Avera findet schon eine gewisse Entwicklung diesbezüglich statt - aber (noch) nicht in dem Maße, wie es eigentlich der Fall sein müsste. Typischer Fall für die Nachbearbeitung der Geschichte. %-)

    Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.
    - Kurt Tucholsky über Rudolf Steiner

  • Hehe, schon funfdsig mal erklärt, aber immer wieder gerne:


    Termetia wird von einem Pantheon von Fantasyfreaks beherrscht, die sich einen Spaß daraus machen, Völker zu erschaffen, deren Treiben zuzusehen und sie wieder zu vernichten, wenn sie nicht mehr in das geliebte Fantasyflaire passen. Der Konflikt zwischen Frunen und Kablingen (noch...) lässt sich mit dem Kampf zwischen Fortschritt und Fantasy vergleichen (ganz so einfach ist es nicht, aber viele (darunter auch einige Götter) sehen das noch so). Denn die Garvenvölker (Frunen + Geringer) sind nicht von den Göttern geschaffen, und können deshalb auf Grund der undurchschaubaren Gesetze der Magie auch nicht von den Göttern vernichtet werden (weil diese Gesetze so undurchschaubar sind, versuchen die Götter es immernoch). Sie werden sich also, wenn die Götter pech haben, eines Tages über das "fantasyverträgliche" Maß (was die Götter dafür halten) hinaus entwickeln, ohne dass die Götter etwas dagegen unternehmen können.


    So siehts aus. Das hab ich mir gleich zu Anfang der Welt ausgedacht, und ist zusammen mit dem Guardeland eines der wenigen Dinge, die sich gehalten haben.


    Vielleicht gibt es eines Tages auch "Termetia next Generation", es wäre mal interessant zu schauen, wie in meinem Seifenblasenuniversum Science Fiction aussehen würde, zumal ja die Frunen auch sehr bewanderte Magier sind...


    EDIT: Achja, um die Kultur mach ich mir noch nicht soviel gedanken, einige meiner Völker haben ja noch nicht mal einen richtigen Namen.

  • Da ich meine Welt entwerfe mit immer den Frage "aber wieso ist das so?" im Kopf, die man auch umgestallten kann "aber welche Entwicklungen haben es so gemacht?" ist da eine riesige Entwicklungs/Fortschritts in die Geschichte der Welt.


    Beispiele:
    - die Staedte haben sich logischerweise Entwickelt aus kleinere Siedlungen
    - Sprachen entwicklen sich: frueher war die Sprache anders und durch weiterentwicklungen sind zB die heutige Ortsnamen entstanden
    - Die Voelker haben sich entwickelt, u.A. durch landwirtschaftliche Fortschritt, aber auch durch Volkerwanderungen im Laufe der Zeit sind das alles andere als statische Voelker.
    - Die Religion hat sich weiterentwickelt, damit natuerlich auch die Antworte aus wichtige Lebensfragen, usw.
    - Politisch war da auch manches los, Staten loesen sich auf, fusieren, bilden sich neu.
    - Es ist bekannt das es frueher auch was gab (Ruinen) aber was genau weiss man nicht, war allerdings auch eine fortgeschrittene Gesellschaft.


    Und das mal ganz abgesehen von technische Entwicklungen der "Neuzeit". Allerdings muss ich noch mal nachdenken ueber eine kulturelle "Timeline" ("Dies ist deutlich ein Haus aus dem spaeteren Dingbums Epoche") und wann genau wichtige technische Erfindungen entwickelt worden sind.


    Was mich mit Bezug zum Thema auch aufgefallen war, ist die tatsache das die mittelalterliche Entwicklungsstand mancher Fantasywelten einfach aus dem Nichts gekommen ist; sie hat sich auch nicht aus etwas anderes entwickelt, war aber auf einmal da (typisch gibt es hints zur sowas wie "Antike", aber was das genau war bleibt sehr vage).

