Bekannte Sprachen benutzen

  • Ich würde auf jeden Fall eine eigene Sprache entwickeln. Erstens macht das ordentlich Spaß (was mich persönlich angeht, sogar mehr als den Rest der Welt zu bebasteln), zweitens gibt es keine Copyright-Probleme (was dir bei Quenya u.U. passieren könnte), und drittens ist es interessanter, als einfach Deutsch oder Englisch zur "Gemeinsamen Sprache" zu erklären (wie das in einigen Rollenspielwelten der Fall ist).

  • Allerdings ist Huttisch eine Mischung aus Quechua und Aymara, also Sprachen der Anden-Region - und außer Freaks wie mir, die die Wookiepedia auswendig können, wäre das außerhalb der Anden nie jemandem aufgefallen. Okay vielleicht ein zwei Linguisten. Ihr versteht, was ich meine.


    Also: wenn fertige Sprachen benutzen, warum dann nicht echte? Das gibt auch keine Urheberrechtsprobleme. StarWars hat das problemlos durchgezogen - Ewoks sprechen so etwas wie Filipino - und in des Deutschen liebstem RPG-Sandkasten DSA stört es auch niemanden, wenn man als Novadi Arabisch verwendet, als Nivese Finnisch und als Moha Bahasa Indonesia.



    ...ich bastle am Ende aber auch immer lieber selber ^^.

  • Also ich verwende in meiner Welt auch keine eigenen Sprachen.


    Allein schon aus Zeitgründen, eine Sprache zu designen ist sehr aufwändig... außerdem kann ich von meinen Spielern nicht verlangen, dass sie eine Sprache sprechen. Deshalb kann man auch einfach Sprache X benennen und sie dann wie Deutsch oder sowas aussprechen.


    Deshalb erstmal: wozu brauchst du denn die Sprache?
    Wenn man einen Roman schreibt in dem eh nur 3 oder 4 Sätze drin vorkommen, kann man sich auch was aus den Fingern saugen.
    Wenn es eine ganze voll durchdesignte Welt ist, kann man sich durchaus überlegen eine eigene Sprache zu schaffen. Leider zieht das imho einen ziemlichen Rattenschwanz hinter sich her.
    Wenn ich z.B. eine Sprache in meiner Welt ausdesigne, würde ich mich irgendwie gezwungen fühlen, die etwa 20 anderen aktiv gesprochenen Sprachen sowie noch etwa 10 tote Sprachen auch zu designen.

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


    INDEX DER THREADS ZU LHANND

  • Fremde fiktive Sprachen als Ersatz in der eigenen Welt zu benutzen, finde ich ehrlich gesagt ziemlich dreist und idiotisch. Zeugt nur davon dass der Bastler zu unkreativ oder Faul ist, sich selber eine zu erfinden.

  • Grundlegend bin ich kein Sprachbastler und habe auch nicht wirklich Zeit dafür, mich mit einer Sprache auseinander zusetzen, wenn es doch viel interessantere Dinge zu entdecken gibt. Zu Beginn von Gaia hatte ich auch noch Quenya- und Sindarinwörter im Einsatz, habe dieser aber gestrichen.


    Insgesamt sage ich mir, dass die Welt und Sprache schon zusammenpassen muss, weswegen ich auch nahezu alle englischsprachigen Begriffe rausgekickt habe (auch wenn es den comichaften Charakter der Welt unterstreicht).


    Prinzipiell ist mein Standpunkt zur Zeit, dass eine Sprache entweder zu einer Welt passen muss (wie z.B. Englisch zu einer SF- oder Endzeitversion der Erde) und dass ich meine Finger von existenten, fiktiven Sprachen lasse, weil das früher oder später nur Ärger gibt.

  • Naja, ich bin nicht grad talentiert in derartigen theoretischen Dingen.
    Wenn ich Sprachen benutze, dann reelle teilweise oder eigene, die jedoch nicht die Tiefe einer wirklich benutzbaren Sprache aufweisen können.


    Ich arbeite zwar an einer eigenen, dies wird jedoch wohl die einzige sein, aufgeteilt in Dialekte (Wo die Dialekte wie Sprachen der Völker fungieren).


    Verwenden tue ich zwar auch Wörter aus fiktiven Sprachen (das ist sogar bei all den Variationen von Namen unverhinderbar), aber verfremde sie.

  • Es kommt, wie Gerion sagt, auch immer darauf an, was man will.


    Ich begnüge mich oft damit, mir über das Lautsystem einer Sprache Gedanken zu machen, damit ich für ein Volk/Land ein in sich stimmiges Namenssystem schaffen kann. Dann kommen manchmal noch ein paar grammatikalische Eigenschaften hinzu: Plural ist meist nützlich, dann Namensableitungen, damit z.B. die Sprache nicht irgendwas auf -isch heisst, und Übersetzung von wichtigen Begriffen (z.B. Berg, Land, König etc.).


    Das genügt nach meiner Erfahrung für den Hausgebrauch. Da muss man noch keine ganze Sprache dazu erfinden.


    Grundsätzlich finde ich, dass der Hauch einer eigenen Sprache (wie oben beschrieben) eine Welt authentischer macht. Wenn ich z.B. in einer Welt das Gefühl habe, die haben da alle deutsche Namen, dann frage ich mich unwillkürlich, woher diese Deutschen in diese Welt gekommen sind.

  • Das handhabe ich ähnlich wie weltenreiser.
    Ein Lautsystem für Namen und außerdem überlegungen zur Grammatik. Später vielleicht noch etymologische Dinge.
    Ich bastele eher an der Sprachentwicklung und schaue mir Gemeinsamkeiten einer Sprachfamilie an. Meine Hochachtung all denen, die weiter gehen.


