Aloha, Ihr lieben ♥
Ich habe mir gerade die Frage gestellt:
"Wie sehr kann man sich bei politisch unkorrekten Charakteren aus dem Fenster lehnen?"
Wie ich darauf komme:
Ich war gerade im Thread zu Realismus. Und ich muss sagen wenn ich mir so die großen Helden der Geschichte so angucke, ist es teils sehr krass wie viele von diesen "Vorbildern" oft sehr miese Eigenschafften hatten. Rassismus, Sexismus, Klassendenken, Sadismus oder Korruption... es gibt wirklich wenige große Personen/Helden die von irgendwelchen dieser negativen Traits komplett freizusprechen wäre. Das hat man ya ganz besonders noch mal bei der BLM-Bewegung gesehen und wie sich die Ansicht zu vielen Entdeckern stark gewandelt hat, weil viele einfach stark Nationalistisch/Rassistisch waren.
Nun zum Topic und der eigentlichen Frage:
Wie jemand - ich weis gerade nicht genau wer oder wo - geschrieben hat, ist jede fiktive Welt nicht vollkommen von der unseren zu trennen.
(Triggerwarnung:->)
Klar kann man einen Kleinkinder vergewaltigenden, Leichen schändenden, super sadistischen Charakter zum Hauptcharakter in einer Story machen und ihn also sonst super netten sympathischen Kerl darstellen. Es wäre vllt sogar realistisch, denn gerade WEIL solche Menschen oft sonst sehr nett wirken, sind sie ya so gefährlich! Allerdings wäre das dann doch "etwas" zu doll, u know...
Abgesehen von diesem bewusst völlig übertriebenen Beispiel, frage ich mich aber schon: Wo liegt bei euch die Grenze?
Ein Charakter der zB. der coole Dude ist, aber bis aufs Mark rassistisch, wäre für mich zB. schon ein interessanter Charakter. Sogar wenn er quasi zu den "Guten" gehört. Auch wenn ich selbst Rassismus natürlich streng ablehne. Einen Misogynen Charakter würde ich zB. nicht gern in meiner Geschichte haben (würde allerdings in meiner Welt auch keinen Sinn ergeben). Ich mein jede Person ist in ihrem Sein ya sehr Divers. Es gibt ya keinen Menschen der NUR gut oder NUR böse ist.
Allerdings habe ich oft das Gefühl, dass Personen in vielen Geschichten die ich gelesen habe oder Filmen die ich gesehen habe, immer so einen pseudo-negativ-trait bekommen.
Der Detektiv der eigentlich Alkoholiker ist oder der Held der nicht immer ganz Ehrlich oder vllt auch mal etwas Feige ist, weil er stark mit sich selbst ringt.
Auf der anderen Seite gibt es dann das Schurken-ding. Ein Charakter der klassisch als "böse" wahrgenommen wird aber cool ist. Allerdings WEIS jeder, dass er halt der Böse ist, deswegen ist es legitim ihn so "böse" darzustellen.
Ein Beispiel und bleiben wir bei dem Rassismus-Thema:
Ich erfinde nun einen Charakter. Er/Sie ist rassistisch. Nicht nur so ein bisschen, sondern schon so like: Also wenn der/die "Ethnie-Name" vor mir verprügelt wird, dann mach ich jetzt nicht mit, aber ich erfreue mich schon dran und reiche den Aggressoren hernach ein Tuch, damit sie sich das Blut von den Schuhen putzen können. So ein Ding.
In der Story gehört er aber zu einer Gruppe die SEHR KLAR als "die Guten" wahrgenommen werden sollen. Also man stellt seine Person oft als Positiv dar, als jemanden mit dem man related, mit dem man sich gern umgibt. Und hier kommt nun der Punkt: Allerdings ist er selbst von der RICHTIGKEIT seiner Ansichten schon überzeugt. Es gibt quasi keinen Konflikt der ihn als "guten Charakter" legitimiert. In diesem Bezug ist er einfach bewusst und überzeugt scheiße (in seiner Welt ist er ya quasi richtig und alle anderen liegen falsch). Positiv dargestellt wird er dennoch, da er z.B. einfach teil einer Heldengruppe ist. Es wäre etwa so, als wäre Sam aus Herr der Ringe eigentlich starker Rassist, und hätte sich oft darüber ausgekotzt wie scheiße die Ausländer auf ihrem weg alle sind, und wie gut es wäre wenn sie alle verrecken. (Auenland First). XDDD
Mein Problem mit dem Thema:
Ich finde sowas immer sehr Interessant. Ich mag "Realismus" in Welten und wie schon erwähnt, die Geschichte ist VOLL von solchen Leuten. Mein Problem ist allerdings, dass ich keine Plattform liefern möchte. Ich möchte nicht der Grund sein, dass irgendein verwirrter Nazi sich denkt. "GeIL GeNaU sO mUsS mAn MiT dIeSeM aBsChAuM uMgEhEn!!!11!" Deswegen find ich das Thema nicht so leicht, wie es sein könnte, wenn alle die sich mit Arcpunk befassen coole, ausgeglichene Leute wären.
Was meint ihr?