Simplistische Blogs

  • Ich überlege seit geraumer Zeit, wieder Bloggen anzufangen. Eine Sache, die mich abhält, ist dass mein derzeitiger Blog sich a) wie eine Altlast anfühlt, b) ich mich mit dem Namen nicht mehr identifiziere und c) Google sammelt vermutlich absolut alles an Daten von Leuten, die auf die Seite gehen, igitt.


    Alternativen?


    Momentan tendiere ich zu writefreely - scheint mir simplistisch genug für meine Zwecke (ich mag ehrlich gesagt möglichst wenig Aufwand in Drumherum stecken, mir geht es um lesbaren Text auf einer möglichst cookiefreien Seite. Und hat ActivityPub-Integration.


    write.as wäre eine Möglichkeit, einen Blog zu starten, der damit läuft. Halt kostenpflichtig. :meh:


    Das Ding ist, wenn ich selbst was hoste, hab ich definitiv Impressumspflicht, oder? Ich fühl mich ehrlich gesagt nicht wohl mit dem Gedanken, meine Wohnadresse offen ins Netz zu stellen. Erdgeschoß, und hier ein Fenster einzuschmeißen ist trivial (und in den letzten 20 Jahren auch zweimal passiert). Plus, es ist ja nicht nur allein meine Adresse.


    Ich weiß aber ned, was ich mir eventuell für Probleme einhandeln würde, wenn ich write.as nutze, abgesehen von den Kosten. Dazu kenne ich mich zuwenig aus.

  • Mein aktueller Blog ist auf blogspot.com ... gehört also zu Google. Mir gefällt auch das Interface nicht, ich will mich möglichst wenig mit Textformatierung herumschlagen (ich bin von diesem Forum einfach verwöhnt).


    Bei Wordpress ... war da irgendwas neulich mit AI? Ich hab gerade noch nichts gefunden.


    Ich muss sagen, ich bin ziemlich clueless, hab auch in meinem Leben noch nie webspace besessen oder was gehostet, und möchte in die technische Seite auch nicht einsteigen, wenn ich es vermeiden kann...

  • WordPress kann man selbst hosten, da hängt es massiv vom Template ab, inwieweit das Ressourcen von Google und Konsorten einbindet (habe schon mehrfach Google Fonts usw. aus WordPress-Themes ausgebaut). Allerdings benötigt man da auch eine Datenbank. Benötigst du denn eine Kommentarfunktionalität? Bzw. was für Features sind für dich wichtig? Für meine Researcher-Website probiere ich gerade statische Seitengeneratoren wie Jekyll aus, da gibt es auch blogartige Templates, aber auch da muss man meist etwas Hand anlegen und ggf. Google Fonts, Analytics usw. "ausbauen".


    Generell finde ich den Guide Ethical Web Dev von EDRi (European Digital Rights) ganz hilfreich, auch wenn es da eher um Third-Party-Dienste als um First-Party-Hosting geht.


    Vermutlich wird es wie immer auf die übliche Abwägung zwischen Geschäftsmodellen hinauslaufen - entweder ein Dienst ist im monetären Sinn kostenlos und finanziert sich durch die Datenökonomie (Werbeanzeigen, Senden von Nutzer:innen-Daten an Tech-Giganten oder Data Mining für AI) oder er kostet eben etwas (entweder direkt oder durch Selfhosting / die Notwendigkeit von eigenem Webspace).


    Weitere Sammlungen von privacy-freundlichen Tools:

    • Kuketz-Blog: empfiehlt u. a. WriteFreely und Plume
    • PrivacyTools.io: empfiehlt u. a. Write.as
    • Awesome Privacy: empfiehlt auch WriteFreely und Plume (sowie Scribe als Medium-Frontend, aber da hängt man dann an Medium dran)
  • Ja, man bekommt nichts geschenkt. Man bezahlt immer irgendwie - entweder mit Geld oder mit Daten ;)

  • Naja, kommt auf die Ansprüche an. Und ich will halt wirklich minimalistisch bleiben.


    write.as (die Seite des Entwicklers von writefreely) kostet, aber es gibt andere writefreely-Instanzen und einige davon sind crowdfunded (sind z.B. Ableger von Mastodon-Servern).


