Elfen/Elben in euren Welten

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!
  • Zitat

    Original von Dharamos
    Ich habe meine Elfen neulich in der Badewanne nochmal überarbeitet. Musste also alles nochmal neu schreiben...
    Nja dafür kam das jetzt dabei heraus:


    [Geschichte der Elfenvölker und ihrer Sonderungen]


    Nett!


    Zitat

    Das waren meine überarbeiteten Elfen und ihre Geschichte :)
    Für mich sind Elfen in einer Fantasy Welt auch nicht unbedingt ein Muss, habe ja selber eine Welt in der es keine Elfen und Zwerge gibt, aber sie sind allgemein schön in die Geschichte ein zu fädeln :) Sie gehören halt doch irgendwie dazu ^_____^


    Ob Elfen/Elben in eine Fantasywelt hineingehören oder nicht, ist natürlich Geschmackssache. In eine germanisch-keltisch geprägte Welt gehören sie eigentlich unbedingt hinein, denn in den Mythen beider Völker spielen Elben eine wichtige Rolle. (Meine Welt Inis Albion ist germanisch-keltisch geprägt und hat auch Elben.) In einer asiatisch oder indianisch geprägten Welt - na, ich weiß nicht. Viele klassische Fantasywelten kommen ohne sie aus.

  • In meiner Welt wird es wohl etwas "ähnliches" wie Elfen/Elben geben, aber dann doch irgendwie ganz ganz anders ;) Wird auf jeden Fall was ausgefalleneres, aber mein Bild ist noch zu ungenau um was drüber zu schreiben, das Sinn machen würde. Wie's aussieht werden die 6 spitze Ohren haben, auf jeder seite drei ;) Akustik wird bei denen eine sehr sehr große Rolle spielen und sie werden eher im Verborgenen bleiben. Es wird eine Seltenheit mehr als 2 von ihnen auf einmal zu sehen.

  • Wie ich in der Blahfasel-sektion es angedeutet habe war ich letztes Wochenende in Epinal auf einer Fantasy und Science-fiction Buchmesse. Dort fanden auch Konferenzen über diverse Themen statt. Hier der erste Teil eines der Literatur-Cafés:


    Café Littéraire : Die mysteriöse Welt der Elfen … zwischen Angst und Faszination.


    Teilnehmer:
    Animateur: Jérôme Vincent,
    Jean-Louis Fetjaine (http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Louis_Fetjaine),
    Bernhard Hennen (http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Hennen), Übersetzer Deutsch-Französisch: Rudi Dickman.
    Edouard Kloszko (http://fr.wikipedia.org/wiki/EJK),
    Andrzej Sapkowski (http://de.wikipedia.org/wiki/Andrzej_Sapkowski), Übersetzer Englisch-Französisch: Lionel Davoust.


    Die ganze Debatte fand auf französisch statt. Ich habe hier also alles übersetzt. Ich habe mir erlaubt Andrzej Sapkowski direkt aus dem Englischen zu übersetzen. Naja, und Bernhard Hennen sprach sowieso Deutsch.


    Nach den gewohnten Vorstellungen ging es los:


    Jérôme Vincent: Wo liegt der Ursprung der Elfen, Herr Sapkowski ?
    Andrzej Sapkowski: Es gibt eine erste Quelle in der gotischen und skandinavischen Mythologie. Der Ursprung des Feenvolkes, dass man Elfen nennt, ist die poetische Edda, wo ein Volk namens „alfar“ aufgeführt wird. Es gibt da mehrere Kategorien, unteranderen die „alfen“. Wenn sie sich fragen, wo Tolkien den Namen Gandalf gefunden hat, kann man die Antwort, auf ganz klarer Weise, in der Edda finden.
    In den germanischen und gotischen Sprachen, trifft man das Wort „alfar“ an, dass als „alb“ verändert wurde. Im deutschen gibt es das Wort Alptraum, was soviel heißt wie „der von den Elfen geschickte Traum“. Es gibt auch ein berühmtes deutsches Gedicht: der Elfenkönig (?), das von dem kleinen Volk spricht.



    Jérôme Vincent: Sie haben also viele Recherchen gemacht bevor sie ihre Elfen in ihren Romanen beschrieben haben.
    Andrzej Sapkowski: Natürlich. (Lachen im Saal)


    Jérôme Vincent: Wie haben sie ihre Elfen in ihren Romanen ausgearbeitet? Haben sie auch viel recherchiert?
    Bernhard Hennen: Dazu zuerst, als vor einigen Jahren mein Elfenbuch erschienen ist, gab es eine Kritik die nicht nett gemeint war. Der Verfasser dieser Kritik schrieb: „Herr Hennen, ihre Elfen sind so unmenschlich.“ Was für mich ein großes Kompliment war.
    Wenn man sich mit den Elfen beschäftigt, dann gibt es unheimliche Aspekte, die mit der Mythologie und den Märchen verbunden sind. Eines der Schlüsselelemente, meiner in Frankreich als Trilogie erschienenen Geschichte, „die Elfen“, ist das unterschiedliche Verhältnis der Menschen und der Elfen zur Zeit. Es werden auf über 900 Seiten etwa Tausend Jahre erzählt. Die Elfen sind dort quasi unsterblich, es sei denn sie erleiden einen gewaltsamen Tod. Wenn man diese Langlebigkeit als Grundstein einer Gesellschaft betrachtet, wirkt diese ganz anders als die Gesellschaft der Menschen.
    Dies wird gleich im ersten Kapitel deutlich. Dort geht es um zwei Elfen die um eine Dame minnen. Und der Leser erfährt sehr schnell, dass dies seit über 20 Jahren andauert, ohne dass es auch nur zum ersten Kuss gekommen ist. Das empfinden Elfen durchaus als selbstverständlich.