  • Da haben wir genau die Frage, der Yoschanon seine derzeitige Existenz verdankt, warum stagnieren Fantasywelten prinzipiell im "Mittelalter" , teilweise wenigstens mit vorgeschalteter "Antike". Mal ganz allgemein gesagt, die beliebteste Erklaerung ist im Allgemeinen (ohne spezifisches Beispiel) "Es gibt eben Magie". Entweder ist die Magie in der Lage die Technologie zu ersetzen oder die Magier gehen repressiv gegen alle Technologie vor, die ihren Status gefaehrden koennten.
    Zweites Argument ist dann meist das der kullturellen Rueckentwicklung, das Wissen ging durch irgendeine Katastrophe/Invasion/Dekadenz verloren. Ein Motiv, dass wir schon bei Tolkien finden, naemlich im schleichenden Verfall der numenorischen Reiche im Exil. Immer wieder werden die Wunderwerke des alten Gondor beschrieben, und stets folgt der Hinweis, dass das Wissen um diese Wunder seit langem verloren gegangen ist (Diese Erklaerung mag ich persoenlich lieber, da sie einfach logischer und historisch geprueft [Rom->Mittelalter] ist).

  • Hallo zusammen :)


    Quote

    (...) Entweder ist die Magie in der Lage die Technologie zu ersetzen oder die Magier gehen repressiv gegen alle Technologie vor, die ihren Status gefaehrden koennten. (...)


    Genau das ist einer der zentralen Punkte, die mich bei der Arbeit an Aerthei bewegen.


    Es gibt Magie auf Aerthei, allerdings nicht als etwas Über- oder Aussernatürliches. Magie in all ihren Formen ist einerseits dem auch auf Terra bekannten Bündel an Naturgesetzen unterworfen und fügt andererseits genau diesen Naturgesetzen eigene Gesetz- und Regelmäßigkeiten hinzu.


    Damit wechselwirken "Magie" und "Nicht-Magie" auf Aerthei nicht nur, sondern sind -- vom Standpunkt der Aerthei -- gleichartig und gleichwertig.


    Auf welche Art und Weise Magie auf Aerthei funktioniert -- nun, die Frage ist für mich eigentlich ziemlich unwichtig. Der geneigte Leser mag sich das passende Elementarteilchen des Tages oder irgendeine andere ihm genehme Erklärung ausdenken.


    Wenn ein aertheischer helameen allerdings einen Regenzauber durchführt, regnet es auf ganz natürliche Weise. Der Magier greift also auf die vorhandene Möglichkeit für Regen zu. Um Aleister Crowley, einen terranischen Magier Anfang des 20. Jhd., zu zitieren: "2 + 2 ergeben in der Astralebene ebenso notwendig 4 wie anderswo." [1]


    Interessant für mich ist die Frage:


    Wie wirkt sich die Existenz von Magie auf die Entwicklung von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft aus?


    Als Beispiel seien die "Strahlsteine" erwähnt. Dabei handelt es sich um natürlich vorkommende Mineralien, die in der Lage sind, elektromagnetische Strahlung aufzunehmen und abzugeben. Durch mechanische, chemische und eben auch magische Veredlungsverfahren kann ein solcher Strahlstein schneller mehr Energie aufnehmen, diese längere Zeit speichern und in einem definierten Spektralbereich mit gewünschter Leistung abgeben. Somit wird der Strahlstein wirtschaftlich nutzbar.


    Zu Zeiten eines Irthis deLuct waren Strahlsteine und ihre Verarbeitung allerdings so teuer, dass sich gerade mal der Kaiser von Afelan leisten konnte, einen kleineren Palast in Ugundar mit diesen Dingern zu beleuchten. Zu Zeiten Devrenth Marikers waren Strahlsteine etwa so teuer und selten wie -- sagen wir mal -- Kettenhemden im 14. Jhd und während der Regentschaft Urgan Armiel denAnvarths zählten sie zu den begehrten Luxusartikeln, vergleichbar einem Porzellanservice im Biedermeier. Etwa ab 1920 konnten die Dinger dann synthetisiert werden und traten ab ca. 1950 einen Siegeszug als _die_ Energiequelle Aertheis an.