    Wordpress scheint generell Anspruch auf den Content zu erheben. Ist mir außerdem zu kompliziert.^^


    Ich muss mir dann halt noch einen Vibe-Check machen. Write.as ist sehr auf free speech ausgelegt und sperrt nur direkte Gewaltdrohungen/-aufforderungen, das ist zwar vermutlich schon besser als die großen Anbieter, aber mir irgendwie zuwenig. Ich seh mir grade text.tchncs.de an...

  • Ich habe eben meinen Beitrag oben editiert (war gerade dabei und wurde abgelenkt, da waren dann hier schon neue Beiträge) und um einige Linksammlungen zu privacy-freundlichen Tools ergänzt, vielleicht ist da noch etwas dabei.

  • Hinweis: Du bist Ösi in Österreich. Du brauchst kein Impressum bei einem Blog. Du brauchst eine Offenlegung. Wohnadresse nach gängiger Ansicht unnötig, auch Realname braucht's nicht, solang der Name eindeutig zu dir gehört - und wer heißt noch alles Jundurg?

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • tchncs macht auf mich erstmal einen recht sympathischen Eindruck.


    Was ich mich frage, da ich mich mit solchen "Plattformen" überhaupt nicht auskenne: Eigentlich ist deine Präsenz doch in sich abgeschlossen und selbst wenn irgendwer auf der Instanz etwas Unangenehmes schreibt, hat das ja nichts mit dir oder deinem Content zu tun, oder? (und du musst deinen Content auf deren Timeline nicht anzeigen lassen).


    Ich meine was ist beispielsweise mit Telegram und den dort agierenden Neonazis/AfD-Schwurblern ... den Messenger nutzt du dennoch, oder?


    Ich frage mich allerdings auch wie dauerhaft Beiträge da wären. Oder ob der Betreiber der Instanz vielleicht in einem Jahr keinen Bock mehr hat und dann ist das was du da veröffentlicht hast, einfach offline.

  • Was ich mich frage, da ich mich mit solchen "Plattformen" überhaupt nicht auskenne: Eigentlich ist deine Präsenz doch in sich abgeschlossen und selbst wenn irgendwer auf der Instanz etwas Unangenehmes schreibt, hat das ja nichts mit dir oder deinem Content zu tun, oder? (und du musst deinen Content auf deren Timeline nicht anzeigen lassen).

    Also das wichtigste Kriterium war das jetzt sicher nicht. Ich dachte mir aber, wenn ich auf meinen Blog linke, und es eine Seite ist, die notorisch dafür ist, alles mögliche zuzulassen, schreckt es eventuell Leute ab, die damit schlechte Erfahrungen gemacht haben.


    Hm, ist die Impressumspflicht in Österreich sowas, wo die Praxis sich vom offiziellen Gesetz unterscheidet? Ich hab da nur gefunden, dass ich eine Wohnadresse und legalen Namen angeben muss, sobald ich soundso oft im Jahr was veröffentliche.

    ... ah hm, das gilt nicht für Homepages, aber schon für "regelmäßige Newsletter" :kopfkratz:

    Ich frage mich allerdings auch wie dauerhaft Beiträge da wären. Oder ob der Betreiber der Instanz vielleicht in einem Jahr keinen Bock mehr hat und dann ist das was du da veröffentlicht hast, einfach offline.

    Klar, das Risiko besteht. Aber ehrlich gesagt will ich auch ein bisschen mehr spontan sein und weniger für die Ewigkeit posten, von daher wär das jetzt keine Katastrophe. Wenn's mich anfängt zu stören, kann ich ja woanders hin wechseln?