    Jérôme Vincent: Elfen können also über Jahrhunderte flirten und anbaggern. Eine Frage an sie, Herr Fetjaine: Wie haben sie ihre Elfen in ihren Romanen ausgearbeitet
    Jean-Louis Fetjaine: In meinen Romanen, habe ich die Tolkienelfen und die Arthur Legende zu vereint.
    Tatsächlich stammen, etymologisch gesehen, die Elfen aus den skandinavischen Legenden, wo sie aber Ähnlichkeiten mit den französischen Kobolden (NdÜ: les lutins) haben. Aber im Alltag haben wir alle ein Elfenbild vor Augen, welches von Tolkien vor 40 Jahren gemalt wurde. Tolkien war ein großer Leser der Edda und generell von germanischen und nordischen Legenden. Dies kommt im „Herr der Ringe“ (HdR) zum Vorschein. Er erfand die heutigen Elfen, eine Mischung aus Kobolden (wie zB. die bretonischen Koridon oder das deutsche Rumpelstilzchen, etc.) und den römischen Feen (die „Fadas“, die schönen Damen). Tolkien hat daraus ein übermenschliches Model erfunden, dass alle menschlichen Streben und Trachten verkörpert.
    Ich bin der Meinung, dass die Elfen jedem gehört, niemand eine Art „Archivar“ der Elfen ist und meint die Elfen müssen so sein und nicht anders. Genauso wie die Arthur Legende niemanden gehört und sich beständig weiterentwickelt.
    Viele Schriftsteller haben über Elfen geschrieben. Der Vater der Elfen ist für die meisten Leute hier anwesend natürlich Tolkien. Seine Nacherzählung, seine erneute Lektüre der Elfen ist Grundliegend. Deshalb kann man sich auch nicht allzu sehr von seinen Elfen entfernen. Ich habe es dies versucht indem ich sage, die heutigen Menschen sind die Kindeskinder verschollener Völker: die Elfen, die Monster, die Zwerge und die alten Menschen. Jedes Volk ist ein Symbol des Trachtens der Menschen.
    Jeder hat eine Neigung zu extremer Gewalt. ZB. ein lieber Papa kann zu einem Grobian werden, wenn man ihm seinen Parkplatz klaut. Er kann sich dafür sogar prügeln. Dies ist die dunkle Seite der Stärke. Dies kommt von der monströsen Seite in uns.
    Jeder kann sein Leben für Geld wahnsinnig werden. Dies ist die geizige Seite, die „Zwergseite“ der Menschen. Wohlgemerkt: jeder definiert die Höhe des Beitrags für sich.
    Jeder kann für einen „Fick“ oder eine Liebesgeschichte wahnsinnig werden. Was, wohlgemerkt, nicht das gleiche ist.
    Dies sind Dinge für die wir alle gleich sind, für die wir Maß und Ziel verlieren. Und schließlich, diese Dimensionen sind für mich symbolisch für alle diese Völker.
    Ich habe versucht, über meine Geschichten hinaus, die jetzt 7 Fantasybände zählt, immer symbolisch vorzugehen, denn Elfen gibt es ja nicht. Es gab nirgendwo, nirgendwann Elfen auf dieser Erde. Sie sind nur ein Symbol, ein Verlangen, ein Darstellung von etwas, das tief in uns schlummert.


    zweiter Teil folgt.

  • Das Gedicht ist wahrscheinlich der Erlkönig, oder?
    Das Wort "Erl" gibt es nicht wirklich, der Name ist eine Fehlschreibung von "Eller" ... also Elfen.


    Fetjaine kann ich nicht so ganz zustimmen. Viele Wesenheiten der Mythologie sind symbolisch interpretierbar, dazu zählen auch Elben. Und Tolkiens Variante scheint tatsächlich menschliches Trachten und Streben darzustellen.
    Das Fetjaine die menschlichen Verfehlungen und Triebe in Zwergen, Monstern und Elfen umsetzt, klingt auch ganz interessant.
    Aber irre ich mich, wenn ich da eine Verallgemeinerung heraushöre (pardon, lese)?
    Auf mich hat es den Anschein, als ob er verallgemeinert und neben der Antwort auf die Frage -- wie er die Elfen in seinen Romanen gestaltet -- auch noch erklären will, wofür 11en generell symbolisch stehen.



    Zitat

    Ich bin der Meinung, dass die Elfen jedem gehört, niemand eine Art „Archivar“ der Elfen ist und meint die Elfen müssen so sein und nicht anders.


    Zitat


    Seine Nacherzählung, seine erneute Lektüre der Elfen ist Grundliegend. Deshalb kann man sich auch nicht allzu sehr von seinen Elfen entfernen.


    Den Schriftsteller kenne ich nicht und seine Werke erscheinen mir wirklich interessant und bestimmt lesenswert. Aber die Einstellung, die ich hier zwischen den Zeilen herauslese, klingt irgendwie nach "Fan-Fiktion".
    1) Tolkien hat den grundlegenden Elbentypus für die Fantasy erschaffen.
    2) Tolkien's Elben sind Sinnbilder des menschlich Erstrebenswerten.
    3) Die Elben kann man nur leicht verändern, denn Tolkien war ein Visionär.
    4) Tolkien's Ideen waren so gut, dass sie allen gehören.