    Nun, wie wirkt sich die Existenz einer solchen Energiequelle auf z.B. die Bedeutung fossiler und nicht-fossiler Energieträger aus? Welche Bedeutung haben Strahlsteine für die Entwicklung von Motoren und Maschinen? Welchen Einfluss haben Strahlsteine auf die Entwicklung der gesamten Petrochemie? Entstand ein (vor-)industrielles Proletariat im Strahlstein-Bergbau statt im Kohlebergbau? Welche Rolle spielte die jahrhundertelange Clan- und Gilden-Tradition der Strahlstein-Arbeiter hinsichtlich sozialer Klassen- und Schichtbildung? Welche wirtschaftlichen Möglicheiten lagen in Abbau, Veredelung und Handel mit Strahlsteinen? Welche Umwelteinflüsse zeigt die Verwendung von Strahlsteinen?


    Das sind wesentliche Fragen, die mich beim Basteln an Aerthei wirklich beschäftigen. Die traditionellen Roben, die der Hochmagier der Gilde der Strahlstein-Arbeiter zur Zeit Illenja der Großen beim jährlichen Festessen seiner Gilde trug, gehören zu den Gimmicks.


    [1] Von unterschiedlichen Zahlsystemen oder Zahlenräumen hat Crowley demnach nichts gehört ;)


    cya :)
    Martin "vi"

    "There are two major products that came out of Berkeley: LSD and UNIX. We don't believe this to be a coincidence. "
    Jeremy S. Anderson

  • Meine Welt hat sich im Lauf der Geschichte auf alle Fälle kulturell weiterentwickelt. Vor 2000-3000 Jahren gab es zum Großteil noch Nomaden, Jäger und Sammler, mittlerweile sind nur noch im Norden und in den Wüsten Halbnomaden zu finden, in den anderen Gebieten sind die Völker längst sesshafte Bauern geworden.
    Die kleinen Siedlungen haben sich zu Städten entwickelt, vor einiger Zeit wurde die Rundbogen-Architektur "erfunden", Straßen werden inzwischen gepflastert, man hat herausgefunden, dass es auch andere Planeten gibt, die Sprachen haben sich verändert und manche sind ausgestorben, aus den alten Stammesfürstentümern wurde ein Großreich,.......


    Lidane ist zur Zeit etwa auf dem Stand der Antike, aber es hat sich in den letzten Jahrtausenden erst aus einer Steinzeitkultur entwickelt und wird sich auch in den nächsten Jahrhunderten bestimmt weiterentwickeln - ich bin gerade beim Planen der nächsten 500 Jahre Geschichte.

  • Ich erzähle meine Geschichte einfach aus einer Zeit, in der die Welt Vorya sich tatsächlich in einer Art Mittelalter befindet - was sich sicherlich ändern würde, wenn ich 2ooo Jahre später in der Zeit erzählen würde. Im Laufe der Jahre änderts ich natürlich die Kultur, und der Baustil, doch es spielt eben im Mittelalter, weil es "danach" noch nichts gibt, es ist gerade GEGENWART, wie die Zukunft ausschaut weiss keiner.

  • Nun, die Entwicklung Desars ist relativ - soll heißen, es kommt auf die Weltgegend an.
    Das Angleyes-Reich befindet sich z.B. an der Schwelle vom Mittelalter zur Renaissance, was die Technik angeht. Vom Gedankengut her fehlt da aber noch einiges.
    Andererseits sind die Belu teilweise Wüstennomaden, andererseits sicherlich das fortschrittlichste Volk Desars. Technik und Magie werden hier verbunden, und Raghul ist das Zentrum des Fortschritts schlechthin.
    Allerdings findet man auch Jäger und Sammler, und einige Völker leben in Clan-Strukturen.
    Die Kultur der Hotokotl hat sich hingegen selbst überlebt. Eine Hochkultur im Niedergang, dekadent und ohne Perspektiven.
    Hingegen finden wir bei den Ronko eine Kultur, die ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat, demokratisch regiert wird, in der Frauen gleichberechtigt sind, aber Magie der Technik vorziehen.


    All dies hat sich langsam entwickelt, und immer wieder werden neue Erfindungen gemacht - zuletzt z.B. die heißluftbetriebenen Luftschiffe.

  • Quote

    Ich erzähle meine Geschichte einfach aus einer Zeit, in der die Welt Vorya sich tatsächlich in einer Art Mittelalter befindet.


