[Gemeinschaftsprojekt] Weltenbastler-Interview

  • Sooo. Ein neues Projekt! Ich habe ein paar Interview-Fragen formuliert, die sich an Weltenbastler richten. Also an die Mitglieder dieses Forums.


    Vielleicht haben ja ein paar von Euch Lust, dabei mitzumachen und die Fragen zu beantworten. Meine Idee ist, diese Interviews dann als Artikel bei unseren Artikeln zu posten. So wie ich es mit meinem ersten Beispiel gemacht habe, wo ich selbst meine Fragen beantwortet habe.


    Die Fragen poste ich hier auch nochmal. Wer mag, kann sie ja mal beantworten, entweder hier oder per Privatnachricht an mich, und ich poste dann via Weltenbastler-Account den Artikel, wenn das für euch ok ist. :)


    Beispiel für ein ausgefülltes/beantwortetes Interview:


    Die Fragen:

  • Nickname im Forum: Incen Kong

    Name der Welt: Arcpunk

    Setting/Genre/Thema (Schwerpunkt): SciFi, Xenofiction, Clockpunk

    Format: Ein Eisplanet namens Eplin, übersät mit Refugien unterschiedlicher Größe und Klimata besiedelt von ausschließlich Nicht-irdischen Lebensformen.

    Entstehungsjahr: 2021



    Wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Welt auszudenken?
    Ich habe schon in der Schule damit begonnen mir Welten zu überlegen. Zu Arcpunk kam ich aufgrund eines eingemotteten Spielprojektes an dem ich beteiligt war und für das ich die Lore erschaffen habe. Mir hat die Welt letztlich so gut gefallen, dass ich eigenständig an der Welt weitergearbeitet habe.


    Was inspiriert dich beim Weltenbau?

    Vieles. Filme, Dokumentationen, Spiele. Aber auch kleine Erlebnisse im Alltag. Die meisten Idee kommen bei mir aus dem Drang heraus mir zu allem - mag es noch so trivial sein - mir selbst Fragen zu stellen oder alles mögliche aus anderen Blickwinkeln betrachten zu wollen.


    Was sind deine Motivationen und Ziele bei der Erschaffung deiner Welt?

    Das Basteln selbst macht mir sehr viel Spaß. Ebenso Systeme möglichst fein auszuarbeiten. Verknüpfungen zu erstellen und all das mit einer gewissen Design-philosophie zu verbinden. Mein Ziel ist es natürlich das ganze irgendwann auch mal "richtig" teilen zu können. In Form eines Comics beispielsweise.


    Was ist für dich das Besondere an deiner Welt?

    Ich denke der wohl auffälligste Punkt wird die Biologie sein. Sie funktioniert auf absolut grundlegender Basis anders als wie wir es gewohnt sind. Zusätzlich entstehen dadurch auch viele soziale Besonderheiten. Zusätzlich dazu ist es natürlich der Stil mit dem ich Arcpunk repräsentiere. Comic, (teils fast kitschig) Bunt, und dennoch nichts für Kinder :D


    Kannst du mehr über die Stimmung deiner Welt erzählen?

    Abenteuerlich. Politisch Düster, Landschaftlich malerisch. Kontrastreich. Und sehr sehr sehr strange in vielen Belangen :D


    Soll deine Welt realistisch sein, und ist dir Realismus beim Weltenbau generell wichtig?

    Das ist etwas schwer. Ya, die Welt soll realistisch sein, aber anhand ihrer eigenen Parameter. Mein Ziel ist, würde man die Welt durch die Augen es Einwohners sehen, die gesamte Welt erklären zu können und somit ein großes ganzes zu schaffen. In diesem Sinne ist mir Realismus sehr wichtig. "Isso" gibt es bei mir nur sehr selten.

    Was macht dir beim Weltenbau besonders Spaß?
    Erklärungen zu schaffen, warum Dinge sind wie sie sind. Aber auch das erschaffen von sozialen, politischen und biologischen Systemen.


    Wovor drückst du dich beim Weltenbau?

    Thematisch gibt es nichts was ich ungern behandle. Allerdings drücke ich mich beim Weltenbau oft gern Sachen "fest" zu machen, Also zB. eine Finale Version von etwas aufzuschreiben oder zu zeichnen.


    Welche Herausforderungen bereiten dir Schwierigkeiten?

    Organisation und bei einem Punkt zu bleiben wenn ich Bastle. Das gelingt mir nie :-/


    Zeichnest du Weltkarten für deine Welt? Wenn ja, wie gehst du dabei vor?

    Ya und meist thematisch. Ich gucke mir wo ich bestimmte Details die ich zB. bei der Erstellung eines Charakter brauche sein könnten. z.B. Geburtsorte. Auf der anderen Seite baue ich die Grobe Geografie in einer Mischung aus: gefällt mir Optisch gut und macht Landschaftlich Sinn. Manchmal beziehe ich auch Wettersimulationen oder andere details mit ein wenn ich mir nicht ganz sicher bin.


    Entwickelst du Sprachen und Schriften?

    Ya. Hauptsächlich P'kun. So etwas wie eine Handelssprache in Arcpunk. Sie besitzt auch eine eigene Schrift. Die Schrift wird in Kreisen oder Spiralen geschrieben.


    Schreibst du Geschichten oder gar Rollenspielabenteuer, die in deiner Welt spielen?

    Privat ya, ich bin habe mir zwar schon überlegt einige Geschichten auch so zu veröffentlichen. Aber das ist erst mal nicht mein hauptziel. Auch wenn ich WIRKLICH gern mal ein Arcpunk-Abenteuer für Rollenspiele machen würde :D


    Integrierst du Vorschläge von anderen in deine Welt?

    Definitiv und sehr gerne!


    Wie sieht dein Prozess beim Weltenbasteln aus?

    Schwer zu beantworten. Ich bastle ununterbrochen. Ich denke nach über die Welt schreibe fast täglich Sachen auf oder arbeite an 2D/3D Sachen die zur Welt gehören oder erweitere mein Wiki.


    Welche Werkzeuge und Methoden nutzt du für den Weltenbau?

    Viele digitale Werkzeuge. Mindmaps, Wiki, 3D und 2D Programme zum erstellen von Bildwerk. Seit nicht all zu langer Zeit sogar Audioprogramme.


    Gibt es einen Schnipsel nützlichen oder unnützen Wissens über deine Welt oder zum Thema Weltenbasteln, den du den Leser:innen dieses Interviews mitgeben möchtest?

    Der "Blut"kreislauf der Organismen Arcpunks werden durch Microorganismen durch den Körper geleitet. Diese sind sowohl Immunsystem als auch Nährstofftransporteure. Jedes Wesen hat einen eigenen "Stamm" dieser Microorganismen. Stirbt der Stamm und wird nicht ersetzt, stirbt auch das Wesen. Stirbt das Wesen, wird der Stamm jedoch nicht, statt dessen geht er im alles durchziehende Netz aus aus Microorganismen der Welt Arcpunks auf.

  • Nickname im Forum: Logan

    Name der Welt: Gaia

    Setting/Genre/Thema (Schwerpunkt): Post-Apokalyptische Sci-Fantasy mit Western-, Cyberpunk- und Horrorelementen (eine Wilde Mischung insgesamt) mit Schwerpunkt auf Exploration, klassische Abenteuerrollenspielgeschichten, Wiederaufbau bis hin zu Intrigenspielen.

    Format: Planet mit 3 Monden

    Entstehungsjahr: Um 1999/2000


    Wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Welt auszudenken?