    Soll das heißen, dass Autoren, Rollenspielmacher, Künstler und Weltenbastler sich diesen Einschränkungen beugen müssen?
    Wenn meine Elfen auf Tolkiens Elben aufbauen, kann ich mich nicht weit von ihnen "entfernen"? Sie umgestalten?
    Ich glaube nicht.
    J.R.R. Tolkien hat als Grundlage seiner Elben nordisches und keltisches Sagengut untersucht und angepasst. Darum könnte man vermuten, dass die Sogwirkung seines Geschöpfe in eben diesen Mythen zu suchen ist.
    Aber Tolkien hat längst nicht alle Stoffe gefunden oder verwendet, die es zu den Elben/Elfen gab.
    Elfenartige Kreaturen gibt es in Erzählungen aller menschlichen Kulturen (sic).
    Das heißt jedoch nicht folgerichtig, dass Tolkien diese Erzählungen genutzt hätte. Er hat nicht einmal alle damals bekannten Überlieferungen aus Nord- und Mitteleuropa verwendet.


    Hoffentlich war dieses Rumspekulieren nicht zu wild, aber mir scheint Jean-Louis Fetjaine etwas auszusprechen, was in "Welten mit Elten" üblich zu sein scheint.
    Sieht das jemand vielleicht klarer und kann mich eines Besseren belehren? Noch ein Definitionskrieg? ;D :fluecht:

  • Hallo Merlin, dass mit dem Elfenkönig hat mir auch gedämmert, daher das ?. Herr Sapkowski hat wirklich vom ElFenkönig und nicht ERlenkönig gesprochen. Und da ich kein Spezialist bin, wollte ich mir keine Änderung anmassen.


    Hier nun der zweite Teil: (ich hoffe nicht allzuviele Fehler sind mir unterlaufen, und das Ganze ist verständlich.)




    Jérôme Vincent: Für sie ist also „Liebesseite“ die Seite der Elfen?
    Jean-Louis Fetjaine: Genau. In der ersten Szene meines Buches, wo Elfen auftauchen, ein bisschen wie bei Bernhard Hennen, bringt Liane, meine Heldin, jemanden um. Es war mir wichtig gleich von Anfang an klarzustellen, dass die Elfen nicht menschlich vorgehen. Genau wie Bernhard es meinte, Elfen sind unmenschlich, sie reagieren nach einem tierischen Schema. Mit Begriffen wie Gut und Böse, menschliche Liebe, Familie, etc. können Elfen nicht viel mit anfangen. Das ist sehr schwer dann auch zu beschreiben. Wie als wenn man eine nicht existierende Farbe beschreiben will, ist es schwer dem menschlichen Schema, und sogar dem christlichen Schema, zu entrinnen und in ein anderes Denkschema zu erläutern ohne, dass es negativ verstanden wird. Elfen sind zwar unmenschlich, deshalb aber nicht bösartig; einfach NUR unmenschlich.
    Ich versuche auch, in meinen Geschichten, meine Elfen mit den Vampiren zu verbinden, weil beide Rassen Ähnlichkeiten aufweisen: ihr Verhältnis zum Mond, ihre Blässe, der Schamanismus, ihr Verhältnis zu den Tieren etc. Ich möchte ihnen eine mögliche gewaltsame Dimension geben, und gleichzeitig ihre Schönheit zu unterstreichen. Das ist bei Vampiren auch der Fall: schön und verführerisch. Der Kuss des Vampires ist ja eine Liebesgeste. Erst wird man verführt und dann stirbt man durch den Kuss. Für mich, ist dieser Parallel im symbolischen Sinne sehr wichtig. Denn was ist Mythologie, wenn nicht eine Aufführung der Symbole der Menschheit.
    Letztes Beispiel: die Oger (märchenhafte Menschenfresser). Die Oger sind gleichzeitig eine historische Darstellung (das kommt aus dem Ungarischen) und eine symbolische Darstellung (der Pädophile, der Menschenfresser)
    So sind alle erdachten, imaginären Völker potentiell historisch und symbolisch. Und ich bin der Meinung, dass die Verständnis der Elfen in dieser Richtung zu Suche ist.


    Jérôme Vincent : Herr Kloszko, wie sieht Tolkien die Elfen ? Wie beschreibt er sie?
    Edouard Kloszko: Vorab, ich bin weder Schriftsteller noch ein Nachkommen von Tolkien, nur ein aufmerksamer Leser. Ich masse mir also nicht ein vollkommenes Wissen an, wie Tolkien die Elfen sah. Außerdem müssten wir mehr als einen ganzen Tag damit verbringen diese komplexe Thema vollständig zu betrachten.
    In Kurzform, würde ich sagen, dass die Menschen vor hundert Jahren sich die Elfen nicht wie Orlando Bloom vorstellten. Sie hatten das Bild der Fee „Glöckchen“ vor Augen. Tolkien hatte übrigens später bereut den Namen Elfen benutzt zuhaben. Das ist auch der einzige konkrete Hinweis den er in seinem Werk gibt. Tolkien versuchte eine Bruderrasse der Menschen zu erfinden, indem er eine Ursprungsmythologie, wo es sterbliche und unsterbliche Menschen schuf. Diese unsterblichen Menschen nannte er Elfen. Damit hört aber die Ähnlichkeit mit den Edda-elfen auf.
    Man muss auch wissen, dass es keine Beschreibungen in den skandinavischen oder germanischen Texten gibt, außer Begriffe wie „schön wie en Elf“ im mittelalterlichen Englisch oder in einer Episode der Arthur Legende, wo Arthur im Land „Wales“ nicht von Merlin sondern von Elfen gerettet wurde. Am Ende geht Arthur nach Avalon, die von einer Elfin, namens „Argan“ regiert wird. Deshalb benutzte Tolkien diesen Begriff. Er hatte aber versucht ihnen etwas Persönliches zu geben. So entstanden die Tolkienelfen. Er gab ihnen auch mehrere Sprachen, in denen die Elfen sich „Quendi“ nennen; was soviel wie „Volk“ bedeutet.
    der Begriff „Elfen“ ist heutzutage ein leerer Begriff, der jedem Schriftsteller ermöglicht eine Contra-Rasse zu den Menschen in ihren Geschichten zu haben. Irgendwie stellt sich aber immer wieder heraus, dass sie doch Ähnlichkeiten miteinander haben.
    Für die damaligen Menschen war das ganz anders.