    Und wie ist es in "dein" Mittelalter dann? Findet man dort noch Teile der Vergangenheit? Oder fangt die Welt auch im Mittelalter an und ist die vergangenheit voellig unbekannt?
    Ich meine natuerlich, am Zeitpunkt X in Raum Y sind immer Entwicklungen, es sei denn, man hat einige Jahre her etwas neues Erfunden, oder man verbessert etwas von frueher oder man ist nah dran was neues zu entdecken.

  • Technologische Entwicklung findet bei mir auf jeden Fall statt. Allerdings recht langsam, meistens sogar deutlich langsamer als in vergleichbaren Äras (Ären? :-/) auf der Erde.
    Ein Grund dafür ist ein netter Orden (den ich hier mal beschrieben hatte).
    Die meisten Völker befinden sich also in einem Zustand der Veränderung, allerdings ist die Zahl derer die sich Weiterentwickeln nicht merklich größer als die die sich auf dem absteigendem Ast befinden. Dazu kommen noch ein paar Völker die stagnieren, allerdings ist das meistens nur ein temporäres Phänomen, bedingt dadurch daß sich die Faktoren für Auf- und Abstieg gerade so ausgleichen.


    Insgesamt hat sich der durchschnittliche Techlevel in den letzten paar tausend Jahren also nur geringfügig verbessert, u.a. auch weil einige Völker ausgestorben sind und durch weniger weit entwickelte ersetzt wurden.


    Ob wirklich kulturelle Weiterentwicklungen stattfinden ist Ansichtssache, kulturelle Veränderungen aber auf jeden Fall.


    Davon ausgenommen sind allerdings Völker die aufgrund von besonderen Strukturen praktisch nicht in der Lage sind sich irgendwie merklich zu verändern.

  • oh, eine interessante frage! :D


    ja, in wykar gibt es technischen und kulturellen fortschritt und rückschritt. das ganze hat eine ziemlich lang zurückreichende geschichte und beginnt mit den séy - den elfen, oder ich sollte wohl inzwischen wohl besser vulkanier sagen *G* - und zieht sich über einige jahrzehntausende bis zu den menschen der "heutigen" zeit. einige "zivilisierte" teile meiner welt stehen gerade in einer art renaissance zeit, in der geographische entdeckungen, technische entwicklungen und soziale und religiöse revolutionen anstehen bzw. vor kurzdem stattgefunden haben. und in diesen ganzen entwicklungen haben unheimlich viele parteien auf und hinter der bühne ihre finger im spiel, was die sache natürlich erst richtig interessant macht.
    und jetzt, da ich ich festgestellt habe, dass meine standard-fantasy-welt ein seltsames gebilde mitten in der frührenaissance ist, interessiert es mich natürlich auch, genau zu wissen, wie sie dahingekommen ist, was genau in all der geschichte vorher vorgefallen ist, usw.
    aber um das alles auszutüfteln und aufzuschreiben %-) man man man, viel spass *G*

    Roald Dahl, Revolting Rhymes, Little Red Riding Hood and the Wolf:
    The small girl smiles. One eyelid flickers. / She whips a pistol from her knickers. / She aims it at the creature's head / And bang bang bang, she shoots him dead.
    A few weeks later, in the wood, / I came across Miss Riding Hood. / But what a change! No cloak of red, / No silly hood upon her head.
    She said, "Hello, and do please note / My lovely furry wolfskin coat."

  • Auf Tharaun gibt es an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Entwicklungen, und so ziemlich jede Region hatte einmal ihre Blütezeit, in der sie an der Spitze des Fortschritts stand.


    Den Epatiniern z.B. verdanken wir die Schriftzeichen, die sich unter ihrer Blütezeit als früher Handelsmacht über ganz Endria verbreitet haben.
    Seit mehreren hundert Jahren befindet sich Epatien jedoch im Stillstand, da der Wissenschaft keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen und die Regierung nur noch in militärische Fragen interessiert ist. So kommt es, dass sich Epatien noch in der, sagen wir mal, Antike befindet.