    Im Fall von Gaia war der Comic "Battle Chasers" Schuld, den ich um die Jahrtausendwende gelesen und geliebt habe und der Fantasy mit Sci-Fi-Elementen gemischt hat. Im Hintergrund zu dem Comic gab es einen Absatz, der besagte, dass die Welt von "Battle Chasers" einst als D&D-Rollenspielwelt geschaffen wurde und da sagte ich mir: "Das will ich auch!"


    Was inspiriert dich beim Weltenbau?

    Ich habe zwei Mottos beim Weltenbau:

    1. "Alles ist Inspiration und Inspiration ist alles!" Das heißt, dass man sich immer und überall durch oft alltägliche Dinge in seiner eigenen Umgebung inspirieren lassen kann. Vor kurzem sind mir bei einer Autobahnfahrt zum Beispiel die Fragen "Wie sehen die Straßen auf Gaia aus?" und "Gibt es Wohnwägen auf Gaia?" durch reine Beobachtung in den Sinn gekommen. Das sind ganz alltägliche Elemente, die aber der Welt gewisse Details verleihen können.

    2. "Konsumieren, konsumieren, konsumieren!" Damit meine ich jetzt keine Drogen, aber Medien: Comics, Bücher, Filme, Dokumentationen, Rollenspiele, Kunst, Musik und vieles mehr. Alles kann irgendwie wiederum inspirierend sein. Das Rad wird auch beim Weltenbau nicht neu erfunden, aber es gibt immer wieder Elemente, die man mit etwas Abwandlung oder Kombination verwenden kann.
    Ich muss aber auch gestehen, dass ich mit bei diesem Punkt selbst immer etwas schwer tue, denn es gibt Medien, die mich einfach nicht reizen und dadurch habe ich halt eine gewisse Richtung und Vorlieben entwickelt. Aber ich gelobe Besserung, um mehr Diversität nach Gaia zu bringen.


    Was sind deine Motivationen und Ziele bei der Erschaffung deiner Welt?

    Am Anfang hatte ich sehr viel Motivation und das Ziel das "Beste Rollenspielsetting aller Zeiten (TM)" zu schreiben. Naja, in der Zwischenzeit wäre ich mit einem 300-seitigen Settingsbuch, wie man es für die meisten Rollenspiele kennt schon sehr zufrieden.

    Motivation ist für mich im Moment eher ein seltsamer Begriff. Ich habe jetzt nicht den Antrieb ständig und zielgerichtet an Gaia zu arbeiten, da ich noch andere Projekte habe. Aber wenn ich es durch das Basteln an Gaia oder das Hineinversetzen in die andere Welt schaffe, irgendwie Abstand von dem Alltag und dem Grauen der realen Welt zu gewinnen, dann ist mir dies Motivation genug.


    Was ist für dich das Besondere an deiner Welt?

    Wo soll ich anfangen...

    Ich glaube, was Gaia für mich besonders macht ist ein - zumindest für mich - funktionierender, wilder Genremix und eine relativ klare Ästhetik. Ich will zum einen keine "Standard-Elfen-Zwerge-Orks"-Fantasy, aber auch keine "klassische" Post-Apokalypse auf der Erde, sondern das Ganze in Kombination mit anderen Elementen auf einer anderen Welt:

    Seltsame Spezies, Cyberpunk in einem maroden Internet, Magie, amoklaufende Nanomaschinen, fette Schwerter und Revolver, unerklärliche Phänomene und abenteuerliche Schatzsuchen - Das alles und so viel mehr ist Gaia!


    Kannst du mehr über die Stimmung deiner Welt erzählen?

    Gaia hat durch seinen Genremix eine recht grundsätzlich exotische Mischung. Die Welt soll immer einen Sense of Wonder haben und das Gefühl vermitteln, dass man hinter jeder Ecke und jedem Baumstamm eine neue Besonderheit und Überraschung finden kann. Es gibt seltsame geographische Landschaften, Ruinen unterschiedlicher Zivilisationen, technische Artefakte und seltsame Kreaturen zu entdecken. Entsprechend würde ich die Stimmung als exotisch, wild und abenteuerlich beschreiben.


    Soll deine Welt realistisch sein, und ist dir Realismus beim Weltenbau generell wichtig?

    Realismus ist ein Begriff, den ich gerne durch Konsistenz ersetze. Meine Welt muss konsistent sein, aber nicht 100%ig realistisch. Es muss sich irgendwie rund und gut anfühlen, aber nicht unbedingt alles erklärt werden.

    Gerade Rollenspielwelten müssen nicht immer vollkommen realistisch sein. Niemand will wochenlang warten, bis alle Wunden verheilt sind oder dass der Charakter an Wundbrand stirbt. Oder wirklich alle Eventualitäten auf Reisen durchspielen, die auftreten könnten. Deswegen finde ich Realismus nur zu einem gewissen Punkt erstrebenswert, aber Konsistenz sollte schon irgendwie sein.


    Was macht dir beim Weltenbau besonders Spaß?

    Das Hineinversetzen in die Welt und das Beschreiben der Dinge, die man dort entdeckt.


    Wovor drückst du dich beim Weltenbau?

    Karten. Bei Karten bin ich immer sehr perfektionistisch und deswegen schiebe ich sie immer vor mich her.


    Welche Herausforderungen bereiten dir Schwierigkeiten?

    Nicht unbedingt Schwierigkeiten, aber ich es gibt immer wieder mal Thema, die einer genaueren Recherche, Beratung oder Austausch erfordern.


    Zeichnest du Weltkarten für deine Welt? Wenn ja, wie gehst du dabei vor?

    Ja. Aber, wie ich schon weiter oben geschrieben habe, bin ich leider was Karten angeht sehr perfektionistisch und immer recht unzufrieden mit meinen Karten.


    Entwickelst du Sprachen und Schriften?

    Nur sehr oberflächlich. Sprachen liegen mir so gar nicht.


    Schreibst du Geschichten oder gar Rollenspielabenteuer, die in deiner Welt spielen?

    Ich schreibe nur kleine Flavortexte für Atmosphäre und Stimmungen. Richtige Rollenspielabenteuer habe ich auch noch nie geschreiben. Nur Fragmente oder Ideen für Sandboxen.


    Integrierst du Vorschläge von anderen in deine Welt?

    Immer wieder gerne.


    Wie sieht dein Prozess beim Weltenbasteln aus?

    Wenn ich eine Idee habe, dann notiere ich sie in meiner Notizenliste. Sobald ich dann Zeit habe, arbeite ich dann die Ideen aus. Vom Aufbau her orientiere ich mich an Rollenspielkampagnenbüchern.


    Welche Werkzeuge und Methoden nutzt du für den Weltenbau?

    Hauptsächlich benutze ich Word als cloudbasiertes Schreibwerkzeug, um immer und überall auf meine Notizen zugreifen zu können. Ansonsten nutze ich Adobe InDesign für das Layout sowie Photoshop und andere Software für Bildbearbeitung und andere Dinge.

    Desweiteren nutze ich diese Templatelisten, um Lücken zu schließen, sowie diverse Zufallsgeneratoren, besonders für Namen, sowie auch KI als Ideengeber, wenn ich mal nicht weiterkomme. Auch gehören Recherchen dazu, um Ideenfunken zu erhalten.


    Gibt es einen Schnipsel nützlichen oder unnützen Wissens über deine Welt oder zum Thema Weltenbasteln, den du den Leser:innen dieses Interviews mitgeben möchtest?