    Jérôme Vincent: Kann man sagen, dass die Tolkienelfen etwas grösser als Menschen sind, und spitze Ohren haben?
    Edouard Kloszko: Das Problem dabei ist, dass Tolkien, in seinen ersten Niederschriften (zwischen 1915 und 1925), seine Elfen erst einmal etwas kleiner als Menschen vorstellt, später dann etwas grösser als Menschen. Wir wissen heute, dass Galadriel 1 Meter 98 groß ist.


    Andrzej Sapkowski: Mein lieber Herr, sie erwägen, dass Tolkien der Vater der Elfen ist, so wie sie im HdR beschrieben werden. Das stimmt so aber nicht, denn er war nicht der erste. Und zwar Lord Dunsany in seinem Buch « the elvenking’s daughter » (NdÜ : richtiger Titel: “The King of Elfland's Daughter”) beschrieb vor Tolkien die Elfen wie wir sie uns heutzutage als Stereotyp vorstellen. Ein anderer Schriftsteller, den sie nicht vergessen sollten ist Poul Anderson mit seinem Buch « the broken sword ». Diese Schriftsteller gingen Tolkien voraus.


    Jérôme Vincent: Ist das Erbe, die Last der Tolkienelfen nicht zu erdrückend? Hatten sie Lust, als Schriftsteller sich von ihnen zu entfernen? Oder ist dies ein unantastbares Erbe?
    Bernhard Hennen: Natürlich ist das Bild, das Tolkien prägte, und seit kurzem das Bild, das die Verfilmung prägte, in unseren Köpfen enorm. Sobald man ein Buch mit Elfen aufschlägt hat man die Tolkienelfen vor Augen. Das ist aber nicht überall auf dieser Welt der Fall. Ich möchte ihnen eine Anekdote über Trolle und Elfen schildern. Es gibt ein Land in dem Trolle und Elfen einen real existierenden Platz im Parlament haben. Das Land ist Island, indem ich Recherchen für mein Buch unternahm. Es gibt dort eine Vertreterin der Elfen und Trolle, die aber leider ein Mensch ist. Mit dieser Person habe ich mich getroffen und mehrere Tage mit ihr über Elfen unterhalten. Wenn in Island eine Straße eine unerwartete Kurve macht, dann kann es daran liegen, dass dort um einen Felsen herum gebaut werden musste. Diese Felsen sollen Eingänge in Elfenheime sein. Um auf die literarische Schiene zurückzukommen, in Island stellen sich die Menschen auch heute noch nicht die Elfen wie Orlando Bloom vor.
    Wenn man bei schlechtem Wetter durch die Landschaft wandert, kann man sich gut vorstellen wie und warum die Isländer auf die Idee der Elfen und Trolle kamen.


    der dritte und letzte Teil kommt, wenn alles klappt, heute abend.

  • So so so! hier nun der letzte Teil:


    Jérôme Vincent: Unser Thema ist „Die Elfen … zwischen Angst und Faszination“. Dies deutet auf die Beziehungen zwischen Menschen und Elfen hin. Welches Verhältnis unterhalten die Menschen und Elfen in ihren Romanen? Angst, Furcht, Misstrauen?
    Jean-Louis Fetjaine: Die Elfen gehören zu jeder literarischen Welt. Deshalb gibt es hier keine definitive Antwort. Es gibt ein vor-und nach Tolkien, wie es ein vor-und nach dem gibt. Ich habe Tolkien vor über 20 Jahren, und ich fing lange vor dem Film an zu schreiben. Der Film, der übrigens ausgezeichnet ist, hat unsere Vorstellung der Elfen erstarren lassen. Ich war sehr überrascht blonde Elfen zu sehen. Es war für mich unvorstellbar. Ich hatte immer gedacht, dass sie auch schwarzes Harr haben können.
    Edouard Kloszko: Tatsächlich steht es auch nicht so im HdR.
    Jean-Louis Fetjaine: Was verdeutlicht, dass jeder seine persönliche Vorstellung entwickeln kann, bzw. darf. Und genau das ist der Unterschied zwischen dem Erdachtem und dem Gezeigtem, der Unterschied zwischen Büchern und Filmen. In einem Buch, muss der Leser sich das Aussehen der Personen und damit auch der Elfen vorstellen. Der Film von Peter Jackson hat eine Vorstellung festgelegt, die aber nicht unbedingt die tolkienische Vorstellung ist. Es ist denn das definitive Schlusswort der Elfen. Jede literarische Welt muss auf ihre Weise die Menschen und Elfen erfinden.
    Dennoch gibt es einen Gemeinsamen Nenner für alle literarischen Elfen: ihre Beziehung zur Natur. Die Elfen, seien sie aus Island oder aus der Arthur Legende beispielsweise, sind die Vertreter einer Menschheit die an den Werte der Natur, mit einer Magie, die an den Schamanismus (Magie aus der Natur, mit Kräutern etc.) erinnert, hängen. Im Klartext ist dies ein Überleben des Druidismus.
    Es gibt also ein nicht vernachlässigendes keltisches Erbe, auch wenn das Wort "Elf" einen nordischen Ursprung hat. Tolkien ist ein Angel-Saxone, sehr beeinflusst von der keltischen Kultur und der Arthur Legende. Die Elfen sind Druiden, Schamanen, die mit der Natur vereint sind und im Wald leben.
    Der Blick, den die Menschen auf die Elfen richten ist der Folgende: Der Mensch sieht die Elfen wie das Ideal einer verlorenen Welt, wie eine Alternative. Seit der Christianisierung der Welt haben wir uns an Bord eines sehr materialistischen Fortschritts begeben, indem wir die Wälder und die Natur zerstören. Die Entwaldung ist die Geschichte des Mittelalters. Zu Beginn bedeckte der Wald einen großen Teil Europas. Schrittweise sägten die Menschen die Bäume ab, unter anderem dem Einfluss der Mönche. Die Mönche boten kostenlos Waldstücke um ihre Klöster an. Das war unser Wilde Westen (Far West): Wir kamen, wir rodeten, und eventuell entdeckten wir. Und in der Bretagne, entdeckte man pre-bretonische Völker, vergessen von den Römern. Es gab somit einen Kulturen aufprall, Zusammenstoß mit Menschen, die immer am Rande der römischen Kultur gelebt haben; eine Art Asterix in seinem Dorf. Ich glaube, daher kommt zum großen Teil die Farbe der Elfen, dieser grundliegende Unterschied.
    Noch einmal, man muss immer die symbolische und die historische Quelle bei märchenhaften Völkern suchen. Die historische Quelle ist diese. Sie befindet sich in den dunklen Tagen , etwa 500 Jahre n. Chr., als Europa ein Puzzle von Inseln war, umgeben von Wälder, wo der Verkehr nicht so einfach war. Nur so konnten isolierte Völker länger als Andere in Verbindung mit ihren Märchen, Fantasien, ihren Legenden, bleiben. Dies gilt für Island, wo die Menschen noch sehr ans diesen Sachen hängen. Ich sah auch, wie Bernhard (Hennen), diese Straße, die geradeaus verläuft und ohne ersichtlichen Grund einen Haken macht. Das die Ingénieure sich bemüht haben die Strasse um den Felsen zu bauen, weil dieser in die Welt der Trolle und Elfen führen soll, finde ich absolut genial!