    In Gundrien und Elibor dagegen sind wir an der Schwelle zur Renaissance angekommen, während in Minadien, Seretien und Donorien noch tiefstes Mittelalter herrscht.


    Jede Sprachfamilie hat ihre Geschichte, es gibt z.B. ein Urnordisch, aus dem sich das Nordische entwickelt hat, bevor es sich in die einzelnen Frühformen der Sprachen Gavannisch, Ryländisch, Véländisch, Lisitisch und Gundrisch zerlegt hat.


    Die Architekturgeschichte ist ein interessantes und schwieriges Thema, mit dem ich mich noch beschäftigen muss, aber es ist ja so, dass sich die Bauwerke aus den frühen Jahrhunderten vom Stil her - auf temporaler Ebene - kaum unterscheiden - schon eher auf lokaler Ebene (wenn das überhaupt Ausdrücke sind...).

  • Zivilisatorischen Stillstand kann es bei dynamischen Ereignissen wohl kaum geben. Kulturen ändern sich, werden aber nur selten zerstört. Für einen Großteil des Wissens sind die Hochumal verwantwortlich, die fast 1800 Jahre lang durchgehend immer wieder Reiche hatten. Ihr kultureller Einfluss war logischerweise stark, bis ihr Reich Eroberern zum Opfer fiel, die sich nicht so sehr um den Aufbau eines neuen echten Staates bemühten. Fortan machten sich andere Nationen an die Erlangung neuen Wissens, allen voran der Soreysche Städtebund. Inzwischen haben die Hochumal wieder ein eigenes Reich, doch das ist relativ klein. Andere wie das Mittelländische stagnieren, und wieder andere entstehen. Natürlich sind das nur einige der wichtigen Entwicklungen der Gegenwart. Insgesamt gibt es heute mehr Reiche auf der Welt, da sich die Zivilisation wie in unserer Welt mit der Zeit weiter ausbreitet und dadurch der Technikstand allgemein ansteigt.
    Auch wurden dort hochumalsche Erungenschaften (wie Kanalisationen) eingeführt. Andere Erfindungen wie die Schrift wurden in verschiedenen Teilen der Welt unabhängig voneinander gemacht.
    In letzter Zeit versuche ich, entsprechende Variationen bzw. Entwicklungsgeschichten z. B. von Waffen oder früher gebräuchliche Vokabeln bei den Sprachen einzubauen, um der Geschichte ein stärkeres Fundament zu geben.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Chatarc hat sich in so ziemlich allen Bereichen entwickelt, selbst wenn diese Entwicklung teilweise gesteuert ist. Ausgehend vom aktuellen Handlungszeitraum ist es knapp 2500 Jahre her, daß die Bridaniin auf den Gedanken kamen, daß man Weidewachstum auch etwas forcieren kann, um beim nächsten Halt auf diesem Punkt der Wanderung ganz sicher ausreichend Nahrung zu haben. Von da an war es nur ein kleiner Schritt zur Landwirtschaft. Wer Land bewirtschaftet, hält sich in einem Gebiet auf, und erkennt irgendwann, daß man es sich dort auch gemütlicher einrichten kann. Also baute man Siedlungen. Und weil sich dadurch, daß einige Herden an guten Weidegründen blieben und diese sozusagen mit Beschlag belegten, auch Konflikte ergaben, wurden die Siedlungen befestigt, und damit der Grundstein für Städte gelegt. Das war vor 900 Jahren. Städte haben jedoch Bedarf an Dingen, die sie nicht selbst produzieren, und so floriert der Handel. Außerdem erkennen einige Nomaden den Nutzen dieser Einrichtung und siedeln sich in der Nähe an. So entstehen dann recht große Herden, die über die bisherigen Familienbünde hinausgehen, und damit gibt es ein Machtvolumen, das eine stärkere Hierarchisierung auslöst.


    In Sachen Technik geht die Entwicklung langsamer vonstatten, denn es gibt nicht viele Probleme, die man auf diesem Wege lösen müßte. Bessere Produktionsmethoden ergeben sich jedoch schon allein durch die Kontinuität: Wer einen Handwerksbetrieb an einem festen Ort aufgebaut und etabliert hat, übergibt diesen zusammen mit dem erworbenen Know-How an seine Nachfolger, und so gibt es höhere Chancen für Modifikationen an Produktionsmitteln, woraus eine stärkere Differenzierung und höhere Qualität der Produkte folgt.


