Ich habe mir vor ein paar Monaten die Fragen gestellt: „Warum liegt Zeug vor wie es vorliegt?"
Blicke ich auf das Universum sehe ich nur Materie, die aufgrund von Gravitation zusammenklumpt oder voneinander wegexpandiert. Nach meinem Konzept wäre das definitiv als Designprozess zu verstehen, doch ich möchte vom Makrokosmos Abstand nehmen. Mich interessiert der Mesokosmos, die Größenordnung in der wir leben. Dort erkenne ich drei Designer, die einzeln oder zusammenwirken, um ein Objekt zu formen.
I.Chaos
Blicke ich auf einen Strand erkenne ich, dass die Steine und das Wasser interagieren. Die Steine werden zerkleinert, zu Sand geschliffen. Diese Entropiemaximierung ist allgegenwärtig und ein fundamentales Naturgesetz.
II.Leben
Einige Dinge widerstreben jedoch den Elementen. Sie nehmen Energie aus ihrer Umgebung auf, um dem Chaos, der Entropiemaximierung, entgegenzuwirken. Solche Dinge nennen wir lebendig. Die erste Aufgabe des Lebens ist seine Ordnung zu erhalten, dafür wird jedoch die Umgebung zusätzlich chaotischer. Wir sehen das bei Verwitterung und Verwesung. Beide gehen viel schneller vonstatten wenn Lebewesen beteiligt sind.
III.Intention
Manche Lebewesen gehen noch einen Schritt weiter, sie bekämpfen sogar das Chaos ihre Umgebung und sorgen dafür das ein kleiner Teil davon geordnet ist. Ein Vogelnest, ein Ameisenhügel oder jedes menschliche Erzeugnis fällt in diese Kategorie. Auch hier nimmt das Gesamtchaos (Entropie) zu, die Physik gebietet es.
Ob diese Kategorien sinnvoll sind kann ich nicht sagen, doch sie erlauben mir die Welt anders zu betrachten. Wenn ich von der „Natur“ spreche kann ich nun zwischen einem Stein, einem Baum und einem Vogelnest unterscheiden. Jedes dieser Objekte unterlag einem anderen Designprozess. Ich habe mir die Ausgangsfrage, „Warum liegt Zeug vor wie es vorliegt?“ als Weltenbastlerin gestellt, um eine neue Optik/Ästhetik zu erlangen. Da ich nun erkenne ich, dass das Chaos die treibende Kraft ist und die anderen Designer versuchen gegen sie anzuarbeiten, stelle ich folgende Frage:
„Wie sähe eine Welt aus in der Ordnung der erste Designer ist?“ Wenn sich Entropie allgemein verringern würde und das Leben sein Chaos wahren müsste und manche Wesen versuchten ihre Umwelt chaotisch zu halten, wie sähe das aus? Ist eine solche Welt denkbar? (Auf rückwärts laufende Zeit hab ich nicht so viel Lust, dann sähe das Design der Welt ja nicht anders aus.)
Ich habe mir selbst ein paar Ideen gemacht, aber ich möchte eure Meinungen hierzu hören. Gibt es Denker*innen die sich hiermit befasst haben?