    Jérôme Vincent: Edouard Kloszko wie ist das bei Tolkien? Sehen die anderen Völker und besonders die Menschen die Elfen mit Faszination und Angst?
    Edouard Kloszko: Bei Tolkien, gibt es nicht die Elfen und die Menschen, sondern einfach Elfen und Menschen. Manche Menschen haben ein negatives Bild von den Elfen. Im HdR beispielsweise, der Wald von Lorien ist dafür bekannt, dass man ihn nicht betreten soll, weil man sich dort verliert. Der Völker des Südens und des Ostens haben vermutlich nie einen Elfen gesehen und haben deshalb eine negative Einstellung gegenüber des "magischen" Volkes. Im Gegensatz zu Aragorn, der in ein Haus aufwuchs, in dem er Tagein Tagaus Elfen seit frühester Jugend antraf. Er hat daher einen sehr natürlichen und normalen Umgang mit den Elfen.


    Jérôme Vincent: Gleiche Frage für sie Andrzej Sapkowski: Wie ist die Wahrnehmung der Elfen bei den Menschen in ihren Romanen?
    Andrzej Sapkowski: Als Schriftsteller ist unser Geschäft das Erfinden und Schreiben von Geschichten Geschichten, die sie gerne lesen, oder auch nicht. Die Elfen in Fantasy ist ein gutes Material für gute Geschichten, weil sie ausgezeichnetes Konfliktmaterial darstellen. Elfen sind Ausländer, und wir mögen in der Regel Ausländer nicht. Die Elfen sind völlig verschieden von den Menschen. Außerdem sind sie nicht unmenschlich, sondern nichtmenschlich. Und meiner Meinung nach, sollten Autoren ihren Lesern lehren, dass auch "Nicht-menschliche" menschlich sein können.


    Jérôme Vincent: Bernard Hennen, ist das auch der Fall in ihren Romanen?
    Bernhard Hennen: Wenn bei mir Menschen Elfen begegnen, hängt der Kontakt von den Menschen ab; wie sie sich verhalten. In meinem Werk gibt es eine Kirche, die nicht ohne Grund sehr starke Parallelen mit unserer katholischen Kirche hat. Angehörige dieser Kirche bekämpfen die Elfen bis aufs Blut, da die Elfen für sie das Bildnis der Magie sind, und damit der Ausdruck einer unkontrollierbaren Kraft der Natur. Im Gegensatz dazu, wenn ein Bauer, oder ein Pilger, auf eine Elfin trifft, ist seine erste Reaktion: Waah, für diese Frau würde ich alles tun!
    Natürlich gibt es auch bei mir einzelne Elfen, die man gewaltsam oder grausam nennen kann. Aber ich denke, dass, wenn man von einem Volk spricht, es falsch ist den Begriff Grausamkeit zu benutzen, weil dieser nicht ein ganzes Volk charakterisieren kann.
    Allerdings unterliegen die Elfen anderen Moralvorstellungen als in der menschlichen Gesellschaft. Ein Beispiel dafür ist folgendes irdisches Märchen: Ein Jüngling verbringt mit einer Elfin eine Nacht in ihrer Welt. Als er zurückkehrt, sind auf Erden 100 Jahre vergangen. Für den Jüngling ist dies unheimlich grausam, denn er ist in einer neuen Welt. Er kennt niemanden, und niemanden erinnert sich an ihn. Die Elfin macht sich darüber keine Gedanken: für sie war es ja nur eine Liebesnacht.


    Jérôme Vincent: Danke an alle Sprecher und Zuhörer für ihre Aufmerksamkeit.