    Eine kuriose Gegebenheit war damals in 2007 der Kinobesuch von "Avatar", wo ich einige Elemente von Gaia (fliegende Inseln, leuchtende Pflanzen und blaue Aliens) wiederentdeckt habe. Vielleicht hätte ich doch mal Cameron deswegen verklagen sollen...

  • Juchu, das geht ja fix! Hier also der nächste Artikel:


    Irgendwie hat das fast etwas von einer "Weltenrunde", wir wir sie bei Treffen machen. :)

  • Mh, bringen dir da auch Antworten von einem Ehemaligen was?

    Und falls ja, eher bezogen auf die vergangenen, tatsächlich gebastelten Welten - oder wie es mit der aktuellen Welt läuft, die halt nicht wirklich gebastelt wird?

    Bring me your soul, bring me your hate
    In my name you will create
    Bring me your fear, bring me your pain
    You will destroy in my name

    - Les Friction, Dark Matter

  • Mh, bringen dir da auch Antworten von einem Ehemaligen was?

    Und falls ja, eher bezogen auf die vergangenen, tatsächlich gebastelten Welten - oder wie es mit der aktuellen Welt läuft, die halt nicht wirklich gebastelt wird?

    Die Antworten von einem "Ehemaligen" wären sicher auch interessant!

    Mir ist bewusst, dass das Format etwas beengt ist, weil viele von uns mehr als nur eine Welt bebasteln. Meine Hoffnung hier war, um es einigermaßen übersichtlich (und im Format einheitlich) zu halten, dass man sich eine Welt raussucht, die man auf diese Weise ein bisschen beleuchten/hervorheben möchte.


    Ich weiß nicht, ob das für dich eine Option sein könnte - ob das bei dir dann eher die aktuelle Welt wäre, zu der die gestellten Fragen "passen" (und beantwortbar sind), oder eine früher gebastelte Welt, mit der du vielleicht die meiste Zeit verbracht hast oder welche dir aus anderen Gründen eventuell alles in allem etwas wichtiger war als die anderen? (oder vielleicht die Welt, auf die du immer noch stolz bist oder die du besonders gern mochtest?) Kann ja auch sein, dass aus vorherigen Welten Erkenntnisse in die jetzige eingeflossen sind, zu denen sich durchaus auch noch etwas sagen lässt?

  • Nickname im Forum: Thalak


    Name der Welt: Daba


    Setting/Genre/Thema (Schwerpunkt): Science-Fantasy mit Steampunk- und Grimdark-Inhalten


    Format: Mehrfachsternsystem mit mehreren bewohnten Objekten


    Entstehungsjahr: 2011


    Wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Welt auszudenken?


    Ich habe bereits im Englischunterricht lieber fiktive Weltkarten gezeichnet, als am Unterricht teilzunehmen. Nach der Schulzeit in einem sehr dunklen Kapitel bin ich dann in einem Forum auf jemanden gestoßen, der jemanden gesucht hat, der Karten und Lore für ein Projekt entwirft, darauf habe ich mich „beworben“, hatte ja nichts zu verlieren. Aus dem Spiel ist nichts geworden, aus der Welt auch nicht, aber seitdem ist Weltenbau mein Hobby, weil mir diese Arbeit gefallen hat und mir geholfen hat, das Kapitel hinter mir zu lassen.


    Was inspiriert dich beim Weltenbau?


    Alles! In allem kann Inspiration versteckt sein. Viele Einzelteile stammen aus Filmen, Spielen und Büchern. Star Wars (vor allem Legends-Bücher) und Warcraft sind da vor allem anderen zu nennen. Aber natürlich auch unsere eigene Geschichte. Vor allem die italienische Renaissance und das Heilige Römische Reich spenden immer wieder Details.


    Was sind deine Motivationen und Ziele bei der Erschaffung deiner Welt?


    Ursprünglich wollte ich natürlich die Welt für das nächste große Epos aller Herr der Ringe oder Game of Thrones erschaffen und selbstverständlich wäre sie auch Grundlage für das beste Rollenspiel nach The Witcher 3 geworden. Aber vor allem ist es eine Möglichkeit für mich, der Realität zu entfliehen und zu lernen. Da ich einen eher realistischen Weg verfolge, recherchiere ich sehr viel und sauge alle Informationen auf. Es gibt so viel zu entdecken, Weltenbau hilft mir dabei.


    Was ist für dich das Besondere an deiner Welt?


    Ich versuche eine Welt zu erschaffen, die alt bekanntes und bewährtes neu präsentiert. Ich verwende z.B. klassische Fantasy-Spezies und versuche dabei die Klischees und Stereotypen an die man bei den Worten Elfen und Zwerge denkt, zu vermeiden. Es gibt übrigens keine Orks, es ist also keine EDO-Welt 😉. Ich versuche halt generell Realismus und Fantasy zu verbinden und dabei in so wenig kulturelle Fettnäpfchen zu treten wie es geht.


    Kannst du mehr über die Stimmung deiner Welt erzählen?


    Die Stimmung IN meiner Welt ist genauso unterschiedlich wie die Regionen und Kulturen in ihr. Die Stimmung die meine Welt nach außen hin erzeugen würde wäre vielleicht in etwa: „Ah schön, wie Herr der Ringe… oh ein dampfbetriebenes Luftschiff! Oh, ein Drache hat das Luftschiff gefressen.“


    Soll deine Welt realistisch sein, und ist dir Realismus beim Weltenbau generell wichtig?


    Realismus ist schwierig. Ich sage immer ja, meine Welt soll realistisch sein. Aber wie realistisch ist eine Welt mit Elfen, Zwergen, Goblins, Luftschiffen, Drachen und Magie? Ich versuche das die Geographie so realistisch hergeleitet ist, wie es mir möglich ist. Und ich versuche die Existenz von Magie und mehreren kulturschaffanden Spezies so realistisch wie möglich zu erklären.


    Was macht dir beim Weltenbau besonders Spaß?


    Das Anlegen von Listen und Diagrammen zu den Sachen die ich aktuell bastle und das Erstellen von Karten.


    Wovor drückst du dich beim Weltenbau?


    Alle meine tausend kleinen Textschnipsel, Karten und Diagramme zu einem kohärenten Gesamtbild zusammenzufügen und meine Welt jemandem anderen zu präsentieren.


    Welche Herausforderungen bereiten dir Schwierigkeiten?


    Alles meinen Eigenen, oftmals perfektionistischen, Ansprüchen gerecht zu machen und es dem Rest der Welt und deren Ansprüchen gerecht zu machen, bzw. dem was ich dafür halte.


    Zeichnest du Weltkarten für deine Welt? Wenn ja, wie gehst du dabei vor?


    Jaaaaaa! Aber fast ausschließlich thematisch und praktisch orientiert. Topographie, Politik, Wirtschaft, etc. Für so ästhetische Werke wie z.B. Yrdanea habe ich leider kein Talent.


    Entwickelst du Sprachen und Schriften?


    Habe ich schon mal mit begonnen, da ich aber auch an das Thema realistisch (siehe oben) rangehen möchte – und das nochmal eine ganz andere Hausnummer ist – liegt das aktuell ganz unten auf dem Stapel der Aufgaben.


    Schreibst du Geschichten oder gar Rollenspielabenteuer, die in deiner Welt spielen?


    Möchte ich in der Zukunft gern, aber das ist auch etwas, vor dem ich mich drücke, es anzufangen.


    Integrierst du Vorschläge von anderen in deine Welt?


    Wenn sie gut sind, klar, her damit.


    Wie sieht dein Prozess beim Weltenbasteln aus?