    Nun braucht man auch andere Rohstoffe und beginnt beispielsweise mit dem Bergbau. Dieser entwickelt sich stetig, und so erreicht man vor 30 Jahren eine Tiefe, in denen man auf Depots stößt, die das Alte Volk angelegt hat. Die Technologie hinter der Technik versteht zwar kein Bridaniin, aber man erkennt Ursache und Wirkung. Und weil Bridaniin recht erfinderisch sind, entwickelt man rasch Möglichkeiten, die modulare HighTech mit dem zu kombinieren, was man selbst entwickelt hat.


    Damit hat man neue Möglichkeiten, seine Umgebung wahrzunehmen, und es entsteht ein Interesse daran, sich mit dem zu befassen, was man nicht unmittelbar braucht. Hinzu kommt, daß eine überaus gut funktionierende Grundversorgung zuläßt, daß sich Leute mit Dingen beschäftigen, die nicht direkt etwas damit zu tun haben, sich selbst zu versorgen. Man hat die Muße, sich den Künsten und der Forschung hinzugeben.

    La locura nunca tuvo maestro / Para los que vamos a bogar sin rumbo perpetuo.
    La muerte será un adorno / Que pondré al regalo de mi vida.
    (Heroes del Silencio: Avalancha)

  • *abstaub*


    Auf Gaia gibt es einige Entwicklung, teils dadurch bewirkt, dass es zu Marduks Zeit zu einem großen Bündnis der Völker kam und so viele Technologien ausgetauscht wurden. Am meisten hat Galadorn davon profitiert. Immerhin ist aus dem Barbarenland recht rasch eine fortschrittliche Zivilisation geworden, was aber ohne Elfen, Zwerge und Gnome nicht denkbar gewesen wäre. Heute ist Galadorn zwar "noch" relativ spätmittelalterlich, doch besitzen sie Abwasserentsorgung, Gasleitungen, Manaleitungen (funzt wie Strom), Zeitungen, Gaslaternen, Technologie (Golems, Luftschiffe) und eine fortschrittliche Magie.


    In Zadia ist es noch extremer, da es kaum Magie in Zadia gibt und alles technische mit Dampf betrieben wird. Zadias Techlevel entspricht dem des ausgehenden 19. Jahrhunderts (wenn auch wesentlich fantastischer). Es gibt Eisenbahnen, ebenfalls Golems, Zeppeline, Manufakturen, usw.

  • Quote

    Original von Logan
    Heute ist Galadorn zwar "noch" relativ spätmittelalterlich, doch besitzen sie Abwasserentsorgung, Gasleitungen, Manaleitungen (funzt wie Strom), Zeitungen, Gaslaternen, Technologie (Golems, Luftschiffe) und eine fortschrittliche Magie.


    Was bitte ist dann daran noch spaetmittelalterlich? ???

    Roald Dahl, Revolting Rhymes, Little Red Riding Hood and the Wolf:
    The small girl smiles. One eyelid flickers. / She whips a pistol from her knickers. / She aims it at the creature's head / And bang bang bang, she shoots him dead.
    A few weeks later, in the wood, / I came across Miss Riding Hood. / But what a change! No cloak of red, / No silly hood upon her head.
    She said, "Hello, and do please note / My lovely furry wolfskin coat."

  • Quote

    Original von Mr. Schneebly


    Was bitte ist dann daran noch spaetmittelalterlich? ???


    Ähm...vergessen hinzuschreiben...Sorry...
    Der Baustil und das soziale Verhalten innerhalb der Gesellschaft, wie z.B. gewisse Ränge wie "Ritter" (=> Knight Paladines) oder Gilden, was halt irgendwie archetypisch ist für eine mittelalterliche Gesellschaft. Die Mischung könnte man "modern fantasy" nennen.


    Am besten den Galadorn-Thread in "Du und Deine Welt" lesen. Da ist alles noch "relativ ausführlich notiert".

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