  • Dreizehn Seiten und ich nehme an, die Definition von Elfen wurde schon in blutigen Schlachten ausgefochten. ^^


    Daher wefe ich einfach das rein, was man als Elfen-Pendant meiner Welt bezeichnen kann: Die Vilen.
    Sie sind die Kinder von Tochter Erde, sie wachen über Orte, Pflanzengruppen und Tierherden. Sie spiegeln die Form ihres Schützlings wieder. Als Pflanzenwächter wirken sie Baumartig, aber auch Menschlich, der Kontakt mit Menschen ist nämlich nicht unüblich. Als Tierwächter haben sie die Form ihrer Schützlinge, sind eigentlich kaum von ihnen zu unterscheiden - sieht man von der bunten Farbe ab.
    Und Ortswächter, klar, ein Seevila wirkt eben etwas... wässrig ^^


    Die Vilen sind also nicht nur schickes Accessoir, sondern hart arbeitende Wesen, welche von den Menschen nicht unterschätzt werden sollten. Sonst drohen Krankheiten, khehe

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt @_@


    Jedes Wesen, dass zu seinem Privatvergnügen ein Universum schafft ist ein egomanischer Irrer -
    Ergo: Der Schöpfer ist ein egomanischer Irrer. - Landon W. Rabern


    Schöpfer sind keine Götter. Schöpfer erschaffen welten, und das ist schwer. Götter wurden von Menschen erschaffen, und das erklärt eine Menge. - Terry Pratchett, Heiße Hüpfer

  • Zitat


    Wären Vilen in Seen nicht eher Rusalky?


    Dann braucht sie aber auch Vodjanje/Wodjanoi. Danach darf sie Ljeschi/Leszy/Leshy einbauen, weil die Kontakt zu den Wassermännern pflegen. Und dann baut sie der mythologischen Korrektheit halber von Rarash über Kikimora bis hin zu Pferdehütern die ganze slawische Mythologie ein.
    Aber mit Rusalky hast du natürlich Recht. Solche Namen sind jedoch optional. *erinnert sich an einen Weltenbastler, der auf kreative Art Orks mit Mantikoren gleichsetzte* Wer war das bloss? *grübel* ;)

  • *les*
    ô.o
    *rofl*
    Ja, Vilen hatte ich als russische Naturgeister aufgeschnappt, gefiel mir besser als sie einfach Naturgeister oder gar Elfen zu nennen. Die ganze slawische Geisterriege kommt aber deshalb nicht rein, weil Bagudo nicht slawisch inspiriert ist(ich kenne diese Region historisch und mythologisch kaum), ich sowieso meistens nur einen Namen aus einer anderen Sprache nehme(der Kontinent Satumaa kommt vom Finnischen, dat wars aber auch schon) und Vilen jetzt einfach der Oberbegriff für die Wächter von Tochter Erde ist. Ein Naturgeist ist ein Naturgeist ist ein Naturgeist, egal welche Namen er in den Kulturkreisen hat, ob Nöck, Nereide oder Rusalky.
    Daher habe ich in einer anderen Geschichte diese alle unter Daimon abgespeichert. Ob ein Daimon dann eine muse oder ein Vampir ist, das ist dann eher die Berufsbezeichnung ^^

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt @_@


    Jedes Wesen, dass zu seinem Privatvergnügen ein Universum schafft ist ein egomanischer Irrer -
    Ergo: Der Schöpfer ist ein egomanischer Irrer. - Landon W. Rabern


    Schöpfer sind keine Götter. Schöpfer erschaffen welten, und das ist schwer. Götter wurden von Menschen erschaffen, und das erklärt eine Menge. - Terry Pratchett, Heiße Hüpfer

  • Bei mir gibt es keine Elben oder Elbenartigen. Dieser "Früher war alles besser"- und "Die tollsten und mächtigsten und reinsten Lebewesen lebten in grauen Vorzeiten und sind heute nur noch ein Schatten"-Gedanke ödet mich irgendwie an. Mir ist unsere positiv-progressive menschliche Entwicklung, in der das "elbische Potential" eher in der Zukunft liegt, bedeutend sympathischer. Aber am unangenehmsten ist mir immer noch diese unnatürliche Zuspitzung ihrer Tugenden oder Untugenden. Kurzum, diese Hippies wären allenfalls Futter für einen Utul-Streithammer. Ab nach Valinor!


    Zwerge wären dagegen gerne gesehen; ich bin immer noch am Verzweifeln, wie ich sie sinnvoll und nicht zu klischeehaft unterbringen könnte...

  • Zwerge wären dagegen gerne gesehen; ich bin immer noch am Verzweifeln, wie ich sie sinnvoll und nicht zu klischeehaft unterbringen könnte...

    Vielleicht, indem Du sie nicht unterbringst ;D



    Elben habe ich auch in meiner Welt nicht. Jedoch gibbet da schon das ein oder andere "filigranere" Völkchen auf Arie. Allerdings sind die Menschen dort auch in schwächlicher Unterzahl aufgrund ihres magischen Unvermögens ;)

    Damokles Art


    Damo: "Ich liebe diese leicht mystische melancholische und sehr ruhige Musik...hach, toll"
    Yelaja: "Ich mag Korn :)"


    Gerbi: "Ob so ein Hiagald morgens aufsteht, in den Spiegel guckt und denkt: 'Muahaha, ich bin so GEIL-niedlich'?"

  • Grünkern: Elfen müssen ja nicht zwangsläufig ein Schatten einer früheren höheren Kultur sein. Nur weil einer das macht müssen das noch lange nicht alle machen.


    Was mich an den meisten Elfendarstellungen stört ist, dass sie so menschlich sind. Sie haben Städte, haben eine idealisierte Form der Kultur wie sie auch bei uns vorkommt/vorkam usw. usw.