    Ich bekomme regelmäßig Schübe von Arbeitsmotivation zu einem bestimmten Thema (oft durch eine externe Inspiration ausgelöst). Dann steigere ich mich tage- oder wochenlang in diesen Aspekt hinein, bis mein Fokus durch einen neuen Schub auf ein anderes Thema gelenkt wird. Also willkürlich und unorganisiert.


    Welche Werkzeuge und Methoden nutzt du für den Weltenbau?


    Word, Excel und Affinity Designer sind meine Haupt-Werkzeuge. Ich probiere ständig andere Tools aus, aber am Ende kehre ich immer zurück.


    Gibt es einen Schnipsel nützlichen oder unnützen Wissens über deine Welt oder zum Thema Weltenbasteln, den du den Leser:innen dieses Interviews mitgeben möchtest?


    Es gibt tatsächlich Zwerge, die größer sind als Elfen und Menschen die hässlicher sind als Goblins.

  • "Schluß für heute" wär eine gute Idee. Ich hab mich mal wieder mit meinen Prioritäten verzettelt ... :lol:


    Aber ich hab jetzt mal versucht, ein wenig von beidem zu machen? Mehr so einen Vergleichen zwischen aktivem Basteln und passivem Weltendesign?

    Bin da gerne für Kritik offen, ob der Fokus auf das eine oder das andere vielleicht besser wäre. Am Ende soll's ja schließlich vor allem für das Projekt brauchbar sein.


    Und fühl dich frei, nach Herzenslaune zu kürzen. Ich kann mich wie gewohnt nicht kurzfassen ... :pfeif:

    (HAHA! Das Forum meckert auch gerade, daß die Nachricht zu lang ist! :joint: )



    Nickname im Forum: PBard

    Name der Welt: Jaer (Arbeitstitel, Name der Mutterwelt)

    Setting/Genre/Thema (Schwerpunkt): Fantasy, Science Fantasy, Spiritualität und Philosophie

    Format: Ein von Naturgöttern geschaffenes Universum mit von Menschen besiedelten Planeten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, aktuell auf eine Galaxie beschränkt

    Entstehungsjahr: ~ 2015/2016 (damals noch Low Fantasy und auf die Mutterwelt beschränkt)


    Kleiner Disclaimer: Ich bastel nicht mehr aktiv, meine Welt formt sich mittlerweile eher automatisch um die darin wirkenden Personen, Geschichten und Bilder. Aber ich kann zumindest auf ein viertel Jahrhundert aktives Basteln zurückblicken.



    Wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Welt auszudenken?


    Mir hat es schon im Kindergarten unheimlichen Spaß gemacht, Geschichten zu erzählen. Nicht alle davon waren in der realen Welt angesiedelt, aktiv gebastelt wurde aber erst wesentlich später ("später" ... Anfang/Mitte der 90er). So sind mittlerweile 3 große Welten entstanden, in denen unzählige Geschichten spielen, und daneben noch die eine oder andere kleine Nebenwelt.



    Was inspiriert dich beim Weltenbau?


    Sehr oft entstehen Personen oder Geschichten aus Träumen, um die herum dann der entsprechende Teil der Welt aufgebaut wird.


    Manchmal sind es auch Rollenspiele, in die Ideen einfließen, die ich mir dann später doch wieder für eine Geschichte zurückhole.


    Früher, als noch aktiv "gebastelt" wurde, kam auch viel Inspiration aus dem Forum, aus Fragen zu den Welten, den diversen kleinen Projekten - oder auch einfach aus dem Wunsch heraus, ein bisher noch nicht abgedecktes Thema etwas näher zu beleuchten.


    Heute läuft das bei mir weniger weltenbastlerisch und mehr geschichtenbezogen ab. Ich brauche Details zu meiner Welt, um diese in einer Szene oder einem Bild einzubauen, also werden die Gehirnwindungen bemüht, Ideen gesammelt und verworfen, diese gegen den bestehenden Hintergrund geprüft und dann in die Szene/das Bild eingebaut.



    Was sind deine Motivationen und Ziele bei der Erschaffung deiner Welt?


    Selbst als ich noch aktiv am Basteln war, waren die Welten eben vor allem ein Schauplatz für Geschichten. Aber natürlich auch ein kreatives Ventil - und so passiert es auch heute noch durchaus, daß sich mal die ein oder andere Idee einschleicht, die nicht direkt mit einer Geschichte in Zusammenhang steht, damit die überschüssige kreative Energie irgendwo rausgelassen werden kann.


    Meine ehemaligen Qualitätsansprüche sind dabei (endlich!) den Bach runtergegangen, heute will ich einfach nur eine Welt erschaffen, die in sich halbwegs schlüssig ist und an deren Schöpfung ich Spaß habe.



    Was ist für dich das Besondere an deiner Welt?


    Ganz egozentrisch ausgedrückt: Daß es MEINE Welt ist.


    Meine kleine Spielwiese, auf der ich mich austoben kann, in der ich nahtlos jede Form von Geschichte unterbringen kann - von Fantasy über Steampunk bis hin zu Science Fiction. Als Romanze, Krimi, philosophische Gehirnergüsse. In Form von Bildern, Geschichten oder auch einfach nur Tagträumereien.


    Die Welt ist nicht gerade sonderlich kreativ, aber eben genau so aufgebaut, daß ich mich mit für mich interessanten Themen beschäftigen kann, während ich mir ungeliebte Themen ("Warum haben auf unterschiedlichen Welten entwickelte Aliens alle humanoide Gestalt" :lol: ) einfach vom Hals halte.



    Kannst du mehr über die Stimmung deiner Welt erzählen?


    Schwerlich, da nicht nur jede Zivilisation eine eigene Grundstimmung hat, sondern auch jede Geschichte, abhängig vom Thema und den darin vorkommenden Personen.


    Wenn überhaupt, dann würde ich mal sagen: "Hoffnungsvoller Pessimismus"? Konflikte sind allgegenwärtig, jegliche Form von Frieden hält nicht lange an, "Gut" und "Böse" sind meist nur eine Frage der Perspektive, und am Ende sind eigentlich alle Seiten Scheiße mit ihren eigenen Fehlern behaftet.


    Aber egal wie duster es wird, es gibt immer Hoffnung, immer Leute, die nicht aufgeben, immer wieder kleine Inseln aus Humor, Freundschaft und Heldentum.



    Soll deine Welt realistisch sein, und ist dir Realismus beim Weltenbau generell wichtig?


    Jein. So wirklich realistisch wird eine Welt mit Magie vermutlich nie sein. Und für mich als Agnostiker ist eine von denkenden, zumindest im weitesten Sinne menschlich agierenden Göttern geformte Welt auch kein Paradebeispiel an Realismus.


    Aber das Magiesystem ist semi-fest, die Götter unterliegen (wenn auch nur mir bekannten) Einschränkungen und mir ist wichtig, daß innerhalb dieses Rahmens alles halbwegs konsistent ist. Meine Menschen bleiben hoffentlich realistische Menschen, meine Planeten unterliegen (zumindest jenseits göttlichen Eingriffs) der normalen Physik und von Konzepten wie Zeitreisen und sogar Anderswelten halte ich mich diesmal fern.



    Was macht dir beim Weltenbau besonders Spaß?


    Personen und Gemeinschaften entwerfen, diese aufeinander stoßen lassen und dann davon überrascht werden, was passiert. Aber auch mithilfe von Magie und Göttern auf spiritueller Ebene zu philosophieren. Geschichten zu erspinnen, Bilder zu zeichnen, Neues zu erkunden.



    Wovor drückst du dich beim Weltenbau?


