Fingerübung für Sprachenentwickler II - Zeigt's uns am Gedicht :-)

  • Argh!
    Jetzt habt ihr mich doch angesteckt mit eurem Sprachengebastel!


    ;)

    Lyreword, Version 0.2.0.alpha
    ToDo bis zur Beta: Windows-Installer, vollständiges Rückgängig-System, Hilfeseiten, Rückmeldung zu Syntax- und Semantikfehlern, Feinschliff, Beispiele

  • Tach, ich geb auch mal meinen Senf dazu:



    Sna majè


    Majè dàferèd
    àd hedjèd dàsk,
    tòlma lisàpdèd.
    Tòlsan lìmtadid,
    sna duminen sàsk!



    Wörtlich:


    Am Morgen


    Der Morgen entsteht
    und der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft/ist eingeschlafen,
    die Nacht [ist] am Ende.



    Die Sprache heißt Dàmajàd und ist eine typische Elfensprache (der ` markiert einfach nur kurze Vokale).

  • Das syrh ist noch nicht sehr weit fortgeschritten, aber ich hab mir jetzt mal schnell ein paar neue Vokabeln ausgedacht.


    Irca'ven


    Dhiya-layák irca'ven,
    òlgul-yèrek'diann,
    brayàl-gôyak.
    Sioníl-lûvak,
    vòlgul-yèreyla!


    Im Morgen


    Es ist im Morgen,
    der Tag geht nach vorne,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    die Nacht ist gegangen!


    Morgen'im
    Es - sich befinden gerade Morgen'im
    Tag der - gehen gerade ' nach vorne
    Sonne die - erwachen gerade
    Mond der - schlafen gerade
    Nacht die - gegangen sein


    Was haltet ihr davon???

  • So, praktisch alle Vokabeln mußte ich erst suchen, aber hier ist das Gedicht auf Velcath.


    calanatha madanasath


    tun calanatha madanasath
    sadath samadanathon
    sulalumn atanalanatha
    tamunam cuferanunam
    ugnawatha acehath


    am Morgen


    (es) ist am Morgen
    Tag wird [von der Göttin] erschaffen
    Sonne wird [vom Tag] geweckt
    Mond schläft
    Nacht (ist) vorbei


    Im Velcath gehört zu jedem Substantiv automantisch ein Klassensuffix. Auch alle von diesem Substantiv abhängigen Wörter tragen dieses Suffix.
    Alle in dem Text vorkommenden Substantive gehören eigentlich zu den Abstracta. Das war mir aber etwas zu langweilig, also habe ich einen etwas poetischeren Ausdruck gewählt und Morgen, Tag und Nacht zu Sinneswahrnehmungen gemacht. Ein Muttersprachler des Velcath würde also bei "Morgen-Sinneswahrnehmung" an die Kühle der Luft, das Singen der Vögel, das Duften der Blumen etc denken.
    Dazu gibt es im Velcath Suffixe für die sieben verschiedenen Casus. Aber da hat das Gedicht ja nicht viel hergegeben. Deswegen habe ich zwei der Sätze ins Passiv gesetzt (Passiv ist im Velcath sowieso sehr beliebt). Dabei steht das Verb in Korrelation mit dem gedachten Handelnden und deswegen im Ablativ.
    Die Reihenfolge der Wörter ist absolut willkürlich.


    Ausprache:
    Die Aussprache ist ziemlich "straightforward". Th ist das englische th in with, -gn- wird wie -nj- gesprochen. Das r ist nicht gerollt (das gerollte r würde rl geschrieben)

    Wenn Gott allwissend ist, weiß er dann auch wie Papiertaschentücher schmecken?

    Einmal editiert, zuletzt von Shay ()

  • *diesen Thread nach fast einem Monat aus dem Kälteschlaf hol*
    *den Wiederbelebungsprozeß einleite*
    *kreislaufstabilisierende Medikamente spritz*


    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht



    Matudiae


    Este matudiae,
    diae apopinquar,
    sole exdesomar.
    Lune somar,
    nocte est praetal.


    (-ae wird entweder zu einem ä zusammengezogen oder einzeln ausgesprochen- so wies gerade passt; c in diesem Fall wie k, ansonsten aber auch als z)

    Ist natürlich im Vergleich zu euern Sprachen nicht sehr kreativ, dafür kann man es mit ein Paar Lateinkenntnissen leicht lernen ;D


    Ach ja: Hier hab ich schon mal was rüber geschrieben.