    Ich muss sowieso erst schauen, ob ich im Sommer dann Lust auf Bloggen habe.^^ Was mich halt manchmal irritiert, ist, wie viele Medien ich konsumiere, die ich super interessant finde, aber a) mit niemanden teile und b) selber kaum reflektiere. Wenn ich also einen Post schreiben kann zu was ich gerade auf Youtube geguckt habe und welche Gedanken es bei mir ausgelöst hat, würde das vielleicht helfen, dass nicht alles bei einem Ohr rein und beim anderen Nasenloch rausgeht. ;)

  • (1) Der Medieninhaber jedes periodischen Mediums hat die in den Abs. 2 bis 4 bezeichneten Angaben zu veröffentlichen. Bei periodischen Medienwerken ist dazu im Impressum auch darüber zu informieren, unter welcher Web-Adresse diese Angaben ständig leicht und unmittelbar auffindbar sind oder es sind diese Angaben jeweils dem Medium anzufügen. Bei Rundfunkprogrammen sind alle diese Angaben entweder ständig auf einer leicht auffindbaren Teletextseite zur Verfügung zu stellen oder im Amtsblatt zur „Wiener Zeitung“ binnen eines Monats nach Beginn der Ausstrahlung und im ersten Monat jedes Kalenderjahres zu verlautbaren. Auf einer Website sind diese Angaben ständig leicht und unmittelbar auffindbar zur Verfügung zu stellen. Bei wiederkehrenden elektronischen Medien ist entweder anzugeben, unter welcher Web-Adresse diese Angaben ständig leicht und unmittelbar auffindbar sind, oder es sind diese Angaben jeweils dem Medium anzufügen. Handelt es sich bei dem Medieninhaber um einen Diensteanbieter im Sinne des § 3 Z 2 ECG, BGBl. I Nr. 152/2001, so können die Angaben zur Offenlegung gemeinsam mit den Angaben zu § 5 ECG zur Verfügung gestellt werden.

    (2) Anzugeben sind der Medieninhaber mit Namen oder Firma, Unternehmensgegenstand, Wohnort oder Sitz (Niederlassung) und den Namen der vertretungsbefugten Organe des Medieninhabers, im Falle des Bestehens eines Aufsichtsrates auch dessen Mitglieder. Darüber hinaus sind für sämtliche der an einem Medieninhaber direkt oder indirekt beteiligten Personen die jeweiligen Eigentums-, Beteiligungs-, Anteils-, und Stimmrechtsverhältnisse anzugeben. Ferner sind allfällige stille Beteiligungen am Medieninhaber und an den an diesem direkt oder indirekt im Sinne des vorstehenden Satzes beteiligten Personen anzugeben und Treuhandverhältnisse für jede Stufe offenzulegen. Im Fall der direkten oder indirekten Beteiligung von Stiftungen sind auch der Stifter und die jeweiligen Begünstigten der Stiftung offenzulegen. Ist der Medieninhaber ein Verein oder ist am Medieninhaber direkt oder indirekt ein Verein beteiligt, so sind für den Verein dessen Vorstand und der Vereinszweck anzugeben. Direkt oder indirekt beteiligte Personen, Treugeber, Stifter und Begünstigte einer Stiftung sind verpflichtet, nach Aufforderung durch den Medieninhaber diesem die zur Erfüllung seiner Offenlegungspflicht erforderlichen Angaben mitzuteilen.

    (3) Ist eine nach den vorstehenden Bestimmungen anzugebende Person zugleich Inhaber eines anderen Medienunternehmens oder Mediendienstes, so müssen auch die Firma, der Unternehmensgegenstand und der Sitz dieses Unternehmens angeführt werden.