    Wie oben erwähnt: Aliendesign! :pfeif:


    Tatsächlich hängt das thematisch von der Tagesstimmung ab. Wo ich vor einigen Jahren monatelang kaum etwas anderes getan habe, als eine Sprache zu entwickeln, drücke ich mich aktuell trotz Notwendigkeit schon davor, mich auch nur ans Schriftsystem zu setzen.


    Karten sind sehr selten mein Freund, weil ich Angst habe, mir damit den Einbau von Details zu verbauen. Dasselbe gilt für Timelines, die potenziell meine Freiheit einengen, beliebig geschichtliche Ereignisse einzufügen. Beides wird entsprechend nach Möglichkeit gemieden oder auf einen überschaubaren Rahmen beschränkt.



    Welche Herausforderungen bereiten dir Schwierigkeiten?


    Selbstkritik. Gerade wenn ich beim Lesen/Hörbuchhören oder im Forum über eine ganz besonders kreative Welt stoße, fängt die kleine, böse Stimme im Kopf schnell wieder an, meine Welt zu kritisieren.


    Zu langweilig. Zu stark an XY angelehnt. Zu kindlich-naiv. Jeder Historiker/Linguist/Psychologe/Physiker/[füge weitere Berufe jenseits Informatiker hinzu - heck, Informatiker auch!] würde sich scheckig lachen!



    Zeichnest du Weltkarten für deine Welt? Wenn ja, wie gehst du dabei vor?


    Wie gesagt - inzwischen nicht mehr, wenn ich es vermeiden kann.


    Bei meiner ersten Welt wurde einfach frei Schnauze eine unförmige Landmasse gezeichnet und dann nach möchtegern-logischen Gesichtspunkten Biome zugeteilt. Noch schnell eine magische Todeszone eingebaut, um die "guten" von den "bösen" Völkern zu trennen, willkürlich Landesgrenzen gezogen und dann grauenhaft schlechte Ländernamen eingefügt. Ab da wurde dann eben alles mehr oder weniger random in die jeweiligen Länder hineingebastelt.


    Bei der aktuellen Welt liebäugle ich mit in Blender generierten Planeten und damit quasi "vorgegebenen" Landmassen und Biomen. Um detaillierte Ausarbeitung wird sich herumgedrückt, Karten wird es wohl eher nur zu einzelnen Regionen geben, die entsprechend in den Blender-Texturen eingezeichnet werden.



    Entwickelst du Sprachen und Schriften?


    Aktuell ja wie gesagt noch nicht, aber prinzipiell schon. Und wenn es nur einzelne Symbole in einem Bild oder hier mal drei Worte in einer Geschichte sind, eigene Sprachen und Schriften/Symboliken bereichern für mich eine Welt einfach ungemein.



    Schreibst du Geschichten oder gar Rollenspielabenteuer, die in deiner Welt spielen?


    Da kommt es auf die Definition von "schreiben" an.


    Ich erfinde Geschichten, ich spiele sie gerne als Kopfkino aus, ich erzähle gerne einzelne Szenen oder Konzepte und ich illustriere sie. Ich WÜRDE sie gerne niederschreiben, und an Versuchen mangelt es auch nicht - aber mehr als Kurzgeschichten sind es bislang nicht geworden. Vielleicht, irgendwann, wenn das pöhse ADHS nicht nach spätestens 20 Seiten wieder nach der nächsten Geschichte verlangt? Aufmerksamkeitsspanne ist halt ... ui, Schmetterling!

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    - Les Friction, Dark Matter

  • Integrierst du Vorschläge von anderen in deine Welt?


    Das Jaer Universum ... kennt aktuell noch niemand, das wird seit fast einem Jahrzehnt rein intern entwickelt, und bis auf einzelne Illustrationen und zwei Speedbastel-Einträge ist da noch nichts nach außen gedrungen. Da ich nicht mehr aktiv bastle, gibt es auch nicht viel, das ich kritisieren lassen könnte, ohne die Geschichten aufzuschreiben. Viel mehr Welt, als in den Geschichten vorkommt, gibt es halt nicht.


    Bei den alten Welten sind aber so einige Anregungen mit eingeflossen, auch wenn ich natürlich manches unumstößlich gelassen habe, weil es mir wichtig war. Mehr noch als direkte Vorschläge sind aber wohl allgemeine Inspirationen eingeflossen, vor allem eben durch Fragen und Projekte, die einen teils auf Themen stoßen, die man selbst so nie behandelt hätte.



    Wie sieht dein Prozess beim Weltenbasteln aus?


    Aktuell bin ich wie gesagt nicht aktiv am Basteln, sondern laß den Hintergrund sich innerhalb der Geschichten entwickeln.


    Früher war der Prozeß einfach kreatives Chaos. Random Ideen einbauen, Teilnahme an Fragerunden und Projekten, "ich hab grad Bock auf XY"-Geistesblitze. System war da keins dahinter, es wurde gemacht, worauf ich gerade Lust hatte. An Vorlagen und strukturierten Listen verlier ich leider sehr schnell das Interesse, auch wenn ich es oft und ausgiebig versucht habe. Teils sogar sehr produktiv, aber eben leider nur kurzfristig.



    Welche Werkzeuge und Methoden nutzt du für den Weltenbau?


    Campfire als Plattform, um die einzelnen Ideen festzuhalten und zu gewährleisten, daß alles in sich konsistent bleibt.


    Daneben ist wohl Clip Studio Paint mein wichtigstes Tool, meine Illustrationen sind derzeit fast so etwas wie der zentrale Teil im gesamten Prozeß.


    Blender wie gesagt für das Erzeugen von Planeten, bzw generell 3D zum Visualisieren, solange ich noch kein entsprechendes Bild gezeichnet hab.


    Zufallsgeneratoren verwende ich selten. Meist für Personen, und da hauptsächlich als Basis für Namen und für unwichtige Details beim Aussehen (um nicht allzu sehr in die Same-Face-Falle zu treten). Und eben zum Generieren von Planetenoberflächen.


    Beim aktiven Basteln waren es früher tatsächlich hauptsächlich die Gemeinschaftstätigkeiten. Speedbasteln, "Wie sieht es in Eurer Welt aus mit ...", der Weltenbastler-Adventkalender. Oh, und natürlich die glorreiche WBO! Ich kann vermutlich mit Fug und Recht behaupten, daß ich zu keiner Zeit mehr Infos zu meiner damaligen Welt zusammentragen konnte als während meiner Hoch-Zeiten im Forum ... :lol:



    Gibt es einen Schnipsel nützlichen oder unnützen Wissens über deine Welt oder zum Thema Weltenbasteln, den du den Leser:innen dieses Interviews mitgeben möchtest?


    Nicht wirklich, außer daß der Fragebogen gerade ein wenig die Sehnsucht nach dem Basteln geweckt hat :fluecht:

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    - Les Friction, Dark Matter

  • Ha, es hat funktioniert!


    (also der Artikel war nicht so pingelig mit der Zeichenbegrenzung)

  • Nickname im Forum: Alpha Centauri


    Name der Welt: Schlaufe


    Setting/Genre/Thema (Schwerpunkt): Narrativgetriebenes Crossoverprojekt mit starkem Meta-Einfluss


    Format: Erzählende Texte im Weltenbastlerforum


    Entstehungsjahr: 2018


    Wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Welt auszudenken?: Welten ausgedacht habe ich mir schon immer und habe das auch immer für etwas völlig normales und Natürliches gehalten. Nachdem sich auf meinen damaligen Hauptwelten Zr'ton und Rhingon nicht besonders gut Geschichten erzählen ließen, wollte ich etwas narrativeres haben. Auf einem Weltenbastlertreffen bekam ich Lust auf Meta-Crossover-Zeug und ein paar Monate später habe ich dann mit der Schlaufe angefangen. War ursprünglich noch mehr als Gemeinschaftsprojekt konzipiert, funktioniert aber mittlerweile sehr gut für mich allein mit gelegentlichen Einwürfen anderer Leute.