  • *staubwegpust*


    So jetzt will ich auch mal. Eher unabsichtlich hab ich mit dem basteln einer neuen Sprache angefangen, die sich plötzlich (kennt ihr sicherlich, daß solche Sachen "passieren") fast ausgefeilter und umfangreicher als meine eigentliche Sprache ist.


    Bei den Niasso würd das Gedicht also folgendermaßen lauten:


    Tewaurotao


    Owefetao
    Fetao zhelowin
    Totaoife wiqu
    Taoife sahin
    Urotao ihen


    Nicht sehr poetisch, gebe ich ja zu. Aber mit den Zwitscherstimmen der Niasso klingt es vielleicht nicht mal übel.
    Wortwörtlich hieße es wohl:


    Späte Nacht (Morgen)


    Früher Tag (Morgen)
    Tag (Hellhimmel) geht herbei
    Sonne (großes Himmelslicht) erwacht
    Mond (Himmelslicht) schläft
    Nacht (Dunkelhimmel) endet

  • Ich wollte ja schon lange meinen Beitrag zu diesem Thread posten, hatte aber nie Zeit. Also habe ich mich vorhin (frühe Vorlesung fällt aus ;D) hingesetzt, den LangMaker angeschmissen und die Sache eisern durchgezogen. Das Ergebnis hört sich mehr oder weniger schrecklich an, was wohl daher kommt, dass ich eine S-O-V-Satzstellung habe und die Verben alle in der 3. Person Singular stehen.


    j wird wie im Deutschen ausgesprochen, dh, mn, nh und lh sind behauchte Konsonanten. Wörter, die auf einen Konsonanten enden, werden auf der letzten Silbe betont, Wörter mit Vokal am Ende auf der zweitletzten Silbe. Daneben gibt es noch Wörter, auf auf -á enden, wobei der Akzent die Verschiebung der Betonung ebenfalls auf die letzte Silbe anzeigt. Solche Wörter kommen hier aber nicht vor, es handelt sich dabei meist um abstrakte Substantive.


    Oremh:


    Avanhun


    Avanhun anan
    lheri itanan
    dharal odrian
    adhal nivajan
    sadra ser anan.


    Struktur:


    avanh - der Morgen; -un: Lokativendung; an: sein, -an: Endung 3. Person Singular (es gibt kein Genus und auch keine Artikel)
    (Ortsangaben funktionieren mit Lokativendung + Postposition, Zeitangaben benutzen den gleichen Fall, allerdings ohne Postposition)
    lheri - der Tag (i.S.v. Zustand der Helligkeit); itan: kommen
    dharal - Name der Sonne; odri: aufwachen
    adhal - Name des meiner Welt am nächsten Mondes; niva: schlafen
    sadra - die Nacht; ser: Negationspartikel; an: sein.


    Wörtliche Übersetzung also:


    Lokativ-Morgen er/sie/es ist
    Tag (=Zustand der Helligkeit) er/sie/es kommt
    Name der Sonne er/sie/es wacht auf
    Name des nächsten Mondes er/sie/es schläft
    Nacht nicht er/sie/es ist.

  • Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Nochmal das Originalgedicht für alle die es noch nicht in ihre Sprache übersetzt haben ;D


    In Ascam lautet es übrigens so:



    Axèlle


    Maror axèlle,
    lissaián Élae
    lacaný Sín,
    relenne Reen,
    lyassael Ashevar!


    wörtlich ist das sinnlos:


    Morgen


    Er ist Morgen,
    anfangen Tag,
    erwachen Sonne,
    ruhen nicht näher definierter Himmelskörper, ( ;D)
    enden Nacht!


    Achja... x wird nicht wie unser deutsches x ausgesprochen, aber zu beschreiben wie mans wirklich spricht ist mir jetzt zu kompliziert, so mitten in der Nacht! ;D

  • Wann ich mit dem Sprachenbasteln angefangen habe, lässt sich nicht so ganz feststellen. Ursprünglich habe ich gerne Wörter oder ganze Sätze einfach rückwärts geschrieben. Daraus haben sich dann die Sprachen Eteii und Dréi quasi von ganz alleine entwickelt


    Eteii:


    Heurf Gat (Früh Tag)


    Eis heurf gat (sein früh Tag)
    Mok gat (kommen Tag)
    Rechawe noos (erwachen Sonne)
    Falx dinom (schlafen Mond)
    Eis tich tichan (sein nach Nacht)