    (4) Zu veröffentlichen ist ferner eine Erklärung über die grundlegende Richtung eines periodischen Druckwerks (Blattlinie) oder sonst eines periodischen Mediums. Im Sinne des § 2 werden Änderungen und Ergänzungen der grundlegenden Richtung erst wirksam, sobald sie veröffentlicht sind.

    (5) Für ein Medium im Sinne von § 1 Abs. 1 Z 5a lit. b und c, das keinen über die Darstellung des persönlichen Lebensbereichs oder die Präsentation des Medieninhabers hinausgehenden Informationsgehalt aufweist, der geeignet ist, die öffentliche Meinungsbildung zu beeinflussen, sind nur der Name oder die Firma, gegebenenfalls der Unternehmensgegenstand, sowie der Wohnort oder der Sitz des Medieninhabers anzugeben. Abs. 3 und 4 finden auf solche Medien keine Anwendung.

    Ich habe das für mein Forum als Privatmensch so verstanden, dass ich da meinen eindeutigen Internetnamen (Wandermaus Veria) und meine Wohngemeinde reinschreibe, aber nicht den amtlichen Namen oder Straße und Hausnummer.

    Ich bin jetzt natürlich kein Anwalt, aber ich finde, das ist eine legitime Interpretation des Paragrafen.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Hui, da hast du aber was Lohnenswertes losgetreten. Irgendwie ist in den "letzten" Jahren alles den Bach runtergegangen, das ich früher gern genutzt hab. Google hat sein "do no evil" gestrichen und sich in Palpatines Imperium verwandelt, Audible wurde von Sauron Amazon aufgekauft, Adobe beansprucht Nutzungsrechte auf all deine Werke ("aber wir werden davon nicht Gebrauch machen, trust me, bro"), Instagram ist dem Metakraken zum Opfer gefallen. Ich glaub, mit der Liste da oben geh ich jetzt endlich mein lang geplantes Internet-Detoxing an ... :lol:


    Zum Thema Blog kann ich halt nur aus persönlicher Erfahrung sprechen: ich fand das Selbsthosten WEITAUS angenehmer als gehostete Services. Das ist bei einem minimalistischen Blog vielleicht nicht so ausschlaggebend, aber was ich an Zeit in gehostete Blogs gesteckt hab, nur um ein Feature zu faken, das ich beim eigenen Blog in 3min einfach reingecoded oder installiert hab. Auch das Löschen war zumeist einfacher (meine Datenbank, meine Entscheidung), bei manchen Anbietern muß man ja durch 20 Reifen springen dafür.


    Bezüglich Impressum würd ich mich da an Veria und Bultungin halten, das ist absolut ausreichend und dürfte dir keine Probleme in jegliche Richtung einbringen (einmal davon abgesehen, daß eh niemand Privatpersonen anzeigen würde, weil's da meist nichts zu holen gibt).

    Bring me your soul, bring me your hate
    In my name you will create
    Bring me your fear, bring me your pain
    You will destroy in my name

    - Les Friction, Dark Matter

  • Ich hab mir einen writefreely-blog erstellt auf tchncs.de ... und das erste, was passiert, ist eine 404-Fehlermeldung, wenn ich versuche, irgendwas umzustellen. :autsch:


    Schwer zu sagen, woran das liegt. Namen mit Unterstrich hab ich keinen (das wär ein bekannter Bug). Jetzt überlege ich, ob ich den lösche, neu erstelle bei tchncs, oder bei einem anderen Host. Auf Bugreports und derlei hab ich keine Lust, nicht, wenn es direkt mit einem Bug startet.


    Ansonsten sieht es ja nach wie vor nach genau dem aus, was ich brauche.



    edit: Jetzt funktioniert es. Es klappt nicht, wenn der Blog-Username identisch mit dem (Mastodon-formatigen) Login-Namen ist. Und schwupps hab ich, weil zum Testen angelegt, jetzt 2 Blogs. ;D Na mal sehen, ob es jetzt weiter klappt, und ich noch ein bisschen heimelig machen kann...

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