    Was inspiriert dich beim Weltenbau? Mein Leben. Die Schlaufe hat erstaunlich viele Einflüsse aus meinem Arbeitsleben abbekommen, aber auch meine anderen Hobbys, derzeit vor allem das Quizspielen und das Speedrunnen kommen manchmal vor. Filme und Serien spielen bei mir weniger eine Rolle als bei anderen, aber auch das kann mal vorkommen.


    Was sind deine Motivationen und Ziele bei der Erschaffung deiner Welt? Die Schlaufe ist dazu da, hier im Weltenbastlerforum stattzufinden. Ich will damit in gewisser Weise die Welten und Bastlerinnen, die wir hier haben, zelebrieren. Und auch narrative Techniken ausprobieren, die nur in einem Forum funktionieren. Hin und herspringen zwischen Threads. Herstellen von Zusammenhängen zwischen Beiträgen, die vorher nichts miteinander zu tun hatten, Nutzen der Editierfunktion. Mittlerweile sind mit aich einige Charaktere der Zentrale und darüber hinaus sehr ans Herz gewachsen, sodass ich auch deren persönliche Entwicklung vorantreiben möchte.


    Was ist für dich das Besondere an deiner Welt? Dass ich Charaktere mit ganz unterschiedlichen Heimatwelten zusammen auftreten lassen kann und sie coole Dinge gemeinsam erleben lassen kann. Und dadurch, dass die Schlaufe Kontakt zu ganz vielen Welten hat, kann ich in alle möglichen Settings Verbindungen herstellen und eigene kleine Universen entstehen lassen


    Kannst du mehr über die Stimmung deiner Welt erzählen? Eine einheitliche Stimmung gibts wegen der Diversität natürlich nicht. Aber die Zentrale als Ort, wo so 10-15 Charaktere in verschiedenen Konstellationen aufeinander treffen und durch die Metaebenen treiben, hat schon was sehr besonderes. Nicht immer verstehen die Leute, was sie da grade tun, können aber auf der anderen Seite auch sehr großen Einfluss auf die Welten in den unteren Metaebenen haben.


    Soll deine Welt realistisch sein, und ist dir Realismus beim Weltenbau generell wichtig? Realisitisch im Sinne von Physik sicher nicht. Aber die Charaktere sollen sich real anfühlen. Realismus ist für mich ein Stilmittel, das ich an den Stellen einsetze, wo ich es gerade brauche.


    Was macht dir beim Weltenbau besonders Spaß? Wenn ich es schaffe, einen überraschenden Zusammenhang zwischen zwei Dingen herzustellen. Ein Grammatikpodcast mit einem Thiioer Schriftsteller und einem Lehrer aus Kn! Ein uraltes Kommunikationsprotokoll, das durch einen Reisteller augehebelt wird. Ein Zugführer, der mal einen Elbischkurs gemacht hat und die Durchsagen seitdem immer auch auf Elbisch macht.


    Wovor drückst du dich beim Weltenbau? Im Moment alles, was mit Völkern und Kulturen zu tun hat. Ich schreibe im Moment über Einzelcharaktere, was eine größere Masse an Wesen in ihrer Gesamtheit tut, entzieht sich irgendwie meinem Zugang.


    Welche Herausforderungen bereiten dir Schwierigkeiten? Abseits von Dialogen eine Szene so zu beschreiben, dass sie sich so anfühlt wie das Bild in meinem Kopf.


    Zeichnest du Weltkarten für deine Welt? Wenn ja, wie gehst du dabei vor? Für die Schlaufe ergibt das kozeptuell nicht so richtig Sinn. Im Prinzip macht mir das aber Spaß und war bei meinen anderen Welten auch immer ein Teil, der ganz gut funktioniert hat.


    Entwickelst du Sprachen und Schriften? Nein.


    Schreibst du Geschichten oder gar Rollenspielabenteuer, die in deiner Welt spielen? Die Schalufe besteht aus den Geschichten, die ich darüber schreibe, was anderes gibt es nicht. Rollenspiel bisher nicht, ist denkbar, da ich aber mit dem Hobby generell noch nicht richtig warm geworden bin, ist das im Moment kein Thema.


    Integrierst du Vorschläge von anderen in deine Welt? Auf jeden Fall! Ich klaue mir beizeiten sogar Figuren. Natürlich nur bei Leuten, wo ich weiß, dass das für sie ok ist.


    Wie sieht dein Prozess beim Weltenbasteln aus? Alle paar Monate überkommt mich das Bedürfnis: "Jetzt musst du mal wieder was für die Schlaufe schreiben" Dann versuche ich einen Anknüpfpunkt für eine Szene zu finden, der damit zu tun hat, was ich zuletzt geschrieben habe und schreibe dann drauf los. Meistens wird der Text direkt danach gepostet.


    Welche Werkzeuge und Methoden nutzt du für den Weltenbau? Nix Spektakuläres. Karten gehen gut mit GIMP, Excel lässt sich auch manchmal verwenden und Word für die Texte.


    Gibt es einen Schnipsel nützlichen oder unnützen Wissens über deine Welt oder zum Thema Weltenbasteln, den du den Leser:innen dieses Interviews mitgeben möchtest? Never go for the low-hanging fruit!

    Und manchmal, manchmal, reimt sich irgendwas auf "od"


    Unterschätzen Sie niemals das dramaturgische Potential eines Kopfbahnhofes!

  • Nickname im Forum:

    WeepingElf


    Name der Welt:

    1. Der Elbenpfad

    2. Welt am Kipppunkt

    3. Das Spalier

    4. Ythgor


    Setting/Genre/Thema (Schwerpunkt):

    1. Fiktives Volk in unserer Welt, das Ursprung der keltischen und germanischen Elben-Mythologie darstellt

    2. Solarpunk (Nahzukunftswelt mit Auseinandersetzung um Nachhaltigkeit und Demokratie)

    3. Science Fiction mit nicht-humanoiden Aliens

    4. Bewusst überzeichnete, nicht ernst gemeinte Sword & Sorcery


    Format:

    Alle vier Welten sollen als Rollenspielhintergründe publiziert werden, in den ersten drei auch Romane, vielleicht auch satirische Fantasy-Romane, die in Ythgor spielen. Ich habe auch vor, Illustrationen dieser Welten anzufertigen.


    Entstehungsjahr:

    1. 2001

    2. ca. 2000

    3. ca. 2010

    4. 2024

    Das sind jeweils die Jahre, an denen ich mit diesen Welten angefangen habe. Fertig ist noch keine!


    Wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Welt auszudenken?

    Ich habe schon in meiner Grundschulzeit fiktive Welten ersonnen, auch wenn das in der Regel nur grobe Kartenskizzen mit exotisch klingenden Namen waren, aber im Lauf der Zeit wurden die Welten dann tiefer und komplexer.


    Was inspiriert dich beim Weltenbau?