    Ich habe Elfen in meiner Welt und ich glaube (hoffe) dass sie nicht zu klischeemäßig geraten sind. Ja, sie leben in Wäldern und ja, sie sind schlank und haben spitze Ohren. Aber ansonsten haben sie nicht viel mit dem gemein was Grünkern beschrieben hat.
    Es gibt keine alte, untergegangene Elfenhochkultur - das würde auch zu meinen Elfen überhaupt nicht passen. Ihre Zivilisation ist viel zu verteilt und individuell gestaltet um so etwas wie Städte oder gar eine Hochkultur hervorzubringen. Neben der Tatsache dass sie sowas garnicht wollen, sie verstehen zum Beispiel die menschliche Tendenz sich in Städten zusammen zu ballen überhaupt nicht. Stattdessen sind sie damit zufrieden über riesige Flächen verteilt minimalinvasiv zu leben. Das heißt natürlich nicht dass sie nicht auch einen gewissen Luxus wert schätzen, aber dieser sieht deutlich anders als beim Menschen aus. Elfen sind halt eher Einzelgänger im Gegensatz zum Rudelwesen Mensch.


    tendentiell sind sie recht territorial, individualistisch und dank ihrer Langlebigkeit denken sie eher in größeren Zeiträumen als Menschen. Was sie mit den "Klischeeelfen" allerdings gemein haben (zumindeest mit denen nach Tolkien) ist eine generelle Tendenz zum Pazifismus. Das heißt nicht dass sie friedlich sind, das heißt eher dass sie erst andere Möglichkeiten ausschöpfen ehe sie zur Waffe greifen.

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


    INDEX DER THREADS ZU LHANND

  • Ah, das erklärt's wohl. Meine Elfen sind ausgesprochene Gesellschaftstiere. Soll jetzt nicht heißen, daß sie alle unglücklich sind, wenn sie mal 10 Minuten alleine sind (obwohl sowas definitiv häufger vorkommt als bei Menschen). Die Neigung zur Gewaltarmut und die Tendenz zu denken wie ein Förster (nachhaltig eben!) sind auch bei bei den Aislennar (wie sich selbst in Alnarin nennen) geradezu universal. Das bringt sie dann dazu, (meist) in dörflichen Gemeinschaften zu leben, das Land auf ihre Art zu kultivieren: Sie leben mit der Natur, nicht gegen sie.


    Hochkultur? Ja, das gab's mal, aber die heutigen Elfen haben nicht viel damit zu tun, denn in gewissem Sinn sind sie Opfer ihrer Vorfahren. Nur wenige wissen überhaupt darüber, und die haben dann eigentlich keine gute Meinung von ihren Altvorderen.
    Es gibt allerdings auch (wieder) Städte, aber nur dort, wo das umweltverträglich ist. Die größte is Bel Eirin mit vielleicht 100.000 Elfen und wenigen 100 Nichtelfen, die (nicht zuletzt dank des Einsatzes von Magie) vorbildhaft für umweltverträgliche Urbanisation ist (und deswegen den Konzernen, die von der Verschwendung leben, ein Dorn im Auge ist). Da hat sich eine neue elfische Hochkultur entwickelt paralell zu den Zivilisationen der Menschen.
    (Ja, die Vorbildwirkung hat etwas vom "Bessere-Menschen-Sein" an sich, aber sind Vorbilder nicht immer "besser"?)

  • Also was ihr Verhältnis zur Natur angeht, sind die Hochlefhen (die Sorte Elfen, die ich vor einiger Zeit hier angesprochen habe) etwas eigenartig: Neben dem Johannitentum als "offizielle" Religion gibt es noch eine Form des "Heidentums", die wegen ihrer enormen Verbreitung geduldet wird und in der die Lefhen "Mutter Natur" verehren. Mit der wirklichen Natur hat das aber nur noch wenig zu tun, sondern vielmehr wird ein idealisiertes Zerrbild der Natur verehrt, das geprägt ist von unterdrückter Missgunst gegenüber den Zwergen. Viele der Hochlefhen in diesem Kult sehen sich als Naturschützer, wobei manche so weit gehen, im Namen von "Mutter Natur" zwergische Bau- und Forschungsprojekte zu sabotieren oder mächtige magische Kräfte freisetzen, um die Natur "wiederherzustellen". Dass sie damit oft mehr Schaden an der echten Natur anrichten als das, was sie verhindern, sehen nur wenige von ihnen ein. Trotz ihres langen Lebens denken sie nur sehr kurzfristig. "Nachhaltigkeit" und "Ökologie" sind für sie nur wohlklingende Begriffe, mit denen sie leichtgläubige Menschen auf ihre Seite bringen können.
    Ironischerweise ist gerade die Langlebigkeit der Lefhen oder genauer ihre spezielle Form das Problem: Im Gegensatz zu den Zwergen gaben sie sich nicht mit einem langen Leben zufrieden, sondern strebten stattdessen nach ewiger Jugend. Dadurch altern sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig langsamer, weshalb sie erst relativ spät lernen, längerfristig und weniger impulsiv zu denken. Wenn sie dann im Alter die nötige Reife erreichen, sind sie oft entweder dem "Natur"-Kult bereits völlig verfallen oder sie wenden sich so verbittert von ihm ab, dass sie jede Form von Umweltschutz boykottieren, auch wenn sie tatsächlich sinnvoll wäre.