    Quenya, Sindarin, Klingonisch usw. zu klauen mag einfach sein. Allerdings fehlt völlig der Zusammenhang zur Umgebung, in der das Volk existiert. Es sei denn, dieses Volk ist ein exakter Abklatsch von Elfen oder anderen Völkerscharen. Aber dann macht man es sich sowieso einfach.

  • Zitat

    Original von cedh audmanh
    Ich würde auf jeden Fall eine eigene Sprache entwickeln. Erstens macht das ordentlich Spaß (was mich persönlich angeht, sogar mehr als den Rest der Welt zu bebasteln), zweitens gibt es keine Copyright-Probleme (was dir bei Quenya u.U. passieren könnte), und drittens ist es interessanter, als einfach Deutsch oder Englisch zur "Gemeinsamen Sprache" zu erklären (wie das in einigen Rollenspielwelten der Fall ist).


    Ganz meiner Meinung. Eine eigene Sprache zu erfinden ist zwar recht zeitaufwendig, aber es ist gar nicht sooooo schwierig wie manche Leute meinen, macht Spaß und man lernt dabei sehr viel darüber, wie Sprachen funktionieren. Nichts dagegen, sich von Bestandteilen anderer Welten inspirieren zu lassen, aber eine Sprache aus einer anderen Welt zu übernehmen, ist in meinen Augen schlichtweg geklaut und sollte unterlassen werden. Das ist dasselbe, als wenn man in seiner Welt ein Reich namens "Gondor" mit der Hauptstadt "Minas Tirith" hat, und bringt ganz gewiss Copyright-Ärger mit sich. Und, wie Merlin auch sagt, das hieße, die Sprache aus dem Zusammenhang zu reißen, und das tut weh.


    Man muss ja nicht gleich eine vollständige Sprache mit 2000 Wörtern und 100 Seiten Grammatik bauen. Man kann da ganz bescheiden anfangen, mit einer Phonologie (also einer Liste der in der Sprache vorkommenden Laute und ein paar Regeln, wie diese zu Silben und Wörtern zusammengefügt werden), ein paar Dutzend Wortelementen und einigen grundlegenden Grammatikregeln, die man braucht, um sinnvolle und vom Sprachstil her einheitliche Namen zu basteln; das kann man dann später weiter ausbauen.

  • Ich würd' mein eigenes Ding drehen. Erstens ist es durchaus unterhaltsam. Zweitens lernt man was dabei über echte Sprachen. Drittens wird die Tolkien-Stiftung nicht glücklich sein, weil Der Professor erst seit ca. 40 Jahren tot ist.

  • Zitat

    Original von Dindresto
    Ist es besser eine eigene Sprache zu entwickeln oder geht es auch, wenn man z.B. Quenya von Tolkin benutzt?


    Ähm - vorhandene Dinge verwenden ist Hegemann. Es gibt so etwas wie "Gemeingut", also Dinge, die "alle kennen", ja. Asimows Robotergesetze zum Beispiel. Oder Beethovens Neunte. Aber eine erdachte Sprache, nein, das wäre gefährlich nah am Abschreiben - zu nah, meiner Ansicht nach.


    cheers, Uli

  • Nunja, zwar macht es die ganze Sache wesentlich einfacher, der Nachteil jedoch ist halt das Urheberrecht. Aber ich kann verstehen, dass es schwer ist der Versuchung zu widerstehen. Versuch doch einfach deinen eigenen Akzent von Quenia oder Sindarin zu entwickeln. Tolkien hat selbst doch auch "nur" Gaelisch genommen und "zurück"entwickelt. ;) ganz plump gesagt

  • Zitat

    Original von Druyènn
    Nunja, zwar macht es die ganze Sache wesentlich einfacher, der Nachteil jedoch ist halt das Urheberrecht. Aber ich kann verstehen, dass es schwer ist der Versuchung zu widerstehen. Versuch doch einfach deinen eigenen Akzent von Quenia oder Sindarin zu entwickeln. Tolkien hat selbst doch auch "nur" Gaelisch genommen und "zurück"entwickelt. ;) ganz plump gesagt


    Nein, hat er nicht.


    Er hat sich beim Sindarin vom Walisischen (nicht vom Gälischen, das ist ein feiner Unterschied) inspirieren lassen, was die Phonologie anbetrifft, und beim Quenya vom Lateinischen und vom Finnischen, aber er hat die Sprachen komplett eigenständig gebaut und sie sind nur untereinander und mit keiner Sprache der realen Welt verwandt.


    Es ist meiner Meinung nach nicht verkehrt, sich von Tolkiens Sprachen inspirieren zu lassen (das tue ich bei meinen Elbensprachen auch), aber man sollte nicht einfach Tolkiens Sprachen nehmen und ein bisschen daran rumbasteln, sondern besser eigenständige Sprachen bzw. Sprachfamilien entwickeln (oder reale Sprachen als Grundlage nehmen - die gehören allen und niemandem).

  • (Schau, wen man hier trifft ... :) )


    Ich kann da nur zustimmen. Dreh' Dein eigenes Ding. Es muß ja nicht krampfhaft originell sein. Es reicht erstens, daß man merkt, daß es Deiner eigenen Kreativität entsprungen ist, und zweitens, daß es auch hinreichend gut ist. Für letztzeres braucht man ein wenig Übung, also nicht verzagen, wenn's beim ersten oder dritten Mal nicht so hinhautz. Und Sprachen basteln macht Spaß!

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