    Vieles. Geschichte der wirklichen Welt; Mythologien und natürlich auch fiktive Welten anderer Autoren. Für den Elbenpfad ist natürlich Tolkien wichtig; für die Welt am Kipppunkt die Cyberpunk-Literatur der 80er Jahre und diverse Sachbücher über Nachhaltigkeit und Weltpolitik; für das Spalier v.a. der Kultur-Zyklus von Iain Banks und der Uplift-Zyklus von David Brin; für Ythgor das wenige, was ich über Sword & Sorcery weiß (ich habe nicht viel Sword & Sorcery gelesen, weil das eigentlich nicht mein Ding ist).


    Was sind deine Motivationen und Ziele bei der Erschaffung deiner Welt?

    Der Elbenpfad reflektiert meine Sichtweise auf die Natur des Menschen und den Sinn des Lebens. Die Welt am Kipppunkt soll eine mögliche einigermaßen optimistische Zukunft unserer Welt darstellen. Beide Motive spielen auch beim Spalier eine Rolle. Mit Ythgor will ich einfach nur "die Sau rauslassen" und den Realismus der anderen Welt ironisch ins Gegenteil verkehren. Diese Welt ist definitiv nicht ernst gemeint!


    Was ist für dich das Besondere an deiner Welt?


    1. Elben, die nur Menschen sind, und meine persönlichen Ideale reflektieren.

    2. Als ich damit anfing, kannte ich keine fiktive Welt, die diese Themen in der von mir beabsichtigten Weise behandelte. (Mittlerweile gibt es ähnliches, und das Genre hat einen Namen: Solarpunk.)

    3. Eine Metazivilisation, die meine persönlichen Ideale reflektiert, und Unglaubwürdigkeiten wie mit Menschen paarungsfähige humanoide Aliens ausschließt.

    4. Die Welt ist einfach total durchgeknallt!

    Allgemein: Alle vier Welten sind miteinander verbunden. In dem Roman, der in der Welt des Kipppunktes spielt, kommt eine Nebenfigur vor, die behauptet, der Elven Nation anzugehören, und eine Band, die auch in dem ersten Elbenpfad-Roman vorkommt. Das Spalier ist in der ferneren Zukunft der Welt am Kipppunkt angesiedelt. Ythgor lässt sich mit dem "Zeitalter der Alten Götter" identifizieren, das in der elbischen Mythologie vorkommt, liegt also in der mythologischen Vergangenheit des Elbenpfads.


    Kannst du mehr über die Stimmung deiner Welt erzählen?

    Grundsätzlich positiv. Der Elbenpfad handelt von einem Volk von "Gutmenschen", die Welt am Kipppunkt befindet sich in einer dramatischen Krise, die aber gut ausgeht, und das Spalier ist eine optimistische Vision einer fernen Zukunft, in der verschiedene intelligente Spezies friedlich und gedeihlich zusammen leben. Ythgor ist nur dazu da, an der Übertreibung Spaß zu haben.


    Soll deine Welt realistisch sein, und ist dir Realismus beim Weltenbau generell wichtig?


    Realismus ist mir sehr wichtig, vor allem bei der Welt am Kipppunkt, aber auch beim Elbenpfad und dem Spalier. Eine Ausnahme ist Ythgor, das ist als Kontrastprogramm zu den anderen drei Welten gedacht.


    Was macht dir beim Weltenbau besonders Spaß?


    Kann ich nicht so genau sagen, eigentlich alles!


    Wovor drückst du dich beim Weltenbau?


    Es gibt ein paar Dinge, wo ich nicht so kompetent bin, wie Sport und Küche. Die lasse ich mehr oder weniger offen und unbearbeitet.


    Welche Herausforderungen bereiten dir Schwierigkeiten?


    Es gibt Stellen, wo ich mit dem Realismus hadere. Beim Elbenpfad und dem Spalier gibt es Unsicherheiten bezüglich der Entscheidung, ob es Magie bzw. "Feldbiegen" (Manipulation morphischer Felder durch den Geist, um Ereignisse herbeizuführen, die möglich aber wenig wahrscheinlich sind, z. B. während eines Gewitters einen Blitz in ein bestimmtes Gebäude einschlagen zu lassen) gibt oder nicht. Bei der Welt am Kipppunkt ist das Scharnier zwischen der bisherigen und der zukünftigen Geschichte der Knackpunkt, das verändert sich ja laufend.


    Zeichnest du Weltkarten für deine Welt? Wenn ja, wie gehst du dabei vor?


    Ja, ich zeichne gerne Karten, meistens von Hand.


    Entwickelst du Sprachen und Schriften?


    Ja! Sprachen und Schriften sind ein wichtiger Aspekt. Vor allem die Sprachen der Elben des Elbenpfads arbeite ich sehr detailliert aus.


    Schreibst du Geschichten oder gar Rollenspielabenteuer, die in deiner Welt spielen?


    Ja, sowohl Geschichten als auch Rollenspielabenteuer. Einige Geschichten will ich auch musikalisch umsetzen.


    Integrierst du Vorschläge von anderen in deine Welt?


    Grundsätzlich bin ich für Vorschläge offen, entscheide aber selbst, was in die Welt passt und was nicht.


    Wie sieht dein Prozess beim Weltenbasteln aus?


    Ich bastle diachronisch, d.h. ich vollziehe die Geschichte der Welt in meinem Weltenbastelprozess nach.


    Welche Werkzeuge und Methoden nutzt du für den Weltenbau?


    Vieles spielt sich in meinem Kopf ab, ansonsten schreibe ich vor allem am Computer, mache aber auch Notizen und Skizzen mit Bleistift und Papier.


    Gibt es einen Schnipsel nützlichen oder unnützen Wissens über deine Welt oder zum Thema Weltenbasteln, den du den Leser:innen dieses Interviews mitgeben möchtest?


    Man sollte eine Welt, die man mit einem Rollenspiel bespielen will, nicht auf ein Regelwerk zuschneiden, sondern einfach frei basteln, und dann ein Regelwerk nehmen (oder bauen), das die Welt abbilden kann.

  • Ich habe mal die Links zu den Artikeln korrigiert - so sieht's doch gleich viel hübscher aus.


    Hier folgt gleich der nächste:


    Freue mich immer noch über die Einsichten!

  • Nickname im Forum:

    Jundurg

    sie/ihr oder keine Pronomen


    Name der Welt:

    Ngiana


    Setting/Genre/Thema (Schwerpunkt):

    Ngiana ist ein erdähnlicher Planet, mit entsprechend vielen Kulturen, die theoretisch von Bronzezeit bis Internet zu verfolgen wären. Natürlich ist das viel zu viel, also sind meine Schwerpunkte auf einigen für mich interessanten Weltgegenden, Zeiten. Thematisch interessiert mich am meisten wie sich Kultur, Religion und Magie im Alltag ineinander verwickeln.


    Format:

    Totales Chaos. Das einzige, was noch ein bisschen für Zusammenhalt sorgt, ist, dass seit 2021 nahezu alles in einem Thread hier im Forum zusammengesammelt wird. Ngiana hat weit mehr Material, als ich ordnen geschweige denn mir merken könnte.


    Entstehungsjahr:

    Die älteste Karte, auf der sich Stadtnamen finden, die es heute noch gibt, dürfte 1997 oder 1998 entstanden sein, aber manche Ideen sind älter, weil ich immer meine Phantasien irgendwie behalten wollte.


    Wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Welt auszudenken?

    Ich habe gerne Karten gezeichnet, manchmal Europa (aber auch mit zusätzlichen Ländern), und manchmal eben was anderes. Letztlich hat sich das als eine Art und Weise herauskristallisiert, wie Ideen und Träume sich in Zusammenhang setzen lassen.