    Das Eteii verfügt über keine Artikel und die Wortart wird (meistens) nur durch die Stellung im Satz bestimmt: Prädikat Subjekt Objekt. Am Satzanfang wird groß geschrieben, Punkte gibt es nicht, eine Frage beginnt mit dem Wort gaaf.
    Zur Aussprache:
    e = ä
    eu = ö
    ch = wie in Nacht
    z = wie s in Sand
    das r wird meistens gerollt



    Dréi:


    gatas heurfas (Tag früher)


    Zi sé gatam heurfam (ist es Tag früher)
    Rechawtem noosas (erwacht Sonne)
    Falxtem dinomas (schläft Mond)
    Tichanas sitéem (Nacht ist gewesen)


    Durch die Herkunft weist Dréi natürlich viele Ähnlichkeiten mit Eteii auf. Trotzdem gibt es entscheidende Unterschiede: Die Stellung der Wörter spielt keine Rolle, dafür werden die Wörter entsprechend gebeugt. Eine Frage wird mit einem Punkt gekennzeichnet. Außerdem ist die Phonetik ein wenig anders:
    é = wie e in Tee
    eu = äh
    (é/i)ch = wie ch in ich
    das r wird kehlig ausgesprochen
    betont wird grundsätzlich auf die erste Silbe (außer bei Fragen, da wird das letzte Wort auf die letzte Silbe betont)

  • Zitat

    Original von Heinrich
    Ursprünglich habe ich gerne Wörter oder ganze Sätze einfach rückwärts geschrieben.


    Es sieht irgendwie cool aus 8) Hast du auch versucht neue Sprachen zu entwicklen durch irdische Fremdsprachen rückwärts zu schreiben, zB


    (Es ist Morgen)
    negrom si teh
    gninrom sti
    nitam tse'c


    ???

  • Andere Sprachen hab ich eigentlich nicht 'umgedreht', aber es sind einige Wörter aus dem Englischen und dem Polnischen eingeflossen:
    z. B.
    fi - wenn
    rak - Auto
    ovip - Bier

  • Ah ein Sprachenfred, gleich mal wieder ausbuddeln...


    Morgens


    Es ist morgens,
    der Tag kommt,
    die Sonne erwacht.
    Der Mond schläft,
    vorbei ist die Nacht!


    Das Ganze in Nerl:


    Imorjen


    Imorjen arvero,
    Dais arkommo,
    Soris arvokno,
    Monis arsovo,
    Nattesuva arvero!

  • Wuhu, ich habe dieses Gedicht gerade hergenommen um die ersten Sätze meiner ersten eigenen Sprache Xôßtuki zu produzieren :)
    Bin also noch ganz neu im Sprachenbasteln.
    Die Grammatik ist weit davon weg fertig zu sein, aber dafür reichts, passiert ja gottseidank nicht so viel. Auch die Wörter hab ich alle neu erfunden (danke, Kwegbalze ;) )


    Also hier das Gedicht:


    okdâ


    âporo okdâ
    skoßruro ßrâ
    galâo ißô
    asto surdo
    sløpo xudô


    Regeln für die Interpunktion und Groß-/Kleinschreibung gibts noch nicht, von daher lass ich die mal einfach weg.

  • Ja, Ausspracheregeln gibt es.


    ß wird ausgesprochen wie ein eher weiches sch.
    Das â ist ein A wie in "Mann", im Gegensatz zum a, welches etwas in Richtung o geht, wie es z.B. in manchen nordischen Sprachen vorkommt.
    Den gleichen Unterschied gibts bei ô und o. Das ô wird etwa so ausgesprochen wie das erste o in "sofort", das o wird dagegen ausgesprochen wie das zweite o in "sofort".
    Im Gedicht kommt das ö zwar nicht vor, das wird ausgesprochen wie in "tödlich", das ø wie z.B. im französischen "beurre". Konsequenter in der Schreibweise wäre hier ein ö mit Circumflex und eines ohne, das lässt sich aber in Unicode leider nicht darstellen.
    Außerdem wird das x wie ein ch ausgesprochen.


    Zur Betonung: Verben werden immer auf der letzten Silbe des Stammwortes betont, alle anderen Wörter auf der ersten.
    Im Gedicht ist das erste Wort jedes Verses das gebeugte Verb, das zweite Wort das Nomen.


    So ich hab mal eine Aufnahme gemacht damit man sich das besser vorstellen kann. An einen Muttersprachler kommt meine Aussprache aber wohl noch nicht hin...

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