    Die so genannten Wildlefhen haben dagegen ein realistischeres Bild von der Natur, mit der sie sich auf irgendeine Weise verbunden fühlen. Wie genau das aussieht, kann ich noch nicht sagen. Fest steht bisher, dass sie nicht die Natur nicht als Muttergöttin oder etwas ähnliches anbeten. Außerdem sollen sie zwar eine Verbindung zu Naturgeistern haben, aber ihnen nicht zu sehr ähneln oder zu sehr durch sie geprägt sein. Dazu kommt noch, dass sie mit den Zwergen enger befreundet sind als mit den Hochlefhen.
    Ansonsten sind meine Vorstellungen von den Wildlefhen noch zu vage, um sie hier zu schreiben...


    Nachtrag: Ich habe mir über die Wildlefhen ein paar Gedanken gemacht und lasse sie jetzt halbnomadisch in Jurten oder einer ähnlichen Mischung aus Zelten und Holzhütten leben. Unter Hochlefhen sagt man, sie ernähren sich ausschließlich von wilden Kräutern und Früchten. Tatsächlich leben sie zu einem Großteil von Viehzucht und Jagd, ergänzt durch selbst angebautes Obst und Gemüse. Wichtigstes Exportgut sind handgefertigte Kleider und andere Textilien von herausragender Qualität.
    Charakterlich sind Wildlefhen äußerst fröhliche und gesellige, aber manchmal auch unberechenbare und geheimnisvolle Wesen. Sie sind aber nicht so launisch und verwildert wie manche Feen, Tiermenschen und Naturgeister. Der wichtigste Unterschied ist wohl, dass sie zwar gern Schabernack treiben, aber insgesamt mehr Rücksicht auf menschliche (im weiteren Sinne) Moralvorstellungen nehmen. Im Gegensatz zu den Hochlefhen benutzen Wildlefhen ihre Magie in Friedenszeiten nur für vergleichsweise harmlose Streiche, was sie trotz ihrer Unberechenbarkeit für die Zwerge letztlich sympathischer macht.
    Was das Aussehen betrifft haben Wildlefhen typischerweise lange, struppige aber nicht ungepflegte Haare, die meist schwarz oder braun sind. Ihre Haut ist üblicherweise brauner als die der relativ blassen Hochlefhen. Wildlefhen tragen nur selten Schuhe und ihre Kleidung ist meistens leichter und verspielter als die der Hochlefhen. Manche Hochlefhen bezeichnen die Kleidung als "unzüchtig" und Zwerge aus dem kalten Norden witzeln gerne, manche Wildlefhen würden nur in Unterwäsche herumlaufen.

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."
    - Douglas Adams, "Das Restaurant am Ende des Universums"

  • Nur der Aktualisierung wegen: Auf Gaia wurden alle Elfen gegen die humanoiden Cha'Iru ausgetauscht, welche minimalst elfenartig sind, aber mit dem, was man im Allgemeinen mit dem Elfen in Verbindung bringt, nichts mehr zu tun hat. Bis dato gibt es auch nur 2 unterschiedliche Gruppierungen von Cha'Iru anstatt der "klassischen" D&D-Aufteilungen:
    Es gibt die Lang- und Kurzlebigen Cha'Irus. Optisch absolut gleich, können die Langlebigen sozusagen ein "baumartiges" Alter ereichen von gut einige hundert Jahren erreichen (soweit ich es auswendig weiß), während die Kurzlebigen nur wenige hundert Jahre zusammen bekommen. Grund dazu ist eine mythologische Verbindung mit den heiligen Bäumen der Cha'Iru, aber das würde zu weit führen.


    Feen sind von irgendwelchen bekannten Gruppierungen bis jetzt auf "Naturgeister" im Allgemeinen reduziert worden und werden erst noch überarbeitet. Ich denke da vielleicht an eine Art "fikitves Feenbuch", in dem einzelnen Feenarten von einem Feenforscher Gaias untersucht und katalogisiert wurden.


    Und auf Cimorra gibt es keine Elfen und wird es auch nie Elfen geben.

  • Auf Acass/ Itorya hat spontan eine Großtransformation eingesetzt und alle Elfen in Menschen umgewandelt, wodurch die Welt jetzt Elfenfrei ist. Vorher hatte ich hauptsächlich den Hochelfentypus, sprich einen Stock im Hintern so groß wie eine Stadt. Dazwischne gabs ein paar Waldelfen Baumkuschler.


    Apeiron und die Mecha Welt sind Sci-Fi, da haben Elfen bitte draussen zu bleiben.


    Die MG Welt hat Elfen, aber nicht so absurd arogant. Die meisten Elfen werden ihre Fehler eingestehen, der eine Elfenstaat von dem ich weiß, hat Gleichberechtigung dick auf der Fahne stehen. Unterteilen tu ich Hochelfen und Dunkelelfen, wobei erstere eher helle Haarfarben haben, aber nicht durchgehend blond sind. Zweitere sind defintiv KEINE Drow. Sie sind prinzipiell eher kleiner, haben eine dunklere Hautfarbe und Haare, sind aber ansonsten auch nicht anders veranlagt als Hochelfen (oder Menschen)

  • alle Elfen in Menschen umgewandelt,

    Wie hat das bei den Waldelfen funktioniert? Menschen im Wald, und mögen sie noch so menschlich aussehen und sich verhalten, erwecken meines Erachtens immer einen elfischen Beigeschmack.
    Oder gibts da eine Lösung, die mir nur nicht einfallen will?

  • Wie hat das bei den Waldelfen funktioniert? Menschen im Wald, und mögen sie noch so menschlich aussehen und sich verhalten, erwecken meines Erachtens immer einen elfischen Beigeschmack.
    Oder gibts da eine Lösung, die mir nur nicht einfallen will?


    Wenn sie eine Axt haben und karierte Baumwollhemden tragen?
    :fluecht:
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

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