    Was inspiriert dich beim Weltenbau?

    Ich bastle oft meine persönlichen Problemzonen. Wenn mir ein Thema nicht aus dem Kopf geht, aus welchem Grund auch immer - Wut, Angst, Faszination, Spieltrieb, Frustration - dann will ich es irgendwie zu fassen kriegen, es mir begreifbar machen.


    Was sind deine Motivationen und Ziele bei der Erschaffung deiner Welt?

    Meine Welten sind ein Spiegel, in den ich mich selbst studieren kann - oder, wenn es mir eher danach ist, lustige Fratzen schneiden. Ngiana hat schon viel mitgemacht: zuerst war es magische Neuzeit, dann sollte es realistisch und mittelalterlich sein, dann wieder magisch, dann humoristisch pratchettesk, dann überhaupt nur noch ein Traum, mystisch und überreal, dann bitte wieder realistisch und ernst, historisch akkurat, dann wieder albern... jedesmal wenn ich mich verändere, verändern sich meine Welten mit. Und umgekehrt: Wenn ich mich verändern will (und das will ich eigentlich immer), dann versuche ich meine Welten neu umzubauen.


    Was ist für dich das Besondere an deiner Welt?

    Dass sie ein Teil von mir ist.


    Kannst du mehr über die Stimmung deiner Welt erzählen?

    Gerade bei Ngiana ist das sehr schwer. Jede Bastelphase hatte ihre eigene Stimmung. Aktuell herrscht Aufbruchsstimmung und Albernheit, ich versuche mich weniger ernst zu nehmen, und habe beschlossen, dass Ngiana von meinen anderen Welten angegriffen wird, meta-militärisch besetzt, damit da mal etwas mit den alten Bastelideen aufgeräumt wird und was Neues nachkommen kann. Unter anderem ist das Ziel, die Welt weniger abstrakt zu machen, und erlebbarer - denn ja, echte Stimmungen, an denen hat es zuweilen auch schon gemangelt.


    Soll deine Welt realistisch sein, und ist dir Realismus beim Weltenbau generell wichtig?

    Ich lege Wert auf Realismus, wenn es um die Komplexität der menschlichen Psychologie geht; das wird im Alltag und auch medial oft wenig wahrgenommen. Jedes Mal, wenn ich dachte, ich hätte jetzt eine ungefähre Idee, wie Menschen so ticken, in welchem Rahmen sie sich bewegen, wurde ich bald wieder komplett überrumpelt davon, dass mein Rahmen immer noch viel zu eng war. Darum fasziniert mich auch Religion, weil sie Beispiele dafür gibt, wie Menschen zu anderen Zeiten oder in anderen Kontexten einfach mal komplett anders an die Welt herangegangen sind, und für uns selbstverständliche Grundannahmen einfach mal außer Kraft gesetzt werden können/konnten.

    Ansonsten setze ich meine Ansprüche nicht hoch. Wenn es sich bequem machen lässt, wird ein bisschen Fachwissen konsultiert - aber wenn eine Klimazone unrealistisch ist, juckt mich das doch letztlich herzlich wenig, darum geht es mir nicht.


    Was macht dir beim Weltenbau besonders Spaß?

    Manchmal sprudeln die Ideen einfach. Wenn Gedanken, die Jahre im Kopf herumsaßen, und Gedanken, die erst einen Tag alt sind, plötzlich zusammenpassen, und etwas, das vorher keinen Sinn hatte, plötzlich stimmig wird.

    Wenn ich nicht unbedingt Ideen raushaue, dann beschäftige ich mich auch gerne mal damit, eine Karte zu erstellen, oder einen Netzplan für öffentlichen Verkehr.


    Wovor drückst du dich beim Weltenbau?

    Vor allem, was Konsistenz erfordert. Mein Gedächtnis war immer schon schlecht, deswegen habe ich als Kind überhaupt so viel Sachen niederschreiben wollen. Ich habe die Hälfte von dem, was ich vor einem Jahr gebastelt habe, schon wieder komplett vergessen - auf Archivieren und Wissen aus alten Posts systematisch zusammentragen habe ich keine Lust.


    Welche Herausforderungen bereiten dir Schwierigkeiten?

    Den Überblick behalten wollen ist ein Alptraum.

    Manchmal beiße ich mir auch an bestimmten Themen die Zähne aus. Ökonomie basteln führt bei mir unweigerlich zu einer Krise; aber natürlich auch emotional schwere Themen wie Geschlechtermodelle, Rassismus, oder Cultural Appropriation. Ich bin allerdings auch schon etwas entspannter geworden; früher habe ich eher nach der einen Lösung gesucht, mit der ich es recht mache, heute tendiere ich dazu, alles ohnehin als work-in-progress anzusehen, und verschiedene Ideen/Ansätze nebeneinander stehen zu lassen.


    Zeichnest du Weltkarten für deine Welt? Wenn ja, wie gehst du dabei vor?

    Ngiana war etwas tricky, weil eine wichtige Zivilisation sich am Südpol befindet, von daher sind alle üblichen Kartenprojektionen ziemlich unbrauchbar. Aber aktuell gibt es zumindest eine Weltkarte in einer halbwegs stimmigen Projektion, um die ich mich nicht wirklich viel kümmere. Ich vermisse das ungezwungene Kartenmalen meiner Kindheit, wo sich bei jeder Karte ein neues Land zwischen die anderen zwängen konnte, ohne Probleme zu machen - das geht halt nicht mehr so richtig, wenn ich nicht permanent alles umwerfen will-

    -wobei, permanent alles umwerfen, das wär doch mal was ...


    Entwickelst du Sprachen und Schriften?

    Finde ich grundsätzlich spannend, aber ich habe nicht die Zeit/Energie dafür; in der Regel genügt es mir, zu wissen, wie etwas ausgesprochen wird, und welche Sprachen grundsätzlich mal miteinander verwandt sind.


    Schreibst du Geschichten oder gar Rollenspielabenteuer, die in deiner Welt spielen?

    Es ist eigenartig: Ngiana hat sich über die Jahre in eine Richtung entwickelt, wo ich sagen würde, dass sie eigentlich gut als Hintergrund für Rollenspiele oder Geschichten geeignet sein müsste... aber in der Praxis ist das Gegenteil der Fall.


    Integrierst du Vorschläge von anderen in deine Welt?

    Ein paar Personen haben einen ziemlich direkten Einfluss auf mein Basteln; konkrete Vorschläge sind es allerdings selten.


    Wie sieht dein Prozess beim Weltenbasteln aus?

    Manche Ideen reifen ein wenig; ich notiere in dieser Phase mir so wenig wie möglich, oft nur Namen und Stichworte. Dann setze ich mich hin und schreibe einen Post ins Forum.

    Es muss nicht alles ausformuliert sein, das Nachdenken ist ja das Interessante, manchmal spamme ich also auch eine Sammlung aus verworfenen Ideen ins Forum, bis mir endlich klar wird, wo das Problem war.


    Welche Werkzeuge und Methoden nutzt du für den Weltenbau?

    Für Landkarten Inkscape, für Netzpläne noch simplere Diagramm-Zeichenprogramme. Ansonsten schreibe ich einfach.


    Gibt es einen Schnipsel nützlichen oder unnützen Wissens über deine Welt oder zum Thema Weltenbasteln, den du den Leser:innen dieses Interviews mitgeben möchtest?

    Verdammt, wo sind die weisen alten Zwerge, wenn man sie braucht ... *zerr* :alt:"Vergiss nicht, Wasser zu trinken!" :alt:

    ... okay, weise genug.

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